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Mastitis

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Die Mastitis (syn. Mastadenitis) ist eine meist bakterielle Entzündung der weiblichen, selten der männlichen Brustdrüse bzw. Milchdrüse (griech. Mastos). In der Regel findet man eine Mastitis bei stillenden Müttern (Mastitis puerperalis), häufig etwa in der 2. Woche nach der Geburt. Eine Mastitis außerhalb des Wochenbettes ist selten (sog. Mastitis non puerperalis). Bei einer Mastitis außerhalb des Wochenbettes ist nach Abklingen der Entzündung der Ausschluss eines Malignoms wichtig. Bei Haustieren treten Mastitiden ebenfalls zumeist während der Laktation auf.

Symptome

  • Fieber
  • Schmerzen, in der Regel einseitig (70%) im Bereich der Brustwarze
  • Überwärmung einer Brust
  • Rötung einer Brust
  • bei Abszess-Bildung fluktuierende und tastbare Schwellung
  • Schwellung der Achsel-Lymphknoten, bei Tieren auch der oberflächlichen Leistenlymphknoten ("Euterlymphknoten")
  • verändertes Milchsekret
  • Zellzahlerhöhung in der Milch

Pathologie

Bei der bakteriellen Mastitis findet sich histologisch eine phlegmonöse oder abszedierte Entzündung mit diffusen granulozytären Infiltraten des Brustdrüsengewebes. Bei längeren chronischen Entzündungen überwiegt ein lympoplasmazelluläres Infiltrat. Die Ausbreitung der Entzündung erfolgt in der Regel über Lymphgefäße (interstitielle Mastitis), seltener über die Milchgänge (intrakanalikulär, sog. parenchymatöse Mastitis).

Eine tuberkulöse Mastitis zeigt typische verkäsende Granulome.

Mastitis puerperalis

Ätiologie

Die Eintrittspforten von Erregern bei der Mastitis von stillenden Müttern sind in der Regel kleine Hautverletzungen (sog. Rhagaden) der Brustwarze mit Sekundärinfektion dieser Verletzungen durch typische Hautkeime. Außerdem wird ein Sekretstau für die Infektion mitverantwortlich gemacht.

Erreger

In der Regel finden sich beim Menschen typische Haut- bzw. Mundkeime:

Therapie

In der Regel muß abgestillt werden und es kommen sog. Prolaktin-Hemmer (Dopaminantagonisten, z.B. Bromocriptin) zum Einsatz. Häufig werden Antibiotika notwendig (z.B. Oxacillin). Reife Abszesse müssen in der Regel chirurgisch inzidiert und drainiert werden.

Mastitis non puerperalis

Ätiologie

Ursächlich wird bei dieser Mastitis ein Sekretstau angenommen mit Sekundärinfektion durch Keime.

Differentialdiagnose und weitere Diagnostik

Wichtig ist, dass bei einer Mastitis non puerperalis ein Malignom nach Abheilung der Entzündung ausgeschlossen wird (Mammakarzinom, Morbus Paget, inflammatorisches Mammakarzinom).

prädisponierende Faktoren

Erreger

Folgende Erreger finden sich bei der bakteriellen Mastitis:

Therapie

Die Therapie ist im Prinzip dieselbe wie bei der Mastitis puerperalis.


Periduktale Mastitis

Ätiologie

Die periduktale Mastitis (syn. plasmazelluläre bzw. granulomatöse Mastitis) ist eine abakterielle und chronische Mastitis, die durch einen Sekretverhalt ausgelöst wird. Durch den Sekretverhalt kommt es zur Ektasie der Milchgänge mit übertreten des Sekretes in das umgebende Gewebe mit daraus resultierender Entzündungsreaktion. Betroffen sind v.a. Frauen mittleren Alters. Wichtig ist der Ausschluß eines Malignoms.

Symptome

Es findet sich in der Regel eine schmerzhafte Verhärtung im Bereich der Brustwarze mit Ausfluss.

Pathologie

In der Histologie finden sich lymphoplasmazelluläre Infiltrate und Gangektasien der Milchgänge. Außerdem finden sich Granulome, Fett-speichernde Makrophagen (sog. Lipophagen), Epitheloid- und Riesenzellen. de:Мастит