Koevolution
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Koevolution, auch Coevolution, bezeichnet im Rahmen der Evolutionstheorie einen evolutionären Prozess der wechselseitigen Anpassung zweier stark interagierender Arten aufeinander, der sich über sehr lange Zeiträume in der Stammesgeschichte beider Arten erstreckt.[1] Folglich ist der Begriff auf Artenpaare beschränkt, bei der beide Arten einen starken Selektionsdruck aufeinander ausüben. Das Ergebnis der Koevolution sind Koadaptationen, die bei beiden beteiligten Arten auftreten.
Beispiele
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Begriffsverwendung
Der ursprünglich ausschließlich in der Evolutionsbiologie verwendete Begriff ist in andere Disziplinen übernommen worden und hat dadurch fakultätsabhängige Bedeutungswandlungen erfahren:
- in der molekularen Biologie prägte Gabriel Dover 1984 den Begriff der „molekularen Koevolution“
- in der Memetik:
- Die Koevolution von Memen und Genen. [2]
- Die Koevolution zweier Memplexe wie Demokratie und Kapitalismus
- in der Astronomie:
- Theorie von Koevolution von Galaxien und Schwarzen Löchern
- Theorie des sich selbst organisierenden Universums von Erich Jantsch von Koevolution als einen allgemeinen Mechanismus der Entwicklung des Universums
- in der Informatik, Koevolution von Algorithmen
- in der Evolutionsökonomik als sich gegenseitig beeinflussende Entwicklung unterschiedlicher Systeme oder deren Komponenten
- in der Ökonomie[3]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Futuyma, D.J. & Slatkin, M. (eds.): Coevolution. Sinauer Associates: Sunderland 1983; Guimarães Jr, P.R.; Jordano, P. & Thompson, J.N.: Evolution and coevolution in mutualistic networks. Ecology Letters 14, 2011: 877–885..
- ↑ Susan Blackmore: Die Macht der Meme. Heidelberg, Berlin: Spektrum Akademischer Verlag, 2000, ISBN 3-8274-1601-9.
- ↑ Eberhard Feess: Regionalökonomie[1]
Weblinks
- Wiktionary: Koevolution – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen