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Kassel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen der Stadt Kassel Karte Kassel in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Kreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 107 km²
Einwohner: 194.146 (1.1.2003)
Bevölkerungsdichte: 1.824 Einwohner/km²
Höhe: 132.9 m. ü. NN (Fulda) bis
615.5 m. ü. NN (Hohes Gras)
Innenstadt bei 163.0 m. ü. NN
Postleitzahlen: 34117-34134 (alte PLZ 3500)
Telefonvorwahl: 0561
Geografische Lage: 51° 19' n. Br.
09° 30' ö. L.
KFZ-Kennzeichen: KS (auch für Landkreis)
Amtliche Gemeindekennzahl: 06 6 11 000
Gliederung des Stadtgebiets: 23 Ortsbezirke
Adresse der Stadtverwaltung: Obere Königsstraße 8
34117 Kassel
Webseite: www.stadt-kassel.de
E-Mail-Adresse: info@stadt-kassel.de
Politik
Oberbürgermeister: Georg Lewandowski (CDU)
Regierende Parteien: CDU - Grüne
"Kooperation" seit Okt. 2003

Kassel (bis 1926 amtlich "Cassel") ist die größte Stadt in Nord-Hessen und nach Frankfurt am Main und Wiesbaden die drittgrößte Stadt des gesamten Bundeslandes Hessen.

Sie ist Sitz des Regierungsbezirks Kassel und des Landkreises Kassel und liegt relativ zentral in Deutschland, etwas nordwestlich des geografischen Mittelpunktes Deutschlands, nahe der Grenze zu Niedersachsen in einem Talkessel an der Fulda und an der Autobahn- bzw. Eisenbahnhauptverbindung Hannover-München A7.

Nächst größere Städte sind Hannover, ca. 164 km nördlich, Dortmund, ca. 165 km westlich und Frankfurt am Main, ca. 190 km südlich von Kassel. Kassel bildet eines der 9 Oberzentren des Landes Hessen.

International bekannt ist Kassel vor allem durch die Kunstausstellung documenta, die seit 1955 alle 4-5 Jahre für 100 Tage hier stattfindet, zuletzt im Jahre 2002; aus diesem Grund nennt sich Kassel seit März 1999 documenta-Stadt. Die Stadt Kassel bewirbt sich für das Jahr 2010 um den Titel der Kulturhauptstadt Europas. Die Einwohnerzahl der Stadt Kassel überschritt um das Jahr 1899 die 100 000-Grenze, wodurch sie zur Großstadt wurde.

Geografie

Kassel, Blick über Kassel-Harleshausen zum Habichtswald mit Herkules, von NO (2003-12-24)


Kassel liegt im sog. "Kasseler Becken", einer Senke, die von der Fulda und den im Stadtgebiet mündenden Nebenflüssen und Bächen (Ahne, Drusel, Geile, Döll, Losse, Nieste und Wahle) durchflossen wird. Die Senke wird am linken Ufer der Fulda von den Ausläufern des Habichtswaldes im Westen und Süden und von den Ausläufer des Reinhardswaldes im Norden sowie am rechten Ufer vom Kaufunger Wald und der Söhre umrandet.

Das Bild der Innenstadt wird geprägt durch den Neuaufbau nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges. An den Stadtrandlagen wachsen die Wohnbebauungen der umliegenden Gemeinden (insbesondere Vellmar, Kaufungen, Lohfelden und Baunatal) immer näher an das Stadtgebiet heran.

Nachbargemeinden

Im Uhrzeigersinn beginnend im Norden (mit Ausnahme von Staufenberg, das Teil des Landkreises Göttingen (Niedersachsen) ist, gehören alle zum Landkreis Kassel: Ahnatal, Vellmar, Fuldatal, Staufenberg, Niestetal, Kaufungen, Lohfelden, Fuldabrück, Baunatal, Schauenburg, Habichtswald.

Geschichte

Allgemeine Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Kassel (damals unter dem Namen Chassalla, abgeleitet von Kastell) findet sich 913. Bereits vor 1189 erhält Kassel das Stadtrecht. Landgraf Heinrich von Hessen nimmt im Jahre 1277 hier seine Residenz und macht Kassel damit zur Hauptstadt Hessens.

