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Walkenrieder Kreuzgangkonzerte

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Die Walkenrieder Kreuzgangkonzerte sind seit 1983 das jährliche Musikfestival des Klosters Walkenried im Landkreis Osterode am Harz in Niedersachsen.

Vorarbeiten

Ab 1980 begannen umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen im Kloster Walkenried, wobei der bis dahin offene Kreuzgang seine Bleiglasfenster bekommen hat. Durch den Einbau einer Warmluft-Fussbodenheizung im doppelten Kreuzgang[1] konnte dieser Bereich des Klosters erstmals, ganzjährig, kulturell genutzt werden.

Diese Baumaßnahmen unter der Regie des damaligen Oberkreisdirektors Friedrich-Karl Böttcher, der den Wiederaufbau bis zu seinem Ruhestand 1999 begleitete, legten den Grundstein für die Kreuzgangkonzerte.

Geschichte

Die Walkenrieder Kreuzgangkonzerte wurden 1983 ins Leben gerufen. Aus drei Konzerten in der ersten Saison wurde ein Festival für Klassische Musik mit regelmäßig mehr als 20 Veranstaltungen. In den letzten Jahren sind neben der Vielfalt an Konzerten auch Literaturlesungen mit Musikbegleitung dazugekommen.

Die Saison beginnt im Mai mit dem Eröffnungskonzert und endet im Dezember mit dem Konzert zwischen den Jahren. Im Laufe eines Jahres werden monatlich zwei bis vier Veranstaltungen im doppelten Kreuzgang des Klosters Walkenried und im Sommer auch im Kreuzgarten angeboten. Pro Saison besuchen bis zu 5.000 Zuhörer die Walkenrieder Kreuzgangkonzerte.

Intendant war in den Jahren 1999 bis 2014 Friedrich-Karl Böttcher[2] (Oberkreisdirektor a.D.). Ab 2015 haben der Landkreis Osterode am Harz als Träger und die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz als Eigentümer der Klosteranlage einem Beirat die Intendanz der Konzerte übertragen.[3] Zum Künstlerischen Leiter der Walkenrieder Kreuzgangkonzerte wurde Thomas Krause berufen.

Die 32. Kreuzgangkonzerte brachten einige Neuerungen bei den Veranstaltungen. So wurden 2015 erstmals angeboten, eine Konzert-Meditation, ein Nachmittagskonzert um 15 Uhr mit Kaffee und Kuchen, ein Konzert im Kapitelsaal des Klosters, sowie ein Wandelkonzert mit Buffet. Erstmalig veranstalteten die Walkenrieder Kreuzgangkonzerte gemeinsam mit dem ZisterziensenMuseum und den Central Lichtspielen Herzberg am Harz das KINO IM KLOSTER – OpenAir im Kreuzgarten. Gezeigt wurde der Kultfilm "Der Name der Rose" verbunden mit einer Themenführung zu den Orten die auch im Film eine Rolle spielen.

Der Veranstaltungsort Kloster Walkenried gehört seit 2010 zum UNESCO-Welterbe Oberharzer Wasserwirtschaft.

Künstler

Die Walkenrieder Kreuzgangkonzerte werden seit ihrem Bestehen gestaltet von hochkarätigen Künstlern und Persönlichkeiten, wie unter anderen:

Hermann Prey, Margaret Price, Thomas Quasthoff, Ludwig Güttler, Alban Berg Quartett, Pepe Romero, Norbert Blüm, Göttinger Symphonie Orchester, Gerhard Schöne, Thekla Carola Wied, Götz Alsmann, Dieter Bellmann, Main-Barockorchester Frankfurt, Elke Heidenreich, Captain Cook und seine singenden Saxophone, Henryk Böhm (Bariton) und Gerrit Zitterbart, Bachorchester des Gewandhauses zu Leipzig, Jochen Kowalski und Junges Barockorchester Berlin, Philharmonic Brass Dresden, Giora Feidman und Gitanes Blondes, Qntal, Ulrike Kriener und Gudrun Haag (Harfe), Bläsersolisten der Staatskapelle Berlin, Vokalensemble VocaMe, Emil Rovner (Violoncello), Ralf Bauer, Mitteldeutsche Kammerphilharmonie, Ensemble Frauenkirche mit Matthias Grünert und Jörg Faßmann, Ensemble Amarcord, Denis Wittberg (Sänger) und seine Schellack-Solisten, Staatsorchester Braunschweig in Barockbesetzung, Dresdner Kapellsolisten, Pater Anselm Grün mit Hans-Jürgen Hufeisen und Oskar Göpfert, Felix Klieser und Michael Schäfer, Andreas Hartmann und das Thüringer-Salonquintett, David Orlowsky Trio, Jörg Faßmann mit Lenka Matejakova und Cornelia Osterwald (Barocktrio Dresden-Leipzig), Chursächsische Capelle Leipzig.[4]

CD-Einspielungen

Trägerschaft

Die Walkenrieder Kreuzgangkonzerte sind seit 1983 eine Veranstaltungsreihe des Landkreises Osterode am Harz in Zusammenarbeit mit dem Förderkreis Kloster Walkenried. Alle Veranstaltungen werden nur durch die Eintrittsgelder und Sponsoren getragen. Öffentliche Mittel fließen dafür nicht.

2015 hat die Eigentümerin der Liegenschaft Kloster Walkenried, die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz (SBK), die Trägerschaft für die Walkenrieder Kreuzgangkonzerte vom Landkreis Osterode am Harz übernommen.

Einzelnachweise

  1. Walkenried in Gemälden: Der doppelte Kreuzgang
  2. Intendant Böttcher (links) mit Stiftungsdirektor Tobias Henkel (rechts) Festakt für den scheidenden Intendanten / Dezember 2014
  3. HarzKurier 4. Dezember 2014 - Schlaglichter | 03
  4. Image Concert GmbH / Herzberg am Harz
  5. Gewandhaus-Bläserquintett
  6. Konzert Live-Aufnahme vom 26. Juni 1998 im Kloster Walkenried