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Seckenheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Mannheim, Stadtbezirk Seckenheim hervorgehoben
Basisdaten
Stadt: Mannheim
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Fläche: 9,42 km²
Einwohner: 15.958 (31. Okt. 2005)
Bevölkerungsdichte: 1.680 Einwohner je km²
Adresse der
Stadtverwaltung:
Seckenheimer Hauptstr. 68
68239 Mannheim
Website: www.mannheim.de
Neckarbrücke (Blick von Ilvesheim)
Seckenheimer Wasserturm
Seckenheim mit Schloss und Neckarbrücke

Seckenheim ist ein Stadtbezirk und ein Stadtteil von Mannheim im Rhein-Neckar-Dreieck. Außer Seckenheim selbst gehören zum Bezirk noch die Stadtteile Hochstätt und Suebenheim.

Geografie

Seckenheim liegt im Osten Mannheims direkt am Neckar. Angrenzende Stadtteile sind Friedrichsfeld, Rheinau und Neuostheim. Auf der anderen Neckarseite - über die Neckarbrücke zu erreichen - liegt Ilvesheim, das zum Rhein-Neckar-Kreis gehört.

Geschichte

766 wurde Seckenheim erstmals im Lorscher Codex erwähnt. Bis 1247 gehörte es zum Kloster Lorsch und damit zum Erzbischof von Mainz. Dann fiel es nach einer heftigen Fehde an den Pfalzgrafen Otto II. 1274 gab es erstmals ein Gericht. Um 1439 war Seckenheim ein wohlhabendes Dorf mit 450 Einwohnern. Am 30. Juni 1462 kam es während des Badisch-Pfälzischen Kriegs zur Schlacht bei Seckenheim, bei der Kurfürst Friedrich I. seine Nachbarn Markgraf Karl von Baden, Bischof Georg von Metz und Graf Ulrich von Württemberg entscheidend schlagen und seine Vormachtstellung sichern konnte.

Während des Dreißigjährigen Kriegs fiel Seckenheim 1623 an Kurmainz und gelangte erst 1651 wieder an die Kurpfalz zurück. 1682 wurde auf Seckenheimer Gemarkung Friedrichsfeld gegründet. 1768 baute Freiher von Stengel das Seckenheimer Schloss, den Park am Neckar und südlich den Stengelhof (heute in Mannheim-Rheinau). 1786 gab es 1.098 Einwohner. Zusammen mit der rechtsrheinischen Kurpfalz wurde Seckenheim 1803 badisch. 1876 wurde der Bahnhof gebaut. Um ihn herum entstand in der Folge die Siedlung Hochstätt. 1891 wurde durch die Seckenheimer Hauptstraße die dampfgetriebene Schmalspurbahn Mannheim-Heidelberg gebaut, die spätere Oberrheinische Eisenbahn.

Seit 1873 gab es die chemische Fabrik Rheinau. Um sie entstand eine Siedlung, die sich stürmisch entwickelte (u.a. wurde der Rheinau-Hafen gebaut). 1910 gab es in Seckenheim 5.754 und in Rheinau 3.959 Einwohner. 1913 wurde dieses Gebiet von Seckenheim abgetrennt und zu Mannheim eingemeindet.

1911 baute man in Seckenheim den Wasserturm (im Volksmund Glatzkopp genannt). In den 1920ern begann man mit dem Bau des Neckarkanals. Dadurch hatte der echte Neckar oft so wenig Wasser, dass er mit Booten nicht mehr passierbar. 1927 wurde daher die Bogen-Brücke nach Ilvesheim gebaut. 1930 wurde Seckenheim nach langen Verhandlungen zu Mannheim eingemeindet.

1931 wurden in Suebenheim die ersten Wohnhäuser gebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die US-Army die Seckenheimer Kasernen, ebenso wie die ehemalige Reichsautobahn-Gaststätte. Ab 1980 wurden im Westen und Süden Seckenheims Neubaugebiete erschlossen.


Politik

Seckenheim hat einen aus zwölf Mitgliedern bestehenden Bezirksbeirat. Er ist zu allen wichtigen, den Stadtbezirk betreffenden Fragen zu hören. Die Entscheidungen trifft aber letztlich der Gemeinderat der Stadt Mannheim.

Partei 2004 (1999)
CDU 6 -1
SPD 4 -1
GRÜNE 1 +1
Mannheimer Liste 1 +1

Wappen

Das Wappen entwickelte sich aus dem Gerichtssiegel, das sich erstmals 1573 nachweisen lässt. Es zeigt einen Baldachin, der in drei gotischen Spitzbögen ausläuft. Darunter auf einem Thron sitzend ein Abt, der in der Linken einen Krummstab und in der Rechten das Evangelium hält. Es geht zurück auf das Neustadter St. Ägidiusstift.


Kultur und Sehenswürdigkeiten

SAP-Arena

In Seckenheim gibt es eine Filiale der Stadtbibliothek und ein Hallenbad. Südlich ist eine große Pferderennbahn, auf der der Badische Rennverein regelmäßig Galopp-Rennen veranstaltet. Im Westen liegt die SAP-Arena - eine moderne Multifunktionshalle für Großveranstaltungen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bereits seit 1935 hat Seckenheim einen eigenen Autobahn-Anschluss an der heutigen A 656.

Den ÖPNV versorgt die RNV, die mit der Oberrheinischen Eisenbahn direkte Verbindungen in die Innenstädte von Mannheim und Heidelberg herstellt. In Hochstätt befindet sich der Bahnhof Seckenheim, an dem die Züge der S-Bahn Rhein-Neckar halten.


Literatur

  • Hansjörg Probst: Seckenheim: Geschichte eines Kurpfälzer Dorfes. Mannheim 1981, ISBN 3-87804-101-2