1567 wird nach dem Tod Philipps von Hessen im sogenannten Vierbrüdervergleich aus der Hälfte des hessischen Territoriums die Landgrafschaft Hessen-Kassel errichtet, weiterhin entstehen die Landgrafschaften Hessen-Marburg, Hessen-Rheinfels und Hessen-Darmstadt. Nach dem Erlöschen zweier Linien bestehen ab 1604 noch Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt mit den gleichnamigen Haupt- und Residenzstädten.

1685 werden in Kassel ca. 1700 Hugenotten aufgenommen und für sie die Oberneustadt nach den Plänen des Architekten du Ry errichtet.

Kassel, Orangerie, Gesamtansicht von der Schönen Aussicht, von NNO (ca. 2003-12-18)

1803 behält Kassel die Hauptstadtfunktion in der zum Kurfürstentum Hessen erhobenen vormaligen Landgrafschaft Hessen-Kassel bei. Das Kurfürstentum verschwindet mit der französischen Invasion 1807 zunächst wieder von der Landkarte. Kassel ist in der sogenannten Franzosenzeit Hauptstadt des von Napoleons Bruder Jérôme regierten Königreich Westphalen.

1813 ist Kassel wieder Haupt- und Residenzstadt des wieder hergestellten Kurfürstentums Hessen. Hier bildet Kassel einen Stadtkreis und ist gleichzeitig Sitz des Landkreises Kassel. Ab 1831 nimmt der kurhessische Landtag im Ständehaus am heutigen Ständeplatz seinen Sitz.

1866 wird das Kurfürstentum Hessen von Preußen besetzt, welche es mit dem ebenfalls okkupierten Herzogtum_Nassau und der besetzten Freien Reichsstadt Frankfurt zur Provinz Hessen-Nassau vereinigt. Kassel verliert seine Funktion als Residenzstadt, wird aber Sitz des Oberpräsidenten der neuen Provinz. Gleichzeitig wird die Stadt Hauptstadt eines Regierungsbezirks und bleibt Sitz des nunmehr preußischen Landkreises Kassel. Sie selbst bleibt kreisfrei.

1868 wird in Kassel die Deutsche Landsmannschaft gegründet.

1870 wird Napoleon III. nach der Kapitulation am 2. September, als Gefangener im Schloss Wilhelmshöhe inhaftiert.

Ab 1891 ist Kassel Sommerresidenz des Deutschen Kaisers (bis 1918). Die Stadt darf daher in jener Zeit wieder ihren bis 1866 geführten Titel "Haupt- und Residenzstadt" führen.

Um die Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert überschreitet die Einwohnerzahl der Stadt die 100.000-Grenze, Kassel ist Großstadt.

1933, in der Zeit des Nationalsozialismus wird Kassel "Gauhauptstadt" des NSDAP-Gaues Kurhessen.

Am Abend des 7. November 1938 werden die Synagoge und andere jüdische Einrichtungen in Kassel verwüstet, 2 Tage vor dem 9. November, dessen Pogrome als Reichskristallnacht in die deutsche Geschichte eingehen.

Am 22. Oktober 1943 wird die Kasseler Innenstadt durch einen Luftangriff nahezu komplett zerstört. Etwa 10.000 Menschen kommen in den Flammen und Trümmern um, über 80% der Stadt werden zerstört, darunter fast die komplette fachwerkliche Altstadt. Am Ende des 2. Weltkriegs fällt die Stadt zusammen mit der ganzen Provinz Hessen-Nassau unter amerikanische Besatzungsmacht. Diese bilden das neue Land Hessen. Kassel bleibt Sitz des Regierungsbezirks und des Landkreises Kassel und wird auch weiterhin als kreisfreie Stadt innerhalb des neuen Landes geführt.

1949 bewirbt sich Kassel, neben Bonn, Frankfurt und Stuttgart, um den Sitz des Bundestages. Am 29. November 1949 wird jedoch Bonn mit 200 gegen 176 Stimmen vom Bundestag zur provisorischen Bundeshauptstadt gewählt.

Als "Entschädigung" wird Kassel 1954 Sitz sowohl des Bundesarbeitsgerichts wie des Bundessozialgerichts. 1999, im Zuge der deutschen Wiedervereinigung, wird das Bundesarbeitsgericht nach Erfurt verlegt.

