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Skype

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Skype

Basisdaten

Entwickler Skype Technologies
Erscheinungsjahr 29. August 2003[1], 2003
Aktuelle Version 2.0.0.90
(1. März 2006)
Betriebssystem Windows, Linux, Mac OS X, Pocket PC
Programmier­sprache Delphi, Objective-C, C++, Object Pascal
Kategorie VoIP, IM, P2P
Lizenz Proprietär
deutschsprachig ja
skype.com

Skype ist eine unentgeltlich erhältliche, proprietäre VoIP-Software, die das kostenlose Telefonieren via Internet von PC zu PC sowie das gebührenpflichtige Telefonieren ins Festnetz und auf Mobiltelefone ermöglicht (SkypeOut). Der ebenfalls gebührenpflichtige Dienst SkypeIn ermöglicht die Erreichbarkeit aus dem herkömmlichen Telefonnetz. Konferenzschaltungen sind für bis zu fünf Gesprächsteilnehmer möglich (mit bestimmten Prozessoren erhöht sich die Anzahl der möglichen Teilnehmer auf 10, wobei nur der Gesprächsleiter einen solchen Prozessor benötigt).

Eigenschaften

Die Software zeichnet sich – im Gegensatz zu vielen vergleichbaren Programmen – dadurch aus, dass sie auch hinter den meisten Firewalls und NAT-Routern problemlos funktioniert, da für die Kommunikation unter anderem der TCP-Port 80 benutzt wird, der normalerweise für das Surfen im World Wide Web Verwendung findet und deshalb in fast allen Fällen freigeschaltet ist.

Die Sprachqualität von Skype ist aufgrund von neuen Kompressionsalgorithmen (ILBC) größtenteils besser als bei herkömmlichen Telefongesprächen. Die Sprachqualität wird jedoch – anders als bei Telefonen – von im PC-Markt weit verbreiteten minderwertigen Mikrofonen negativ beeinflusst. Skype arbeitet dabei mit jeder Standard-Headset- oder Mikrofon-Lautsprecher-Konfiguration – es wird das im Betriebssystem eingebundene Gerät erkannt, damit ist unter Microsoft Windows praktisch jede Hardware unterstützt.

Bei Verbindungen von PC zu PC sorgt laut Skype die Verschlüsselung mit AES-256 für die Privatsphäre, die Schlüssel werden mit 1.024 Bit RSA übertragen Vorlage:Ref. Da es sich aber um ein Closed-Source-Programm handelt, können diese Angaben nicht von jedermann überprüft werden. Sie sind jedoch durch eine von Skype beauftragte "Security Evaluation" vom renommierten Kryptologieexperten Tom Berson bestätigt worden Vorlage:Ref.

Da Skypes VoIP-Protokoll proprietär ist kann es nur mit der originalen Skype-Software genutzt werden. Über die Skype-API ist es auch für externe Programme möglich, auf die Funktionalitäten des Skype-Clients und Teilen des Netzwerkes zuzugreifen. Dies wird u. a. vom SAM-Anrufbeantworter genutzt. Neben dem Telefonieren ist der Haupteinsatz von Skype das Instant Messaging, wobei auch Chats mit mehreren Teilnehmern möglich sind, sowie das Übertragen von Dateien. Des Weiteren existiert z. B. ein Skype-PlugIn für Miranda IM, welches die gemeinsame Nutzung von Skype mit anderen Protokollen in einem einzigen Instant-Messenger ermöglicht.

Die Struktur von Skype ist im Rahmen eines P2P-Netzes teilweise dezentral, beispielsweise das Telefonbuch. Die Authentifizierung und das Abrechnen hingegen erfolgen über einen zentralen Rechner. Ebenso werden Verbindungen von PC zu PC teilweise über andere Skype-Teilnehmer weitergeleitet, während die Gespräche ins Festnetz über speziell dafür vorgesehene Rechner abgewickelt werden. Bei Telefongesprächen in das Fest- oder Mobilfunknetz besteht nicht die Möglichkeit, die SIP-Dienste anderer Provider zu nutzen. Dies ist nur über die Skype-Out-Funktion möglich.

Versionsunterschiede

Seit Version 1.2 der Windows-Variante bietet Skype auch einen Anrufbeantworter (Voicemail) (seit Version 1.3 kann man als Nutzer des Skype-Anrufbeantworters jedem User eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, auch wenn dieser selbst keinen Skype Anrufbeantworter nutzt.) sowie den Dienst SkypeIn kostenpflichtig an. Bei SkypeIn wird dem Nutzer eine Festnetznummer (bislang aus Deutschland, Estland, Schweiz, Frankreich, Hongkong, Großbritannien, Dänemark, Finnland, Schweden, Norwegen, Polen und den USA) zugeteilt, über die er via Skype erreichbar ist.

