Zum Inhalt springen

Aare

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. Mai 2015 um 16:08 Uhr durch Ark001 (Diskussion | Beiträge) (Wasserkraft). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Aare
Die Aare in Bern mit Berner Münster und Nydeggbrücke

Die Aare in Bern mit Berner Münster und Nydeggbrücke

Daten
Gewässerkennzahl CH: 37, DE: 22
Lage Schweiz
Flusssystem Rhein
Abfluss über Rhein → Nordsee
Ursprung Unteraargletscher im Grimselgebiet
46° 33′ 57″ N, 8° 14′ 49″ O
Quellhöhe 1940 m ü. M. (Unteraargletscher)
Mündung Bei Koblenz (CH) in den RheinKoordinaten: 47° 36′ 22″ N, 8° 13′ 26″ O; CH1903: 659039 / 273130
47° 36′ 22″ N, 8° 13′ 26″ O
Mündungshöhe 311 m ü. M. [1]
Höhenunterschied 1629 m
Sohlgefälle 5,7 ‰
Länge 288,2 km
Einzugsgebiet 17.755 km²[2]
Linke Nebenflüsse Lütschine, Kander, Glütschbach, Gürbe, Saane, Zihl, Dünnern
Rechte Nebenflüsse Zulg, Emme, Önz, Murg, Pfaffneren, Wigger, Suhre, Bünz, Reuss, Limmat, Surb
Durchflossene Seen Brienzersee, Thunersee, Bielersee
Durchflossene Stauseen Oberaarsee, Grimselsee, Räterichsbodensee, Wohlensee, Stausee Niederried, Klingnauer Stausee
Großstädte Bern
Mittelstädte Thun, Biel/Bienne
Kleinstädte Münsingen, Solothurn, Olten, Aarau, Brugg
Schiffbarkeit Nidau – Solothurn

Du verwendest eine veraltete Kopiervorlage für die Vorlage:Infobox Fluss. Bitte verwende eine aktuelle Kopiervorlage.

Die Aare (frz. Aar/Arole; lat. Arula/Arola/Araris[4]) ist der längste gänzlich innerhalb der Schweiz verlaufende Fluss. Sie ist zugleich mit Abstand der wasserreichste Nebenfluss des Rheins vor der Maas und führt mehr Wasser als Mosel und Main zusammen.

Die Gesamtlänge der Aare beträgt 288 km, das Gefälle 1565 m, ihr Einzugsgebiet 17.620 km² und der mittlere Abfluss 560 m³/s. Die Aare war im Laufe der geologischen Entwicklung nacheinander der Oberlauf der Donau, der Rhone und des Rheins.

Verlauf

Einzugsgebiet der Aare
Renaturierte „Alte Aare“

Die Aare entspringt den Aargletschern (Oberaar‑ und Unteraargletscher) im Grimselgebiet einige Kilometer südlich von Guttannen, passiert Innertkirchen und durchquert die tief eingeschnittene Aareschlucht oberhalb von Meiringen im Haslital.

Bei Brienz mündet sie in den Brienzersee. Die Aare durchfliesst dann das sogenannte Bödeli, die weite Schwemmebene der Lütschine bei Interlaken. An Unterseen vorbei fliesst sie in den Thunersee, wo sie die Kander aufnimmt.

Bei Thun verlässt die Aare den Thunersee und fliesst durch das breite Aaretal zwischen Münsingen und dem Belpberg nach Bern. Im Belpmoos treffen die Gürbe und die Giesse zusammen und münden gemeinsam in die Aare. In Bern macht die Aare einen engen Bogen um die auf einem Geländesporn errichtete Altstadt. Mit einer seit dem Mittelalter bestehenden langen Staustufe, der Schwelle, wird ein kurzer Kanal, der Tych, abgeleitet. Wenig flussabwärts umfliesst die Aare in ähnlicher Weise die Engehalbinsel, bevor sie nach dem Wohlensee im Wasserkraftwerk Mühleberg zur Stromgewinnung gestaut wird.

Nach der Einmündung der Saane bei Oltigen südlich von Aarberg fliesst die Aare durch den künstlichen Hagneck-Kanal und bei Hagneck in den Bielersee. Bei Nidau verlässt sie den Bielersee durch den Nidau-Büren-Kanal, so dass sie vor Büren wieder auf ihr altes Flussbett trifft. Die Strecke des ursprünglichen Flusslaufs zwischen Aarberg und Büren an der Aare, die sogenannte Alte Aare, bildet ein weites naturbelassenes Gebiet, das nördlich des Kanals um den weiten, bei der Flusskorrektion abgeschnittenen Altlauf im so genannten Häftli ergänzt wird. Die Aarestrecke von Nidau bis Solothurn ist ebenso wie der Bielersee schiffbar.

