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Architektur in Leipzig

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Augustusplatz, Mendebrunnen vor dem (neuen) Gewandhaus (links) und City-Hochhaus Leipzig (rechts).

Architekturgeschichte

Romanik (11/12. Jhdt)

Bedeutende romanische Bauwerke in Leipzig sind oder waren:[1]



Gotik (13. Jhdt)

Bedeutende gotische Bauwerke in Leipzig sind oder waren:[2]


Renaissance (15/16. Jhdt)

Bedeutende Bauwerke der Renaissance in Leipzig sind oder waren:[3]


Barock (17/18.Jhdt.)

Bedeutende Bauwerke des Barock in Leipzig sind oder waren:[4]

  • Webers Hof, Hainstraße 3. Christian Richter gestaltete das Haus 1662 im Stil des Barock. Besonders aufwändig der zweistöckige Erker: „Dieser … Kastenerker … ist der älteste in Leipzig erhaltene, wenn nicht gar der erste überhaupt erbaute Erker“.[6]
  • Alte Handelsbörse. Johann Georg Starcke entwarf das Gebäude im Stil des Barock, das das erste barocke Gebäude Leipzigs war: „Zu diesem Zeitpunkt dürfte man ihr noch nicht angesehen haben, dass hier Leipzigs erstes Bauwerk in einem ganz neuen Baustil entstand, der sich von den bislang üblichen geometrisch streng gefügten, am antiken Vorbild orientierten Formen stark unterschied. Erst als die lichte Fassade, verziert mit dekorativen Blumen- und Früchtegirlanden, vollendet war, zeigte sich die neue barocke Pracht“.[7]
  • Romanushaus an der Katharinenstraße 23 erbaut von Johann Gregor Fuchs von 1701 bis 1704.[8]
  • Königshaus am Markt 17 erbaut von Johann Gregor Fuchs von 1705 bis 1706.[9]


  • Schillerhaus an der Menckestraße 42 in Gohlis, erbaut 1717 im Stil des Barock.[12]


Rokoko (18. Jhdt)

Bedeutende Bauwerke des Rokoko in Leipzig sind oder waren:[14]


  • Gohliser Schlösschen
  • Altes Kloster, Klostergasse 5, Leipzig
  • Hannsens Haus, Katharinenstraße 19, Leipzig


Moderne (ab 1900)

Architekt Emil Franz Hänsel

Das Gebäude des Kaufhauses Brühl wurde nach Entwürfen des Leipziger Architekt Emil Franz Hänsel im Stil der Reformarchitektur errichtet. Hänsel war Mitglied des Werkbundes und gehörte zu den „originellsten und deshalb wohl auch meistbeschäftigten Architekten Leipzigs“[15], der auch das Dresdner Residenz-Kaufhaus und das Geschäftshaus Stadt Warschau, Brühl 76/78 (wahrscheinlich Grundstück des vormaligen „Gasthauses Zur Stadt Warschau“) erbaut hatte.


Messow & Waldschmidt eröffneten am 3. Oktober 1908 das Kaufhaus Brühl G.m.b.H.. Geschäftsführer waren Heinrich Hirschfeld und Walter Riess. 1909 verstarb Paul Messow und der Geschäftsführer Walter Riess heiratete ein Jahr später Messows Tochter Gertrud und wurde alleiniger Direktor. Otto Mühlstein und Salomon Sigismund Hirschfeld wurden nun die neuen Geschäftsführer. Im Rahmen der Arisierung wurden im April 1936 die bisherigen Geschäftsführer Riess, Meiser und Pelz abberufen und ab dem 12. September 1936 ging das jüdische Eigentum endgültig über.


Architekt Leopold Stentzler

Leopold Stentzler erbaute 1914 bis 1916 auch die Gebäude Messehaus Stentzlers Hof an der Petersstraße 39 bis 41[16] und das Messehaus Dresdner Hof am Neumarkt 21 bis 27. Das Messehaus Dresdner Hof wurde für den Unternehmer Richard Pudor erbaut. Stenzlers Messepalast ist mit Behrens Arbeit vergleichbar: „Leopold Stentzlers Messepalast Dresdner Hof steht gestalterisch zeitgleichen Bauten eines Peter Behrens, einem der führenden deutschen Architekten jener Zeit nache, der bei der Festhalle der Kölner Werbundausstellung des Jahre 1914 eine ähnliche traditionsbezogene Sachlichkeit demonstrierte“.[17] Die Gebäude des Geschäftshauses Anton Mädler und des Geschäftshauss F. Lindner wurden auch nach Entwürfen des Leipziger Architekt Leopold Stentzler im Stil der Reformarchitektur errichtet.



