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Schiefes Haus Ulm

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Schiefes Haus

Das Schiefe Haus ist ein spätgotisches Fachwerkhaus in Ulm, das eine Neigung von 90 bis 100° aufweist.

Geschichte

Das ursprüngliche Fachwerkhaus aus dem 14. Jahrhundert hat nach mehrfachen An- und Umbauten 1443 sein heutiges Aussehen eines fünfgeschossigen Hauses erlangt. Genutzt wurde es von den Schiffsmeistern von Ulm.

Mit seinem südlichen Fundament direkt an der Blau gelegen, ragt das Haus ab dem ersten Stockwerk dank schräger Verstrebungen teilweise über den Fluss. So konnten dort Boote geschützt anlegen. Untersuchungen des archäologischen Landesamts lassen zudem vermuten, dass im Keller des Hauses, der damals von Fischern als Raum für die Instandsetzung ihrer Netze genutzt wurde, auch Fischkammern mit einer natürlichen Frischwasserzufuhr lagen.

Im Laufe der Zeit senkte sich die zum Fluss gelegene Seite des Hauses stark ab, so dass bereits Anfang des 17. Jahrhunderts Stützmaßnahmen eingeleitet werden mussten.

Hotel „Schiefes Haus“

Nach mehreren Besitzerwechseln wird das Haus seit 1995 als Hotel genutzt. Die dafür erforderlichen Sanierungsarbeiten sicherten die Statik des Hauses, ohne die Neigung zu ändern. Dazu wurden im Dachboden und in den Decken Stahlbänder angebracht, die der Kipprichtung entgegenwirken.

Um die Auflagen der Denkmalpflege zu erfüllen, wurden neben einer Fußbodenheizung auch die Rohre für die sanitären Anlagen in den Böden verlegt.

Während die Fußböden in den Zimmern nach wie vor bis zu 40 cm ansteigen, stehen die Betten horizontal, wie an eigens angebrachten Wasserwaagen zu erkennen ist.

Trivia

Koordinaten: 48° 23′ 44,5″ N, 9° 59′ 28,3″ O