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Bundesgrenzschutz

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Ärmelabzeichen des Bundesgrenzschutz

Der Bundesgrenzschutz (BGS) wurde am 16. März 1951 gegründet. Er stellte das Gegengewicht zur Deutschen Volkspolizei in der Deutschen Demokratischen Republik dar. Am 1. Juli 2005 wurde er in Bundespolizei umbenannt.

Der BGS sicherte vornehmlich die innerdeutsche Grenze (Zonengrenze). Der Bundesgrenzschutz war in der Vergangenheit mehr militärisch als polizeilich organisiert und war eine Art Vorläuferorganisation der Bundeswehr. Die Bundeswehr übernahm bei ihrer Gründung am 1. Juli 1956 9.572 der ca. 17.000 BGS-Beamten. Die Grenzschutzbeamten konnten aber der Überführung in die Bundeswehr widersprechen und verblieben dann beim BGS. Von 1965 bis 1994 hatten BGS-Beamte auch durch Gesetz Kombattantenstatus. Vor 1965 waren BGS-Beamte zwar Kombattanten, dies war aber nicht gesetzlich geregelt. Der BGS war bis 1994 auch mit leichten und mittleren Infanteriewaffen ausgestattet. Seine Mitglieder hätten daher im Verteidigungsfall auch als militärische Einheit Aufgaben von Jägern oder Panzergrenadieren wahrnehmen können.

Fahrzeuge des Bundesgrenzschutz führten das Kfz-Kennzeichen "BG" (für Bundesgrenzschutz).

Die Uniformen und Schulterstücke der Grenzschutzbeamten unterschieden sich deutlich von denen der Landespolizeien und ähnelten eher den auch in der NVA gebräuchlichen historischen deutschen Dienstgradabzeichen. Sie führten ihre Amtsbezeichnung mit dem Zusatz "im Bundesgrenzschutz" (z. B. Polizeikommissar im Bundesgrenzschutz). Außerdem wurden Kragenspiegel getragen.

Für die historischen Dienstgrade siehe Dienstgrade im Bundesgrenzschutz.

Gliederung des BGS

Der Bundesgrenzschutz gliederte sich bis 1994 in die Grenzschutztruppe, den Grenzschutzeinzeldienst und die Grenzschutzverwaltung. Die Grenzschutztruppe bestand aus den Grenzschutzkommandos mit nachgeordneten Gruppen, Abteilungen und Hundertschaften. Der Einzeldienst aus der Grenzschutzdirektion und den Grenzschutzämtern. Die Verwaltung gliederte sich in die Grenzschutzverwaltungen bei den Grenzschutzkommandos und den Verwaltungsstellen bei den Verwaltungen.

1954-1960

An der Spitze des Grenzschutzes stand der Bundesminister des Inneren und der zuständige Staatssekretär. Ihnen nachgeordnet waren die Paßkontrolldirektion mit 10 Paßkontrollämtern und die Grenzschutzkommandos (GSK) Süd, Mitte, Nord und Küste, das Kommando der GS-Schulen sowie die zentralen Dienststellen. Jedem GSK waren zwei Grenzschutzgruppen (GSG) nachgeordnet. Dem GSK Süd die GSG 1 und 2, dem GSK Mitte die GSG 3 und 4, dem GSK Nord die GSG 5 und 6 und dem GSK Küste die GSG 7 und See. Jede GSG (bis auf die GSG See) bestand aus drei Abteilungen (GSA), jede Abteilung aus vier Hundertschaften. Die GSG See bestand aus den Seegrenzschutzverbänden (SGV) I und II. Außerdem war jedem GSK (außer GSK Küste) eine Fernmeldehundertschaft und eine GSA Bau (GSAB) nachgeordnet; der GSAB eine Bauhundertschaft. Dem GSK Küste war dagegen nur eine Fernmeldehundertschaft nachgeordnet.

1960-1963

An der Spitze des Grenzschutzes stand der Bundesminister des Inneren und der zuständige Staatssekretär. Zusätzlich war der Inspekteur des Bundesgrenzschutzes als Mittelbehörde eingefügt worden. Ihnen nachgeordnet waren die Paßkontrolldirektion mit 10 Paßkontrollämtern und die Grenzschutzkommandos (GSK) Süd, Mitte, Nord und Küste, das Kommando der GS-Schulen sowie die zentralen Dienststellen. Jedem GSK waren Grenzschutzgruppen (GSG) nachgeordnet. Dem GSK Süd die GSG 1 und 2, dem GSK Mitte die GSG 3 und 4, dem GSK Nord die GSG 5 und 6 und dem GSK Küste die GSG 7. Die GSG 1, 2, 3, 6und 7 bestanden aus drei Abteilungen (GSA), die GSG 4 und 5 aus zwei Abteilungen mit jeweils vier Hundertschaften. Außerdem war jedem GSK (außer GSK Küste) eine Fernmeldehundertschaft (FMH), eine Fernmeldeausbildungshundertschaft (FMAH), Grenzschutzausbildungsabteilung (GSAA) und eine Technische Grenzschutzabteilung (GSAT) nachgeordnet; der GSAT eine Technische Hundertschaft und der GSAA eine Grenzschutzausbildungshundertschaft. Dem GSK Küste war FMH, eine FMAH und eine GSAA nachgeordnet. 1961 wurde die Paßkontrolldirektion in Grenzschutzdirektion, die Paßkontrollämter in Grenzschutzämter umbenannt.

