Corps Arminia München
Corps Arminia München | |||
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Basisdaten | |||
Hochschule/n: | LMU, TUM | ||
Gründung: | 4.1.1845 | ||
Gründungsort: | Aschaffenburg | ||
Korporationsverband: | KSCV | ||
Farben: | grün-gold-weiß, Fuchsenband grün-weiß | ||
Stellung zur Mensur: | schlagend | ||
Wahlspruch: | Treu, fest, frei! | ||
Waffenspruch: | Virtus et Honos | ||
Website: | Website des Corps Arminia München |
Das Corps Arminia ist eine farbentragende und pflichtschlagende Studentenverbindung im Münchner Senioren-Convent. Es eines von drei verbliebenen Lebenscorps im Kösener Senioren-Convents-Verband. Die Arminianer sind Studenten und Alumni der Ludwig-Maximilians-Universität, der Technischen Universität München, der Fachhochschule München oder der Universität der Bundeswehr.
Corps
Die Arminia entstand aus dem Geiste der Französischen Revolution und des Deutschen Idealismus am 4. Januar 1845 an der Königlich Bayerischen Forstlehranstalt in Aschaffenburg.
Die Arminianer pflegen die in dieser Zeit geprägten Prinzipien als weltanschaulich, politisch, wissenschaftlich und religiös neutrale Verbindung. Sie statuierte auch das Gleichheits- und Demokratieprinzip und die Brüderlichkeit. Im Corpsleben sowie im Alltag versuchen die Corpsstudenten auch Ritterlichkeit zu verkörpern und zu leben.
Couleur

Die Farben der Arminia sind grün–gold–weiß mit goldener Perkussion, wobei die Füchse die Farben grün–weiß tragen. Die Studentenmütze ist weiß. Der Wahlspruch der Arminia lautet Treu, Fest, Frei, der Waffenspruch Virtus et Honos! (Tugend und Ehre). Der Zirkel enthält die Buchstaben A.F.C.V. Sie stehen für Arminiae fratrum circulus vivat! (deutsch: „Es lebe der Kreis der Brüder der Arminia!“).
Geschichte
Im Jahre 1807 entstand in Aschaffenburg das erste Forstinstitut. In den 1820er Jahren gab es an dieser Hochschule eine sich als „Arminia“ bezeichnende Burschenschaft, welche sich über die Umwege der Verbindung „Sulphuritia“ und der Landsmannschaft „Arminia“ am 4. Januar 1845 als Corps konstituierte. Gemeinsam mit den anderen beiden Aschaffenburger Corps Hubertia und Hercynia bildete die Arminia im Jahre 1856 den Aschaffenburger Senioren-Convent. 1910 wurde die Forstliche Hochschule von Aschaffenburg nach München verlegt. Aus diesem Anlass hat der Aschaffenburger Stadtmagistrat am 31. Juli 1910 zu Ehren der damaligen und der früheren Angehörigen der Forsthochschule ein Gartenfest auf der Kippenburg veranstaltet. Die Aschaffenburger Corps übersiedelten am 31. Juli nach München und wurden im selben Jahr in den Münchner Senioren-Convent aufgenommen.
Im Ersten Weltkriegs ruhte der aktive Corpsbetrieb. 1920 erwarb der Corpshausverein das Anwesen in der Schönfeldstraße, auf dem sechs Jahre später nach An- und Umbaumaßnahmen das Corpshaus eingeweiht wurde.
Unter dem Eindruck der durch die Nationalsozialisten erzwungenen Änderungen der Wesensmerkmale (wie z. B. das Führerprinzip oder die Durchsetzung des Arierparagraphen) löste der Philisterausschuss 1936 das Corps auf. Daraufhin wurde im Corpshaus die Kameradschaft „Paul de Lagarde“ untergebracht, der dank eines bestehenden Mietverhältnisses mit der „Deutschen Jägerschaft“ das Haus nicht übereignet werden musste. Am 6. Januar 1945, zwei Tage nach dem 100. Stiftungstag, zerstörten Luftangriffe auf München das Haus zu zwei Dritteln.
In der Nachkriegszeit wurde das Haus wiederhergestellt. 1949 verpachtete der Corpshausverein die untere Etage des Nordflügels an die bis heute bestehende Gaststätte „Halali“.
Am 24. Mai 1949 wurde der Corpsbetrieb wieder aufgenommen. Von 1949 bis 1952 beherbergte die Arminia in ihrem Hause die Corps Bavaria, Palatia, Franconia, Ratisbonia, Transrhenania und Rheno-Palatia. 1951 wurde der Münchner Senioren-Convent auf dem Arminianerhaus gegründet.
Am 13. Juni 2015 beschlossen die Gremien, des mittlerweile suspendierten Corps Hercynia und des Corps Arminia, die Verschmelzung auf das Corps Arminia. Ab diesen Zeitpunkt lautet die offizielle Bezeichnung "Corps Arminia - Traditionsträger des Corps Hercynia". Durch die Verschmelzung entstand zudem eines der mitgliederstärksten Corps mit einer Anzahl von ca. 350 Mitgliedern.
Arminianer
- Max Endres (1860-1940), deutscher Forstwissenschaftler, Rektor der Ludwig-Maximilians-Universität München
- Lorenz Wappes (1860-1952), deutscher Forstwissenschaftler, Ministerialdirektor a.D., Vorsitzender des Deutschen Forstvereins (1919-1933)
- Fritz Nüßlein (1899–1984), deutscher Jagd- und Forstwissenschaftler
- Gottfried Reissinger (1908-1980), Forstwissenschaftler, Erfinder u.a. der Wiedehopfhaue und des R2-Geräts
- Paul Beickert (1912–1999), Professor für Oto-Rhino-Laryngologie
- Alfred Nikolaus Witt (1914–1999), Ordinarius für Orthopädie in München
- Bernd Becker (1940–1994), Forstwissenschaftler, Professor für Dendrochronologie
- Josef Hollerith (* 1955), Mitglied des Bundestages (1990–2002)
Verhältnisse

1953 schloss die Arminia mit dem Corps Silvania Tharandt ein Traditionsverhältnis, um das Erbe der Silvania über die Zeit der deutsch-deutschen Teilung zu bewahren.
Literatur
- Hermann Sand: Adjee Ihr Forschtpolacke! Spessart. Zeitschrift für die Kulturlandschaft Spessart vom Juni 2010, S. 24 f.
- Wolfgang Bruckmann: Eine Gemeinschaft entsteht: Zum 150. Bundesfest des Corps Arminia München (Festschrift). Corpshaus-Verlag, München 1995.
- Friedrich Westhäuser: Geschichte des Corps Arminia. Corpshaus-Verlag, München 1979.