Zum Inhalt springen

Curt Schiemichen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Juli 2015 um 16:40 Uhr durch Messina (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Curt Schiemichen (geb. 1889; gest. 1957) war ein deutscher Architekt, vorwiegend tätig in Leipzig. Er gehörte zu den „prominentesten und meistbeschäftigten Architekten“ [1] Leipzigs. Während seine Wohnungsbauten in traditioneller Bauweise gefertigt waren, entwarf Schiemichen seine öffentlichen Bauten und Geschäftshäuser vorwiegend im modernen Stil.[2] Während der NS-Diktatur wechselte Schiemichen von Glas zu Werkstein, so versah Schiemichen die Fassaden seiner technischen Messehallen 20, 21a (heute 1 und 2) „statt der transparenten Verglasung mit einer düsteren Werksteinverkleidung, hinter der die moderne Hallenkonstruktion regelrecht verborgen wird“.[3]

Leben und Wirken

1928 gewann Schiemichen den 1. Preis im Wettbewerb um die Bebauung des Geländes der Technischen Messe. In der Zeit der NS-Diktatur wurde Schiemichen eine „Art Generalarchitekt der Leipziger Messe“[4] und baute von 1937 bis 1938 die Messehallen Hallen 20, 21a. [5] Auch das BUGRA-Messehaus am Gutenbergplatz 3 bis 7 wurde 1938 von Schiemichen für die 1940 geplante Gutenberg-Reichsausstellung als Erweiterungsbau errichtet.[6][7]

Bauten und Entwürfe

Technische Messe, neue Halle (jetzt Halle 2) mit einer Werksteinfassade (NS-Neoklassizismus).
  • Wohnhaus Pistorisstraße 8 (1928)
  • Mietshaus Poetenweg 33a (1925)
  • Umbau des Volkshauses, Karl-Liebknecht-Straße (1927)
  • 1. Preis im Wettbewerb um die Bebauung des Geländes der Technischen Messe (1928)
  • Indanthrenhaus, Grimmaische Straße 26 (1928/29)
  • Baumessehalle 19 (1928/29)
  • Königshauspassage, Markt 17 (1931/32)
  • Wohnhaus Auenstraße 19 (1933)
  • Mietshäuser in der Baumessesiedlung, Hauffweg 7,9,11,13, Leanderweg 8,10,12 (1930)
  • Städtischer Milchhof, Brandenburger Straße (1933/34)
  • Wohnhaus Blüthner, Heilemannstraße 19 (1937/38)
  • Wohnhaus Zum Forstgut 9 (1933/1934)
  • Messehallen Hallen 20, 21a (1937/38)
  • BUGRA-Messehalle (1938)

Literatur

  • Curt Schiemichen (Biographie). In: Peter Leonhardt: Moderne in Leipzig : Architektur und Städtebau 1918 bis 1933. Pro Leipzig, Leipzig 2007, OCLC 183257468. S. 97 und S. 214.
  • Wolfgang Hocquél: Leipzig : Baumeister und Bauten : von der Romanik bis zur Gegenwart. Tourist Verlag, Berlin/Leipzig 1990, ISBN 3-350-00333-8.
  • Joachim Schulz, Wolfgang Müller und Erwin Schrödl: Architekturführer DDR, Bezirk Leipzig. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1976, OCLC 874871110.

Einzelnachweise

  1. Leonhardt, S.214.
  2. Leonhardt, S.214:„Traditionellen Wohnhäusern stehen modernere Entwürfe für öffentliche Bauten und Geschäftshäuser gegenüber“.
  3. Leonhardt, S. 97.
  4. Leonhardt, S. 97.
  5. Leonhardt, S. 97.
  6. Hocquél, S. 186
  7. Schulz/Müller/Schrödl, S. 83, Nr. 146 BUGRA-Messehaus

Vorlage:Jewiki-Artikel