Gustavsberg
Gustavsberg ist eine Ortschaft (tätort) in der schwedischen Provinz Stockholms län und Hauptort der Gemeinde Värmdö. Der Ort liegt etwa 22 km östlich des Stockholmer Zentrums. Von den ca. 35.000 Einwohnern der Gemeinde wohnen etwa 10.000 in Gustavsberg.
Geschichte

Gustavsberg hieß früher Farsta, aber der Besitzer des Schlosses von Farsta, Gabriel Oxenstierna, ließ den Ort umbenennen, um seinen Vater, Gustav Oxenstierna zu ehren. Den entscheidenden Entwicklungsschub gab es, als 1825 eine Porzellanfabrik eröffnet wurde. Die schnell wachsende Gewerbesiedlung wurde von Fabrikleitern dominiert, die damals als fortschrittlich galten, und hatte bald Vorbildfunktion für ähnliche Orte. Einer von diesen war der konservative Reichstagsabgeordnete, Wilhelm Odelberg, der von 1869 bis in die 1920-er Jahre aktiv war. Er leitete Gustavsberg auf patriarchalische Weise und erreichte 1902 die administrative Loslösung des Ortes von der Gemeinde Värmdö. Die Bedingungen für die Angestellten waren so gut, dass es hier bis 1919 dauerte bis eine Gewerkschaftsorganisation eingerichtet wurde. Im selben Jahr wurde die Konsumgenossenschaft von Gustavsberg gegründet. Diese gab der Siedlung ein kooperatives Gepräge und kaufte 1938 die Porzellanfabrik. Nirgendwo in Schweden hatten Genossenschaften so einen starken Einfluss wie in Gustavsberg. Danach dauerte es bis 1974 bis Gustavsberg wieder ein Teil der Gemeinde Värmdö wurde.
Verkehr
Der Ort ist durch mehrere Buslinien mit der Station Slussen im Stockholmer Zentrum verbunden. Die Fahrt dauert 20 bis 25 Minuten.
Sehenswürdigkeiten
Neben der Porzellanfabrik mit zugehörigem Museum ist Gustavsberg für sein rundes Haus, das in den 1950-er Jahren als Kommunalverwaltung gebaut wurde bekannt. Das Aussehen des Gebäudes, indem heute eine Bibliothek untergebracht ist, erinnert entfernt an eine „Zitronenpresse“.
Seit 2005 gibt es auch eine Galerie im Zentrum des Ortes.