Grassimuseum
Krochhochhaus

Das Krochhochhaus am Augustusplatz (Leipzig) ist auch ein Beispiel für die „Klassische Moderne“. Das Gebäude [18], das 1927 bis 1928 nach Entwürfen von German Bestelmeyer für den jüdischen Bankier Hans Kroch erbaut wurde, fand sowohl Ablehnung als auch Zustimmung. Die ablehnenden Meinungen meinten, dass der Bauschmuck für ein privates, jüdisches Bankhaus unpassend sei: „Unmöglich sind auch die vorgesehenen Dachfiguren, die auf eine ziemlich große Glocke trommeln sollen, um ihr am Tage mehrmals den Ton E zu entlocken … Schließlich ist das private Bankhaus Kroch kein Stadthaus, kein öffentliches Symbol, daß man ihm eine bevorzugte Wirkung einräumen könnte“.[19] Die zustimmenden Meinungen sahen aber auch die Verbindungen nach Italien. So war Vorbild des Krochhochhauses der 1496–1499 erbaute Uhrturm Torre dell'Orologio in Venedig mit Markuslöwe: „Die Bauzitate fanden in Leipzig Beifall, sicherlich auch wegen der seit Jahrhunderten bestehenden Verbindungen zu den italienischen Handelsstädten und ihrer Kultur…Das Ergebnis überzeugte auch jene, die befürchtet hatten, das Turmhaus würde den ‚schönsten Platz Europas‘, wie man damals selbstbewusst sagt, optisch entwerten“.[20]

Deutsche Nationalbibliothek

Das Gebäude am deutschen Platz 1 wurde nach Entwürfen von Oskar Pusch von 1914 bis 1916 erbaut.

Über dem Haupteingang des Gebäudes befinden sich Büsten von Otto von Bismarck, Johannes Gutenberg und Johann Wolfgang von Goethe, letztere vom Dresdner Bildhauer Fritz Kretzschmar signiert. An der Hauptfassade befinden sich sieben überlebensgroßen Skulpturen, die sich auf Konsolen über der Erdgeschosszone stehen. Diese Figuren von Adolf Lehnert und Felix Pfeifer sind Allegorien für Technik, Kunst, Justiz, Philosophie, Theologie und Medizin, seitlich flankiert von den Figuren des Schreibenden und des Lesenden von Johannes Hartmann mit den Wappen der Stadt Leipzig (links) und des Börsenvereins (rechts). Folgende Inschriften über dem Haupteingang sind zu lesen: „Körper und Stimme leiht die Schrift dem stummen Gedanken, durch der Jahrhunderte Strom trägt ihn das redende Blatt.“ und „Freie Statt für freies Wort, freier Forschung sicherer Port, reiner Wahrheit Schutz und Hort“. Das Gebäude lehnt den herkömmlichen Historismus zugunsten der Reformarchitektur ab: „Einem bestimmten Stilvorbild folgt diese Architektur nicht, vielmehr werden die unterschiedlichen Details im Sinne von Adaptionen völlig frei gehandhabt und zu einer Fassadengestaltung zusammengefügt, die sich von Vorbildern jeder Art absetzen will“. [21]

Messehaus Petershof

Das Gebäude an der Petersstraße 20 ist ein Beispiel für die „Klassische Moderne“[22] und wurde für den Verleger Josef Mathias Petersmann[23] nach Entwürfen von Alfred Liebig erbaut: „Bei der Gliederung der Hauptfront mit kräftig vortretenden Fensterumrahmungen reduzierte Liebig die traditionelle Fassadenarchitektur auf einfachste Formen, vermied aber die Erkennungszeichen der Moderne - Fensterbänder und substanzlose Außenwand. Die Kargheit wird stattdessen mit hochwertigem Naturstein (Cannstadter Travertin) veredelt“.[24]

