Dichte
Physikalische Größe | |||||||
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Name | Massendichte | ||||||
Formelzeichen | |||||||
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Siehe auch: Wichte (spezifisches Gewicht), relative Dichte (spezifische Dichte), spezifisches Volumen |
Die Dichte (Rho), auch Massendichte genannt, ist der Quotient aus der Masse eines Körpers und seinem Volumen :
Sie wird meist in Gramm pro Kubikzentimeter angegeben, bei flüssigen Körpern ist auch die Einheit Kilogramm pro Liter üblich. Die Dichte ist durch das Material des Körpers bestimmt und als intensive Größe von seiner Form und Größe unabhängig.
Im Allgemeinen dehnen sich Stoffe mit steigender Temperatur aus, wodurch ihre Dichte sinkt. Eine Ausnahme bilden Stoffe mit einer Dichteanomalie wie z. B. Wasser.
Mit -dichte zusammengesetzte Wörter bezeichnen auch andere Größen, wie die Energiedichte oder Ladungsdichte, die auf das Volumen, manchmal aber auch auf eine Fläche, eine Länge, ein Frequenzintervall oder Anderes bezogen werden, siehe auch Dichte (Begriffsklärung).
Abgrenzung zu anderen Begriffen
- Während bei der Dichte die Masse im Verhältnis zum Volumen steht, gibt die Wichte die Gewichtskraft im Verhältnis zum Volumen an.
- Die relative Dichte ist das Verhältnis der Dichte zur Dichte eines Normals, also eine dimensionslose Größe.
Definiert werden diese Unterschiede in der DIN 1306 Dichte; Begriffe, Angaben. Die Dichte ist eine Quotientengröße.
Messung der Dichte
Dichtebestimmung durch Auftrieb

Nach dem Prinzip von Archimedes erfährt ein vollständig in einem Fluid (einer Flüssigkeit oder in einem Gas) eingetauchter Körper eine Auftriebskraft, die gleich der Gewichtskraft des Volumens des verdrängten Stoffes ist. Um die zwei Unbekannten Dichte und Volumen zu bestimmen, sind zwei Messungen erforderlich.
Taucht man einen beliebigen Körper mit dem Volumen vollständig in zwei Fluide mit bekannten Dichten und ein, so ist die resultierende Kraft bzw. , welche mittels einer einfachen Waage messbar ist. Die gesuchte Dichte des Körpers lässt sich wie folgt bestimmen.
Ausgehend von den Formeln für die Gewichtskraft des Körpers und die Auftriebskraft des Körpers in Fluid
wobei die Schwerebeschleunigung ist, misst eine Waage für den in Fluid eingetauchten Körper die Kraft
Nun kann man beide Gleichungen für die Fluide nach dem Volumen umformen und die entsprechenden Ausdrücke gleichsetzen. Nach weiteren Umformungen erhält man die Lösung:
Falls eine Dichte sehr viel kleiner als die andere ist, (etwa bei Luft und Wasser), vereinfacht sich die Formel zu:
Falls man nur eine Flüssigkeit, z. B Wasser mit Dichte hat, lässt sich stattdessen das Volumen des Körpers durch das Volumen des Wassers bestimmen, das bei vollständigem Eintauchen verdrängt wird, indem man beispielsweise den Überlauf aus einem vollen Gefäß mit einem Messzylinder misst. Aus obiger Gleichung
erhält man durch Umformen
Nach dieser Methode bestimmte schon Archimedes die Dichte der Krone eines Königs, der bezweifelte, dass diese wirklich aus reinem Gold bestehe (ρK = 19320 kg/m3).
Auf dieser „Auftriebswägung“ von Flüssigkeiten beruhen das Aräometer (Spindel) und die Mohrsche Waage.
Weitere Messmethoden
- Pyknometer, Dichtebestimmung von Festkörpern oder Flüssigkeiten durch Messen der verdrängten Flüssigkeitsvolumina
- Isotopenmethode, Dichtebestimmung durch Strahlungsabsorption
- Biegeschwinger, Dichtebestimmung durch Schwingungsmessung
Eine einfache Abschätzung der Dichte lässt sich mit der Girolami-Methode erhalten.
Dichte von Lösungen
Die Summe der Massenkonzentrationen der Bestandteile einer Lösung ergibt die Dichte der Lösung, indem man die Summe der Massen der Bestandteile durch das Volumen der Lösung teilt.
Dabei sind die die einzelnen Teilmassen, die einzelnen Teilvolumina und V das Gesamtvolumen.
