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Todesfälle der Bundeswehr bei Auslandseinsätzen

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Diese Seite enthält Todesfälle der Bundeswehr bei Auslandseinsätzen durch Unfälle, natürliche Ursachen, Suizid, höhere Gewalt oder Feindeinwirkung. Sie ist nicht vollständig, aber um Vollständigkeit bemüht. Sie enthält mit einer Ausnahme nicht die Todesfälle des Kommandos Spezialkräfte, da diese Angaben der Geheimhaltung unterliegen.

Verluste

Ehrenhain im Feldlager Kunduz, Afghanistan 2009

Es sind bislang insgesamt 103 Soldaten im Zuge der Auslandseinsätze der Bundeswehr ums Leben gekommen (Stand: 6. Juni 2013). Nach Angaben der Bundeswehr vom 4. Juli 2014 liegt die Zahl der in Auslandseinsätzen seit 1992 ums Leben gekommenen Bundeswehrangehörigen bei 104, davon 37 durch Fremdeinwirkung. [1]

Abgeschlossene Einsätze

Laufende Einsätze

Einzelne Fälle

Datum Einsatz Ort Umstand Quelle
1 14. Oktober 1993 UNTAC Phnom Penh (Kambodscha) Angriff [2]
Feldwebel Alexander Arndt (26) wurde auf offener Straße erschossen.
2 21. Dezember 1995 IFOR Adria vor Jugoslawien Unfall [3]
Beim Aussetzen eines Beibootes wurde Maat Steffen Behrens (25) zwischen den Bordwänden des Beibootes und der Fregatte Karlsruhe erdrückt.
3 15. Mai 1997 SFOR Feldlager Rajlovac bei Sarajevo natürliche Ursache [4]
Hauptfeldwebel Herbert Starkmann (45), Jägerbataillon 292
4, 5 23. Mai 1997 SFOR Feldlager Rajlovac bei Sarajevo Unfall [5][4]
Bei den Vorbereitungen für eine Patrouillenfahrt mit einem Luchs-Spähpanzer lösten sich aus Unachtsamkeit sechs Schüsse aus der Bordmaschinenkanone und töteten Unteroffizier Matthias Koch (23) und Hauptgefreiten Torsten Stippig (25), Jägerbataillon 292.
6 9. September 1997 SFOR Sarajevo Verkehrsunfall [4]
Stabsunteroffizier Pierre Zechner (27), Gebirgsjäger­bataillon 232
7 6. Juli 1998 SFOR Straße von Hadžići nach Krupac Unfall [4]
Bei der Rückfahrt von einem Einsatz stürzte ein Fuchs-Transportpanzer eine Böschung hinab und überschlug sich. Hauptmann Harald Leyh (36) starb, drei weitere Beteiligte wurden verletzt.
8 6. September 1998 SFOR Rajlovac ? [4]
Hauptfeldwebel Dieter Bösel (35)
9 15. Januar 1999 SFOR Rajlovac ? [4][6]
Stabsunteroffizier Patrick Wieshoff (25)
10 30. Mai 1999 KFOR Durrës (Albanien) Unfall [7]
(KVM-Mission aus dem mazedonischen Tetovo) Ein Fuchs-Transportpanzer auf dem Weg von Durrës nach Metari stürzte von einer Brücke auf eine Uferböschung. Oberstabsarzt Sven Eckelmann (33) kam ums Leben. Ein weiterer Soldat wurde schwer, einer leicht verletzt.
11 17. Juni 1999 KFOR Skopje (Mazedonien) Suizid  
 
12, 13 12. Oktober 1999 KFOR bei Kosare (Kosovo) Verkehrsunfall [8]
Hauptfeldwebel Christian Falk (32) und Feldwebel Thomas Grubert (26), Feldjäger­bataillon 801
14 30. Oktober 1999 KFOR östlich von Prizren (Kosovo) Unfall [8]
Oberfeldwebel Kay Jürgensen (31) kam mit seinem Fahrzeug von der Straße ab und erlag seinen Verletzungen.
15 31. Januar 2000 KFOR Feldlazarett Prizren (Kosovo) ? [8]
Hauptgefreiter Andre Horn (23)
16 27. Februar 2000 SFOR Rajlovac bei Sarajevo ? [4]
Oberleutnant Uwe Möller (33)
17 20. April 2000 KFOR Prizren (Kosovo) Suizid [9]
Hauptgefreiter Thorsten Neumert (25)
18 6. Mai 2000 KFOR Dabile (Mazedonien) nahe Strumica Verkehrsunfall [4]
Oberfeldwebel Uwe Lodyga (37)
19 3. Juli 2000 KFOR außerhalb von Prizren (Kosovo) ? [8]
Hauptfeldwebel Werner Strobel
20, 21 8. Juni 2000 KFOR Katlanovo (Mazedonien) nahe Skopje Unfall [8]
Ein LKW stürzte auf einer Versorgungsfahrt in eine Schlucht. Die Hauptgefreiten Michael Unger und Ronny Irrgang kamen ums Leben.
