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Benjamin Becker

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Benjamin Becker Tennisspieler
Benjamin Becker
Benjamin Becker
Becker 2013 in Wimbledon
Spitzname: Benni
Nation: Deutschland Deutschland
Geburtstag: 16. Juni 1981
Größe: 178 cm
Gewicht: 72 kg
1. Profisaison: 2005
Spielhand: Rechts
Trainer: Andrei Pavel
Preisgeld: 3.563.663 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 135:183
Karrieretitel: 1
Höchste Platzierung: 35 (27. Oktober 2014)
Aktuelle Platzierung: 41
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open 3R (2015)
French Open 3R (2015)
Wimbledon 2R (2006, 2008–2010, 2012)
US Open AF (2006)
Doppel
Karrierebilanz: 57:95
Höchste Platzierung: 58 (5. Juli 2010)
Aktuelle Platzierung: 113
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open AF (2011, 2015)
French Open 2R (2010, 2012)
Wimbledon AF (2007)
US Open 2R (2010)
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Letzte Aktualisierung der Infobox:
23. Februar 2015
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Benjamin Becker (* 16. Juni 1981 in Merzig) ist ein deutscher Tennisspieler.

Tenniskarriere

Im Alter von neun Jahren begann Becker mit Tennisspielen. Nach dem Abitur erhielt er ein Stipendium und begann ein Studium an der Baylor Universität im texanischen Waco in den Fächern International Business und Finance. Während seiner Zeit auf der Baylor wurde er amerikanischer Collegemeister des Jahres 2004 sowohl mit der Mannschaft der Universität als auch im Einzel. Im November 2005 entschied sich Becker entgegen früheren Planungen für eine Karriere als Tennisprofi. Mit Teilnahmen an zweit- und drittklassigen Turnieren kämpfte er sich in der Weltrangliste nach oben.

Durchbruch 2006

Im Juni 2006 gelang es ihm erstmals, sich für ein Grand-Slam-Turnier zu qualifizieren. In der ersten Runde der Wimbledon Championships besiegte er den Argentinier Juan Ignacio Chela. In der zweiten Runde kam gegen den Spanier Fernando Verdasco das Aus in seinem ersten Fünfsatzmatch auf der Tour.

Als Nummer 112 der Weltrangliste qualifizierte er sich für die US Open in New York. Nachdem er in der ersten Runde den Italiener Filippo Volandri und anschließend den gesetzten Franzosen Sébastien Grosjean hatte schlagen können, traf er in Runde 3 auf den amerikanischen Routinier Andre Agassi. In einem dramatischen Match war es am Ende Becker, der in vier Sätzen mit 7:5, 6:7, 6:4 und 7:5 die Oberhand behielt und damit Agassis lange Karriere beendete (dieser hatte zuvor angekündigt, dass die US Open sein letztes Turnier sein würden). Im Achtelfinale schied Becker dann mit 3:6, 4:6 und 3:6 gegen Andy Roddick aus. In der am 11. September 2006 erschienenen Weltrangliste war er mit Platz 76 erstmals unter den Top 100.

Beim ATP-Turnier in Tokio stoppte ihn im Halbfinale die Nummer 1, Roger Federer, mit 3:6 und 4:6. Sein Viertelfinalspiel gegen Jiří Novák am Tag zuvor hatte erst um 3:24 Uhr morgens (Ortszeit) geendet – das zweitspäteste Ende in der ATP-Geschichte.

2007

Auch bei den ATP-Turnieren in Delray Beach (3:6, 6:7 gegen James Blake) und in San José (6:7, 5:7 gegen Ivo Karlović) erreichte Becker das Halbfinale und kletterte so bis auf Weltranglisten-Rang 38. Zuvor hatte er bei den Australian Open nur knapp eine Überraschung verpasst. Er unterlag dort in der ersten Runde in fünf umkämpften Sätzen Marat Safin mit 7:5, 6:7, 6:3, 3:6 und 4:6.

Im weiteren Verlauf der Saison verlor Becker häufig schon in Runde eins oder zwei. Nur beim Rasenturnier in ’s-Hertogenbosch erreichte er das Viertelfinale, unterlag dort aber Anthony Dupuis (damals Nummer 345 der Weltrangliste) mit 6:7, 3:6. Im September erreichte er in Bangkok sein erstes ATP-Finale, in dem er Dmitri Tursunow mit 1:6, 2:6 unterlag.