Zuläufe und Bauwerke
Aare
Legende
Oberaargletscher
Oberaarsee
Grimselsee
Räterichsbodensee
Grimselstrasse
Handeggfall
Grimselstrasse
Grimselstrasse
Steg
Guttannen
Grimselstrasse
Boden
Steg
Urbachwasser
Steg
Innertkirchen
Hof
Gadmerwasser
Steg Aareschlucht Ost
Aareschlucht
Steg Aareschlucht West
Meiringen
Alpbachstrasse
Liechtenenstrasse
Unterbach
Steg Unterbach
Brienzwiler
Brünigstrasse
Brienz
Hauptstrasse
Seetrasse
Brienzersee
Lütschine
Interlaken
Eisenbahnbrücke
Hauptstrasse
Eisenbahnbrücke
Brienzerstrasse
Steg
Eisenbahnbrücke
Steg
Unterseen
Spielmatte
Bahnhofstrasse
Autobahnzubringer
Thunersee
Kander
Thun
Freienhofgasse
Bälliz Kuhbrücke
Hochwasserstollen
Eisenbahnbrücke
Steffisburg
Regiestrasse
Militärbrücke
Aaresteg
Zulg
Heimberg
Nationalstrasse A6
Aarestrasse
Uetendorf
Uttigenbrücke
Uttigen
Glütschbach
Rotache
Jabergbrücke
Jaberg
Kiesen; Kiese
Kirchdorf
Thalgutbrücke
Gerzensee
Wichtrach
Münsingen
Schützenfahrbrücke
Rubigen
Hunzikenbrücke
Allmendingen
Belp
Muri
Auguetbrücke
Kehrsatz
Fähre Elfenau
Gürbe
Wabern
Bern
Schönausteg
Monbijoubrücke
Dalmazibrücke
Kirchenfeldbrücke
Nydeggbrücke
Untertorbrücke
Altenbergsteg
Kornhausbrücke
Lorrainebrücke
Eisenbahnviadukt
Fusssteg über Stauwehr
Stauwehr Engehalde
Stollen zu Felsenau-Kraftwerk
Felsenauviadukt
Worblaufen; Worble
Tiefenaubrücke (Bahn)
Tiefenaubrücke (Strasse)
Unterzollikofen
Fähre Reichenbach
Chräbsbach
Bremgarten
Fähre Zehndermätteli
Felsenaubrücke
Seftausteg
Stollen von Stauwehr Engehalde
Felsenau-Kraftwerk
Neubrügg
Kirchlindach
Halenbrücke
Stägmattsteg
Hinterkappelen
Kappelenbrücke
Wohlen
Wohleibrücke
Wohlensee
Frauenkappelen
Wasser- und Kernkraftwerk Mühleberg
Saane
Niederried bei Kallnach
Fussgängersteg
Aarberg
Eisenbahnbrücke
Bargenbrücke
Zihlhag
Eisenbahnbrücke
Hagneck
Hauptstrasse
Bielersee
Nidau
Doktor-Schneider-Strasse
Hauptstrasse
Moosbrüggli
Zihl
Port
Lohngasse
Regulierwehr Port
Autostrasse Biel-Lyss
Eisenbahnbrücke
Bielstrasse
Brügg
Schwadernau
Scheuren BE
Gottstattstrasse
Fischerweg
Büren an der Aare
Kanalstrasse
alte Aare
Jurastrasse
Arch
Grenchenstrasse
Nationalstrasse A5
Altreu
Inseli
Bellach
Lüsslingen
Umfahrung Solothurn
Aaresteg (im Bau)
Eisenbahnbrücke
Solothurn
Wengibrücke
Kreuzackerbrücke
Eisenbahnbrücke
Rötistrasse
Zuchwil
Steg
Feldbrunnen
Emme
Werksbrücke
Attisholz
Jurastrasse
Flumenthal
Nationalstrasse A1
Wangen an der Aare
Städtli
Ösch
Eisenbahnbrücke
Umfahrungsstrasse
Walliswil bei Wangen
Militärbrücke
Aareweg
Walliswil bei Niederbipp
Wangenstrasse
Önz
Grabenstrasse
Bannwil
Aarwangen
Jurastrasse
Schwarzhäusern
Wolfwil
Wynau
Murg
Murgenthal
Fahrrain
Fulenbach
Boningen
Rothrist
Ruppoldingen
Nationalstrasse A1
Wigger
Eisenbahnbrücke
Aarburg
Aarburgerstrasse
Olten
Eisenbahnbrücke
Eisenbahnbrücke
Dünnern
Alte Brücke
Bahnhofbrücke
Trimbacherbrücke
Trimbach
Eisenbahnbrücke
Eisenbahnbrücke
Gösgerstrasse
Winznau
Dulliken
Schachenstrasse
Obergösgen
Kernkraftwerk Gösgen
Gretzenbach
Schönenwerd
Niedergösgen
Hauptstrasse
Niedererlinsbach
Aarau
Kettenbrücke
Rüchligsteg
Rombach
Küttigen
Suhre
Umfahrung (im Bau)
Rohrerstrasse
Biberstein
Küttigen
Aarauerstrasse
Rupperswil
Auenstein
Wildegg
Jurastrasse
Bünz
Holderbank
Schinznach Bad
Aarestrasse
Nationalstrasse A3
Villnachern
Brugg
Umiken
Eisenbahnbrücke
Brunnenmühlesteg
Hauptstrasse
Umfahrung
Windisch
Geissenschachen
Reuss
Vogelsang
Lauffohrstrasse
Limmat
Lauffohr
Fischergrien
Stillistrasse
Stilli
Siggenthal Station
Villigen
Paul Scherrer Institut
Bachstrasse
Kernkraftwerk Beznau
Böttstein
Surb
Kleindöttingen
Döttingen
Aarestrasse
Klingnau
Klingnauer Stausee
Eisenbahnbrücke
Felsenau
Koblenz
Hauptstrasse
Rhein
Zusammenfluss von Aare (von vorne rechts) und Hochrhein zwischen Waldshut (oben links) und Bahnhof Koblenz (rechts)

