BMW R 65 GS
BMW | |
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![]() BMW R 80 GS (Bj. 1989) jedoch Tank des Modells ab 1990 | |
R 65 GS | |
Hersteller | BMW |
Verkaufsbezeichnung | R 65 GS |
Produktionszeitraum | 1987 bis 1992 |
Klasse | Motorrad |
Bauart | Enduro |
Motordaten | |
Luftgekühlter Zweizylinderboxer | |
Hubraum (cm³) | 645 |
Leistung (kW/PS) | 20/27 bei 5500/min |
Drehmoment (N m) | 45,5 bei 3500/min |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 143 |
Getriebe | 5 Gänge |
Antrieb | Kardanantrieb |
Bremsen | vorn Einscheibenbremse Ø 260 mm hinten Simplex-Trommelbremse Ø 200 mm |
Radstand (mm) | 1447 |
Maße (L × B × H, mm): | 2290 × ? × ? |
Sitzhöhe (cm) | 86 |
Leergewicht (kg) | 186 |
Vorgängermodell | BMW R 80 G/S |
Nachfolgemodell | BMW R 80 GS mit 20 kW ab 1992 |
Die BMW R 65 GS ist ein geländegängiges Motorrad des Fahrzeugherstellers BMW mit Einarmschwinge (Monolever) und wurde von 1987 bis 1992 in lediglich 1.727 Einheiten produziert. Sie ist die kleinste BMW Reiseenduro und rundete die damalige GS-Modellpalette mit BMW R 80 GS und BMW R 100 GS nach unten ab. Offiziell wurde das Motorrad nur mit 20 KW / 27 PS Triebwerk ausgeliefert.
Geschichte
Aufgrund des ab 1. April 1986 in Deutschland geltenden Stufenführerscheins durften Motorradführerschein-Neulinge zwei Jahre lang maximal 27 PS starke Motorräder mit einem Gewicht von mindestens 140 kg fahren. Um diese Zielgruppe im GS-Bereich bedienen zu können, wurde kurzerhand der Vorgänger BMW R 80 G/S mit dem kleineren 20 kW-Triebwerk der BMW R 65 Typ 247 E ausgestattet und somit das neue Modell R 65 GS unterhalb der BMW R 80 GS und BMW R 100 GS geschaffen.
Im Vergleich zu damaligen Einzylinder-Enduros der 27 PS-Klasse wie Yamaha XT 600 oder Honda NX650 Dominator war die R 65 GS mit einem Preis von 9.540 DM relativ teuer. Auch die preisliche Differenz zu der R 80 GS bis 1990 von lediglich 1.410 DM erscheint angesichts der einfacheren Ausstattung - Stichwort Monolever - gering. Letztlich blieb der R 65 GS der Erfolg im Markt versagt, sie wurde bereits 1992 wieder aus dem Programm genommen und durch eine 20 kW / 27 PS-Variante der R 80 GS ersetzt.
"Im Schatten der neuen, begeistert aufgenommenen größeren Geschwister ging die kleinste GS unter, wenn auch in der Presse keinerlei Kritik an dieser Maschine geübt wurde."[1]
Eigenschaften
Gegenüber den größeren GS-Modellen blieb die R 65 GS technisch zurück, unter anderem wurde sie nicht mit dem überlegenen Paralever-Fahrwerk ausgestattet. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Nachteile der Monolever-Schwinge bei geringerem Drehmoment und Leistung weniger spürbar sind.
Aufgrund des speziell entwickelten, von der R 65 übernommenen 20 kW / 27 PS Triebwerks weist die R 65 GS einige technische Besonderheiten im Vergleich zu den übrigen BMW Zweiventiler-Enduros auf, insbesondere mit 61,5 mm wesentlich geringerer Zylinderhub, kleinerer Ventildurchmesser, kleinere Vergaser, eine spezielle Nockenwelle mit abweichenden Steuerzeiten und eine größere Hinterachsübersetzung. "Die BMW Motorenkonstruktion trieb hohen Aufwand, um die schwächere Variante der R 65 mit einer perfekten Motorcharakteristik brillieren zu lassen. Das Ergebnis konnte im Fahrbetrieb überzeugen: ein Triebwerk, das die speziell bei der R 45 so schmnerzlich vermisste Büffelcharakteristik bot."[1]
Die genannten Besonderheiten führen zu einem vergleichsweise hohen Aufwand für eine technisch grundsätzlich möglich Umrüstung auf eine höhere Leistung.
Optisch unterscheidet sich die R 65 GS von der alten R 80 G/S nur durch eine andere Lackierung.
Einzelnachweise
- ↑ a b Andy Schwietzer, "BMW Boxer. BMW-Zweiventiler von 1980 bis 1996. Band 2 - Alle Modelle mit Einarmschwinge", Bodensteiner Verlag, 2. Auflage 2010