1963-1968

An der Spitze des Grenzschutzes stand der Bundesminister des Inneren und der zuständige Staatssekretär. Der Inspekteur war ab 31.03.1963 Teil des BMI geworden. Ihnen nachgeordnet waren die Grenzschutzdirektion mit 10 Grenzschutzämtern und die Grenzschutzkommandos (GSK) Süd, Mitte, Nord und Küste, das Kommando der GS-Schulen, die Grenzschutzfliegerstaffel und die GS-Fernmeldeabteilung nachgeordnet. Die Grenzschutzfernmeldeabteilung bestand aus einer Hundertschaft. Die Grenzschutzkommandos Süd, Mitte und Nord bestanden aus je zwei Grenzschutzgruppen mit je drei nachgeordneten Grenzschutzabteilungen (Ausnahme: GSG 2 mit 4 GSA). Jede Abteilung bestand aus vier Hundertschaften. Zusätzlich gehörten zu jedem GSK eine Fernmeldehundertschaft, eine Fernmeldeausbildungshundertschaft, eine Grenzschutzfliegerstaffel, eine Grenzschutzgruppe Ausbildung mit einer Ausbildungsabteilung und eine Technische Grenzschutzgruppe mit Technischer Abteilung. Das GSK Küste bestand abweichend davon aus einer Pionierhundertschaft, drei unmittelbar dem GSK nachgeordneten GS-Abteilungen (also keine Grenzschutzgruppen), einer Grenzschutzfliegerstaffel, einer Grenzschutzfernmeldehundertschaft und eine Fernmeldeausbildungshundertschaft.

1968-1976

Der Grenzschutz wurde weiterhin von Bundesminister des Inneren, Staatssekretär und Inspekteur geleitet. An der Gliederung gegenüber den Vorjahren änderte sich kaum etwas. Jedoch bestanden nun wieder alle GSG aus drei GSA. Die Grenzschutzfliegerstaffeln der Grenzschutzkommandos unterstanden nun alle der Grenzschutzfliegergruppe, welche dem BMI unterstand. Beim GSK Küste wurden die GS-Abteilungen wieder in der Grenzschutzgruppe 7 zusammengefasst und zusätzlich das BGS-Amt See eingerichtet. Dieses gliederte sich in zwei Flotillen, eine Stabsflotille und die Küsteneinsatzhundertschaft. Nachdem die regulären Polizeieinheiten bei der Geiselnahme während der Olympiade in München 1972 versagt hatten, wurde die Antiterroreinheit des Bundesgrenzschutzes Grenzschutzgruppe 9 (GSG 9) gegründet. Ihren Namen hat sie trotz struktureller Änderungen und der Umbenennung des BGS in Bundespolizei behalten.

1976-1981

1976 wurde das GSK West gegründet und die Zahl der Grenzschutzämter auf acht verringert. Den Grenzschutzkommandos Süd, Mitte und Nord waren jetzt nur noch je eine GSG nachgeordnet, die als GSG S, GSG M und GSG N bezeichnet wurden. Den drei GSKs waren GS-Fliegerstaffen, FMH, FMAH, Technische Abteilungen und Ausbildungsabteilungen direkt unterstellt. Den GSG jeweils sechs Abteilungen mit je vier Hundertschaften. Das GSK Küste änderte seine Gliederung kaum: Die Pionierhundertschaft wurde in Technische Hundertschaft und die GSG 7 in GSG K umbenannt. Ansonsten blieb alles bei der Gliederung von 1968. Das GSK West bestand aus den Grenzschutzdiensten Bonn, der Grenzschutzfernmeldeabteilung, der Grenzschutzfliegergruppe, einer Technischen Grenzschutzabteilung, der Grenzschutzgruppe 9 und der Grenzschutzabteilung Bonn. Dem BMI nachgeordnet waren jetzt nur noch die Grenzschutzdirektion, die fünf Grenzschutzkommandos und die Grenzschutzschule. Alle anderen Gliederungen die bis 1976 auf dieser Ebene bestanden wurden in die GSKs integriert.

1981-1987

Die gravierendste Änderung dieser Zeit ist die Auflösung der Grenzschutzgruppen Süd, Mitte, Nord und Küste. Lediglich die Grenzschutzgruppe 9 und die Grenzschutzfliegergruppe blieben bestezhen.

Ferner kam es zur Umbenennung der Grenzschutzabteilungen. Diese wurden jetzt fortlaufend nummeriert und zwar in jedem Kommando wieder von eins an beginnend. Den Grenzschutzkommandos Süd und Nord unterstanden sechs Abteilungen, dem GSK Mitte vier und dem GSK Küste drei Abteilungen mit jeweils vier Hundertschaften. Die Abteilungen des GSK Küste waren nicht untergliedert. Die Gliederung des GSK West blieb unverändert, dem GSK Süd wurden die BGS-Sportschule und die Bergausbildungsstätte unterstellt. Die Technische Grenzschutzabteilung beim GSK Mitte wurde aufgelöst und dem GSK West wurde eine Grenzschutzabteilung Ausbildung/Einsatz unterstellt.

1987-1994

Die einzige Änderung betraf die Einrichtung eines neunten GS-Amtes, das der Grenzschutzdirektion unterstellt wurde und für Ostdeutschland zuständig war.