Am 21. Mai 1970 treffen sich, als Gegenbesuch zum Treffen am 19. März in Erfurt, Bundeskanzler Willy Brandt und der stellvertretende Vorsitzende des Staatsrats Willi Stoph in Kassel. Dies sind die ersten deutsch-deutschen Treffen auf Regierungsebene. Die von Willi Brandt in Kassel, als Vorentwurf für ein zu schließendes Abkommen, vorgelegten 20 Punkte bildeten den Rahmen für den am 21. Dezember 1972 unterzeichneten Grundlagenvertrag.

Religionen

Kassel gehörte vor der Reformation zum Erzbistum Mainz. 1526 führte Landgraf Philipp d. M. in Hessen die Reformation ein. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts verordnete der Landgraf von Hessen-Kassel, Moritz der Gelehrte, das reformierte Bekenntnis. Ab 1731 wurde auch den Lutheranern ein eigener Gottesdienst und ein eigener Geistlicher zugestanden, weil sich Hessen seinerzeit mit dem lutherischen Schweden verbündet hatte. Die Kirchenverwaltung der (reformierten) Kirche in Hessen befand sich in Kassel, doch wurden später innerhalb des Landes Hessen-Kassel weitere Konsistorien (Kirchenverwaltungsbehörden) eingerichtet (1704 in Marburg, später auch in Hanau). Die Kasseler Behörde verwaltete die reformierten Gemeinden. Erst nach dem Übergang des Kurfürstentums Hessen an Preußen (1866) wurde 1873 ein einheitliches Konsistorium für den gesamten Regierungsbezirk Kassel innerhalb der Provinz Hessen-Nassau eingerichtet. Die später mit "Evangelische Landeskirche in Hessen-Kassel" benannte Kirche vereinigte sich 1934 mit der Evangelischen Landeskirche in Waldeck zur Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Innerhalb dieser Landeskirche gehören die Kirchengemeinden Kassels - sofern sie nicht zu einer Freikirche gehören - zu den Kirchenkreisen Kassel-Mitte, Kassel-Ost und Kassel-West des Sprengels Kassel.

Ab 1731 gab es auch wieder katholische Gemeindeglieder in Kassel und ab 1776 wurden auch wieder Gottesdienste zugelassen, zumal der damalige Landgraf Friedrich II. selbst katholisch geworden war. Der Anteil der Katholiken vergrößerte sich danach stets, so dass sich bald auch wieder eigenständige Pfarrgemeinden bildeten. Diese gehören seit 1821 zum Bistum Fulda. Innerhalb dieser Diözese gehören sie heute zum Dekanat Kassel innerhalb der gleichnamigen Region.

Politik

An der Spitze der Stadt Kassel stand der Rat. Die Bürgermeister vertraten die Gemeinde gegenüber dem Rat. Die Zahl der Bürgermeister schwankte zwischen 4 und 8. Sie wurden von den Zünften und der übrigen Bürgerschaft bestellt. Die Bürgermeister hatten Sitz und Stimme im Rat und überwachten das Finanz- und Steuerwesen der Stadt. Im Königreich Westfalen standen ein "Maire" und ein "Munizipalrat" nach französischem Vorbild an der Spitze der Stadt. In kurhessischer Zeit trat 1834 die hessische Gemeindeordnung in Kraft. Danach hatte Kassel einen Oberbürgermeister und einen Bürgermeister als leitenden und vollziehenden Beamten neben dem Stadtrat als mitverwaltende Instanz.

Die Stadtoberhäupter seit 1821:

Wappen

Beschreibung: In Blau ein silberner Schrägbalken, begleitet von oben 6 und unten 7 schräglinks gestellten silbernen Kleeblättern. Die Stadtfarben sind Weiß-Blau.

Bedeutung: Die Kleeblätter als Stadtzeichen sind schon seit dem 14. Jahrhundert nachweisbar und zwar als Wasserzeichen von Papier. Auch der Schrägbalken, der früher auch als Wellenbalken zu sehen war, ist schon seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar und bezieht sich wohl auf die Lage an der Fulda, womit man von einem "redenden" Wappen spricht. Offensichtlich ging in Kassel schon sehr früh eine bedeutende Brücke über den Fluss, weshalb er für die dortige Siedlung so bedeutend war, dass man ihn als Symbol in das Stadtwappen aufnahm. Weshalb gerade 13 Kleeblätter abgebildet sind, lässt sich nicht historisch belegen.

Wirtschaft

Als ehemalige Residenzstadt wurde Kassel später Verwaltungs- und Behördensitz.

