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MOT (Music On Top)

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Fernsehserie

MOT (Music on Top) war eine 45-minütige Show für deutsche Schlager und internationale Pop-Hits des NDR im Ersten Fernsehprogramm. Die Sendereihe wurde von Wolf-Dieter Stubel, in den ersten 9 Folgen zunächst aus dem Off und in den letzten beiden Sendungen auch im Bild sichtbar, moderiert. Die Redaktion lag in den Händen von Horst Wernstedt. Für die Produktion zeichnete Harald Vock verantwortlich und die Regie führte bei allen 11 produzierten Folgen Rainer Bertram.[1]

Wolf-Dieter Stubel

Stubel ist seit 1967 als Hörfunkmoderator tätig und war über 30 Jahre beim Norddeutschen Rundfunk beschäftigt. Popularität erlangte er als Moderator der Internationalen Hitparade, die zwischen 1967 und dem 25. März 1989 (Letzte Sendung) bei NDR 2 ausgestrahlt wurde und seit 2005 bei Radio NORA ausgestrahlt wird.

Harald Vock

Vock war ab 1955 bis in die 1980er Jahre hinein der Unterhaltungschef des NDR Fernsehens. Aus dieser Funktion heraus war er u.a. der Begründer der Fernsehshows Musik aus Studio B, Haifischbar und Zwischenmahlzeit.

Rainer Bertram

Ab 1967 stand Bertram erstmals als Fernsehregisseur hinter der Kamera. Er inszenierte Porträts über Count Basie, Juliette Gréco, O. W. Fischer, Erroll Garner, Zarah Leander und andere. Daneben arbeitete er zeitweise als Radiomoderator beim SFB und moderierte von 1967 bis 1970 die Hitparade Hey Music. Ab den 1970er Jahren führte er unter anderem bei der erfolgreichen Quiz-Reihe Alles oder nichts Regie. Nach dem Ausscheiden des langjährigen Regisseurs Sigmar Börner bei der Sendung Musik aus Studio B, übernahm er ab dem 18. Oktober 1971 auch hier die Regiearbeit, für die er bis zur 97. und letzten Ausgabe dieser Sendereihe am 20. September 1976 verantwortlich zeichnete. Ab 1979 inszenierte Bertram einige deutsche Vorentscheidungen zum Eurovision Song Contest und 1983 war er für die Übertragung des 28. Eurovision Song Contest in München verantwortlich. Es folgten Arbeiten für das Privatfernsehen wie zum Beispiel die RTL-Show Alles nichts oder?! (1988 bis 1992).

Konzept

MOT (Musik on Top) war als unmittelbare Nachfolgesendung des langlebigen und erst kurz zuvor eingestellten Musik aus Studio B konzipiert worden. Im Unterschied zur Vorgängersendung sollte diese neue Musikshow ganz ohne einen im Bild sichtbaren Moderator auskommen, weshalb alle Künstler und Interpreten zunächst nur von einer Stimme aus dem „Off“ angekündigt wurden. Erst in den letzten beiden Sendungen war der Moderator dann auch im Bild zu sehen. In aller Regel traten zu Beginn der Sendung zumeist drei deutschsprachige Sängerinnen und Sänger auf, gefolgt von drei internationalen Musikacts und einem deutschen oder internationalen Gaststar am Ende der Sendung. Mit dabei waren auch wieder die Damen des Hamburger Fernsehballetts, die zuvor ebenfalls zur Stammbesetzung von Musik aus Studio B gehörten. Die Choreografie der Tanzdarbietungen, die jeweils zu Beginn und zum Abschluß der Sendung zu sehen waren, lag, wie schon in den Studio B-Jahren zuvor, in den bewährten Händen von Heinz Schmiedel und Maria Litto. Die ersten neun Folgen der Sendereihe wurden im Studio Hamburg vorab aufgezeichnet, während die letzten beiden Ausgaben als Live-Sendungen ausgestrahlt wurden. Alle elf Folgen wurden vor im Studio anwesenden Zuschauern produziert.

Bereits nach insgesamt elf Sendungen wurde die Sendereihe MOT (Music On Top) wieder eingestellt, weil der ARD damals die nur noch acht Millionen Schlagerfreunde zu wenig waren.[2]