Der Leipziger Künstler Johannes Konstantin Göldel (* 1891)[25] schuf die sieben überlebensgroßen Skulpturen, die sich auf Konsolen über der Erdgeschosszone befinden. Es sind Personen, deren Tätigkeit unmittelbar mit der Geschichte des Bauwerks verbunden ist. Die erste Skulptur von links zeigt den Architekten Alfred Liebig. Die zweite Figur zeigt den Messedirektor Raimund Köhler. Die dritte Figur zeigt den Bankier und Oberbürgermeister Karl Rothe, der sich für den Bau engagierte. Die vierte Figur zeigte den jüdischen Bankier Hans Kroch, der den Baukredit beschaffte. Die fünfte Figur zeigt den Kommerzienrat Felix Geissler. Die sechste Figur stellt den Baudirektor Ludwig Fraustadt dar. Die siebte Figur zeigt den Messevorstand Edgar Hoffmann. Die Figuren symbolisieren aber auch Architektur, Messe, Schauspielkunst, Handel, Kunstgewerbe, Musik und Industrie, worauf jeweils ein Attribut hindeutet. Die Standbilder wurde im Rahmen der Novemberpogrome 1938 auf „Betreiben der Nationalsozialisten“[22] entfernt. 1994 wurden von dem Leipziger Bildhauer Markus Gläser originalgetreue Kopien geschaffen, die 1995 an alter Stelle an der Fassade aufgestellt wurden. Die Fassade steht unter Denkmalschutz.[26]


Sakralbauten

Ein Beispiel für einen modernen Sakralbau[27] in Leipzig war die von 1926 bis 1928 die Feierhalle auf dem neuen israelitischen Friedhof, die nach Entwürfen von Wilhelm Haller im Stil des Expressionismus erbaut wurde.

3. Reich und Zerstörung der Stadt

Das Mode- und Konfektionshaus August Polich in der Petersstraße. Das Haus wurde 1936 abgerissen.

Sozialististischer Neoklassizismus (ab 1951)

Im Sinne des damaligen Kulturprogramms wurde seit 1951 gemäß der „16 Grundsätze zum Städtebau“ in einem das „Nationale Kulturerbe fortführenden Baustil“ gebaut. Resultat war ein Baustil des Sozialistischen Neoklassizismus.


Dunckerstraße
Windmühlenstraße

1954 wurden der Gebäudekomplex an der Windmühlenstraße in diesem Baustil fertiggestellt.

Roßplatz

So entstand am Roßplatz von 1953 bis 1956 ein fünf- bis achtgeschossiger Gebäudekomplex nach Entwürfen des Architekten Rudolf Rohrer.[28] Das Architektenkollektiv um Rudolf Rohrer gestaltete das Bauensemble mit Anklängen zur Leipziger Bautradition: „Über mehrere Etagen reichende Erker, wie sie das Bild des bürgerlichen Hauses im Barock geprägt hatten, und Arkaden, die in der Renaissance und im Klassizismus typisch waren“.[29]

Das Ring-Café zeigt eine geschosshohe Bogenfenstergalerie, die an eine barocke Orangerie erinnert. Eine Puttengalerie krönt das Ring-Café und stellt ein „Rückgriff aufs Barock“[30] dar.

Universität, Herder-Institut

Ein anderes Beispiel für diesen Baustil ist das Herder-Institut an der Lumumbastraße 4. Das Gebäude wurde von 1952 bis 1954 für die damalige Arbeiter- und Bauern-Fakulät errichtet. Es ist ein drei- bzw. viergeschosischer Putzbau mit Gliederungen in rotem Rochlitzer Porphyrtuff. Der Haupteingang ist in „historisierenden Formen“[31] gestaltet. Zwischen den Fenstern befinden sich 15 hohe Terrakottareliefs von Gudrun Richter-Thiele.[32]

Anatomisches Institut

Von 1951 bis 1956 entstand das Liebigstraße, Anatomisches Institut an der Liebigstraße 13 in Leipzig nach Entwürfen der Architekten Wolfgang Geißler und Heinz Rauschenbach . An der Ostseite des Hauptgebäudes befinden sich acht Porträt-Medaillons die der Leipziger Bildhauer Alfred Thiele schuf und Mediziner darstellen. Über den Eingängen zum Hörsaal befinden sich zwei Steintafeln, die Leitsätze der Anatomie verkünden. Zwei Fresken im großen Hörsaal, wurden von Schubert und Uhlig geschaffen. Zudem eine Plastik des Anatomen Wilhelm His vom Hallenser Künstler Weidanz.[33]