Seit dem 19. Jahrhundert gibt es vor allem Maschinenbau, speziell Lokomotiv- und Waggonbau sowie Rüstungsindustrie (Henschel, Wegmann, Credé); Komponenten des Transrapid wurden in Kassel gefertigt.

Verkehr

Kassel liegt an der Bundesautobahn A7 und besitzt ICE-Anschluss am Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe; der als Kopfbahnhof erbaute Hauptbahnhof in der Innenstadt ist nunmehr fast ausschließlich in den Regionalverkehr eingebunden.

Die Stadt verfügt über ein für ihre Größe verhältnismäßig leistungsfähiges Straßenbahn- und Busnetz. Die von der städtischen Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) betriebenen Bahnen fahren teilweise bis ins Umland, z. B. nach Baunatal und Helsa. Ein weiterer Ausbau unter dem Stichwort Regiotram ist geplant. Dies ist ein Projekt um die Stadt Kassel mit dem Landkreis Kassel zu verbinden. Dieses Projekt soll Ende 2006 in Betrieb genommen werden. Insgesamt wird die Strecke, die über die Königstrasse und einer noch zu bauenden Unterführung unter dem Hauptbahnhof Kassel verläuft, eine Länge von 122 km betragen. Die folgenden Strecken sind geplant:

Von 1902 bis 1966 verband die Herkulesbahn den kasseler Westen mit dem Habichtswald.

Der potentielle Ausbau des vorhandenen Flughafens Calden steht in der Diskussion, da er für die Wirtschaft Kassels von Bedeutung sei, aber die Wohnqualität durch erhöhte Emissionen belasten wird.

Ferner hat Kassel einen Hafen; ab hier ist die Fulda, ein Quellfluss der Weser, als Schifffahrtsweg (durch Schleusen und Wehre reguliert) auf der Flussstrecke bis Hann. Münden durch Dampfer (Ausflugsverkehr) und Sportboote nutzbar.

Kassel verfügt über zahlreiche Radwege, die z. T. mit Anforderungsampeln ausgestattet sind.

Medien

In Kassel erscheint als Tageszeitung die "Hessisch-Niedersächsische Allgemeine" (HNA), bis 1975 "Hessische Allgemeine", die 1959 aus der Fusion der "Hessischen Nachrichten" und der "Kasseler Zeitung" entstanden war.

Der Hessische Rundfunk unterhält hier sein "Studio Kassel".

Universitäten, Fachhochschulen, Akademien und Institute

  • Universität Kassel; gegründet 1970 als Gesamthochschule Kassel nahm sie mit dem Wintersemester 1971/72 den Lehrbetrieb auf; 2002 wurde der Name in Universität Kassel geändert (bereits zwischen 1633 und 1653 gab es in Kassel eine Universität); http://www.uni-kassel.de/

Städtepartnerschaften

Kassel unterhält Partnerschaften mit folgen Städten:

Stadtgliederung

Kassel, Harleshausen, Ahnatalstraße, Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoß zweite Hälfte 16. Jahrhundert, oberhalb daneben ein Wohnhaus, wohl um 1970

Das Stadtgebiet von Kassel ist in 23 Ortsbezirke eingeteilt. Jeder Ortsbezirk hat einen Ortsbeirat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden. Die Ortsbeiräte werden alle 5 Jahre von der Bevölkerung der Ortsbezirke direkt gewählt. Der Ortsbeirat ist zu allen wichtigen Fragen, die den Ortsbezirk berühren, zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dann jedoch der Stadtverordnetenversammlung der Gesamtstadt Kassel.

Innerhalb der Ortsbezirke gibt es zum Teil noch Stadtteile oder Siedlungen mit eigenem Namen, etwa Mulang oder Wesertor.

