Kleinbauern-Vereinigung
Die Kleinbauern-Vereinigung (Vereinigung zum Schutz der kleinen und mittleren Bauern, VKMB) engagiert sich auf politischer Ebene für kleine und mittlere Bauernbetriebe in der Schweiz.
Geschichte
Der Verein wurde 1980 von René Hochuli, Kleinbauer aus dem Kanton Aargau, zusammen mit 200 weiteren Bauern als bäuerliche Oppositionsgruppierung gegründet. Ziele waren die staatlichen Subventionen an die Landwirtschaft auf bäuerliche Betriebe einzuschränken und mit einer Differenzierung der Preisstützungen eine gleichmässigere Verteilung auf alle Landwirtschaftsbetriebe zu bewirken. 1983 reichte der Verein - zusammen mit der Firma Denner - die erste Kleinbauerninitiative ein,[1] die jedoch sechs Jahre später vom Volk knapp abgelehnt wurde. 1994 wurde eine zweite Kleinbauerninitiative[2] eingereicht, welche ebenfalls an der Urne scheiterte. Die Kleinbauern-Vereinigung unterstützte weitere Vorstösse zu Tierschutz, Raumplanung und Gentechnik.
Nach dem plötzlichen Tod von René Hochuli 1989 wirkte der Berner Bauer Ruedi Baumann für zwölf Jahre als Präsident des VKMB.[3]
Organisation und Ziele
Die Kleinbauern-Vereinigung ist ein Verein in der Bauern und Konsumenten Mitglieder sind. Für den Vorstand ist vorgeschrieben, dass mehr als die Hälfte der Mitglieder einen namhaften Teil des Erwerbseinkommens aus der Landwirtschaft beziehen müssen. Die Geschäftsstelle befindet sich in Bern. Seit 2011 präsidiert die Biobäuerin Regina Fuhrer-Wyss den Verein.
In ihrem Leitbild setzt sich die Kleinbauern-Vereinigung eine Nahrungsproduktion kombiniert mit multifunktionalen Leistungen, umweltschonender Bewirtschaftung und artgerechter Tierhaltung zum Ziel. Eine Versorgung der Bevölkerung mit möglichst ökologisch, fair und regional produzierten Lebensmitteln wird angestrebt. Die Mitsprache und der Kontakt zwischen Konsumenten und Bauern haben einen hohen Stellenwert und werden gefördert. Die Kleinbauern-Vereinigung setzt sich politisch für ihre Ziele ein und wendet Instrumente der direkten Demokratie (Volksinitiative und Gesetzesreferendum) an. Die Medien werden mit Stellungnahmen zu aktuellen Fragen beliefert und die Vereinsmitglieder informiert.
Projekte
Die Kleinbauern-Vereinigung lancierte eine Anlaufstelle für für ausserfamiliäre Hofübergaben. Dort wird Landwirten, die keinen Betrieb in Familienbesitz haben, ein Hof vermittelt.
Weblinks
- Website der Kleinbauern-Vereinigung
- Peter Moser: Schweizerische Vereinigung zum Schutz der kleinen und mittleren Bauern (VKMB). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- ↑ Eidgenössische Volksinitiative 'für ein naturnahes Bauern - gegen Tierfabriken (Kleinbauern-Initiative)', Volksabstimmung vom 4. Juni 1989, Schweizerische Bundeskanzlei, abgerufen 14. Juli 2015.
- ↑ Eidgenössische Volksinitiative 'für preisgünstige Nahrungsmittel und ökologische Bauernhöfe', Volksabstimmung am 27. September 1998, Schweizerische Bundeskanzlei, abgerufen 14. Juli 2015.
- ↑ Ruedi Baumann gibt Präsidium bei der VKMB ab. LID, 22. Juni 2000, abgerufen am 15. Juli 2015.