Schauspielhaus Bosestraße 1


Das von 1955 bis 1956 erbaute Theaterbäude an der Ecke Dittrichring 19 und Gottschedstraße 8 wurden nach Entwürfen der Leipziger Architekten Karl Souradny, Rolf Brummer und Franz Herbst unter „Verwendung neoklassizistischer Architekturelemente“[34] gestaltet. Das Gebäude ist fünfgeschossig und zeigt in den beiden unteren Stockwerken eine Verblendung aus Sandsteinplatten. Der in der Bosestraße befindliche Eingangsbereich zeigt einen portikusartigen Vorbau mit zahlreichem bildhauerischem Bauschmuck, der auf die Funktion des Gebäudes hinweist. Der Zuschauerraum für 900 Zuschauer wurde mit einer Wandvertäfelung aus französischem Nußbaum verkleidet. Das Bühnenhaus ist 32 m hoch. Im Hauptfoyer befindet sich eine Lessingbüste und eine Gedenktafel für Friederike Caroline Neuber, die an Leipzigs bedeutende Theatertraditionen erinnern sollen.


Opernhaus Leipzig

Das Leipziger Opernhaus wurde von 1959 bis 1960 nach Entwürfen von Kunz Nierade und Kurt Hemmerling 1954 erbaut. Es gilt als Bau des Übergangs: „Die Projektierung begann zu einer Zeit, als die Periode, in der die künstlerische Seite der Architektur überbetont und mit historisierenden Formen erstrebt wurde, sich ihrem Ende zuneigte … In der Gestaltung ist das neue Opernhaus als ein Übergangswerk von der Architektur der nationalen Bautraditionen zu einer neuen, funktional bestimmten Haltung anzusehen.“[35] In der Innenarchitektur sah Hanns Hopp einen „ersten Schritt zur einer sozialistischen Architektur.“[36]

Das Gebäude nimmt auf den „Spätklassizismus des Vorgängerbaus Bezug“.[37] Am Giebel der Westfassade befinden sich Plastiken, die Klio, Kalliope, Melpomene und Terpsichore darstellen. Diese Skulpturen stammen noch vom Vorgängerbau, wurden bei Abbruch geborgen und in den Neubau integriert. Hugo Hagen schuf das Giebelfeld über der Vorhalle des Neues Theaters, Die Poesie, an der sich die andern Künste begeistern darstellend. Hagen schuf auch die große Giebelakroterie Apollo, Klio und Kalliope. Eduard Lürssen schuf drei Paare geflügelter Viktorien sowie Metopen an der Rückwand der Vorhalle, die von je zwei Genien begleiteten Musen Polyhymnia, Erato, Terpsichore, Urania und Euterpe darstellend.

Auf dem „klassisch einfach gestalteten Satteldach“[37] des Theaters befinden sich vier vergoldete Friedenstauben, die den Bau „symbolisch unter das Thema Frieden“[35] stellen. Supraporten mit Flachreliefs zeigen Theatersymbole und Staatsembleme.

Bildzeichenarchitektur im Stil des Sozialistischen Realismus

Walter Ulbricht leitete die DDR-spezifische Phase der „Bildzeichenarchitektur“ mit markant figuralen Bauten ein. Ein markant figuraler Bau ist das Uni-Hochhaus und Uni-Hauptgebäude. Das Uni-Hochhaus wurde von 1968 bis 1972 erbaut. Das dominante Hochhaus hat die Form eines aufgeschlagenen Buches: „Henselmann verwirklichte hier seine semantische Architekturkonzeption der Bedeutungsübertragung durch symbolische Bildhaftigkeit der Gebäude, die das Charakteristische einer Stadt mittels einer quasi überdimensionalen Plastik zum Ausdruck bringen soll. So soll das größte Hochhaus ... als ein gigantisches, aufgeschlagenes Buch gedeutet werden, die geschwungene Dachspitze assoziiert zusätzlich auch das Bild einer wehenden Fahne.“[38]

