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Benutzer:Definitiv/Spielwiese/wiese4

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Geschichte

Das südliche Kreisgebiet gehörte den Fürsten zu Solms-Braunfels und der Freien Reichsstadt Wetzlar. Diese musste in der Folge des Reichsdeputationshauptschlusses ihre Reichsfreiheit 1803, danach als Grafschaft Wetzlar, zugunsten des neugeschaffenen Großherzogtums Frankfurt des Fürstprimas und Reichserzkanzlers Karl Theodor von Dalberg aufgeben. Die ehemals solmsischen Gebiete kamen 1806 an Nassau und 1815 im Tausch ebenfalls an Preußen. 1816 entstanden die preußischen Kreise Wetzlar und Braunfels, die 1822 zum Landkreis Wetzlar vereinigt wurden. Der Kreis gehörte bis 1932 als Exklave zur preußischen Rheinprovinz. Das nördliche Kreisgebiet gehörte seit dem Mittelalter zum Fürstentum Nassau bzw. Nassau-Oranien, das ab 1815 Herzogtum Nassau hieß. Dieses bildete die beiden Ämter Herborn und Dillenburg. Nach dem Anschluss des Herzogtums Nassau an Preußen im Jahr 1866 wurden beide Ämter zum Dillkreis vereinigt. (Siehe auch Hauptartikel: Lahn-Dill-Gebiet)

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam das ganze heutige Kreisgebiet zum Land Hessen. Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde am 1. Januar 1977 der Lahn-Dill-Kreis gebildet. Der neue Kreis setzte sich zusammen aus

  • den Städten Dillenburg, Haiger und Herborn sowie den Gemeinden Breitscheid, Dietzhölztal, Driedorf, Eschenburg, Greifenstein, Mittenaar, Siegbach und Sinn aus dem aufgelösten Dillkreis
  • den Städten Allendorf (Lumda), Grünberg, Hungen, Laubach, Lich, Linden und Staufenberg sowie den Gemeinden Buseck, Fernwald, Langgöns, Lollar, Pohlheim, Rabenau und Reiskirchen aus dem aufgelösten Landkreis Gießen
  • den Städten Braunfels und Leun sowie den Gemeinden Aßlar, Biebertal, Bischoffen, Ehringshausen, Hohenahr, Hüttenberg, Schöffengrund, Solms und Waldsolms aus dem aufgelösten Landkreis Wetzlar.[1][2] Sitz der Kreisverwaltung wurde die gleichzeitig gebildete kreisfreie Großstadt „Lahn“. Diese entstand durch Vereinigung der kreisfreien Stadt Gießen mit der Stadt Wetzlar und 14 umliegenden Gemeinden.

Wegen heftiger Proteste, im Wesentlichen seitens der Wetzlarer Bevölkerung, wurde die Gebietsreform teilweise rückgängig gemacht. Mit Wirkung vom 1. August 1979 wurde die Stadt „Lahn“ wieder aufgelöst und der Lahn-Dill-Kreis neu zugeschnitten:

  • Neu zum Lahn-Dill-Kreis kamen die wiederhergestellte Stadt Wetzlar und die neugebildete Gemeinde Lahnau.
  • Die Gemeinde Biebertal sowie alle bis 1976 zum Landkreis Gießen gehörenden Gemeinden schieden aus dem Lahn-Dill-Kreis aus und kamen zum neu errichteten Landkreis Gießen.

Seither umfasst der Lahn-Dill-Kreis 23 Städte und Gemeinden.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
1977 312.000 [3]
1979 314.200 [4]
1980 240.000 [5]
1990 247.400 [5]
2000 262.859 [6]
2010 253.553 [6]
2013 251.327 [6]

Politik

Kreistag

Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis:[7]

Kreistagswahl im Lahn-Dill-Kreis 2011
 %
40
30
20
10
0
34,7 %
32,9 %
13,6 %
10,6 %
3,1 %
2,7 %
2,4 %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2006
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
−3,4 %p
−2,3 %p
+8,0 %p
−0,8 %p
−1,1 %p
+0,5 %p
+0,4 %p
−1,3 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
f 2006: WASG
Sitzverteilung im Kreistag
2
27
11
9
2
28
2
27 11 28 
Insgesamt 81 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 34,7 28 38,1 31
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 32,9 27 35,2 28
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 13,6 11 5,6 5
FWG Freie Wählergemeinschaft 10,6 9 11,4 9
FDP Freie Demokratische Partei 3,1 2 4,2 3
Linke Die Linke 2,7 2
NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands 2,4 2 2,0 2
WASG Arbeit & soziale Gerechtigkeit – Die Wahlalternative 2,2 2
REP Die Republikaner 1,3 1
Gesamt 100,0 81 100,0 81
Wahlbeteiligung in % 41,3 40,4

Landräte

  • Ernst Türk (SPD), 1. Januar 1977 bis 15. Juni 1977 (Staatsbeauftragter Landrat nach der Gebietsreform)
  • Karl Rehrmann (CDU), 16. Juni 1977 bis 31. Juli 1979 sowie 1. August 1979 bis 31. Juli 1981 (Staatsbeauftragter Landrat nach der gebietlichen Neugliederung zum 1. August 1979)
  • Franz Demmer (CDU), 1. August 1981 bis 10. Juni 1985
  • Gerhard Bökel (SPD), 11. Juni 1985 bis 11. Juli 1994
  • Karl Ihmels (SPD), 7. November 1994 bis 6. November 2006
  • Wolfgang Schuster (SPD), seit 7. November 2006

Wappen

Wappen von Definitiv/Spielwiese/wiese4
Wappen von Definitiv/Spielwiese/wiese4
Blasonierung: „Geteilt: oben in Gold ein rot bewehrter schwarzer Doppeladler; unten gespalten: vorn in Gold ein blaues Jagdhorn mit rotem Band, hinten in blauem, mit goldenen Schindeln bestreutem Feld ein rot bewehrter goldener Löwe.“


  1. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen vom 13. Mai 1974, GVBl. I S. 237
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 381 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
  3. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1978
  4. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1980
  5. a b verwaltungsgeschichte.de: Lahn-Dill-Kreis
  6. a b c Hessisches Statistisches Landesamt
  7. Endgültiges Ergebnis der Kreiswahl am 27. März 2011, Lahn-Dill-Kreis, Hessisches Statistisches Landesamt. Abgerufen am 6. April 2011.