Durststrecke und erster Turniersieg (2008–2009)

Nach einem enttäuschend verlaufenden Jahr 2008, in dem er neben vielen frühen Niederlagen, teilweise sogar in der ersten Runde der Qualifikation, auch drei Viertelfinalteilnahmen in Adelaide (6:7, 4:6 gegen Michaël Llodra), Memphis (1:6, 0:6 gegen Steve Darcis) und Basel (6:7, 4:6 gegen David Nalbandian) verbuchte, beendete er die Saison auf Platz 129 der Weltrangliste. Erst im Mai 2009 schaffte Becker durch Siege bei den Challenger-Turnieren von Heilbronn, Baton Rouge, Rhodos und Cremona, sowie die Finalteilnahme in Ramat haScharon den Sprung zurück unter die Top 100. Im Juni erreichte Becker bei den Gerry Weber Open 2009 in Halle nach Siegen über Victor Hănescu und Rainer Schüttler als einer von fünf Deutschen die Runde der letzten Acht, wo er gegen den Qualifikanten Olivier Rochus mit 7:6, 3:6 und 3:6 unterlag. Eine Woche später gewann Becker im niederländischen ’s-Hertogenbosch, einem weiteren Vorbereitungsturnier für Wimbledon durch ein 7:5, 6:3 gegen Raemon Sluiter seinen ersten Titel auf der ATP World Tour. Beim folgenden Grand-Slam-Turnier schied er dann allerdings in der zweiten Runde gegen Jürgen Melzer mit 6:7, 3:6 und 6:7 aus.

Beim ATP World Tour Masters 1000 Turnier von Cincinnati erreichte Becker Runde 2, wo er Lleyton Hewitt unterlag. Bei den US Open 2009 schied er in Runde 1 gegen Fernando Verdasco aus. Er blieb in den folgenden fünf Turnieren ohne Sieg. Erst beim Turnier in Lyon konnte Becker wieder einen Auftaktsieg verbuchen, schied aber schon in Runde zwei aus. Das letzte Turnier des Jahres spielte Becker in Paris-Bercy, wo er zunächst Michaël Llodra besiegte, ehe er gegen Nikolai Dawydenko chancenlos war.

Das Jahr 2010

Das Jahr begann mit einer erfolgreichen Qualifikation in Doha, wo Becker in der zweiten Runde des Hauptfeldes an Ivo Karlović scheiterte. Beim Medibank International von Sydney schied er eine Woche später erneut in Runde 2 aus. Bei den Australian Open verlor er wieder sein Zweitrundenmatch, diesmal gegen Nicolás Almagro in fünf Sätzen. Auch bei den anschließenden Turnieren in Zagreb und San José schied Becker in Runde 2 aus. In Delray Beach erreichte er zum ersten Mal in der Saison ein Viertelfinale, wo er im dritten Satz mit 6:7 an Jarkko Nieminen scheiterte. Beim ATP World Tour Masters 1000 von Miami erreichte Becker die vierte Runde nach Siegen über Simon Greul, Ivan Ljubičić (13. der Weltrangliste) und Tommy Robredo (22.), er verlor gegen Andy Roddick (6:7, 4:6). Höhepunkt der Sandplatzsaison waren die Zweitrundenteilnahmen in Monte-Carlo und Madrid, er scheiterte an Juan Carlos Ferrero bzw. an Roger Federer. Die French Open in Paris waren für ihn mit einer Erstrundenniederlage gegen Denis Istomin zu Ende.

Becker startete mit zwei aufeinanderfolgenden Halbfinalteilnahmen in Halle/Westfalen und s´Hertogenbosch erfolgreich in die Rasensaison. In Halle gewann er gegen den Weltranglistenfünften Nikolay Davydenko im Achtelfinale, verlor jedoch in drei Sätzen gegen Lleyton Hewitt (7:6, 6:7, 2:6) in der Vorschlussrunde. In Wimbledon war in Runde 2 gegen den späteren Finalisten Tomáš Berdych Endstation. Beim Turnier von Los Angeles erreichte er die zweite Runde, wo er gegen James Blake ausschied. Bei den US Open schlug Becker im Auftaktmatch Daniel Brands, verlor jedoch in Runde 2 gegen David Ferrer. Bei den Open de Moselle in Metz scheiterte er gleich in Runde 1 am Finnen Jarkko Nieminen.

