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Organisation erdölexportierender Länder

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OPEC ist die Abkürzung für „Organisation of Petroleum Exporting Countries“ (Organisation erdölexportierender Länder). Entstanden ist dieses Kartell im Zeitraum vom 10. bis 14. Dezember 1960. Ursprüngliche Mitglieder waren Iran, Irak, Kuwait, Saudi-Arabien und Venezuela. Später schlossen sich weitere acht Staaten an: Katar (1961), Indonesien (1962), Libyen (1962), die Vereinigte Arabische Emirate (1967), Algerien (1969) und Nigeria (1971). Ecuador war von 1973 bis 1992 Mitglied und Gabun von 1975 bis 1994. Die OPEC – Mitgliedsstaaten fördern weltweit etwa 40% der weltweiten Erdölproduktion und verfügen über ca. drei Viertel der weltweiten Erdölreserven. [Stand: 1998]

Auswirkungen der OPEC-Gründung

Die Gründung der OPEC hatte vorerst nur geringe Auswirkungen. Erst während der beiden Ölkrisen 1973 und 1979 begann die OPEC, ihre Macht zu demonstrieren.

Organe und Einflussbereich

Die OPEC hat die Möglichkeit, die Förderquoten von Erdöl in den diversen Mitgliedsstaaten zu regulieren und somit den Ölpreis hoch zu halten. Bei Überschreitung der festgelegten Quoten kann die OPEC Sanktionen einleiten. Die Organisation funktioniert folgendermaßen: Zweimal jährlich treffen sich die für Energie und Erdöl zuständigen Minister der OPEC zur Ministerkonferenz um den Stand des Erdölmarktes zu beurteilen und dem entsprechende Maßnahmen einzuleiten, die dazu dienen, das Angebot an Erdöl zu sichern. Diese Konferenz gibt anschließend die neuen Richtlinien preis. Das OPEC-Sekretariat führt die exekutiven Funktionen aus. Ihm unterliegen die Aufgaben, der Forschung im Bereich Energie und Finanzen. Außerdem werden Statistiken erstellt und veröffentlicht. Auch Vorträge und Seminare sind Aufgabenbereich des Sekretariats. Es verfügt auch über eine große Bibliothek, die den Vertretern der Mitgliedsstaaten sowie Forschern und Studenten offen steht. Finanziert wird das Sekretariat durch Beiträge der Mitgliedsstaaten. Der Repräsentant der OPEC ist der Generalsekretär, der auch Leiter des Sekretariats ist. Dieser wird entweder für drei Jahre gewählt, oder alphabetisch durch das Rotationsprinzip für zwei Jahre ernannt. Abteilungen des Sekretariats sind: Forschung, Energiestudien, Wirtschaft und Finanzen, Datenservice, Personal und Verwaltung, OPECNA (OPEC-News Agency), Büro des Generalsekretärs und Recht

Ziele

Die OPEC hat das offizielle Ziel, die Stabilität des Erdölmarktes zu erhalten und somit sein Gedeihen zu sichern. Diese Grundaussage wurde im Gründungsvertrag niedergelegt und beinhaltet die Koordinierung der verschiedenen Förderpolitiken, die Stabilisierung der Weltmarktpreise und politische Unterstützung der Mitgliedsstaaten, wenn sie aufgrund von Beschlüssen der OPEC Sanktionen ausgesetzt sind. Die Beweggründe für viele der getroffenen Maßnahmen sind aber oft von nationalen Interessen geprägt. Zum Beispiel Während den Ölkrisen (Siehe chronologische Übersicht) hat die OPEC nicht versucht, die Preise zu drosseln, sondern förderte die Hochpreispolitik so lange wie möglich.

Chronologische Übersicht über Maßnahmen der OPEC

14. September 1960: Gründung auf Initiative Venezuelas in Bagdad durch die Länder Irak, Iran, Kuwait, Saudi-Arabien und Venezuela
1965 vereinbarten die Länder eine gemeinsame Förderpolitik zur Stützung der Preise.
1970 wurde eine Anhebung der Rum 30% und die Steuern der Ölgesellschaften auf mindestens 55% der Nettoeinnahmen angehoben.
1971 wurden nach Verhandlungen mit anderen Ölkonzernen die Rohölpreise angehoben. Weiters strebte die OPEC einen Staatsanteil von über 50% an. Die Verstaatlichung erfolgt erst 1974.
1973 stieg der Ölpreis in Revolution wurde der Ölpreis von 15.5 auf 24 US-$ pro Barrel angehoben, Lybien Algerien und der 1981 verringerte sich der Ölabsatz. Die Industriestaaten waren in Rezession und aufgrund der 1. Ölkrise und der hohen um 11% senkte und den OPEC-Weltmarktanteil auf 40% senkte.
1982 wurde eine Produktionsdrosselung beschlossen, die jedoch nicht eingehalten wurde. Der OPEC-Anteil an der Weltölförderung Barrel gesenkt, die Förderquote wurde von 18.5 auf 16 Mio. Barrel pro Tag gesenkt. Das Kartell OPEC verlor an Rohöl und dem Versuch einiger OPEC-Staaten, ihre Weltmarktstellung durch Preissenkungen zu verbessern, auf weniger als 10 US-$ pro Barrel. Durch diesen starken Preisverfall war die OPEC in einer Krise, was die Minister dazu veranlasste,
1988 auch Tagungen mit den Staaten der IPEC, den "Independent Petroleum Exporting Countries", zu führen. Diese hatten aber keinen großen Effekt.
1990 wurde der Richtpreis von 18 auf 21 US-$ pro Barrel erhöht. Das Preisziel wurde nur aufgrund des Golfkriegs und die Invasion Kuwaits erreicht.
In den Jahren 1990 bis 1994 wurde die Fördermenge um 8.5 Prozent erhöht, trotzdem sind die Einnahmen durch den Erdölexport von durchschnittlich 143 Milliarden auf 126 Milliarden US-$ pro Jahr gesunken.

Resümee

Prinzipiell ist zu erkennen, dass die OPEC seit den 1980er Jahren stark an Macht und wirtschaftlichem Einfluss verloren hat. Das hat mehrere Gründe. Durch den plötzlichen Anstieg der Erdölpreise in den 1970er Jahren beziehen viele Staaten einen geringeren Energieanteil von Erdöl, sondern investierten in alternative Energiequellen. Auch die Erschließung von eigenen Rohölquellen ist stärker fortgeschritten. Auch intern hat die OPEC an Macht verloren, weshalb sich auch einige Mitgliedsstaaten nicht an die Förderabsprachen halten.