Seit Version 1.4 ist die Funktion „Call Forwarding“ implementiert, die es erlaubt, via Skype eingehende Gespräche an andere Skype-Benutzerkonten oder ins normale Telefonnetz (PSTN) weiterzuleiten.

Mit der Version 2.0 hat der Videochat in die Anwendung Einzug gehalten. Die maximale Auflösung beträgt 320×240 Pixel bei 15 Bildern pro Sekunde.

Verbreitung

Seit Ende Juli 2004 ist Skype als Vollversion verfügbar und läuft unter Windows XP, Windows 2000 (und Windows ME sowie bis auf weiteres (Version 1.4.0.84) unter Windows 98 SE mit der Windows-Version, auch wenn dies nicht explizit angegeben ist), Linux, Pocket PC und Mac OS X. Laut Anzeige im Client sind inzwischen mehr als fünf Millionen Benutzer online (Tagesspitzenwert). Dieser Wert wurde das erste Mal am 23. Januar 2006 erreicht.Laut der offiziellen Skype-Internetseite wurden bereits etwa 15 Milliarden Minuten vermittelt und über 231 Millionen Downloads (Stand: 8. Januar 2006) durchgeführt. Das bedeutet, dass im Durchschnitt mehr als 20.000 Gespräche gleichzeitig über Skype abgewickelt werden.

Skype-Hardware

Verschiedene Hersteller vertreiben Hardwareprodukte, die für VoIP-Einsatz mit Skype entwickelt wurden. Dabei handelt es sich zumeist um Schnurlostelefone, deren Basisstation zum einen an das analoge Telefonnetz (PSTN) angeschlossen werden, zum anderen aber auch eine Schnittstelle (in der Regel USB) zur Verbindung mit einem PC bereitstellen. Vom Mobilteil aus können Gespräche in beiden Netzen geführt werden. Eine Stand-alone-Nutzung, die eine Vermittlung von Gesprächen ins Skype-Netz ermöglicht, ohne dass ein zusätzlicher Rechner mit laufender Skype-Applikation angeschlossen sein muss, ist jedoch derzeit noch nicht möglich.

Am 3GSM World Congress 2006 gab das UMTS-Mobilfunkunternehmen Drei (Hutchison 3G), welches auch erster Videotelefonie-Anbieter in Österreich war, seine Pläne zur direkten Integration (bisher ist die Nutzung zwar bereits zB via PDA möglich) von Skype in Mobiltelefone bekannt, wie heise mobil zu entnehmen [1] ist. In Schweden wird bereits der Einsatz mit UMTS-Datenkarten getestet, bei dem zugehörigen Tarif wird eine unbegrenzte Skype-Nutzung gestattet. SkypeOut ist ebenfalls möglich.

Kritik

Nachteilig an Skype ist die Verwendung von proprietären Protokollen. Die Software ist mit anderen VoIP-Angeboten, welche mit den offenen Standards SIP oder H.323 arbeiten, nicht kompatibel. Freie SIP-basierende VoIP-Clients und Server sind hingegen ebenso im Internet verfügbar, beispielsweise X-Lite oder Jajah als Softphone und SER (SIP Express Router) als SIP-Proxy. Führend im Bereich der VoIP-Server ist derzeit Asterisk; an einer Protokollunterstützung wird gearbeitet.

Skype wird in vielen Unternehmens-Netzwerken nicht zugelassen, da die eingesetzte Peer-to-Peer Technologie von den Verantwortlichen als sicherheitstechnisch fragwürdig eingestuft wird. Desweiteren erzeugt der Betrieb von Skype durch seine P2P-Technologie permanenten Datenverkehr, der sich im Monat auf einige Gigabyte belaufen kann, ohne auch nur ein Telefongespräch geführt zu haben.

Wenn das Guthaben des Accounts mehr als 6 Monate nicht genutzt wurde, läuft das Guthaben ab, bevor es vollständig verbraucht ist. Die registrierten Accounts bleiben allerdings weiterhin aktiv.

Quellen

  1. Vorlage:Fußnote
  2. Vorlage:Fußnote

Weitere Literatur

Alternativen

  1. Ars Staff: “How can they be so good?”: The strange story of Skype. 3. September 2018 (englisch, abgerufen am 5. Mai 2025).