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G. A. Jauck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Gießhalle von G. A. Jauck’s Glockengießerei in Leipzig.

Die Glocken- und Kunstgießerei Jauck in Leipzig war ein Familienunternehmen, das zwischen 1796 und 1903 bestand. Sie firmierte unter G. A. Jauck. Die Gießerei stellte als Königlich-Sächsische Privat-Spritzenfabrik außerdem Feuerlöschgeräte her.

Geschichte

Die Glockengießerei um 1860
Jaucksche Glocken auf der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung Leipzig 1897

Die Bronzegießerei wurde 1796 von dem aus Nürnberg stammenden Georg Andreas Jauck (G. A. Jauck) in Leipzig gegründet. Sie befand sich ab 1822 in der Holzgasse (ab 1864 Sternwartenstraße).[1] Die später hier abzweigende Straße erhielt den Namen Glockenstraße. Nach 36 Jahren erwarb 1835 die Stadt Leipzig die Produktionsstätte, die nun den Titel Ratsglockengießerei führte. Die Stadt beauftragte den Sohn des Firmengründers – Gustav Adolph Jauck – mit der Weiterführung und Leitung des Handwerksbetriebes. Danach übernahm der 1844 geborene Enkel des Firmengründers – Richard Gustav Adolph Jauck – die Leitung. Als nächster und zugleich letzter Firmeninhaber trat Rudolf Jauck auf.[2] Die Gießerei stellte für zahlreiche Kirchengebäude in ganz Deutschland das Geläut her.

Die von Jauck 1882 gegossene erste Glocke der Flensburger DIAKO-Kirche. Sie wurde im Mai 2010 ersetzt.
Inserat für Feuerlöschgeräte der Firma G. A. Jauck
Ein Feuerlöschgerät der Fa. Jauck auf dem Leipziger Augustusplatz

Neben Glocken aller Größen stellte die Firma Jauck ab der Mitte des 19. Jahrhunderts auch Feuerlöschgeräte her.[3] Mit diesen Produkten, aber auch mit Sponsoring, unterstützte G. A. Jauck die Bildung und Ausrüstung von Feuerwehren in verschiedenen deutschen Orten, sogar auch Feuerwehren in Österreich.

Von Jauck gefertigte Kirchenglocken

Weil das Unternehmen von verschiedenen Mitgliedern der Familie Jauck geleitet wurde, ist eine eindeutige Zuordnung des vollständigen Namens nicht möglich. Hier werden deshalb alle unter Jauck bekannt gewordenen gegossenen Bronzeglocken aufgezählt. Insgesamt sollen 775 Glocken aus der Werkstatt Jauck stammen.[2]

Kirchen

Weitere Erzeugnisse von Jauck

Ab 1865 produzierte G. A. Jauck auch Feuerlöschgeräte, zunächst handbetriebene.[10] 1876 baute die Firma die erste dampfbetriebene Spritze[11], die König Ludwig II. von Bayern auf dem 10. Feuerwehrtag 1877 in Stuttgart erwarb.

Insgesamt lieferte die Firma über 5000 Handfeuerspritzen und 28 Dampffeuerspritzen. Feuerlöschgeräte der Firma G. A. Jauck befinden sich noch bei den Feuerwehren in Mulsum[12] und Prestewitz[13]

Literatur

Vorlage:WS Die Gartenlaube

Einzelnachweise

  1. Gina Klank, Gernot Griebsch: Lexikon Leipziger Straßennamen, Verlag im Wissenschaftszentrum Leipzig, 1995, ISBN 3-930433-09-5
  2. a b private Datenbank Grabinski mit einer Übersicht von Glockengussanstalten in Sachsen; abgerufen am 28. Juni 2010
  3. Auktion mit einer Firmenschrift („Preis-Courant“) der Königl. Sächs. priv. Spritzenfabrik, G.A. Jauck; Seite 7, Los 1262. Abgerufen am 28. Juni 2010 (PDF; 1,3 MB)
  4. Homepage des Fördervereins Sächsisches Industrieministerium; „Museumskurier“ (17), August 2006; Rainer Thümmler: Glockenguss in Sachsen
  5. Stadtarchiv Duderstadt: Sign Dud 2, Nr. 10195, S. 115ff.
  6. Homepage der Wachauer Kirche; abgerufen am 29. Juni 2010
  7. Homepage der Kirche in Niedersachswerfen, u.a. mit Details zu den Glocken; abgerufen am 29. Juni 2010
  8. Das Geläut der Chemnitzer Schlosskirche bei you.tube mit Kurzangaben über die Glocken; abgerufen am 28. Juni 2010
  9. you-tube mit einigen Kirchenglockenangaben (tw. in russisch); abgerufen am 28. Juni 2010
  10. Anzeige in Gihl: Feuerwehren ..., S. 59
  11. private Homepage Albert Gieseler; abgerufen am 21. Januar 2014
  12. Fahrbare Saug- und Druckspritze (Landspritze Nr. 4 mit Zubringer)“ 1885, kurzer Artikel bei Feuerwehr Mulsum
  13. Feuerspritze „Jauck's Ventil“

Koordinaten: 51° 20′ 2″ N, 12° 23′ 3″ O