Die Ortsbezirke der Stadt Kassel:

  • 01 Mitte
  • 02 Süd
  • 03 West
  • 04 Wehlheiden
  • 05 Bad Wilhelmshöhe
  • 06 Brasselsberg
  • 07 Süsterfeld-Helleböhn
  • 08 Harleshausen
  • 09 Kirchditmold
  • 10 Rothenditmold
  • 11 Nord-Holland
  • 12 Philippinenhof-Warteberg
  • 13 Fasanenhof
  • 14 Wesertor
  • 15 Wolfsanger-Hasenhecke
  • 16 Bettenhausen
  • 17 Forstfeld
  • 18 Waldau
  • 19 Niederzwehren
  • 20 Oberzwehren
  • 21 Nordshausen
  • 22 Jungfernkopf
  • 23 Unterneustadt

Entwicklung des Stadtgebiets

Eingemeindungen

Kassel, Wahlershausen/Kirchditmold vom Park Wilhelmshöhe (Neuer Wasserfall) nach NO (2003-12-07)

Ehemals selbständige Gemeinden und Gemarkungen, die in die Stadt Kassel eingegliedert wurden.

Jahr Orte Zuwachs in ha
1899 Wehlheiden 372
1906 Wahlershausen, Kirchditmold, Rothenditmold, Bettenhausen 1.770
1926 Gutsbezirk Fasanenhof 142
1928 Gutsbezirk Oberförsterei Kirchdetmold, Wilhelmshöhe,
Kragenhof, Oberförsterei Elend
2.968
1936 Waldau, Niederzwehren, Oberzwehren, Nordshausen,
Harleshausen, Wolfsanger
2.483

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Volkszählungsergebnisse (&sup1) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter bzw. der Stadtverwaltung selbst.

Jahr Einwohnerzahlen
1472 4.500
1626 6.329
1773 17.311
1832 28.819
1871 46.362
1890 72.477
1895 81.752
1900 106.001
1910 153.196
16. Juni 1925 &sup1 171.234
Jahr Einwohnerzahlen
16. Juni 1933 &sup1 175.179
17. Mai 1939 &sup1 216.141
13. September 1950 &sup1 162.132
6. Juni 1961 &sup1 207.507
27. Mai 1970 &sup1 214.156
30. Juni 1975 207.800
30. Juni 1980 195.500
30. Juni 1985 184.500
27. Mai 1987 &sup1 187.288
30. Juni 1997 200.400

&sup1 Volkszählungsergebnis

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Joseph Beuys, "7000 Eichen - Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung", Kassel, Wegmannstrasse, links Friedhof, dahinter Habichtswald

In der Innenstadt sind aufgrund der Kriegszerstörung und der Nachkriegs-Stadtplanung nur noch wenige historische Gebäude erhalten:

Ehem. Rotes Palais, Altan, v W (ca. 2003-12-18)

Brüderkirche (evang.) mit Renthof und Rondell, Martinskirche (evang.) mit den markanten Türmen der frühen Nachkriegszeit, Ottoneum, Marstall, Ruine des Zeughauses, Karlshospital, Druselturm, Ruine der Garnisonkirche, vereinfacht wiederaufgebaute Karlskirche (evang.), Fridericianum mit Zwehrener Turm (zeitweilig als Sternwarte genutzt), Altan des ehem. Roten Palais', Überrest der Lutherkirche mit umgebenden Grabdenkmälern.

Im sog. Vorderen Westen von Kassel finden sich eindruckvolle Jugendstil-Gebäude; dabei handelt es sich zumeist um Mietswohnhäuser mit vielfältig gestalteten Fassaden.

Siehe auch: Kunst- und Baudenkmäler der Stadt Kassel

Theater

  • Aktionstheaterkassel - Das Theater bietet "anspruchsvolle Produktionen im Übergangsbereich zwischen Theater und Bildender Kunst"
  • Flinntheater
  • ImproKS - Improvisationstheater - http://www.improks.de
  • kleine bühne 70 - Das Amateur-Theater bietet u.a. Sketche, Komödien, Märchen, Kriminalstücke etc.
  • Spielraum Theater Kassel - Mobiles Kinder- und Jugendtheater
  • Staatstheater Kassel (Oper, Operette, Musical, Schauspiel) - http://www.staatstheater-kassel.de/
  • TAF - Theater Am Fluss, entstanden 1999 unter dem Namen "Theater Neue Arbeit"
  • Wehlheider Hoftheater - Amateurtheater

Orchester und Chöre

  • Vokalensemble Kassel - Der 1965 von Klaus Martin Ziegler gegründete Chor führt a-capella-Werke und andere Chorwerke unterschiedlicher Epochen auf und war auch bei diversen Uraufführungen beteiligt.

