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Bundesjugendspiele

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Bundesjugendspiele (2007)
Bundesjugendspiele (2007)
Siegerurkunde der Bundesjugendspiele 1986

Die Bundesjugendspiele sind eine vom deutschen Bundespräsidenten initiierte und jährlich an deutschen Schulen und Auslandsschulen durchgeführte Sportveranstaltung.

Von den Schülern, für die die Teilnahme verpflichtend ist, wird dabei erwartet, dass sie in bestimmten Disziplinen (Schwimmen, Leichtathletik, Turnen) möglichst gute Leistungen erzielen. Meist wird ein Dreikampf in den Disziplinen Werfen, Laufen und Springen durchgeführt.

Die erzielten Leistungen werden mit Punkten bewertet. Erreicht der Teilnehmer eine bestimmte Mindestpunktzahl, erhält er als Anerkennung für seine Leistung eine Siegerurkunde, ab einer bestimmten höheren Punktegrenze eine Ehrenurkunde. Die Ehrenurkunden tragen eine (gedruckte) Unterschrift des Bundespräsidenten. Alle anderen Schüler, die weder Sieger- noch Ehrenurkunde erhalten haben, bekommen eine Teilnahmeurkunde.

Geschichte

Die Bundesjugendspiele wurden angeregt vom Sportfunktionär und Sportwissenschaftler Carl Diem, der auch das Sportabzeichen und den olympischen Fackellauf initiierte und die Deutsche Sporthochschule Köln gründete. Vorläufer der Bundesjugendspiele waren die im Jahr 1920 erstmals durchgeführten Reichsjugendwettkämpfe.

In der Bundesrepublik wurden sie im Jahr 1951 zunächst vom Bundesministerium des Innern, dann vom Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit für Schüler zwischen 8 und 19 Jahren ausgeschrieben. Seit dem Jahr 2001 gibt es die neuen Bundesjugendspiele, die als Individualwettbewerb in Geräteturnen, Leichtathletik und Schwimmen ausgeschrieben werden.

Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) und die Deutsche Behinderten-Sportjugend (DBSJ) haben in Zusammenarbeit mit dem Ausschuss für die Bundesjugendspiele und der Kommission Sport der KMK zwischen 2007 und 2009 ein Programm[1] für die Teilnahme von Schülern mit Behinderungen entwickelt.[2]

Kritik

Kritiker bemängeln, dass körperlich schwache Schüler durch eine schriftlich bestätigte schlechte Leistung eher demotiviert als zum Sport ermutigt werden. Befürworter der Bundesjugendspiele heben jedoch auch den gegensätzlichen Effekt hervor: Lernschwache Schüler, die sich im Schulunterricht nur selten profilieren können, haben dort die Möglichkeit, Anerkennung für ihre sportlichen Leistungen zu erlangen. Außerdem wird kritisiert, dass die Teilnahme an den Bundesjugendspiele Pflicht ist, es auf anderen Talent-Ebenen (Lesen, Singen usw.) keine Pflichtwettbewerbe gibt.

Einzelnachweise

  1. Holger Wölk: Bundesjugendspiele für Schülerinnen und Schüler mit Behinderung. (PDF; 226 kB) Deutscher Behindertensportverband, 16. März 2009, abgerufen am 28. Mai 2010.
  2. Hinweise für Schüler/innen mit Behinderungen. bundesjugendspiele.de, 2. Juni 2009, abgerufen am 28. Mai 2010.