In Bangkok spielte sich Becker mit Siegen über Mischa Zverev, dem Achten der Welt Fernando Verdasco und Daniel Brands bis ins Halbfinale vor. Dort unterlag er erneut Nieminen mit 3:6 und 2:6. Er überstand die Qualifikation für das ATP-Turnier von Shanghai, verlor jedoch in Runde 1 gegen den Franzosen Gaël Monfils mit 1:6, 5:7. In Stockholm erreichte er die zweite Runde mit einem Sieg über einen Qualifikanten, scheiterte dann jedoch in zwei Sätzen an Robin Söderling. In Sankt Petersburg erreichte Becker das Viertelfinale. Bei den BNP Paribas Open in Paris-Bercy überstand er die Qualifikation. Im Hauptfeld besiegte er Denis Istomin, bevor er in Runde 2 an Gaël Monfils scheiterte. Becker beendete die Saison mit einer Matchbilanz von 29:31 und einem Preisgeld von 553.431 US-Dollar.

Die Jahre 2011–2013 Absturz und Konsolidierung

Zu Beginn des Jahres 2011 stand Becker noch auf Platz 53 der Weltrangliste. Nach dem Challenger Turnier in Athen im April musste er eine längere Pause einlegen. Becker verpasste die Grand-Slam Turniere von Paris, Wimbledon und New York. Erst im November konnte er sein Comeback auf der Challenger Tour feiern. Sportlich rutschte er dadurch bis auf Platz 315 der Weltrangliste ab.

Das erste Highlight des Jahres 2012 war der Einzug ins Halbfinale des ATP 500 Turniers in Memphis. Als 284. der Weltrangliste besiegte er drei Top-75 Spieler bevor gegen Milos Raonic Endstation war. Im Ranking sprang er dadurch auf Platz 155. Im Juni gewann Becker das Challenger Rasenturnier in Nottingham gegen Dmitry Tursunov. In Wimbledon unterlag er, in der zweiten Runde, glatt in drei Sätzen gegen Radek Štěpánek. Das ihm der Grasbelag liegt, bestätigte er bei den Newport Tennis Championships. Über die Qualifikation sollte er mit einem Sieg über den aufstrebenden Milos Raonic, 23. der Weltrangliste, ins Viertelfinale gelangen. Welches er leider aufgeben musste. Im November gewann Benjamin Becker das Challenger in Ortisei, (Italien) gegen den Einheimischen Andreas Seppi, damals auf Position 23 der Rangliste geführt. Das Jahr sollte er als 65. der Weltrangliste beenden.

Das erste Grand-Slam Turnier 2013 in Australien war für ihn in der zweiten Runde gegen den 7. der Weltrangliste Juan Martín del Potro beendet. Mit Beginn des Turniers von Memphis im Februar sollte Becker an zehn aufeinanderfolgenden Turnieren bereits in der ersten Runde scheitern. Mit dem Finaleinzug beim Challenger in Nottingham bewies er seine gute Form auf Rasen. Im Anschluss erreichte er im Queen's Club London das Viertelfinale, welches er ebenso, wie das folgende Erstrundenmatch in Wimbledon gegen den zweiten der Weltrangliste Andy Murray verloren hat. Im Juli gewann Becker das Challenger in Istanbul gegen Dudi Sela. Ebenso wie im Oktober das Challenger in Eckental gegen Ruben Bemelmans. Zu Jahrensende stand er auf Platz 79 der Weltrangliste.

2014 Ungeahnte Höhen

Im Februar noch auf Platz 93 der Weltrangliste platziert sollte sich Becker bis Jahrensende auf Platz 40 verbessern. Beim Masters 1000 Turnier in Miami gelangte er ins Achtelfinale und somit auf Platz 68 der Weltrangliste. Im Finale des niederländischen Rasenturniers von 's-Hertogenbosch unterlag Becker dem 28. der Weltrangliste, dem Spanier Roberto Bautista Agut mit 6:2, 6:72, 4:6. Im Anschluss stand er auf Platz 65 der Rangliste. Zu Beginn der Hartplatzsaison erreichte er bei den Atlanta Open das Halbfinale gegen Dudi Sela, welchem er in drei Sätzen unterlag. Durch den Halbfinaleinzug in Tokyo 2014, erreichte er Platz 46 der Weltrangliste. Er scheiterte gegen den 7. der Rangliste Kei Nishikori knapp mit 6:4, 0:6, 6:72.