Von Büren an der Aare an fliesst die Aare in einer weiten Ebene, die durch Verlandung des so genannten Solothurner Sees am Ende der letzten Eiszeit entstand, dem Jura entlang in nordöstlicher Richtung durch Solothurn nach Luterbach, wo die Emme mündet. Sie fliesst an Wangen an der Aare, Bannwil, Aarwangen, Wolfwil, Murgenthal, Aarburg, Olten und Aarau vorbei und in einer klammartigen Klus durch Brugg. Dann nimmt sie kurz nacheinander Reuss und Limmat auf. Diese Gegend wird Wasserschloss der Schweiz genannt, da sich dort drei der wasserreichsten Flüsse der Schweiz vereinigen. Die Landschaft rechts der Aare zwischen Thun und Aarwangen gehörte seit dem Mittelalter zur Landgrafschaft Burgund. 60 Gemeinden in den Agglomerationen Aarau, Olten und Zofingen bildeten um 2005 eine regionale Partnerschaft unter der Bezeichnung Aareland rund um die Netzstadt Aarau/Olten/Zofingen.

Von Brugg an fliesst die Aare bei Stilli durch eine breite Klus im Jura nach Norden. Zwischen dem Ortsteil Felsenau der Gemeinde Leuggern und Koblenz (CH) gegenüber von Waldshut (DE) mündet sie in den Rhein. Die Aare ist mit 560 m³/s der wasserreichere Fluss (Rhein: 439 m³/s); aus hydrologischer Sicht ist also der Rhein ein Nebenfluss der Aare, nicht umgekehrt. Für die Strecke von Biel nach Koblenz benötigt die Aare eine Fliesszeit von rund zwei Tagen bei mittlerem Wasserstand.[5]