22 9. Juli 2000 KFOR Prizren (Kosovo) ? [8]
Stabsunteroffizier Volker Göttert
23 29. August 2000 SFOR bei Tuzla (Bosnien und Herzegowina) Verkehrsunfall [4]
Stabsunteroffizier d. R. Bernd Merhof (35)
24 12. September 2000 SFOR Rajlovac bei Sarajevo ? [4]
Oberfeldwebel Franz Peter Heimann (29)
25 22. September 2000 SFOR Rajlovac bei Sarajevo Unfall [4]
Major der Reserve Karl List (52) wurde im deutschen Feldlager zwischen einem Zugfahrzeug und einem Anhänger erdrückt.
26 3. Januar 2001 KFOR Prizren (Kosovo) ? [8]
Hauptfeldwebel Knuth Leopold
27 15. März 2001 KFOR außerhalb von Prizren (Kosovo) ? [8]
Hauptfeldwebel Michael Schwerin
28 21. März 2001 SFOR Außenlager Filipovići nahe Foča Suizid
 
29 11. Juni 2001 KFOR Kosovo ? [8]
Gefreiter Michael Peter Redl
30 23. Juni 2001 KFOR Prizren (Kosovo) Unfall [8]
Ein ATF Dingo auf dem Weg von Prevalac nach Sredska kam von der Straße ab und überschlug sich. Obergefreiter Sebastian Harz wurde tödlich verletzt.
31 1. August 2001 KFOR Prizren (Kosovo) ? [8]
Hauptgefreiter Marcel Erlkamp (24)
32 11. September 2001 KFOR Kosovo ? [8]
Oberfeldwebel Dirk Hage
33 1. Oktober 2001 SFOR Rajlovac bei Sarajevo ? [4]
Stabsunteroffizier Jens Klünder (23)
34 8. Oktober 2001 UNOMIG Abchasien (Georgien) Angriff [10]
Beim Abschuss eines Hubschraubers der Vereinten Nationen durch georgische oder tschetschenische Freischärler wurden neun UNOMIG-Beobachter getötet, darunter der als Beobachter eingesetzte Oberstabsarzt Dieter Eißing (33).
35 15. Dezember 2001 KFOR Feldlager Prizren (Kosovo) Schusswaffenunfall [8]
Obergefreiter Sascha Schmidtke (21)
36, 37 6. März 2002 ISAF Kabul (Afghanistan) Unfall mit Munition [11]
Bei dem missglückten Versuch, eine russische Boden-Luft-Rakete (Surface-to-Air-Missile) zu entschärfen, kamen Oberfeldwebel Thomas Kochert (29) und Oberfeldwebel Mike Rubel (27), Kampfmittelbeseitigungs­kompanie 11, und drei dänische Soldaten ums Leben.
38 10. Mai 2002 KFOR Prizren (Kosovo) ? [4]
Hauptfeldwebel Werner Feindt
39 11. November 2002 SFOR Rajlovac bei Sarajevo Suizid [12]
Unteroffizier Corinna Dittrich (21)
40 bis 46 21. Dezember 2002 ISAF nahe Kabul (Afghanistan) Hubschrauberabsturz [13]
Beim Absturz eines Militärhubschraubers vom Typ CH-53GS (German Special) durch technischen Defekt kamen Hauptmann Friedrich Deininger (53), Heeresflieger­regiment 25, Oberleutnant Uwe Vierling (31), Heeresflieger­regiment 15, Hauptfeldwebel Heinz-Ullrich Hewußt (41), Heeresflieger­regiment 15, Hauptfeldwebel Bernhard Kaiser (46), Heeresflieger­regiment 15, Hauptfeldwebel Thomas Schiebel (28), Heeresflieger­regiment 25, Stabsunteroffizier Frank Ehrlich (29), Technische Schule der Luftwaffe 3, und Hauptgefreiter Enrico Schmidt (24), Heeresflieger­regiment 25, ums Leben.
47 20. März 2003 ISAF Kabul (Afghanistan) ? [14]
Hauptmann Holger Nippus (47)
48 17. Mai 2003 ISAF Afghanistan ? [14]
Major Alexander Julius Hofert (33)
49 29. Mai 2003 ISAF 12 Kilometer südlich von Kabul Mine [14]
Stabsgefreiter Stefan Kamins (24), Amt für Geoinformationswesen, fuhr mit seinem Fahrzeug vom Typ Wolf auf eine Landmine.
