Kaukonen (Volk)
Die Kaukonen waren ein antikes, wohl vorgriechisches Volk auf der Peloponnes.
Ethnologische Zugehörigkeit
Otto Abel hielt die Kaukonen für identisch mit den Kikonen[1], Deimling jedoch ordnet sie den Lelegern zu, die in Triphylien lebten und mit denen die Kaukonen häufig in einem Zuge genannt wurden.[2] Später seien sie in den Pelasgern aufgegangen.[3]
Siedlungsgebiet
Den antiken Quellen nach waren die Kaukonen ein Volk auf der Peloponnes. Für Homer siedelten die Kaukonen in Triphylien unweit von Pylos.[4] Auch bei Herodot gehören sie zur vorgriechischen Bevölkerung Tripyhliens, die von den Minyern verdrängt wurden.[5] Konkret in die Nähe der triphylischen Stadt Lepreon verortete sie im frühen 3. Jahrhundert v. Chr. Zenodotos von Ephesos[6] und auch für andere ist Lepreon eine Stadt der Kaukonen,[7] Pausanias erwähnt eigens, dass er das Grab des Stammesgründers Kaukon in Lepreon nicht gesehen habe.[8]
Kleinasiatische Kaukonen
Homer nennt in der Ilias Kaukonen unter den troischen Verbündeten im Trojanischen Krieg.[9] die auch anderorts erwähnt werden und allgemein im nördlichen Kleinasien am Fluss Parthenios angesiedelt wurden.[10] Sie sind von den Kaukonen der Peloponnes zu unterscheiden.[11]
Literatur
- Felix Bölte: Kaukones 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XI,1, Stuttgart 1921, Sp. 64–66.
Einzelnachweise
- ↑ Otto Abel: Makedonien vor König Philipp. Leipzig 1847, S. 70
- ↑ Karl Wilhelm Deimling: Die Leleger, eine ethnographische Abhandlung, Leipzig 1862, S. 97
- ↑ Albert Schuster: W. E. Gladstones Homerische Studien, Leipzig 1863, S. 66
- ↑ Homer, Odyssee 3, 366.
- ↑ Herodot, Historien 4, 148.
- ↑ Athenaios 10, 412 A.
- ↑ Etwa Kallimachos von Kyrene, Hymnen 1, 39; weitere Stellen bei Strabon 8, 345 (8, 3, 11).
- ↑ Pausanias 5, 5, 5.
- ↑ Homer, Ilias 10, 429; 20, 329,
- ↑ Strabon 8, 345; 12, 541 f.; 14, 678; Stephanos von Byzanz s. v. Ἀράβυζα.
- ↑ Walther Ruge: Kaukones 2. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XI,1, Stuttgart 1921, Sp. 66.