Liste der ARD-Ausstrahlungen

Sendedatum Folge Präsentation Gäste
15.11.1976 01 Wolf-Dieter Stubel Dunja Rajter - Junges Herz / Howard Carpendale - Noch hast du dein ganzes Leben vor dir / Gitte Haenning - Happy End / Kevin Johnson - Grab The Money And Run / Donatella - Lailola / Gérard Lenorman - Gentil dauphin triste / Volkmar Döring - Christine, komm flieh' mit mir nach Wien / The Singers Unlimited - Claire / Udo Jürgens - Tante Emma - Aber bitte mit Sahne (Spezial-Live-Version zur Premierensendung von M.O.T.) - Der Schuft
Es tanzt das Hamburger Fernsehballett - Choreografie: Heinz Schmiedel und Maria Litto
17.01.1977 02 Wolf-Dieter Stubel
Es tanzt das Hamburger Fernsehballett - Choreografie: Heinz Schmiedel und Maria Litto
14.02.1977 03 Wolf-Dieter Stubel
Es tanzt das Hamburger Fernsehballett - Choreografie: Heinz Schmiedel und Maria Litto
21.03.1977 04 Wolf-Dieter Stubel
Es tanzt das Hamburger Fernsehballett - Choreografie: Heinz Schmiedel und Maria Litto
16.05.1977 05 Wolf-Dieter Stubel
Es tanzt das Hamburger Fernsehballett - Choreografie: Heinz Schmiedel und Maria Litto
11.07.1977 06 Wolf-Dieter Stubel
Es tanzt das Hamburger Fernsehballett - Choreografie: Heinz Schmiedel und Maria Litto
07.11.1977 07 Wolf-Dieter Stubel Ausstrahlung der ursprünglich für den 05.09.1977 geplanten Folge, die im September aus aktuellem Anlass leider ausfallen musste
Es tanzt das Hamburger Fernsehballett - Choreografie: Heinz Schmiedel und Maria Litto
19.12.1977 08 Wolf-Dieter Stubel Bugatti - Comeback Mary Ann / Dorthe Kollo - Lieder im Wind / Saragossa Band - Disco Boogie Boogie / Monika Hauff & Klaus-Dieter Henkler - Die Stunde bis der Zug fährt / Joy Cat - One More Step To Happiness / Al Jarreau - Take Five - We Got By / Gebbi & Gebbi - Il Mondo Blu / Black & White - Love Me or Leave Me / Jürgen Marcus - Das weiß die ganze Nachbarschaft / Captain & Tennille - Love Will Keep Us Together
Es tanzt das Hamburger Fernsehballett - Choreografie: Heinz Schmiedel und Maria Litto
12.01.1978 09 Wolf-Dieter Stubel Katja Ebstein - Es war beinah so wie ein Lied / Juliane Werding - Oh Mann oh Mann, wo hat der Mann nur seine Augen / Peter Petrel - Wer hat hier denn wohl wen verführt / Shepstone & Dibbens - Green Green Eyes / Teach In - Dear John / Champagne - Valentino / Uriah Heep - Come Back To Me / Okko, Lonzo, Berry, Chris & Timpe - Bis in den Sonntag
Es tanzt das Hamburger Fernsehballett - Choreografie: Heinz Schmiedel und Maria Litto
16.03.1978 10 Wolf-Dieter Stubel
Es tanzt das Hamburger Fernsehballett - Choreografie: Heinz Schmiedel und Maria Litto
20.04.1978 11 Wolf-Dieter Stubel Wolfgang Michels - Do You Still Dig It / La Belle Epoque - Let Men Be / Wolfsmond - Radio Rock 'N' Roll / Jane Palmer - Crystal Ball / Hot Chocolate - Every 1's A Winner / Hanne Haller - Das kannst du also auch nicht / Dream Express - Like Mozart Said / Tina Charles - I'll Go Where Your Music Takes Me / Krystof (Krzysztof Krawczyk) - Als wir noch Kinder waren / Luv' - U. O. Me (You Owe Me) / Marie Laforêt - Il A Neige Sur Yesderday
Es tanzt das Hamburger Fernsehballett - Choreografie: Heinz Schmiedel und Maria Litto

Im Archiv des Norddeutschen Rundfunks (NDR) in Hamburg sind, laut Auskunft des dortigen Archivservice (Informationsstand 2015), nur noch 3 der ursprünglich insgesamt 11 produzierten Folgen der Sendereihe „MOT (Music On Top)“ überliefert. Es handelt sich dabei um die Mitschnitte der Folgen 1, 8 und 11. Das MAZ-Material der anderen 8 Folgen ist im Archiv des NDR entweder nicht mehr oder nur noch teilweise in Fragmentform vorhanden. Das betreffende MAZ-Material weist dann aber zumeist gravierende Bild- und Tonmängel auf so dass es in aller Regel leider nicht mehr Sendefähig ist oder umkopiert werden kann.[3]

Trivia

Die ursprünglich für den 5. September 1977 vorgesehene Ausstrahlung der 7. Folge wurde kurzfristig aus dem Programm genommen, weil die ARD die Show wegen der Entführung von Hanns Martin Schleyer nicht angemessen fand. Es war die einzige Programmänderung am Entführungstag.[4]

In der 34. Folge der Schnellratesendung Die Montagsmaler vom 10. Januar 1978 trat ein mit Wolf-Dieter Stubel, Dorthe Kollo, Juliane Werding und Lonzo Westphal besetztes Team der ARD-Sendung MOT, zum heiteren Mal- und Rate-Wettstreit, gegen eine Mannschaft der ZDF-Silvesterparty an.[5]

Einzelnachweise

  1. Michael Reufsteck, Stefan Niggemeier: Das Fernsehlexikon. Alles über 7000 Sendungen von Ally McBeal bis zur ZDF Hitparade. Goldmann, München 2005, ISBN 3-442-30124-6.
  2. Michael Reufsteck, Stefan Niggemeier: Das Fernsehlexikon. Alles über 7000 Sendungen von Ally McBeal bis zur ZDF Hitparade. Goldmann, München 2005, ISBN 3-442-30124-6.
  3. Quelle: Auskunft NDR-Media, Mitschnittservice
  4. Michael Reufsteck, Stefan Niggemeier: Das Fernsehlexikon. Alles über 7000 Sendungen von Ally McBeal bis zur ZDF Hitparade. Goldmann, München 2005, ISBN 3-442-30124-6.
  5. Michael Reufsteck, Stefan Niggemeier: Das Fernsehlexikon. Alles über 7000 Sendungen von Ally McBeal bis zur ZDF Hitparade. Goldmann, München 2005, ISBN 3-442-30124-6.