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Benutzer:Diego de Tenerife/Aachener Bäche

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Auch wenn „Bad Aachen” nicht an einem sichtbaren Fluss liegt [1], so hat dennoch das Wasser in der Kaiserstadt Geschichte geschrieben. Aachen wird nichtsdestoweniger „Stadt des Wassers”, „Stadt der Thermen, Quellen und Bäche” genannt. [2] Es begann in der Spätantike mit den Thermalquellen, welche die Römer schätzten. Im Mittelalter zogen die heißen Quellen die Karolinger an, später trieb die Hydroenergie der Aachener Bäche die Wassermühlen der Tuchfabrikanten an und garantierte Aachen den wirtschaftlichen Aufschwung.

Aachen, „Stadt des Wassers”

Incipit des Urbs Aquensis Karls-Hymnus auf einem Glasfenster in der Burg Frankenberg

Nomen est omen - „Ahha” (sprich: Acha, germanisch „Wasser”) und „aquis” (lateinisch, Ablativ pluralis: „an den Wassern”) [3] - sowohl das germanische als auch das lateinische Etymon des Toponyms „Aachen” [4] bringen es jeweils zum Ausdruck. Aachen wurde seit Menschengedenken „Stadt des Wassers” genannt.[5][6]

So heißt es denn auch im lateinischen Hymnus auf Karl den Großen und die Kaiserstadt Aachen aus dem 12. Jahrhundert:

Urbs Aquensis, urbs regalis - Stadt der Wasser, Königsstadt,
regni sedes principalis - des Reiches höchster Thronsitz,
prima regum curia - erster Hof der Könige [7]

Auch der erste Bestandteil („Aix”) des bekannten französischen Exonyms für die Stadt „Aix-la-Chapelle” leitet sich von lateinisch „aquis” ab (Ablativ pluralis: „an den Wassern”).

Geogaphie, Geologie und Hydrologie der Aachener Bäche

Datei:Bachkarte - Die Aachener Bäche.jpg
Karte der Bäche in der Stadt Aachen

Etwa 30 Bäche [8] [9] und zwei Flüsse, Inde (Fluss) und Wurm (Rur)), entspringen am Rand des Aachener Talkessels, den diese Gewässer, Zuflüsse der Wurm, im Laufe der Erdgeschichte durch Erosion selbst geschaffen haben und erhalten. Heutzutage entwässern sie den Aachener Talkessel über die Wurm als Vorfluter zur Rur. Bedeutende Bäche sind: Amstelbach, Beverbach (Wurm), Haarbach (Wurm), Iterbach, Johannisbach (Aachen),Oberforstbacher Bach, Pau (Aachen), Paunell, Senserbach.

Wassergeschichte und Wirtschaftsgeschichte

Welsche Mühle

Zu den frühesten Zeugnissen der Aachener Wassergeschichte gehört der römische Apollo-Stein in Aachen-Burtscheid: [3]

„Auch in Burtscheid wurden Thermenanlagen errichtet. Wie archäologische Funde zeigen, verehrten die römischen Legionäre hier ihren Sonnengott Apollo, der dem keltischen Heilgott Grannus gleichgesetzt wurde. Ein gewisser Lucius Latinus Macer aus Verona, der zuerst als Centurio der in Spanien aufgestellen IX. Legion gedient hatte und danach als Lagerpräfekt in Nimwegen stationiert war, weilte in Aquis Granni, genauer in den Thermen von Burtscheid, zur Kur und löste bei der Gelegenheit ein Gelübde an den Heilgott Apollo ein. Er ließ das Gelübde in einem Weihestein als Inschrift anfertigen.“

Aachen mit seinen dreißig schwefelhaltigen Thermalquellen und ca. 30 Bächen war eben immer schon die „Stadt des Wassers”[10]

Bachoffenlegung

Aachener Quellen

Bachquellen

Thermalquellen

Öcher Sprudel (Aachener Mineralwasser)

Aachener Kaiserbrunnen

Aachener Brunnen

„Wer in Aachen auf den Bus wartet, der meint manchmal, der Teufel persönlich stünde neben einem. Denn ein Hauch von Schwefel liegt am Busbahnhof immer in der Luft. Der Wind weht das diabolische Aroma vom Elisenbrunnen herüber.“

[11]

In der Stadt befinden sich viele künstlerisch gestaltete Brunnen. Der älteste Brunnen der Stadt ist der Karlsbrunnen auf dem Marktplatz.

Trinkbrunnen

Aachener Badekultur

Der Elisenbrunnen mit seiner offenen Wandelhalle ist zum Inbegriff der Aachener Badekultur geworden.

Bachportraits auf den Seiten des Ökologie-Zentrums Aachen

Aachener Umwelt-Rundbriefe des Ökologiezentrums Aachen e.V.

Historische Gewässernutzung

Literatur

  1. Petri a Beeck imperialium ecclesiarum in Aquis b. Mariae Canonici ad D. Adalbertum Praepositi: AQUISGRANUM sive historica Narratio de regiae S. R. J. et coronationis regum Rom. sedis Aquensis civitatis origine ac processu, Aachen 1620, ISBN-13: 978-1167009723. Digitalisat im Volltext der Bayerischen Staatsbibliothek und der Universität Gent im Volltext bei books.google.de
  2. Luise Freiin von Coels von der Brügghen: Die Bäche und Mühlen im Aachener Reich und im Gebiet der Reichsabtei Burtscheid, in: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, Band 70, 1958, S. 5-122
  3. Richard Pick: Die Aachener Bäche, in: Pick, Richard, Aus Aachens Vergangenheit – Beiträge zur Geschichte der alten Kaiserstadt, Aachen 1895, S. 384 ff
  4. Christof Peter, Franz Meiers, Gabi Heidner, Gabi Hermsdorf, Hartmut Welters, Henry Beierlorzer und Rita Caesar: Spurensicherung - Spaziergänge entlang der Aachener Bäche, Februar 1983, Bibliothek der Gesellschaft Burtscheid für Geschichte und Gegenwart
  5. Anke Schütt: Wo Wasser fließt und Bronze schimmert. Brunnen und Denkmale in Aachen. Rundwege. Einhard, Aachen 1. Auflage 2002, ISBN-13: 978-3936342147
  6. Veröffentlichungen des Ökologie-Zentrums Aachen e.V.:
    1. Bäche erkunden in Aachen, 4. überarbeitete Auflage, Juni 1998
    2. Lebendiges Wasser - Die Thermalquellen von Aachen und Burtscheid, 2000

Fußnoten

  1. Der Fluss Wurm (Rur) verläuft verrohrt unterirdisch.
  2. Wasser der Pau trieb früher die Mühlen an
  3. a b Aachen im Imperium Romanum
  4. Albrecht Mann: Vicus aquensis, pp.4-9
  5. Wo Wasser plätschert“
  6. Stadt des Wassers
  7. Zur Deutung und Überlieferung des Urbs Aquensis
  8. Übersicht über die Aachener Bäche
  9. Karte der Aachener Bäche
  10. Wasserkalender Aachen 2016, Stadt des Wassers
  11. Aachen – die Stadt der Quellen und Brunnen

Kategorie:Gewässer in der Städteregion Aachen Kategorie:Gewässer in Aachen Kategorie:Fließgewässer Kategorie:Quelle in Nordrhein-Westfalen Kategorie:Fluss in Nordrhein-Westfalen