Das Hauptgebäude der Universität Leipzig wurde 1968 bis 1974 errichtet. 1973 wurde das von den Künstlern Frank Ruddigkeit, Klaus Schwabe und Rolf Kuhrt im Stil des Sozialistischen Realismus geschaffene Bronzerelief Aufbruch angebracht. Das Hauptgebäude der Universität wurde somit ein sozialistischer Bau, über dessen Eingang das Bronzerelief Aufbruch mit Karl Marx' Kopf angebracht wurde. Werner Tübke schuf für das Foyer ein fast 13 m breites Wandbild zum Thema Arbeiterklasse und Intelligenz. Im Erdgeschossfoyer befand sich ein von Paul Speck geschaffener fast vier Meter hoher Sandsteinepitaph für den Rektor Caspar Borner, der in die Wand eingefügt war. Das Hauptgebäude der ehemaligen Karl-Marx-Universität wurde 2007 abgerissen.



Das Neue Gewandhaus schuf von 1977 bis 1981 ein Kollektiv unter der Leitung von Rudolf Skoda, zu dem die Architekten Eberhard Göschel, Volker Sieg und Winfried Sziegoleit gehörten. Rudolf Skoda schuf ein Gebäude mit einer großen Glasfront. Durch die Glasfassade ist das Deckengemälde Sighard Gilles gut zu erkennen.[39]Sighard Gille malte von 1980 bis 1981 das 714 m² große und 31,80 m hohe Deckengemälde Gesang vom Leben, das durch Gustav Mahlers Lied von der Erde inspiriert wurde. Es befindet sich an der Stelle eines Wandfrieses, das der Maler Wolfgang Peuker schuf, aber verschalt und mit dem Deckengemälde Sighard Gilles übermalt wurde. Bei Dunkelheit wirkt das Deckengemälde Sighard Gilles im Foyerbereich als interessanter „lichtarchitektonischer Effekt“[40] in den Raum des Augustusplatzes hinein.

Der Eingang zum Saal erfolgt durch eine Passage, die sich zu einem kleinen Lichthof erweitert, wo sich eine Brunnenplastik von Horst Georg Skorupa befindet. Diese Plastik soll an den früheren Leipziger Stadtpfeifer erinnern. In der Passage befindet sich auch das Marmorrelief Orpheus, das 1904 von Johannes Hartmann für die Weltausstellung in Saint Louis hergestellt wurde. Im Foyer des kleineren Saales befindet sich auch ein Bronzebildnis des ehemaligen Gewandhauskapellmeisters Felix Mendelssohn Bartholdy, geschaffen von Jo Jastram. [41]

Im Erdgeschossfoyer des kleinen Saales befindet sich die BeethovenPlastik von Max Klinger. Im Foyer des zweiten Obergeschosses, das als Umgang um den Saal errichtet wurde, befindet sich die Galerie des Neuen Gewandhauses mit Gemälden von Gudrun Brüne, Dietrich Burger, Ulrich Hachulla, Heidrun Hegewald, Susanne Kandt-Horn, Harald Metzkes, Ronald Paris, Nuria Quevedo, Arno Rink, Willi Sitte, Volker Stelzmann, Walter Womacka, Heinz Zander und Frank Ruddigkeit.[42]

Béton brut/Brutalismus/Sichtbeton

Eine Arbeit im Sichtbeton (franz. Béton brut: Sichtbeton) ist die Kirche St. Trinitatis an der Emil-Fuchs-Straße 5 bis 7, die von 1978 bis 1982 nach Entwürfen eines Kollektivs der Bauakademie der DDR unter Leitung von Udo Schultz erbaut wurde. Die Fassade besteht aus einem „Kastengitter aus Beton“[43]. Über den Betonwabenfenstern wurde eine hohe umlaufende Attika aus dunklem Schiefer als oberer Gebäudeabschluss ausgeführt. Der Glockenturm ist 18 m hoch und aus „Sichtbeton“[44] und verzichtet auf eine Verblendung aus Naturstein. An der Nord- bzw. Südfassade befinden sich jeweils zwei Stahlpylone, die über das Dach geführt sind. In den Pylonen der Nordseite stehen die von Achim Kühn geschaffenen Kupfertüren unter dem Thema Weg des Glaubens. [45]