Die höchste Ranglistenposition seiner Karriere datiert vom 27. Oktober 2014 mit Platz 35, im hohen Alter von 33 Jahren.

2015

Zu Beginn des Jahres konnte Becker bei den Australian Open in die dritte Runde einziehen. Dies war sein bestes Grand-Slam Resultat, seit dem Achtelfinaleinzug bei den US Open 2006. Dabei besiegte er in der zweiten Runde den ehemaligen Weltranglistenersten und Lokalmatador Lleyton Hewitt in fünf Sätzen. Erstmals in seiner Karriere gewann er ein Fünfsatzmatch, und erstmals dazu nach einem 0:2 Satzrückstand.[1]

Davis Cup und Bundesliga

Becker wurde Anfang 2007 von Patrik Kühnen zum ersten Mal für die deutsche Davis-Cup-Mannschaft nominiert. In der ersten Runde, die Deutschland gegen Kroatien gewann, blieb er allerdings ohne Sieg. Im März 2010 wurde Becker für das Erstrundenspiel gegen Frankreich erneut ins Team berufen, er unterlag Jo-Wilfried Tsonga in vier Sätzen. Im unbedeutenden letzten Einzel unterlag er auch Julien Benneteau in zwei Sätzen. Das deutsche Team verlor am Ende mit 1:4.

Benjamin Becker spielt zudem in Mannheim beim TK Grün-Weiß Mannheim in der Tennis-Bundesliga, wo er im Jahr 2007 eine Einzelbilanz von 2:1 und eine Doppelbilanz von 3:0 vorzuweisen hatte und mit Grün-Weiß Deutscher Mannschaftsmeister wurde.

Erfolge

Legende
Grand Slam
Tennis Masters Cup /
ATP World Tour Finals
ATP Masters Series /
ATP World Tour Masters 1000
ATP International Series Gold /
ATP World Tour 500 Series
ATP International Series /
ATP World Tour 250 Series (1)
ATP Challenger Tour (9)

Einzel

Siege

ATP World Tour
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Endergebnis
1. 20. Juni 2009 Niederlande ’s-Hertogenbosch Rasen Niederlande Raemon Sluiter 7:5, 6:3
ATP Challenger Tour
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Endergebnis
1. 13. März 2006 Ecuador Salinas Hartplatz Vereinigte Staaten Jesse Witten 4:6, 6:3, 6:2
2. 26. Januar 2009 Deutschland Heilbronn Hartplatz (i) Slowakei Karol Beck 6:4, 6:4
3. 6. April 2009 Vereinigte Staaten Baton Rouge Hartplatz Vereinigte Staaten Rajeev Ram 6:2, 3:6, 6:4
4. 27. April 2009 Griechenland Rhodos Hartplatz Deutschland Simon Stadler 7:5, 6:3
5. 18. Mai 2009 Italien Cremona Hartplatz Sudafrika Izak van der Merwe 7:63, 6:1
6. 10. Juni 2012 Vereinigtes Konigreich Nottingham Rasen Russland Dmitri Tursunow 4:6, 6:1, 6:4
7. 11. November 2012 Italien St. Ulrich in Gröden Teppich (i) Italien Andreas Seppi 6:1, 6:4
8. 14. Juli 2013 Turkei Istanbul Hartplatz Israel Dudi Sela 6:1, 2:6, 3:2 ret.
9. 3. November 2013 Deutschland Eckental Teppich (i) Belgien Ruben Bemelmans 2:6, 7:63, 6:4

Finalteilnahmen

ATP World Tour
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Endergebnis
1. 30. September 2007 Thailand Bangkok Hartplatz Russland Dmitri Tursunow 2:6, 1:6
2. 21. Juni 2014 Niederlande ’s-Hertogenbosch Rasen Spanien Roberto Bautista Agut 6:2, 6:72, 4:6

Sonstiges

Es besteht keine familiäre Verbindung zum ehemaligen deutschen Tennisspieler Boris Becker. Benjamin Beckers Großvater war der saarländische Landtagsabgeordnete Alfred Becker, sein Cousin der Radiomoderator Tom Becker.

Einzelnachweise

  1. [1], rp-online.de. Abgerufen am 3. Februar 2014.
Commons: Benjamin Becker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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