Georg-Büchner-Schule (Rodgau)
Die Georg-Büchner-Schule im Stadtteil Jügesheim von Rodgau ist eine Kooperative Gesamtschule im Kreis Offenbach, Hessen, mit etwa 1.100 Schülern in den Jahrgangsstufen 5 bis 10. Benannt wurde sie nach dem Dichter Georg Büchner.
Die mit der Schule kooperierende Gymnasiale Oberstufe ist die Claus-von-Stauffenberg-Schule in Rodgau - Dudenhofen.
Geschichte der Schule
Die Georg-Büchner-Schule in Rodgau erhielt offiziell 1972 den Titel einer Gesamtschule des Kreises Offenbach. Allerdings wurden erst zwei Jahre später die notwendigen Umbau- und vor allem Ausbaumaßnahmen vorgenommen, um auf der ehemaligen Haupt- und Realschule überhaupt in adäquater Weise auch Gymnasiasten - und somit eine höhere Schülerzahl - unterrichten zu können. Im Jahre 1976 wurde dann der Unterrichtsbetrieb einer Gesamtschule aufgenommen.
Zunächst führte man die Schule unter der Bezeichnung einer Additiven Gesamtschule. Später wurde jedoch der integrative Charakter der Schule mehr in den Vordergrund gerückt und so fand sich der Hinweis, die Georg-Büchner-Schule sei eine so genannte Kooperative Gesamtschule.
Bereits drei Jahre nach den ersten Bautätigkeiten zeigte sich, dass man zu klein geplant hatte. 1979 mussten ursprünglich als Fachräume gedachte Räume in Klassensäle umgewandelt werden. Sogar Innenräume, die eigentlich aufgrund von schlechten Licht- und Luftverhältnissen nicht als Unterrichtsräume vorgesehen waren, mussten zunächst stundenweise, in späteren Jahren dann regelmäßig genutzt werden.
Im Jahre 1980 konnte endlich eine geeignete Sporthalle eingeweiht werden und die ersten Schüler wurden an eine Oberstufe entlassen. Da auch hier nicht richtig geplant und rechtzeitig vorgesorgt wurde, müssen die Schüler in extra bereit gestellte Pavillons, die noch vom Umbau übrig sind, ihre Oberstufenzeit beginnen. Später wird die Oberstufe als eigene Schule in den Stadtteil Dudenhofen ausgelagert.
Trotz aller Bemühungen, die vorhandenen Raumkapazitäten auszuschöpfen "platzte die Schule aus allen Nähten". Was für viele Schulen galt, war auch für die Georg-Büchner-Schule gültig: Die Politiker hatten mit solch hohen Schülerzahlen nicht gerechnet. Vor allem der Gymnasialzweig wurde seit Beginn der 1980er Jahre immer stärker frequentiert.
1987 mussten Teile des Schulgebäudes durch ein teures und aufwendiges Verfahren von einer asbesthaltigen Isolierschicht befreit werden. Nach einer Woche so genannter Asbestferien schafften es die Lehrer ein Notprogramm zu entwickeln, um auch diese Hürde zu meistern. Erst zu Beginn des neuen Schuljahres war der Umbau beendet.
Im Jahr 1994 standen weitere Umbaumaßnahmen auf dem Plan der Georg-Büchner-Schule. Man hatte sich entschlossen, mehr Klassenräume mit Tageslicht zu versorgen und dafür einige Fachräume in den inneren Bereich des Schulgebäudes zu verlagern. Die Begründung wurde in der nur stundenweise Nutzung der Fachräume durch die Schüler gesehen. Diese erwies sich jedoch bald als Trugschluss, da aufgrund der hohen Schülerzahl der Georg-Büchner-Schule natürlich auch die Fachräume zwar in ständigem Wechsel, doch durchgängig genutzt werden müssen. Somit waren zwar die Schüler nicht ständig vom Lichtmangel betroffen, einzelne Fachlehrer jedoch sehr wohl.
Auch für das Jahr 1995 musste die Georg-Büchner-Schule im Rodgau vermelden, dass die Kapazitätsgrenze überschritten wurde. Mit insgesamt 1108 Schülern, die von mittlerweile 68 Lehrkräften unterrichtet werden, fehlten der Schule mindestens 2 Klassenräume.
