Wiener Stadtwerke
Wiener Stadtwerke Holding AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1999 |
Sitz | Wien 3, Thomas-Klestil-Platz 14 |
Mitarbeiterzahl | rund 16.100 (Jahresdurchschnitt 2013)[1] |
Umsatz | 3.044,4 Mio. EUR (GB 2013)[1] |
Branche | Energie, Verkehr, Bestattung & Friedhöfe |
Website | www.wienerstadtwerke.at |

Die Wiener Stadtwerke Holding AG ist der Infrastrukturdienstleister von Stadt und Land Wien.
Wiener Stadtwerke Holding ist Österreichs größter kommunaler Infrastrukturdienstleister und zählt zu den 25 größten Unternehmen Österreichs. Im Jahresdurchschnitt 2013 waren konzernweit rund 16.100 Mitarbeiter beschäftigt.
Geschichte
Ende des 19. Jahrhunderts lagen Energieversorgung, öffentlicher Verkehr und Bestattung in Wien bei privaten Unternehmen. Bürgermeister Dr. Karl Lueger, Exponent der christlich-sozialen Partei, kommunalisierte diese Bereiche. Alle noch bestehenden Pferdebahnlinien wurden auf elektrischen Betrieb umgestellt. 1899 folgte die Inbetriebnahme des Städtischen Gaswerks in Simmering - mit dem Anheizen einer Ofenbatterie am 28. September wurde erstmals Leuchtgas in das Rohrnetz eingeführt. Im gleichen Bezirk nahm 1902 ein Dampfkraftwerk den Betrieb auf, das erstmals Strom an das Wiener Straßenbahnnetz lieferte. Bestattungen wurden ab 1903 von der Städtischen Leichenbestattung der Gemeinde Wien übernommen.
Insbesondere im Jahr 1903 kam es zwischen den Städtischen Elektrizitätswerken und privaten Stromanbietern zu Auseinandersetzungen, da der Kommunalbetrieb Konkurrenzunternehmen an der Ausführung ihrer Aufträge teilweise mit Brachialgewalt hinderte, bisweilen sogar wider bestehende Gerichtsbeschlüsse.[2]
Ein Pacht- und Betriebsvertrag zwischen der Gemeinde Wien und den Österreichischen Bundesbahnen regelte ab 1924 die Elektrifizierung der Stadtbahn und die Betriebsführung mit gemeindeeigenen Fahrzeugen.
1946 wurde eine gemeinsame Generaldirektion für Wiener Städtische Elektrizitätswerke, Wiener Städtische Gaswerke und Wiener Städtische Verkehrsbetriebe (im Ringturm) errichtet. Durch die Zusammenfassung der drei Städtischen Unternehmen Elektrizitätswerke, Gaswerke und Verkehrsbetriebe erfolgte zum 1. Jänner 1949 die Gründung der Wiener Stadtwerke. 1953 wurde auch die Städtische Bestattung darin eingegliedert.
Der Startschuss für den U-Bahn-Bau fiel am 26. Jänner 1968. Bereits ein Jahr später begannen die Bauarbeiten am Karlsplatz. Nach einer Bauzeit von 13 Jahren war 1982 das Grundnetz der Wiener Linien, bestehend aus 32 Kilometern Streckenlänge und den Linien U1, U2 und U4 fertiggestellt. Mitte der 80er Jahre wurde aus der Gürtellinie der Stadtbahn die U6.
Die Heizbetriebe Wien wurden 1969 gegründet mit dem Auftrag die Fernwärmeversorgung aufzubauen, neue Städtische Wohnhausanlagen mit umweltfreundlicher Heizenergie zu versorgen sowie die Anlage Spittelau zu betreiben. 14 Jahre später wurden sie - inzwischen umbenannt in Fernwärme Wien (heute Wien Energie Fernwärme) - Unternehmen der Wiener Stadtwerke. Die Wiener Stadtwerke und die Heizbetriebe Wien gründeten 1985 eine gemeinsame Energieberatung mit dem Ziel einer umfassenden und kompetenten Kundenbetreuung in allen Energiefragen. Heute präsentiert sich der gemeinsame Auftritt der Energieversorgungsunternehmen unter dem Namen Wien Energie nach wie vor als kundenorientierter Dienstleistungsbereich.
