Feigen
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Die Feigen (Ficus) sind eine Gattung tropischer Kletterpflanzen, Sträucher und Bäume aus der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae). Der wohl bekannteste Vertreter ist die Echte Feige (Ficus carica), da ihre Früchte als Feigen bekannt sind.
Die große Gattung besteht aus 750 bis 900 Arten immer- und sommergrüner Bäume, Sträucher oder Kletterpflanzen, die weltweit in den tropischen und subtropischen Regionen beheimatet sind. Einige Arten werden wegen ihrer dekorativen Blätter oder als Schattenspender in Parks und Gärten, in Gebieten die nie Frost haben, angepflanzt. Einige Arten sind beliebte Zimmerpflanzen.
Beschreibung
Alle Arten sind holzige Pflanzen: Bäume, Büsche und Kletterpflanzen. In den Pflanzen befindet sich weißer Milchsaft. Die Blätter sind meistens einfach. Es ist ein Nebenblatt zu erkennen, es entsteht aber aus 2 verwachsenen Nebenblättern. Das Nebenblatt schützt die Blattknospen und fällt dann beim Entfalten des Laubblattes ab.
Die Blüten sind eingeschlechtig, es gibt einhäusige und zweihäusige Arten. Jeweils viele Blüten sind in einem Blütenstand, einem krugförmigen ausgehöhlten Achsengewebe, eingesenkt. Nur eine kleine Öffnung im Blütenstand bleibt als Verbindung ins Freie.
Ökologie
Befruchtung
Alle Feigenarten werden von kleinen Insekten, genauer gesagt Taillenwespen aus der Familie Agaonidae (die zu den Erzwespen (Chalcidoidea), aus den Hautflüglern (Hymenoptera), gehören) befruchtet. Viele Feigen-Arten können nur von einer ganz bestimmten Wespen-Art befruchtet werden. Sie dringen durch eine Öffnung in den Blütenstand ein. Diese Erzwespen bestäuben die Feigenblüten und legen dann ihre Eier in den Blütenständen. Die Larven schlüpfen und ernähren sich von Bestandteilen des Fruchtstandes bis sie sich zum Imago entwickeln. Danach schlüpfen die flugfähigen fertigen Erzwespen aus der Öffnung des Fruchtstandes und suchen sich einen Geschlechtspartner und der Zyklus beginnt von neuen.
Würgefeigen
Einige Ficus-Arten sind sogenannte Würgefeigen. Die Samen werden von Vögeln gefressen und passieren ungeschädigt den Verdauungstrakt. Wenn sie im Kot der Vögel auf einem Ast eines Baumes ausgeschieden werden keimen die Samen auf dem Ast. Die Feigenpflanzen wachsen auf dem Ast, es sind also zuerst Epiphyten, und schicken ihre Wurzeln, Luftwurzeln, zum Boden. Erreichen die Wurzeln den Boden, beginnen die Feigen ein schnelleres Wachstum und bilden mehr Wurzeln. Sie Umschließen allmählich ihren Wirtsbaum. Schließlich stirbt der Wirtsbaum ab und die Würgefeige steht alleine da, innen hohl dort wo der Wirtsbaum war. Die bei der Zersetzung des abgestorbenen Wirtsbaumes freiwerdenden Nährstoffe dienen der Würgefeige als zusätzliche Nahrung.
Nahrung
Da die meisten Ficus-Arten sehr viele Früchte ausbilden sind sie für viele Tierarten, darunter sind Fledertiere, Affen und Vögel, eine wichtige Nahrungsquelle.
Zimmerpflanzen
Einige Ficus-Arten sind beliebte Zimmerpflanzen (Auswahl):
- Gummibaum (F. elastica): Früher sehr beliebte Zimmerpflanze, die heute wieder häufiger, in verschiedenen Sorten, angeboten. Sehr robuste Art.
- Birkenfeige (F. benjamina): In vielen Sorten, häufig angeboten Art. Sie macht in der Pflege leider oft Schwierigkeiten.
- Geigenfeige (F. lyrata): Eine großblättrig, sparrig wachsende Art. In beheizten Räumen sehr einfach zu pflegen.
- Kletterfeige (F. pumila): Eine kleinblättrige Art die mit Haftwurzeln klettert. Sie wird als Bodendecker oder an Moosstäben kletternd angeboten.
- F. triangularis: In beheizten Räumen sehr robuste Art.
- Mistel-Feigenbaum (F. deltoidea). Diese Art bildet leicht Früchte. In beheizten Räumen sehr robuste Art.
- Chinesische Feige, oder Lorbeerfeige, Indischer Lorbeer genannt, (F. microcarpa): Robuste Art, die auch mit kühleren Räumen zurecht kommt.
- F. binnendijkii: Diese Art wird in Gartencentern als F. longifolia angeboten. Es ist eine der langblättrigsten Arten in der Gattung Ficus und erinnert etwas an Bambus. Diese Art ist in beheizten Räumen sehr einfach zu pflegen.
- F. cyathistipula).
Systematik
Untergattungen
Die Gattung Feigen (Ficus) wird in 6 Untergattungen gegliedert:
- Ficus
- Synoecia
- Sycidium
- Sycomorus
- Pharmacosycea
- Urostigma
Arten (Auswahl)
- Hohe Feige (F. altissima)
- F. americana
- F. aurea
- Banyan-Feige (F. benghalensis)
- Birkenfeige (F. benjamina)
- F. binnendijkii
- Echte Feige (F. carica), liefert die Feigen.
- Kirschenfeige (F. cerasiformis), Früchte werden gegessen.
- F. cyathistipula
- F. citrifolia
- Mistel-Feigenbaum (F. deltoidea)
- F. drupacea
- Eßbare Feige (F. edulis), Früchte werden gegessen.
- Gummibaum (F. elastica)
- F. godeffroyi
- F. grenadensis
- F. hartii
- Zulufeige (F. lutea)
- Geigenfeige (F. lyrata)
- F. macbrideii
- Australischer Gummibaum (F. macrophylla = Großblättrige Feige), auch Australische Banyanfeige genannt
- Chinesische Feige, oder Lorbeer-Feige, Indischer Lorbeer genannt, (F. microcarpa) (Syn.: F. retusa, F. nitida, F. retusiformis, F. thonningii)
- F. nota
- F. obtusifolia
- F. palmata
- F. prolixa
- Kletterfeige (F. pumila)
- F. racemosa
- Pappelfeige (F. religiosa) auch Buddhabaum, Bodhibaum, Bobaum, Pepulbaum)
- F. rubiginosa
- F. stahlii
- Maulbeerfeige (F. sycomorus) auch Eselsfeige, Sykamorfeige, Sykomore genannt.
- F. thonningii
- F. tinctoria
- F. tobagensis
- F. triangularis
- F. trigonata
- F. ulmifolia
- F. vogelii
- Java-Weide (F. virens), ist eine Würgefeige.