Ortsabhängige Dichte
Mit werde die Masse in einem gewissen Kontrollvolumen bezeichnet. Bei stetig verteilter Masse kann man einen Grenzübergang durchführen, d. h. man lässt das Kontrollvolumen immer kleiner werden und kann so die Massendichte durch
definieren. Die Funktion wird auch als Dichtefeld bezeichnet.
Für einen homogenen Körper, dessen Massendichte in seinem Inneren überall den Wert hat, ist die Gesamtmasse das Produkt von Dichte und Volumen , d. h. es gilt:
Bei inhomogenen Körpern ist die Gesamtmasse allgemeiner das Volumenintegral
über die Massendichte. jökfgölshdklghöshgkörhöhöhöhsöhöshögshgdkflkffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffjkfkhjösrkltjäsq45u69u4uztlojklfdjögjdödkjdfgkljlkhgjlkghjö
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erweise mit der Temperatur und bei kompressiblen Materialien (wie z. B. Gasen) auch mit dem Druck. Daher ist beispielsweise die Dichte der Atmosphäre ortsabhängig und nimmt mit der Höhe ab.
Der Kehrwert der Dichte wird spezifisches Volumen genannt und spielt vor allem in der Thermodynamik der Gase und Dämpfe eine Rolle. Das Verhältnis der Dichte eines Stoffes zur Dichte im Normzustand wird als relative Dichte bezeichnet.
In der ersten Ausgabe der DIN 1306 Dichte und Wichte; Begriffe vom August 1938 wurde die Dichte im heutigen Sinn als mittlere Dichte genormt und die ortsabhängige Dichte in einem Punkt als Dichte schlechthin definiert: „Die Dichte (ohne den Zusatz ‚mittlere‘) in einem Punkte eines Körpers ist der Grenzwert, dem die mittlere Dichte in einem den Punkt enthaltenden Volumen zustrebt, wenn man dieses so weit verkleinert denkt, dass es klein wird gegen die Abmessungen des Körpers, aber noch groß bleibt gegen die Gefügeeinheiten seines Stoffs.“ In der Ausgabe vom August 1958 wurde dann die mittlere Dichte in Dichte umbenannt mit der Erläuterung: „Masse, Gewicht und Volumen werden an einem Körper bestimmt, dessen Abmessungen groß sind gegen seine Gefügebestandteile.“
Tabelle mit Beispielen und Links
Die Dichte einzelner Materialien ist auf der Wikipedia-Seite des jeweiligen Materials zu finden. Für die Elemente findet sie sich in der Liste der chemischen Elemente. Außerdem gibt es bei Wikibooks die Tabelle mit Dichten fester Stoffe, Tabelle mit Dichten von Flüssigkeiten und die Tabelle mit Dichten von Gasen.
Material | Massendichte |
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interstellares Gas | 100 … 109 Atome/m3 ≈ 1,7 · 10−13 g/km3 … 1,7 · 10−6 g/km3 |
Gase | 0,1785 kg/m3 (He) … 1,293 kg/m3 (Luft) … 12,4 kg/m3 (WF6) |
Holz | 200 kg/m3 … 1.200 kg/m3 |
Flüssigkeiten (nichtmetallisch) | 616 kg/m3 (Isopentan) … 998 kg/m3 (Wasser) … 3.570 kg/m3 (Bariumquecksilberiodid) |
Metalle | 534 kg/m3 (Li) … 7.874 kg/m3 (Fe) … 19.302 kg/m3 (Au) … 22.590 kg/m3 (Os) |
Beton | 1.000 kg/m3 (Leichtbeton) … 2.400 kg/m3 (normal) … 4.500 kg/m3 (Schwerbeton) |
Sterne | 1.400 kg/m3 (unsere Sonne) … 1,1 · 106 kg/m3 (bei Heliumbrennen) … 1013 kg/m3 (Kernfusion schwerer Elemente) |
Neutronenstern | 1011 kg/cm3 … 2,5 · 1012 kg/cm3 |
Literatur
- DIN 1306 Dichte; Begriffe, Angaben
Weblinks
- Zur Dichte: Begriffe, Methoden und Verfahren
- Mineralienatlas – Dichte
- Erklärung, Versuche und Aufgaben zur Dichte auf Schülerniveau (LEIFI)
- Eintrag zu density, ρ. In: IUPAC (Hrsg.): Compendium of Chemical Terminology. The “Gold Book”. doi:10.1351/goldbook.D01590 – Version: 2.3.3.