50 bis 53 7. Juni 2003 ISAF Kabul (Afghanistan) Selbstmordattentat [15]
Ein Selbstmordattentäter sprengte einen Bus, in dem ISAF-Soldaten den Flughafen Kabul für ihre Rückreise nach Deutschland erreichen wollten. Oberfähnrich Andrejas Beljo (28), Fernmeldeaufklärungs­regiment 940, Oberfeldwebel Carsten Kühlmorgen (32), Fernmelde­regiment 320, Feldwebel Helmi Jimenez-Paradies (29), Fernmelde­regiment 320, und Stabsunteroffizier Jörg Baasch (25), Fernmeldeaufklärungs­regiment 940, wurden getötet, 31 weitere Personen verwundet.
54, 55 3. Oktober 2003 KFOR Suhareka (Kosovo) Verkehrsunfall [8]
Oberfeldwebel Michael Zirkelbach (26) und Stabsunteroffizier Marco Heling (21), Feldjäger­bataillon 451
56 19. Dezember 2003 SFOR Rajlovac bei Sarajevo ? [4]
Hauptmann Tilo Mende (37)
57 25. Februar 2004 KFOR Feldlager Prizren (Kosovo) ? [8]
Oberfeldwebel d. R. Norbert Hoyer
58 4. September 2004 KFOR Toplicascane (Kosovo) ? [8]
Stabsunteroffizier Alexander Schaposchnikov (25)
59 17. Oktober 2004 ISAF Kunduz (Afghanistan) ? [11]
Hauptgefreiter Silvio Schattmann (22)
60 28. November 2004 KFOR Prizren, Kosovo ? [8]
Hauptfeldwebel Ingo Claar (29)
61, 62 25. Juni 2005 ISAF Rustaq_(Afghanistan) Bombenattentat [16]
Hauptfeldwebel Andreas Heine (37), Oberfeldwebel Christian Schlotterhose (26), Panzergrenadier­bataillon 332
63 7. August 2005 ISAF südöstlich von Kabul (Afghanistan) Verkehrsunfall [14]
Hauptgefreiter Boris Nowitzki, Panzerartillerie­lehrbataillon 345
64 14. November 2005 ISAF Kabul (Afghanistan) Selbstmordattentat [17]
Oberstleutnant d. R. Armin Franz (44), Feldersatzbataillon 901. Zwei weitere Soldaten wurden schwer verwundet.
65 3. April 2006 Althea Rajlovac bei Sarajevo ? [18]
Feldwebel d. R. Norbert Schwalm (54)
66 17. Dezember 2006 ISAF außerhalb von Kabul (Afghanistan) Munitionsunfall [11]
Oberfeldwebel Christian Kopp (24), Panzeraufklärungs­lehrbataillon 3
67 22. März 2007 KFOR ? ? [8]
Kapitänleutnant Alexander Ebel
68 bis 70 19. Mai 2007 ISAF Kunduz (Afghanistan) Selbstmordanschlag [19]
Bei einem Selbstmordanschlag auf dem Markt im Stadtzentrum in Kunduz wurden Hauptmann d. R. Matthias Standfuß (31), Bundesamt für Wehrverwaltung Bonn, Oberfeldwebel d. R. Michael Diebel (28), Bundeswehr­dienstleistungs­zentrum Materialdepot Darmstadt und Oberfeldwebel d. R. Michael Neumann (48), Marinearsenal Kiel getötet. Zwei Soldaten wurden schwer und drei weitere leicht verwundet.
71 4. September 2007 ISAF Camp Marmal, Masar-e Scharif Suizid [20]
Stabsunteroffizier Tomar Kurpanek (27)
72, 73 19. Juni 2008 Althea südöstlich von Banja Luka Hubschrauberabsturz [21][22]
Beim Absturz eines spanischen Hubschraubers BO 105 starben Oberleutnant Tim Heinen (27), Luftlandeaufklärungs­kompanie 260, Standort Zweibrücken, und Oberfeldwebel Zoran Krakic (25), Luftlandeaufklärungs­kompanie 260. Die beiden spanischen Piloten kamen ebenfalls ums Leben.
74 6. August 2008 ISAF Weg von Kunduz nach Pol-e Khomri Selbstmordattentat [23][24]
Ein Attentäter auf einem Motorrad zündete seinen Sprengsatz neben der Kolonne eines Bergungstrupps. Drei Soldaten wurden verwundet, zwei davon schwer. Einer von ihnen erlag am 4. Oktober 2009 in Deutschland den Spätfolgen der Verletzungen: Stabsgefreiter Patric Sauer (24), Fallschirmjägerbataillon 263, Standort Zweibrücken.