Museen und Galerien

Zu den (Staatlichen Museen Kassel) gehören:

  • (Schloss Wilhelmshöhe) im Bergpark Wilhelmshöhe mit
    • der Antikensammlung
    • der Gemäldegalerie alter Meister mit u.a. Werken der altdeutsche Malerei (Altdorfer, Dürer) und vornehmlich italienische, spanische und niederländische Malerei des Barock (Tizian, Rembrandt, Hals, Rubens etc.)
    • und der Graphischen Sammlung
    • sowie vereinzelten Wechselausstellungen
  • (Neue Galerie) mit Malerei und Skulptur von 1750 bis zur Gegenwart, darunter auch etlichen documenta-Ankäufen
  • (Hessische Landesmuseum) mit Werken aus fürstlich-hessischem Besitz zu
    • Vor- und Frühgeschichte
    • Kunsthandwerk und Plastik
    • Volkskunde
    • und dem einzigartigen Tapetenmuseum
  • (Orangerie) mit dem Museum für Astronomie und Technikgeschichte sowie einem Planetarium
  • Etwa 10km nördlich von Kassel, bei Calden, liegt das Schloss Wilhelmsthal aus der Zeit des Rokoko, das von überregionaler kunsthistorischer Bedeutung ist.

In der Stadt gibt es zahlreiche weitere Museen und Ausstellungsorte:

Kassel, Gebäude des Stadtmuseums von SO (2003-12-28)
  • Das Naturkundemuseum im Ottoneum geht zurück auf die im Jahr 1568 gegründeten Kunstkammer von Landgraf Wilhelm IV. Zusammen mit Schaustücken aus späterer Zeit soll der Wandel im Verständnis der Natur im Laufe von Jahrhunderten gezeigt werden.
  • Das (Stadtmuseum) wurde 1979 als historisches Museum gegründet. Es stellt anhand von Stadtmodellen, bildlichen Dokumenten und Alltagsgegenständen die geschichtliche Entwicklung Kassels dar; dabei steht die Neuzeit im Vordergrund.
  • Das (Brüder-Grimm-Museum) befasst sich mit der Sammlung, Dokumentation und wissenschaftlichen Erforschung zu Leben, Werk und Wirkung der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm
  • im selben Gebäude befindet sich auch die Louis Spohr Gedenk- und Forschungsstätte (weblink) ein Museum der Geschichte des Violinspiels
  • Das (Museum für Sepulkralkultur) zeigt Dauer- und Wechselausstellungen zu Bestattungskultur und Totenkult.
  • Die (Caricatura) im Kulturbahnhof Kassel versteht sich als Galerie für Komische Kunst.
  • Im (Dichterhaus Brückner-Kühner) in der Auefeldsiedlung lebten und arbeiteten die Schriftsteller Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner von 1967 bis zu ihrem Tod 1996. Die Wohnräume sind unverändert erhalten geblieben.

Bibliotheken

Die Universitäts-Bibliothek Kassel ist ein Bibliothekszusammenschluß aus Landesbibliothek und Murhardschen Bibliothek der Stadt Kassel und den eigentlichen Bibliotheken der Universität.

Stadtbibliothek mit zahlreichen Zweigstellen.

Gärten und Parks

Lac im Park Wilhelmshöhe, unterhalb des Schlosses, nach SO (2003-12-07)

Bergpark Wilhelmshöhe:

Am westlichen Stadtrand von Kassel liegt eine Parkanlage von Weltgeltung: Der Bergpark Wilhelmshöhe mit Schloss Wilhelmshöhe, der Löwenburg (Kassel) und dem Herkules, dem Wahrzeichen der Stadt. Um 1700 wurde er von Landgraf Karl als barocke Parkanlage begonnen. Im 18./19. Jh. wurde der Bergpark teilweise zu einem englischen Landschaftspark umgestaltet. In den Sommermonaten finden dort 2 mal wöchentlich die sehenswerten Kasseler Wasserspiele statt.

Karlsaue:

Die Karlsaue ist eine ursprünglich barocke, innerstädtische Parkanlage am östlichen Fuldaufer, die bis an die Innenstadt von Kassel an den Friedrichsplatz heranreicht.

Als historisch äußerst beeindruckende Parkanlage, die fast ausschließlich auf flachem Gelände angelegt wurde, beinhaltet sie zahlreiche künstich angelegte Gewässer, wie Teiche, Seen und Gräben, die ausschließlich der Entfaltung von Flora und Fauna dienen.

