Zum Inhalt springen

Flavobacteriaceae

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Juni 2015 um 18:23 Uhr durch Kogge (Diskussion | Beiträge) (Systematik: wikilink). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Flavobacteriaceae

Elizabethkingia meningoseptica: Kolonien auf Blutagarplatten

Systematik
Domäne: Bakterien (Bacteria)
Abteilung: Bacteroidetes
Klasse: Flavobacteriia
Ordnung: Flavobacteriales
Familie: Flavobacteriaceae
Wissenschaftlicher Name
Flavobacteriaceae
Reichenbach et al. 1992

Die Flavobacteriaceae sind eine Familie von Bakterien. Die Typusgattung ist Flavobacterium.

Merkmale

Der Gram-Test ist negativ. Die Zellen sind stäbchenförmig. Einige Arten können filamentöse Zellen bilden. Sie sind kurz oder mäßig länglich. Einige bilden schraubenförmige Zellen. Es sind unbewegliche oder auch gleitend bewegliche Arten vorhanden. Einige Arten sind obligat aerob, auch obligat anaerobe sind vorhanden. Kolonien haben häufig eine, durch das Pigment Flexirubin gebildete, gelbe Farbe, daher der Name (flavus = lat. gelb). Einige Vertreter sind kälteliebend (psychrophil), Beispiele sind Flavobacterium psychrophilum, Auslöser der Columnariskrankheit bei Fischen, sowie Arten von Polaribacter und Psychroflex.

Pathogenität

In der Familie der Flavobacteriaceae sind nur wenige pathogene (krankheitserregende) Arten vorhanden. Die meisten Arten kommen frei in der Umwelt vor. Zu den pathogenen zählen z.B. Bergeyella zoohelcum, Myroides odoratus sowie Myroides odartimismus und Chryseobacterium indolgens. Andere sind auch für einige Tierarten pathogen. So verursacht Flavobacterium branchiophilum die Bakterielle Kiemenkrankheit der Forellen. Elizabethkingia meningoseptica (früher als Flavobacterium meningoseptica geführt) kann Hirnhautentzündungen bei Kleinkindern und Säuglingen hervorrufen.

Vorkommen

Arten der Flavobacteriaceae treten im Boden und im Süßwasser, Brackwasser oder im Meerwasser auf. Einige wurden in Lebensmittel und in Milch gefunden. Einige, noch nicht identifizierte Mitglieder der Familie bewohnen Verdauungstrakt von Insekten, andere leben innerhalb von Zellen (intrazellulär) von Amöben. Viele Arten der Gattung Capnocytophaga kommen im Mund von Menschen, einige auch im Maul von Hunden und Katzen vor.

Systematik

Es folgt eine Auswahl von Gattungen[1]:

Einzelnachweise

  1. Euzéby JP. List of Prokaryotic Names with Standing in Nomenclature - Flavobacteriaceae (Stand: 4. Mai 2013)

Literatur

  • Krieg, N.R.; Ludwig, W.; Whitman, W.B.; Hedlund, B.P.; Paster, B.J.; Staley, J.T.; Ward, N.; Brown, D.; Parte, A.: Bergey's Manual of Systematic Bacteriology. Volume 4: The Bacteroidetes, Spirochaetes, Tenericutes (Mollicutes), Acidobacteria, Fibrobacteres, Fusobacteria, Dictyoglomi, Gemmatimonadetes, Lentisphaerae, Verrucomicrobia, Chlamydiae, and Planctomycetes. Springer, 2010, ISBN 978-0-387-68572-4, S. 106–314.
  • Gholamreza Darai, Michaela Handermann, Hans-Günther Sonntag, Lothar Zöller: Lexikon Der Infektionskrankheiten Des Menschen: Erreger, Symptome, Diagnose, Therapie und Prophylaxe. Springer, 2003, ISBN 978-3-540-44168-7, S. 311.
  • Michael T. Madigan, John M. Martinko, Jack Parker: Brock - Mikrobiologie. 11. Auflage. Pearson Studium, München 2009, ISBN 978-3-8273-7358-8.(?!), S. 454.

Bach als Artenschmiede bei scinexx