75 25. August 2008 ISAF Termiz (Usbekistan) natürlicher Tod[25] Hauptfeldwebel Christian Chemnitz wurde tot in seiner Unterkunft aufgefunden
 
76 27. August 2008 ISAF Char Darreh südwestlich von Kunduz IED [26][27]
Hauptfeldwebel Mischa Meier (29), Fallschirmjäger­bataillon 263, Standort Zweibrücken
77, 78 20. Oktober 2008 ISAF bei Kunduz (Afghanistan) Selbstmordattentat [28][26][29]
Stabsunteroffizier Patrick Behlke (25), Fallschirmjäger­bataillon 263, Standort Zweibrücken, Stabsgefreiter Roman Schmidt (22), Fallschirmjäger­bataillon 263, und fünf Kinder wurden getötet. Zwei Soldaten und ein Kind wurden schwer verwundet.
79 11. Februar 2009 ISAF Feldlager Masar-e Scharif ? [30]
Leutnant Alexander Janelt, Sanitätsregiment 32, Standort Weißenfels
80 14. März 2009 ISAF nahe dem Feldlager Faizabad Verkehrsunfall [31]
Hauptgefreiter Conrad Hötzel (21), Panzergrenadier­bataillon 371, Standort Marienberg
81 29. April 2009 ISAF bei Kunduz (Afghanistan) Anschlag [32]
Bei einem Überfall mit RPG und Handfeuerwaffen auf einen Konvoi nordwestlich von Kunduz wurde Hauptgefreiter Sergej Motz (21), Jägerbataillon 292, Standort Donaueschingen, getötet, vier weitere Soldaten wurden verwundet. Der Tod des Russlanddeutschen Motz wurde u. a. in Reportagen und im Dokudrama Eine mörderische Entscheidung thematisiert.
82 bis 84 23. Juni 2009 ISAF Kunduz (Afghanistan) Unfall/Feuergefecht [33][34][35]
Beim Ausweichen während eines Feuergefechts kam ein Transportpanzer Fuchs von der Fahrbahn ab und überschlug sich in ein Flussbett. Drei Besatzungsmitglieder starben: Hauptgefreiter Alexander Schleiernick (23), Fallschirmjäger­bataillon 263, Standort Zweibrücken, Hauptgefreiter Oleg Meiling (21), Panzergrenadier­bataillon 391, Standort Bad Salzungen, Hauptgefreiter Martin Brunn (23), Panzergrenadier­bataillon 391, Standort Bad Salzungen.
85 29. November 2009 KFOR Pristina (Kosovo) Suizid [36][37]
Oberfeldwebel Florian Biel (23), Bataillon Elektronische Kampfführung 912, Standort Nienburg/Weser
86 bis 88 2. April 2010 ISAF etwa 6 km westlich von Kunduz Gefecht s.u.
Während eines Feuergefechts mit Aufständischen im Distrikt Char Darreh kamen drei deutsche Soldaten ums Leben: Hauptfeldwebel Nils Bruns (35), Fallschirmjäger­bataillon 373, Standort Seedorf, Stabsgefreiter Robert Hartert (25), Fallschirmjäger­bataillon 373, Standort Seedorf, und Hauptgefreiter Martin Kadir Augustyniak (28), Fallschirmjäger­bataillon 373, Standort Seedorf. Acht weitere Soldaten wurden zum Teil schwer verwundet.[38][39][40][41][42][43][44][45][46]
89 bis 92 15. April 2010 ISAF bei Baghlan IED/Gefecht [47][48][49][50]
Eine aus afghanischen, deutschen und belgischen Soldaten bestehende Patrouille wurde im Raum Baghlan angegriffen. Ein gepanzertes Fahrzeug vom Typ Eagle IV wurde nahe einer Brücke von Aufständischen mit einer Sprengfalle[51] zerstört. Dabei kamen drei deutsche Soldaten ums Leben, fünf weitere wurden teilweise schwer verwundet: Major Jörn Radloff (38), Unteroffizierschule des Heeres, Standort Weiden, Hauptfeldwebel Marius Dubnicki (32), Gebirgspionier­bataillon 8, Standort Ingolstadt, Stabsunteroffizier Josef Kronawitter (24), Gebirgspionier­bataillon 8, Standort Ingolstadt.