Wegen der Umstellung auf Erdgas mussten 1970-1978 bei mehr als 750.000 Abnehmern rund 1,5 Millionen Gasgeräte umgestellt und angepasst werden. 1986 eröffnete das Straßenbahnmuseum, das heute mit 90 historischen Originalfahrzeugen als größtes Straßenbahnmuseum der Welt gilt.
1999 wurden die Wiener Stadtwerke aus der Gemeindeverwaltung ausgegliedert. In den folgenden Jahren wurden ihre Geschäftsfelder liberalisiert (1999-2003: Strommarkt-Liberalisierung, 2000: Gasmarkt-Liberalisierung, 2002: Marktöffnung bei der Bestattung). 2007 folgte die Eröffnung der Wien Energie Gasnetz-Direktion Simmering, die neue Konzernzentrale TownTown in Erdberg wurde 2010 fertiggestellt.
Aufbau und Organisation
Der Konzern ist im Eigentum der Stadt Wien, Eigentümervertreterin ist die amtsführende Stadträtin für Finanzen und Wirtschaft.
Management
Vorstand:
- Vorstandssprecher Martin Krajcsir (Geschäftsbereich: Finanzen, Beteiligungsmanagement, Kommunikation, Revision/Compliance und Bestattung & Friedhöfe)
- Vorstandsdirektorin Gabriele Domschitz (Geschäftsbereich: Personal, Mobilität, Recht und Beschaffung)
- Vorstandsdirektor Marc H. Hall (Geschäftsbereich: IT, Schutz kritischer Energieinfrastruktur, Europäische Energieangelegenheiten, Nachhaltigkeit und Immobilienangelegenheiten)
- Vorstandsdirektor Robert Grüneis (Geschäftsbereich: Energie)
Aufsichtsrat:
- Vorsitzender des Aufsichtsrats:
- Magistratsdirektor Erich Hechtner, Stadt Wien
- Stellvertreter des Vorsitzenden des Aufsichtsrats:
- Finanzdirektor OSR Mag. Dietmar Griebler, Stadt Wien
- Mitglieder des Aufsichtsrats:
- Michael Holoubek, WU Wien
- Direktorin Brigitte Jilka, Stadtbaudirektion
- Direktorin Dipl.-Ing. Sigrid Oblak, Wien Holding GmbH
- Bereichsleiterin Mag. Maria Kubitschek, Arbeiterkammer Wien
- Rechtsanwältin Dr. Karin Rest, MBA, Rohregger Scheibner Bachmann Rechtsanwälte GmbH
- Abteilungsleiterin Dipl.Ing. Andrea Faast, Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik
- Andreas Bauer, Wiener Netze GmbH
- Michael Bauer, Wiener Linien GmbH & Co KG
- Kurt Januschke, Wien Energie GmbH
- Günter Koch, Wiener Stadtwerke Holding AG
Unternehmen
Zum Konzern gehören die Unternehmen:
- Wien Energie GmbH
- Wiener Netze GmbH
- Wiener Linien GmbH & Co KG
- Wiener Lokalbahnen AG
- Bestattung und Friedhöfe Wien GmbH
- WIPARK Garagen GmbH
- WienIT EDV Dienstleistungs GmbH & Co KG
- Wiencom Werbeberatungs GmbH
Einzelnachweise
- ↑ a b http://www.wienerstadtwerke.at
- ↑ Der Kampf der Kommune Wien gegen die privaten Elektrizitätsgesellschaften. Mit einer photographischen Aufnahme. In: Wiener Bilder, Nr. 20/1903 (VIII. Jahrgang), 13. Mai 1903, S. 6, Mitte links. (online bei ANNO). .
Koordinaten: 48° 11′ 31,3″ N, 16° 24′ 46,8″ O