Internationale Moderne

Ein Beispiel für die internationale Moderne ist Das Interhotel Merkur.[46]Das Hochhaus wurde von 1978 bis 1981 durch die Kajima Corporation Tokio erbaut. Das Gebäude hat 29 Geschosse. Vorgehangene Betongroßplatten gestalten die Fassade. Die Platten haben Keramikvorsatz, in hellem Ocker-Farbton an der Basiszone oder einen dunklem Ocker-Farbton. Die Form des Orthogons bestimmt Grundriss, die Flächen an der Fassade und die Form des Baukörpers.[47]


Literatur

  • Peter Leonhardt: Moderne in Leipzig : Architektur und Städtebau 1918 bis 1933. Pro Leipzig, Leipzig 2007, OCLC 183257468.
  • Bernd Weinkauf und Günter Schneider: Architekturführer : die 100 wichtigsten Leipziger Bauwerke. Jaron, Berlin 2011, OCLC 774688985.
  • Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 17, Stadt Leipzig. Meinhold in Komm., Dresden 1895, OCLC 630243836.

Einzelnachweise

  1. Weinkauf/Schneider, S. 5, 20, 22, 24, 26.
  2. Weinkauf/Schneider, S. 5, 28.
  3. Weinkauf/Schneider, S. 5, 30, 32, 34, 36, 38.
  4. Weinkauf/Schneider, S. 5, 40, 42, 44, 46, 48, 50, 52, 54, 56, 58, 60, 62.
  5. Weinkauf/Schneider, S. 40.
  6. Weinkauf/Schneider, S. 42.
  7. Weinkauf/Schneider, S. 44
  8. Weinkauf/Schneider, S. 46f.
  9. Weinkauf/Schneider, S. 48.
  10. Weinkauf/Schneider, S. 51.
  11. Weinkauf/Schneider, S. 53.
  12. Weinkauf/Schneider, S. 5, 54.
  13. Weinkauf/Schneider, S. 5, 58.
  14. Weinkauf/Schneider, S. 5, 64, 66, 68.
  15. Hocquél, S. 227.
  16. Hocquél, S. 137.
  17. Hocquél, S. 131.
  18. Leonhardt, S. 31f Krochhochaus Goethestrasse 2.
  19. Leonhardt, S. 35.
  20. Weinkauf/Schneider, S. 148 Klassische Moderne und Art déco
  21. Hocquél, S. 154, Nr. 111 Deutsche Bücherei, Deutscher Platz.
  22. a b Weinkauf/Schneider, S. 151.
  23. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der folgende Abschnitt dem Kapitel Messehaus Petershof dem Werk vom Leonhardt, S. 82f.
  24. Leonhardt, S. 82.
  25. Göldel, Johannes Konstantin. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 56, Saur, München u. a. 2007, ISBN 978-3-598-22796-7, S. 519..
  26. Weinkauf/Schneider, S. 150f Petershof Klassische Moderne und Art déco
  27. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der folgende Abschnitt dem Kapitel Sakralräume der Moderne dem Werk vom Leonhardt, S. 176f.
  28. Hocquél, S. 207f, Nr. 178 Ringbebauung am Roßplatz.
  29. Weinkauf/Schneider, S. 168.
  30. Weinkauf/Schneider, S. 169.
  31. Hocquél, S. 214, Nr. 188 Herderinstitut, Lumumbastraße 4.
  32. Hocquél, S. 214, Nr. 188 Herderinstitut, Lumumbastraße 4.
  33. Hocquél, S. 214, Nr. 188 Herderinstitut, Lumumbastraße 4.
  34. Hocquél, S. 208, Nr. 179 Schauspielhaus Bosestraße 1.
  35. a b Hocquél, S. 205, Nr. 177 Opernhaus.
  36. Hocquél, S. 207, Nr. 177 Opernhaus.
  37. a b Weinkauf/Schneider, S. 170.
  38. Hocquél, S. 210, Nr. 184 Universität.
  39. Weinkauf/Schneider, S. 180f.
  40. Hocquél, S. 40, 199.
  41. Weinkauf/Schneider, S. 180f.
  42. Hocquél, S. 199.
  43. Weinkauf/Schneider, S. 184.
  44. Weinkauf/Schneider, S. 184.
  45. Hocquél, S. 215f, Nr. 190 Katholisches Gemeindezentrum Emil-Fuchs-Straße.
  46. Weinkauf/Schneider, S. 183.
  47. Hocquél, S. 201, Nr. 171 Hotel Merkur, Gerberstraße 15.