Eine zweite deutsche Marschkolonne wurde vier Stunden später circa acht Kilometer nördlich des Regionalen Wiederaufbauteams (Provincial Reconstruction Team) Pol-e Khomri durch Hand- und Panzerabwehrwaffen sowie vermutlich Mörser beschossen. Dabei wurde das Fahrzeug des beweglichen Arzttrupps getroffen. Die Granate detonierte im hinteren Teil des geschützten Sanitätsfahrzeugs vom Typ Yak und tötete Oberstabsarzt Dr. Thomas Broer (33), Bundeswehrkrankenhaus Ulm.
93 7. Oktober 2010 ISAF Aka Khel bei Pol-e Khomri Selbstmordattentat [52][53]
Eine deutsche Patrouille des Ausbildungs- und Schutzbataillons (ASB) aus Kunduz wurde durch einen als Bauer verkleideten Selbstmordattentäter und danach von weiteren Aufständischen angegriffen. Dabei kam Oberfeldwebel Florian Pauli (26), Fallschirmjäger­bataillon 313, Standort Seedorf, durch die Explosion ums Leben und drei weitere Soldaten wurden verwundet. Durch Wucht der Detonation wurden zudem zwei Fahrzeuge vom Typ Dingo erheblich beschädigt.
94 17. Dezember 2010 ISAF Außenposten bei Pol-e Khomri Schusswaffenunfall [54][55][56]
Hauptgefreiter Oliver O. (21), Gebirgsjäger­bataillon 232, Standort Bischofswiesen/Strub, starb an einem Kopfschuss aus nächster Nähe durch die Dienstpistole (Typ P8) eines Kameraden. Der Untersuchungsbericht der Feldjäger stellte am 27. Dezember 2010 ein massives Fehlverhalten des Hauptgefreiten Patrick S. durch „die Nichteinhaltung von Sicherheits­bestimmungen und Unachtsamkeit“ fest.
95 bis 97 18. Februar 2011 ISAF Außenposten bei Pol-e Khomri Attentat [57][58][59]
Gegen 8.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit (12.00 Uhr Ortszeit) eröffnet Mohammed Afzal (26), Soldat der Afghanischen Nationalarmee innerhalb des Außenpostens „OP North“ in der Provinz Baghlan mit einer AK-47 das Feuer auf mehrere deutsche Soldaten. Hauptfeldwebel Georg Missulia (30), Panzergrenadier­bataillon 112, Standort Regen, wurde getötet, acht Soldaten wurden verwundet, davon vier schwer. Bei dem Feuergefecht wurde auch der Attentäter getötet. Von den Schwerverletzten starben wenig später zwei weitere Soldaten an den Folgen der Verletzungen: Stabsgefreiter Konstantin Menz (22) und Hauptgefreiter Georg Kurat (21), Panzergrenadier­bataillon 112, Standort Regen.
98 25. Mai 2011 ISAF 15 km nordwestlich von Kunduz Sprengstoffanschlag [60][61][62][63]
Um 7.34 Uhr MESZ (10.04 Uhr Ortszeit) wurde eine deutsche Patrouille im Distrikt Chahar Darreh mit vermutlich zwei Sprengfallen angegriffen. Dabei wurde ein deutscher Soldat getötet: Hauptmann Markus Matthes (33), Division Spezielle Operationen, Standort Stadtallendorf. Ein weiterer deutscher Soldat wurde leicht, ein afghanischer Sprachmittler mittelschwer verletzt.
99, 100 28. Mai 2011 ISAF Taloqan Sprengstoffanschlag s.u.
Bei einem Sprengstoffanschlag auf ein Sicherheitstreffen im Gouverneurssitz der Provinz Tachar wurden sieben Menschen getötet und neun verletzt. An dem Treffen nahmen Vertreter von Bundeswehr, afghanischer Armee und Polizei sowie der Gouverneur teil. Bei den getöteten Soldaten handelt es sich um Major Thomas Tholi (43) aus dem Führungsunterstützungs­bataillon 282, Standort Kastellaun, und Hauptfeldwebel Tobias Lagenstein (31), Feldjägerdienstkommando Bremen. Sechs weitere deutsche Soldaten wurden verwundet. Einer davon war der deutsche ISAF-Kommandeur in Nordafghanistan, Generalmajor Markus Kneip.[64][65][66][67][68][69][70]
101 2. Juni 2011 ISAF Provinz Baghlan (Afghanistan) Sprengstoffanschlag s.u.