Geschichte des Flusssystems

Die Aare zeichnet in ihrem gestreckt nordöstlich gerichteten unteren Laufabschnitt die seit rund 30 Millionen Jahren nachweisbare Entwässerungslinie der Vorlandsenke im Norden der sich heraushebenden Alpen nach. Nach der wechselvollen Auffüllung und schliesslichen Anhebung des einstigen schmalen Helvetmeeres entwässerte das Gebiet wechselnd west- oder ostwärts, bis sich im Pliozän vor 3 bis 4 Millionen Jahren das obere Flusssystem der Urdonau herausbildete. Eine Zeitlang war sein Hauptquellfluss sogar die obere Rhone. Im jüngeren Pliozän brach diese Aare-Donau zur Burgundischen Pforte hin aus und bildete als Aare-Sundgaustrom den Hauptstrang der Ur-Rhone. Am Ende des Pliozäns war die Talwasserscheide quer zum heutigen Oberrheingraben nahe dem einstigen Kaiserstuhl-Vulkan so weit abgesunken, dass der Strom erneut ausbrach und zum Hauptstrang des sich rasch ausweitenden Rhein-Systems wurde. Erst vor rund 800.000 Jahren wurde der Alpenrhein, damals Hauptstrang der verbliebenen Donau, nach Westen zum heutigen Hochrheintal hin abgelenkt, wohl unter Mitwirkung der ersten grossen pleistozänen Vergletscherungen des Alpenvorlandes.

Damit war die Aare im Laufe ihrer Geschichte der oberste hydrologische Hauptstrang aller drei nordalpiner Stromsysteme.

Nutzungs- und Kulturgeschichte

Seit der Antike diente die Aare mit einigen ihren Nebenflüssen dem Schiffsverkehr. Im Mittelalter war sie ein wichtiger Grenzfluss: Sie trennte z.B. die Stammesherzogtümer Burgund und Alemannien, war Grenzabschnitt der karolingischen Reichsteilungen und trennte auch eine Weile Hochburgund vom römisch-deutschen Reich. Mit der Gründung der Stadt Bern am Ende vom 12. zum 13. Jahrhundert änderte sich der Charakter der Aare, denn spätestens ab Mitte des 13. Jahrhunderts gab es Brücken über den Fluss und entwickelten sich zusammenhängende Herrschaftsgebiete auf beiden Seiten der Aare.

Die kurzen Grenzabschnitte, die heute scheinbar unmotiviert vom Aarebett abweichen, sind auf die früheren natürlichen Mäander zurückzuführen, die seinerzeit noch die Grenzziehung vorgegeben hatten und heute trocken gefallen sind. Im 19. Jahrhundert florierte im Mündungsgebiet der Aare die Holzflösserei; als Andenken wurde zwischen Stilli und Laufenburg der Flösserweg etabliert. Der Fernverkehr auf dem Fluss kam erst Ende des 19. Jahrhunderts zum Erliegen, nach dem Bau der Eisenbahnlinien und der ersten Flusskraftwerke.

Wassertemperatur der Aare bei Bern

In heutiger Zeit hat die Aare einen hohen Freizeitwert. Sie lässt sich auf weiten Strecken mit dem Schlauchboot befahren.[6] Ihr Ufer ist wenig zerklüftet, sodass man trotz der stellenweise recht hohen Strömung gefahrlos in ihr baden kann. Die Wassertemperatur in Bern zeigt einen typischen Tagesgang. Sie steigt im Laufe des Tages um ein Grad. Darin spiegelt sich die Erwärmung auf der Strecke vom Thunersee bis nach Bern wider. Daneben werden Temperatursprünge von mehr als 5°C während weniger Stunden beobachtet. Vermutlich hängen sie von den Windverhältnissen am Thunersee ab, wodurch Tiefenwasser aus dem See zum Ausfluss transportiert wird.

Ausbau

Auf mehreren Abschnitten wurde der Flussverlauf durch grosse Baumassnahmen verändert. Seit dem 18. Jahrhundert versuchten die Kantone Bern und Solothurn, die durch Erosion gefährdeten Ufer an zahlreichen Stellen zu sichern. Mit der ersten Juragewässerkorrektion, einem der grössten Flussbauprojekte der Schweiz im 19. Jahrhundert, sanierten Bund und Kantone das versumpfte und von häufigen Überschwemmungen bedrohte Berner Seeland, indem die Aare und ihr Geschiebe in den Bielersee umgeleitet wurden. Seit 1939 steuert das Regulierwehr Port den Wasserhaushalt der Seen und der Aare im Abschnitt am Jurasüdfuss. In der Pegelstation bei Murgenthal wird der für die Regulierung massgebliche Wasserstand der Aare gemessen, weil sich dort auch die von der Emme zugeführte Wassermenge auswirkt.[7]

Die zweite Juragewässerkorrektion verbesserte um 1960 die Wirkung der Wasserstandregulierung.

Wasserkraft

Von den Hochdruckkraftwerken im Grimselgebiet mit den Stauseen Oberaarsee und Grimselsee im Quellgebiet an und bis zur Mündung dient das Wasser der Aare dank des grossen Gefälles in zahlreichen weiteren Wasserkraftwerken für die Elektrizitätsproduktion.

