Kronprinz Wilhelm (Schiff, 1881)
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Der Raddampfer Kronprinz Wilhelm wurde 1881 in der Werft Blasewitz gebaut. Er wurde zunächst unter dem Namen Meißen (IV)[1] bei der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft im Elbverkehr eingesetzt, lief ab 1907 bei der Oberweser Dampfschiffahrts Gesellschaft unter dem neuen Namen auf der Weser und wurde 1967 außer Dienst gestellt. Das Mittelschiff befindet sich seit 1968 im Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven.
Schiffsgeschichte

Indienststellung 1881 auf der Elbe
Die Kronprinz Wilhelm wurde 1881 in der Werft Blasewitz gebaut und als Meißen bei der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft im Elbverkehr eingesetzt.[2]
Umbauten und Einsatz auf der Weser ab 1907
1887 erfolgte der Umbau des Schiffs auf Patentschaufelräder. Bei dieser Gelegeheit erhielt es auch eine neue Dampfmaschine, eine oszillierende Zwillingsmaschine mit einem 2-Flammrohrkessel der Prager Maschinenbau AG, die von der „Meißen“ IV (ex „Germania“ II) stammte und das Schiff mit einer Maschinenleistung von 110 Psi antrieb. Am 17. März 1907 wurde das Schiff nach dem Einbau eines Oberdecks und einer Dampfsteueranlage auf der Werft in Laubegast an die Oberweser Dampfschiffahrts Gesellschaft verkauft und am 5. Mai desselben Jahres elbabwärts über das Wattenmeer in die Weser überführt. Dort fuhr es auf der 135 km langen Strecke Hannoversch-Münden – Hameln, bei der 26 Stationen bedient wurden, unter dem neuen Namen „Kronprinz Wilhelm“. 1923 erfolgte eine Verlängerung des Schiffs auf 55,94 m; die Breite über die Radkästen betrug nun 9,20 m. Auch ein Zylinderkessel aus dem abgewrackten Weserschlepper Germania wurde eingebaut.[2] Langjähriger Kapitän war Fritz Kumleh, der von 1913 bis 1968 Dienst auf der „Kronprinz Wilhelm“ tat.[3][4]
Außerdienststellung 1967 und Museumsexponat
Im September 1967 wurde das Schiff aufgrund seines hohen Kohleverbrauchs, der bei 150 kg/Stunde lag und nicht mehr zeitgemäß war[3], außer Dienst gestellt und im folgenden Jahr nach Bremerhaven überführt. Dort wurden Vor- und Hinterschiff verschrottet. Das Mittelschiff mit Kessel, Maschine und Schaufelrädern wurde jedoch in den Ursprungszustand der „Meißen“ zurückversetzt und in den Museumsbestand des Deutschen Schiffahrtsmuseums eingegliedert[2], wo es als begehbares Originalexponat besichtigt werden kann.[5][6]
Andere Schiffe mit dem Namen „Kronprinz Wilhelm“
1901 lief als Passagierschiff des Norddeutschen Lloyds (NDL) in der so genannten Kaiserklasse (Schnelldampferklasse) die „Kronprinz Wilhelm“ für die Linienschifffahrt auf der Transatlantikpassage Bremerhaven–New York vom Stapel. Das Großlinienschiff der Kaiserlichen Marine SMS „Kronprinz“ wurde am 15. Juni 1918 umbenannt in SMS „Kronprinz Wilhelm“.
Weblinks
- Sächsische Dampfschiffahrts-GmbH & Co.
- Geschichte der Schifffahrt auf der Weser
- Kartonbau (Technische Daten)
- Binnenschifferforum (Technische Daten)
Einzelnachweise
- ↑ Unter dem Namen Meissen (VI) fährt bei der Sächsischen Dampfschiffahrt noch immer ein Schaufelraddampfer. Er wurde 1885 auch in der Schiffswerft Laubegast gebaut und zunächst als „König Albert“ in Dienst gestellt. Seit 1928 trägt er den Namen der Domstadt.
- ↑ a b c Die technischen und historischen Daten, auch in der Infobox, stammen von den Webseiten „Binnenschifferforum“ (Online-Abruf) und „Kartonbau“ (Online-Abruf).
- ↑ a b Artikel im Hamburger Abendblatt vom 8. Juni 1968: „‚Kronprinz Wilhelm‘ fraß zuviel Kohlen“ (Online-Abruf). Unrichtig in der Artikeleinführung ist der Hinweis auf das Schiff als damals ältester Raddampfer. Die noch immer auf der Elbe fahrende „Stadt Wehlen“ wurde bereits im Jahre 1879 gebaut.
- ↑ Fotografie der „Kronprinz Wilhelm“ aus dem Jahr 1958 bei einer Fahrt auf der Oberweser bei Reileifzen (Online-Abruf vom 12. Juli 2015).
- ↑ Deutsches Schiffahrtsmuseum Online-Abruf
- ↑ Raddampfer KRONPRINZ WILHELM von 1881. Modellbaubogen im Maßstab 1:100. Deutsches Schifffahrtsmuseum, Bremerhaven (Abbildung Online-Abruf)