Ein Schützenpanzer (SPz) vom Typ Marder 1A5 wurde um 7.24 Uhr MESZ (9.54 Uhr Ortszeit) durch eine 200kg-Sprengfalle zerstört. Dabei wurde Oberstabsgefreiter Alexej Kobelew (23, Panzergrenadier­bataillon 212) aus der 2. Kompanie des Ausbildungsschutzbataillons Mazar-E-Sharif getötet und fünf weitere Soldaten zum Teil schwer verwundet.[71][72][73][74]
102 4. Mai 2013 ISAF nördlich von Baglan (OP-North) Feuergefecht [75]
Eine afghanische Operation mit dem Codenamen „Maiwand“ im Raum nördlich OP-North wurde von deutschen Spezialkräften (KSK) begleitet. Bei der Erkundung nach dem Einsatz wurden die afghanischen und ISAF-Kräfte von Aufständischen beschossen. Ein deutscher Soldat des Kommandos Spezialkräfte (KSK) wurde getötet, ein weiterer verwundet.[76] Bei dem Gefallenen handelt es sich um den 32-jährigen Hauptfeldwebel Daniel W.[77] Er ist der erste Angehörige des KSK, der in Afghanistan ums Leben kam.[78][79] Afghanische Polizisten, die gemeinsam mit deutschen Soldaten des KSK unter Beschuss gerieten, ließen die KSK-Soldaten zweimal im Stich.[80]
103 6. Juni 2013 ISAF Camp Marmal, Masar-i Scharif Suizid (?) [81]
Am frühen Morgen des 6. Juni wurde der 24-jährige Stabsgefreiter Oliver Preß des Panzergrenadierbataillon 122 schwer verletzt im Feldlager Masar-i Scharif aufgefunden. Nach dem Transport in das Einsatzlazarett Masar-i Scharif wurde sein Tod festgestellt. Obwohl nach den ersten Ermittlungen weiterhin von einer Selbsttötung ausgegangen wird, gibt es inzwischen offene Fragen. Die Dienstpistole, mit der die tödliche Kopfverletzung verursacht wurde, ist nicht aufgefunden worden. Gleiches gilt für das aus der Waffe verschossene Projektil. Zudem war der Soldat stark betrunken. Die Bundeswehr ermittelt in dem Fall vor Ort weiter, auch die Schwerpunktstaatsanwaltschaft in Kempten, die seit einiger Zeit für alle relevanten Vorfälle innerhalb der Bundeswehr in Afghanistan zuständig ist, wurde involviert. (Stand: 12. Juni 2013)[82]

Quellen

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Commons: Todesfälle bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Andreas Müller: Todesfälle im Auslandseinsatz. bundeswehr.de, 5. Mai 2015, abgerufen am 19. Juni 2015.
  2. Miriam Hollstein: Preis des Einsatzes, Welt Online, 17. Oktober 2007
  3. Tod während einer Übung (Memento vom 26. November 2010 im Internet Archive), Berliner Zeitung, 22. Dezember 1995
  4. a b c d e f g h i j k l m n Eurofor Sfor (Memento vom 28. Februar 2010 im Internet Archive), SFOR, EUFOR Verluste bei rk-kastellaun.de, gesichtet am 27. April 2010
  5. "Firm, fair, friendly", Die Zeit online, 32/1997
  6. Truppenzeitschrift "Der Keiler" Ausgabe 104, vom 18. Januar 1999 und Kameradengedenken
  7. Übles Spiel, Beitrag von Udo Ludwig auf Spiegel.de am 17. Juni 2002, gesichtet am 27. April 2010
  8. a b c d e f g h i j k l m n o p q r KFOR Verluste (Memento vom 2. April 2010 im Internet Archive), Reservistenkameradschaft Kastellaun.de, gesichtet am 27. April 2010
  9. Feldzeitung Maz and More, Ausgabe 25. April 2000
  10. Zwei Deutsche in Georgien entführt, Berliner Morgenpost, 6. Juni 2003
  11. a b c Die Gefallenen - eine traurige Liste, FR-online.de, gesichtet am 27. April 2010
  12. Truppenzeitschrift "Der Keiler" Ausgabe 304, vom 18. November 2002 und [1], Internetseite der Jenny-Böken-Stiftung
  13. Die tragische Geschichte des Unglückspiloten Friedrich Deininger, Spiegel Online, 23. Dezember 2002
  14. a b c d isaf (Memento vom 28. Februar 2010 im Internet Archive), ISAF Verluste bei rk-kastellaun.de, gesichtet am 27. April 2010
