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Daniel Bovet

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Prof. Dr. rer. nat. Daniel Bovet (* 23. März 1907 in Neuenburg, Schweiz; † 8. April 1992 in Rom) war ein italienischer Pharmakologe. Er erhielt 1957 den "Nobelpreis für Physiologie oder Medizin“ zugesprochen, und zwar „für seine Entdeckungen im Zusammenhang mit synthetischen Verbindungen, die die Aktivität gewisser Substanzen im Körper hemmen, und speziell für Untersuchungen von deren Wirkung auf das Gefäßsystem und die Skelettmuskulatur“ (im Original der Nobelstiftung: "for his discoveries relating to synthetic compounds that inhibit the action of certain body substances, and especially their action on the vascular system and the skeletal muscles").

Als Sohn des bekannten Psychologen, Pädagogen und Esperantisten Pierre Bovet wuchs Daniel zweisprachig auf

Nach dem Studium der Zoologie an der Universität Genf und der Doktorarbeit (1929) wurde Bovet zunächst Assistent im Laboratorium für therapeutische Chemie am Pariser Institute Pasteur und 1939 selbst Laborleiter. 1947 wechselte er seiner italienischen Frau zuliebe nach Rom und wurde dort Direktor des chemotherapeutischen Laboratorium im Gesundheitsamt (bis 1964). Anschließend übernahm er für die Jaahre 1964 bis 1971) eine Professur für Pharmakologie an der Universität Sassari und von 1971 bis 1982 eine Professur für Psychobiologie an der Universität Rom.

Schon am Institute Pasteur hatte Bovet entscheidend zu Entdeckung der Sulfonamide beigetragen und so die Therapie von vielen Infektionskrankheiten erleichtert. In den 1950er Jahren untersuchte er u.a. das Pfeilgift Curare und lebte längere Zeit unter Indianern. In Experimenten mit Curare-Abkömmlingen erforschte er die muskelerschlaffende Wirkung dieser Pfeilgifte und machte sie für die Therapie nutzbar. Weitere Forschungsarbeiten galten dem Gebiet der Antihistaminika.

Kurz nach seiner Heirat mit Filomena Nitti, der Tochter des italienischen Staatsmannes Francesco Saverio Nitti, im Jahr 1939 hatte Daniel Bovet die italienische Staatsbürgerschaft angenommen.