Mit dem Jahr 2001 stand der Schule eine erneute Umbau- bzw. Neubaumaßnahme ins Haus. Zeitweise überlegte man sogar, ob man das gesamte Gebäude abreißen und neu errichten sollte, doch dass erwies sich als zu kostspielig - zumal man die Schüler und Lehrer in der Zwischenzeit hätte umquartieren müssen, was aber bei der Größe der Schule unmöglich erschien. Die einfachste und bequemste Lösung wurde in einem Nebeneinander von Unterricht und Neubau gesehen, sodass die Schulgemeinde nunmehr seit mehreren Jahren nicht nur Unterrichtsinhalte aus den bekannten Fächern wie Mathematik, Physik oder Chemie gelehrt und gelernt hatte, sondern auch viel über Baulärm und dessen Folgen in gleichsam handlungsorientiertem Unterricht selbst erfahren durfte.
Eigentlich sollte der Neubau bzw. Umbau des Schulgebäudes bis 2003 abgeschlossen sein. Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand dürfte das Unterfangen jedoch mindestens bis ins Jahr 2006 oder gar 2007 andauern. Bis dahin müssen sich Schüler und Lehrer mit solchen Unterrichtsräumen begnügen, wie die Abbildungen aus dem Schuljahr 2004/2005 beispielhaft aufzeigen.
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Fußbodendetail eines Klassenraums
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Deckendetail eines Klassenraums
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Klassenraum im Keller des Neubaus - leise, aber dunkel
Pilotprojekt "G 8"
An der Georg-Büchner-Schule läuft seit dem Schuljahr 2003/2004 das Pilotprojekt "G 8". Ziel ist die Möglichkeit einer Verkürzung des Besuches des Gymnasiums von den bisher üblichen 9 Schuljahren auf 8 Jahre, was in anderen europäischen Staaten und auch in manchen deutschen Bundesländern schon seit Jahren für alle Schülerinnen und Schüler praktiziert wird.
Gezielt wurden für die G-8-Klasse an der Georg-Büchner-Schule die Schüler aus den Gymnasialklassen des 5. Schuljahres ausgewählt. Dabei spielte neben dem Eltern- und Schülerwunsch vor allem auch die Leistungsfähigkeit der Schüler eine große Rolle. Nach Möglichkeit sollte ein Durchschnitt von 2 erreicht sein und kein Hauptfach sollte schlechter als 3 sein, sofern dieses durch bessere Noten in anderen Fächern ausgeglichen werden kann.
Mittlerweile gibt es zwei G-8-Klassen an der Schule und es zeigt sich, dass das Konzept sehr vielversprechend ist. Nicht zuletzt dank der enormen Leistungsbereitschaft aller beteiligten Schüler und der Klassengrößen von rund 17 Schülern pro G-8-Klasse scheint es durchaus realistisch zu sein, dass es den Schülern dieser Klasse gelingen wird, ein gesamtes Jahr gegenüber anderen Schülern einzusparen, ohne dabei Wissensdefizite hinnehmen zu müssen.
Allerdings darf bei diesem Pilotprojekt jedoch nicht übersehen werden, dass die ohne Frage äußert förderlichen kleinen Klassengrößen der G-8-Klassen auf Kosten der anderen Gymnasialklassen erreicht werden.
Verschiedene schulische Veranstaltungen
- Projektwoche
- Weihnachtsbasar
- Sporttage; insbesonders auch die von Nutella gesponserten SportsFinderDay-Aktionen, bei denen auch ein besonderes Augenmerk auf gute Ernährung gelegt wird
- Bundesjugendspiele
- Musikfreizeiten
- Tanzevents
- Dichterlesungen
- Zeitzeugenbefragungen
- Kooperationstraining mit örtlichen Vereinen
Arbeitsgemeinschaften (Auswahl)
- Big Band (Leitung: W.Spahn)
- Schulchor (Ltg. R.Frank)
- Volleyball (Ltg. G.Neuert)
- Fußball (Ltg. H.Boretti)
- Theater (Ltg. B.Hoffbauer)
- Sound & Light (Ltg. H.Hollmann)
- Kulissen (Ltg. G.Schmack)
- Schülerzeitung (Ltg. F.Bossdorf)
- Streitschlichter (Ltg. R.Jäger und J.Boxheimer)
Bisherige Leiter der Schule
Schülerzahlen
Entgegen einem derzeit noch anhaltenden Trend einer Zunahme der Schülerzahlen verzeichnet die Georg-Büchner-Schule gerade in den vergangenen Jahren einen kontinuierlichen Rückgang. Galt die Schule offensichtlich lange Zeit als erste, unangefochtene Wahl beim Wunsch der Rodgauer Eltern so ist in der Amtsperiode des derzeitigen Schulleiters eine Abkehr hiervon feststellbar. Im Jahre 1979 konnte die Schule auf eine stolze Schülerzahl von rund 1300 Schülern verweisen. Waren im Jahre 1996 noch etwa 1150 Schüler auf der Schule, so sind es 2005 noch 1072 und ein weiterer Schülerschwund scheint sich anzudeuten.