Auf gut ausgebauten Wegen kann man die Anlage durchwandern. Über Fußgängerbrücken gelangt man in die "Fuldaaue".

In der Karlsaue liegen z.B.:

  • die Blumeninsel Siebenbergen.

1955 fand in der Karlsaue erstmals die Bundesgartenschau statt.

Fuldaaue:

Die Fuldaaue ist eine Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre des 20sten Jahrhunderts angelegte innerstädtische Parkanlage am westlichen Fuldaufer. Sie ist von der Karlsaue nur durch diesen Fluss getrennt.

Als modern gestaltete Parkanlage, die fast ausschließlich auf flachem Gelände angelegt wurde, beinhaltet sie einen großen, künstich angelegten See, dessen nördlicher Teil als Naturschutzgebiet zum Zwecke der der Entfaltung von Flora und Fauna abgegrenzt ist und, dessen südwestlicher, größerer Teil als Naherholungsgebiet für "Wasseratten" dient.

Auf gut ausgebauten Wegen kann man die Anlage durchwandern. Über Fußgängerbrücken gelangt man in die "Karlsaue".

"Buga"

"Buga" ist die wohl liebevolle, mundartliche Bezeichnung der Kasseler Bürger für das gesamte Gebiet der "Karlsaue" und der "Fuldaaue".

Gemeinsam bilden die "Fuldaaue" und die "Karlsaue" eine der größten innerstädtischen Parkanlagen und eines der weitläufigsten Naherholungsgebiete Deutschlands, in dem 1981 nach 1955 zum zweiten Mal die Bundesgartenschau in Kassel stattfand.

Park Schönfeld:

Im Süden der Stadt liegt der Park Schönfeld, in dem der Botanische Garten liegt.

Aschrottpark:

Der Aschrottpark ist eine Bürgerstiftung, die oberhalb der wiederaufgebauten und später umgebauten Stadthalle liegt .

Henschelpark:

Der Henschelpark mit Mahnmal liegt zwischen Landesmuseum, Murhardtbibliothek und Weinberg.

Sport

Kassel, Auestadion, Nordtribüne von der Gegenseite (SW) nach NO (2003-12-06). Hessen Kassel gegen Wörsdorf 2:1 (0:1)

Fußball:

Der Fußballverein KSV Hessen hat eine bewegte Vergangenheit und in den 80ern erfolgreich in der 2. Bundesliga - oft sogar um den Aufstieg. Dann folgte leider der Konkurs und der Fall in eine Fass ohne Boden. Wiederbegründet im Jahre 1998 spielt die Mannschaft nach 4-maligem Aufstieg in Folge wieder in der Oberliga Hessen (bis 2002/03). Weil die Mannschaft im Jahr 2003 und 2004 den ersten Platz dieser Liga nur knapp verpasste, will das Team in der Saison 2004 / 2005 einen weiteren Aufstiegsversuch unternehemen. Wir drücken die Daumen!!!

Eishockey:

Die DEL-Mannschaft Kassel Huskies spielt erfolgreich seit Jahren Erstliga-Eishockey.

Handball:

Traditionell ist der Sportverein Harleshausen im Handball gut aufgestellt.

Rudern:

An der Fulda sind zahlreiche Rudervereine beheimatet.

Persönlichkeiten

Siehe Liste der Ehrenbürger von Kassel, Liste der Söhne und Töchter der Stadt Kassel.

Sonstiges

REGELMÄßIGE GROßVERANSTALTUNGEN

  • im Sommer alle 5 Jahre : Documenta
  • März/April: Frühjahrsmesse auf dem neuen Messeplatz
  • Mai/Juni: Stadtfest in der Innenstadt
  • Juni/Juli/August: "Kulturzelt" an der Drahtbrücke - http://www.cityzine.de/kulturzelt/
  • Juli/August: "Zissel" - DAS Kasseler Volksfest auf und am Auedamm
  • September: Internationales Theaterfestival im Staatstheater
  • September: Wilhelmhöher Berg- und Lichterfest im Bergpark Wilhelmshöhe
  • Oktober: Kasseler Musiktage
  • November/Dezember: 2 Weihnachtsmärkte in der Innenstadt


EHEMALIGE GROßVERANSTALTUNGEN:

Bundesgartenschau

  • 1955 (in der Karlsaue)
  • 1981 (in der Karlsaue und Fuldaaue)

Literatur