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Hans Erich Nossack

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Hans Erich Nossack (* 30. Januar 1901 in Hamburg, † 2. November 1977 ebenda) ist ein deutscher Schriftsteller.

Leben

Nach dem Abitur 1919 begann er in Jena ein Studium der Rechtswissenschaft und Philologie, das er aber 1922 abbrach. Da er mit seiner Familie gebrochen hatte, mußte er sich als Hilfsarbeiter durchschlagen. Er war für einige Zeit Mitglied der KPD.

1925 heiratete er Gabriele Knierer. Er wurde Bankangestellter und absolvierte in den folgenden Jahren eine Ausbildung als Bankkaufmann. Daneben war er auch journalistisch tätig.

1930 wurde er erneut KPD-Mitglied und arbeitete im Widerstand gegen die Nationalsozialisten. 1933 kam es zu Haussuchungen durch die SA und die Polizei. Er hatte in den Jahren 1933 bis 1945 Schreibverbot.

Nossack trat 1933 in die Importfirma seines Vaters ein und übernahm bald darauf die Firmenleitung. 1943 sind seine Tagebücher und Manuskripte verlorengegangen. Seine ersten Veröffentlichungen erschienen 1947. Im Jahr darauf erschienen durch Vermittlung von Jean-Paul Sartre erste Bücher in Übersetzung in Frankreich.

Nach dem Erscheinen seines vielleicht bekanntesten Romans, "Spätestens im November", im Jahre 1955, schloß er mit Peter Suhrkamp einen Verlagskontrakt über das Gesamtwerk.

1956 löste er mit Hilfe des Schweizer Industriellen Kurt Bösch die väterliche Firma auf und zog nach Aystetten bei Augsburg um. Seitdem war er als freier Schriftsteller tätig.

Zusammen mit Rudolf Hagelstange war Nossack 1961 als Repräsentant der bundesdeutschen Schriftsteller auf der Feier zum 100. Geburtstag von Rabindranath Tagore in Neu-Delhi. Im gleichen Jahr wurde ihm der Georg-Büchner-Preis verliehen.

1962 zog er nach Darmstadt um. Im Jahr darauf wurde ihm der Wilhelm-Raabe-Preis der Stadt Braunschweig verliehen. 1965 zog er nach Frankfurt am Main um, kehrte aber 1968 nach Hamburg zurück, wo er bis zu seinem Tode gelebt hat.

Werke

  • Gedichte (1947)
  • Nekya. Bericht einer Überlebenden (1947)
  • Interview mit dem Tode (1948), zweite Auflage 1950 unter dem Titel Dorothea
  • Spätestens im November (1955), Roman
  • Spirale. Roman einer schlaflosen Nacht (1956)
  • Begegnung im Vorraum (1958), zwei Erzählungen
  • Nach dem letzten Aufstand. Ein Bericht (1961)
  • Sechs Etüden, Das kennt man (1964), Erzählungen
  • Die schwache Position der Literatur (1966), Reden und Aufsätze
  • Dem unbekannten Sieger (1968), Roman
  • Die gestohlene Melodie (1972), Roman
  • Bereitschaftsdienst. Bericht über die Epidemie (1973)
  • Ein glücklicher Mensch (1975), Roman