  15. Hauke Goos: Das Leben nach dem Tod. In: Der Spiegel. Nr. 25, 2008 (online16. Juni 2008).
  16. Sebastian Gehrmann: Tod in Afghanistan. Der Absturz, FR-online, 16. Oktober 2008
  17. Peter Müller: Deutschlands vergessene Soldaten, Welt Online, 17. Dezember 2006
  18. Foto des deutschen Ehrenmals in Sarajevo
  19. Rede des Bundesministers der Verteidigung, Dr. Franz Josef Jung, anlässlich der Trauerfeier für die am 19. Mai 2007 in Kunduz getöteten Soldaten der Bundeswehr am 23. Mai 2007 in Köln-Wahn, Bundesministerium der Verteidigung, 23. Mai 2007
  20. Wikileaks: Camp Marmul: German shot himself in the head, skull was broken from self inflicted wound
  21. Zwei deutsche Soldaten sterben bei Hubschrauberabsturz, Spiegel Online, 19. Juni 2008
  22. Rede des Bundesministers der Verteidigung, Dr. Franz Josef Jung, anlässlich der Trauerfeier für die am 19. Juni 2008 in Bosnien-Herzegowina ums Leben gekommenen Soldaten der Bundeswehr, Bundesministerium der Verteidigung, 24. Juni 2008
  23. Deutscher Soldat stirbt an Spätfolgen eines Attentats, Spiegel Online, 5. Oktober 2009
  24. Rede des Bundesministers der Verteidigung, Dr. Franz Josef Jung, anlässlich der Trauerfeier in Fulda. Bundesministerium der Verteidigung, 12. Oktober 2009, abgerufen am 19. Juni 2015.
  25. http://www.bw-k.de/kondolenzbuch/christian-chemnitz
  26. a b Helmut Michelis: Minister würdigt „gefallene Soldaten“, RP Online, 25. Oktober 2008
  27. Horst Bacia: „Gestorben für eine friedlichere Zukunft in Afghanistan“, FAZ.net, 1. September 2008
  28. Anja Günther: „Ich verneige mich in Dankbarkeit und Anerkennung vor den Toten, die für unser Land im Einsatz für den Frieden gefallen sind“, NDR Info, 3. Dezember 2008 (Memento vom 7. Dezember 2008 im Internet Archive)
  29. "Im Einsatz für den Frieden gefallen", Bundesministerium der Verteidigung, 24. Oktober 2008
  30. Gedenkrede von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg am Volkstrauertag 2009, Bundesministerium der Verteidigung, 15. November 2009
  31. Gedenkrede von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg am Volkstrauertag 2009, Bundesministerium der Verteidigung, 15. November 2009
  32. Staat ehrt Gefallenen in St. Johannes, SZON, 3. Mai 2009
  33. Afghanistan: Feuergefecht nahe Kunduz (2. Aktualisierung), bundeswehr.de, 23. Juni 2009
  34. Rede des Bundesministers der Verteidigung anlässlich der Trauerfeier in der Evangelischen Stadtkirche Bad Salzungen, Bundesministerium der Verteidigung, 2. Juli 2009
  35. Gedenkrede von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg am Volkstrauertag 2009, Bundesministerium der Verteidigung, 15. November 2009
  36. www.nato.int KFOR: Mourning the death of a fellow soldier, KFOR, abgerufen am 8. September 2012
  37. FlorianBiel.de, abgerufen am 25. April 2010
  38. Bundeswehrsoldaten bei Gefecht getötet bei Handelsblatt.de, 2. April 2010
  39. Drei deutsche Soldaten bei Kunduz getötet (Memento vom 5. April 2010 im Internet Archive) bei FTD.de, 2. April 2010
  40. Vorlage:Tagesschau bei Tagesschau.de, 2. April 2010
  41. Drei Bundeswehrsoldaten in Afghanistan getötet bei Zeit.de, 2. April 2010
  42. Taliban töten drei deutsche Soldaten bei Welt.de, 2. April 2010
  43. Bundeswehrtrupp gerät in Hinterhalt - drei Soldaten getötet bei Stern.de, 2. April 2010
  44. Bundeswehr gerät bei Kunduz unter heftigen Beschuss bei Spiegel.de, 2. April 2010
  45. Taliban töten drei deutsche Soldaten bei Focus.de, 2. April 2010
  46. Camp Kunduz nimmt Abschied von den Toten. Namen der Toten bei Spiegel.de, 4. April 2010
  47. Bundeswehrmission am Hindukusch: Vier deutsche Soldaten in Afghanistan getötet - Spon, 15. April 2010
