Peter Kienesberger
Peter Kienesberger (* 1. Dezember 1942 in Wels, Oberösterreich; † 14. Juli 2015 in Nürnberg[1]) war ein österreichischer Verleger und rechtsextremer Aktivist, der in Deutschland lebte. Aufgrund seiner Beteiligung an gewaltsamen Anschlägen des Befreiungsausschusses Südtirol wurde er 1967 in Italien in Abwesenheit mehrfach zu lebenslanger Haftstrafe verurteilt.
Leben
Peter Kienesberger wuchs in Österreich auf und studierte nach dem Abitur in Innsbruck. Dort wurde er Mitglied der Burschenschaft Brixia und schloss sich dem Befreiungsausschuss Südtirol (BAS) an. Bereits als 18-Jähriger beteiligte er sich im September 1961 an einem Überfall von Georg Klotz auf das Stauwerk Rabenstein im Sarntal.[2] In Folge war er an zahlreichen Aktionen und Anschlägen des BAS beteiligt. Ein Fernsehauftritt von Kienesberger zusammen mit Norbert Burger in der Sendung Monitor am 29. Juni 1966 führte zu einer Verstimmung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Italien. Kienesberger wurde in Zusammenhang mit einem Anschlag auf der Porzescharte in Italien gebracht und 1967 von einem Gericht in Florenz in Abwesenheit zu mehrfach lebenslänglicher Haft verurteilt. Vor österreichischen Gerichten erzielte Kienesberger in gleicher Sache, nach einer ersten Verurteilung, in der Revision einen Freispruch.[3] Er heiratete in Nürnberg Elke. Mit ihr hatte er eine Tochter, Gudrun.
Er war 1967 zusammen mit Norbert Burger einer der vier Gründer der rechtsextremen Nationaldemokratischen Partei (NDP).
Kienesberger siedelte nach den Strafverfolgungsmaßnahmen in Folge seiner BAS-Aktivitäten nach Deutschland über, wo der Diplom-Kaufmann seit den 1970er Jahren in Nürnberg lebte und als Verleger und Publizist tätig war. Laut Bayerischem Verfassungsschutz verbreitete er über seinen „Buchdienst Südtirol“ rechtsextremistisches Gedankengut.[4]
Kienesberger war mit zwei Prozent Anteil Gesellschafter der Junge Freiheit Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH Potsdam und damit Mitherausgeber der Jungen Freiheit.[5]
Einzelnachweise
- ↑ Kienesberger ist tot
- ↑ Franz Hetzenauer, Die Ära Klaus, In: Robert Kriechbaumer, Aus der Sicht von Zeitgenossen und in Karikaturen von Ironimus, Band 2, Böhlau 1999, S. 210.
- ↑ Gerald Steinacher, Leopold Steuer, Im Schatten der Geheimdienste: Südtirol 1918 bis zur Gegenwart, StudienVerlag 2003, S. 238.
- ↑ Verfassungsschutzinformationen Bayern, 1. Halbjahr 2001, S. 14
- ↑ Frank Böckelmann: Wem gehören die Zeitungen? Die Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse der Tages- und Wochenzeitungsverlage in Deutschland, S. 404.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Kienesberger, Peter |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Verleger |
GEBURTSDATUM | 1. Dezember 1942 |
GEBURTSORT | Wels (Stadt) |
STERBEDATUM | 14. Juli 2015 |
STERBEORT | Nürnberg |