  48. Zusammenfassung: Nach den Gefechten bei Baghlan
  49. Weitere Details zu den Gefechten bei Baghlan (unklarer Verweis, Umleitung auf Startseite bundeswehr.de)
  50. Trauerzeremonie in Mazar-i-Scharif: „Wir werden weiter kämpfen“ - FAZ, 18. April 2010
  51. Weitere Details zu den Gefechten bei Baghlan
  52. Nordafghanistan: Selbstmordanschlag in der Provinz Baghlan, bundeswehr.de, 8. Oktober 2010
  53. Letzte Ehre für getöteten Bundeswehr-Soldaten, Spiegel Online, 15. Oktober 2010
  54. Afghanistan: Bundeswehrsoldat stirbt nach Schussverletzung - welt.de, 18. Dezember 2010
  55. Spiegel.de Feldjägerbericht belegt massives Fehlverhalten des Unglücksschützen, abgerufen am 23. Januar 2011
  56. Wochenblatt.de Soldat getötet - Staatsanwalt ermittelt; Alter- und Zugehörigkeitsnennung, abgerufen am 24. Januar 2011
  57. Afghanistan: Dritter Gefallener – Tragischer Vorfall am OP North (dritte Aktualisierung), bundeswehr.de, 18.Februar 2011
  58. Bundeswehreinsatz in Afghanistan, abgerufen am 8. September 2012
  59. cducsu.deRede von Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg zum Wehrbeauftragten-Bericht mit Namensnennung der Gefallenen vom 18. Februar 2011, abgerufen am 25. Februar 2011
  60. Würdevolle Trauerfeier für unseren gefallenen Kameraden im Feldlager Kunduz bei bundeswehr.de, 28. Mai 2011
  61. Bundeswehrsoldat in Afghanistan getötet bei focus.de, 25. Mai 2011
  62. Afghanistan: IED-Anschlag auf deutsche Patrouille nordwestlich Kundus (Aktualisierung) bei bundeswehr.de, 25. Mai 2011
  63. Größte Soldaten-Trauerfeier aller Zeiten bei bild.de, 3. Juni 2011
  64. Afghanistan: 3 deutsche Soldaten getötet bei bz-berlin.de, 28. Mai 2011
  65. Drei Bundeswehrsoldaten getötet, General verletzt bei welt.de, 28.Mai 2011
  66. Anschlag in Afghanistan - Mehrere Deutsche unter den Opfern bei n24.de, 28. Mai 2011
  67. Zwei deutsche Soldaten bei Bombenanschlag getötet bei spiegel.de, 28. Mai 2011
  68. Zentrale Trauerfeier für Gefallene am Freitag bei reservistenverband.de, 31. Mai 2011
  69. Afghanistan: Sprengstoffanschlag in Talokan (5. Aktualisierung) bei Bundeswehr.de, 30. Mai 2011
  70. Liste gefallener Bundeswehrsoldaten bei rkkastellaun.de, 3. Juni 2011
  71. Sprengstoffanschlag auf deutsche ISAF-Kräfte in der Provinz Baghlan (3. Aktualisierung), bei Bundeswehr.de, 2. Juni 2011
  72. Liste gefallener Bundeswehrsoldaten bei http://www.rkkastellaun.de/, 6. Juni 2011
  73. Detmold: Trauer um einen jungen Soldaten bei bundeswehr.de, 10. Juni 2011
  74. Fotos des durch Sprengfalle zerstörten Panzers nicht mehr online: Abb. 1, Abb. 2 - Im Artikel heißt es: "Wie irreführend diese Aussagen [zur vermeintlichen Schwäche der Taliban] sind, belegen nun geheime Dokumente der Bundeswehr, die BILD einsehen konnte – und Fotos des zerstörten 37-Tonnen-Panzers, die BILD exklusiv zeigt."
    Kopien der Fotos: Zerstörter Marder: Nahaufnahme, Gesamtbild Sprengtrichter
  75. Afghanistan: Deutscher Soldat gefallen bei bundeswehr.de, 5. Mai 2013
  76. Eliteeinheit der Bundeswehr: Erstmals KSK-Soldat in Afghanistan getötet. Abgerufen am 5. Mai 2013
  77. Tod eines KSK-Soldaten: Bundeswehr fürchtet Verrat durch afghanische Partner Spiegel Online, abgerufen am 28. Mai 2013
  78. Tod in Afghanistan: Leiser Abschied für gefallenen KSK-Soldaten. Abgerufen am 7. Mai 2013
  79. Erstmals KSK-Soldat in Afghanistan getötet
  80. Zweimal im Stich gelassen, Afghanische Polizisten flohen aus Gefecht
  81. Afghanistan: Tod eines deutschen Soldaten im Feldlager Masar-i Scharif bei bundeswehr.de, abgerufen am 6. Juni 2013
  82. Feldlager Masar-i-Scharif: Bundeswehr rätselt über Tod eines Soldaten bei Spiegel Online, abgerufen am 17. Juni 2013