Liste der Wasserkraftwerke der Aare:

Name Lage erste Inbetriebnahme Durchflussmenge m³/s Höhendif m Turbine Leistung MW Energie pro Jahr GWh/a
Theoretische Obergrenze 560 724[8] 4000 35'000
Kraftwerk Grimsel 1

(Kraftwerke Oberhasli)

Innertkirchen
Kraftwerk Grimsel 2

(Kraftwerke Oberhasli)

Innertkirchen
Kraftwerk Handeck 1

(Kraftwerke Oberhasli)

Innertkirchen
Kraftwerk Handeck 2

(Kraftwerke Oberhasli)

Innertkirchen
Kraftwerk Handeck 3

(Kraftwerke Oberhasli)

Innertkirchen
Kraftwerk Fuhren

(Kraftwerke Oberhasli)

Innertkirchen
Kraftwerk Hopflauenen

(Kraftwerke Oberhasli)

Innertkirchen
Kraftwerk Innertkirchen 1

(Kraftwerke Oberhasli)

Innertkirchen
Kraftwerk Innertkirchen 2

(Kraftwerke Oberhasli)

Innertkirchen
Kraftwerk am Schiffahrtskanal

(IBI)

Interlaken 1897 30 3,6 3 Kaplan
Thun Thun 9 38
Matte Bern 1891 40 2–3 Kaplan-S 1.15 7
Felsenau
Wasserkraftwerk Mühleberg 588266 / 202028 1919 300 20 1x Kaplan, 6x Francis 45 160
Niederried-Radelfingen
Aarberg
Kraftwerk Kallnach
Hagneck
Flumenthal Flumenthal 1970 395 6–8.5 25 146
Kraftwerk Bannwil
Kraftwerk Wynau
Ruppoldingen neues Werk bei Boningen, älteres Werk bei Olten 2000 (älteres Werk 1896) 475 4–6.5 21.1 115
Gösgen Niedergösgen 1917 380 13–17.4 48.5 300
Kraftwerk Aarau
Kraftwerk Aarau-Rüchlig Aarau
Rupperswil-Auenstein
Wildegg-Brugg
Beznau
Klingnau

Kernkraftwerke

Am Flusslauf befinden sich die Schweizer Kernkraftwerke Mühleberg, Gösgen und Beznau, deren Kühlsysteme Wasser aus der Aare verwenden.

Hochwasser

Hochwasserwahrscheinlichkeit

Das mittlere Jahreshochwasser der Aare beträgt an der Messtelle Untersiggenthal, Stilli 1574 m³/s, womit sie 23.59 % an des gesamten MHQ des Rheins (6670 m³/s) beisteuert. Die Höchste jemals gemessene Jahresspitze war beim Jahrhunderthochwasser 2007 und betrug 2656 m³/s[9].

Die Tabelle der Hochwasser-Wahrscheinlichkeit:

Eintrittswahrscheinlichkeit von Jahreshochwasserwerten (HQn)
Messperiode 1935 - 2012 [10]
Messstelle: Aare - Untersiggenthal, Stilli – 2205
Jährlichkeit (Jahre) 2 5 20 30 50 100
Abfluss (m³/s) 1530 1839 2027 2291 2406 2554
Anmerkung zu HQn: die Zahl entspricht dem Hochwasserdurchfluss (HQ = Hochwasserquantität) in m³/s, der sich – im Mittel – mit der angegebenen Jährlichkeit (n = Anzahl der Jahre) wiederholt.

Historische Hochwasser der Aare

Ein Jahrtausendhochwasser ereignete sich im Flussgebiet der Aare im Jahr 1480 nach schweren Niederschlägen in den Voralpen. Die Schäden in den Städten entlang des Flusses sind in den spätmittelalterlichen Chroniken gut dokumentiert. In Solothurn wurde ein Teil der Stadt und die Aarebrücke überflutet. Grosse Schäden richtete das Wasser auch noch im Gebiet des Rheins an.[11]

Weitere ausserordentliche Hochwasser führte die Aare in den Jahren 1651, 1852, 1876 und 1999.

Galerie

Siehe auch

Literatur

Wiktionary: Aare – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Aare – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource Wikisource: Aare – Artikel der 4. Auflage von Meyers Konversations-Lexikon

Einzelnachweise

  1. Bundesamt für Umwelt BAFU, http://www.hydrodaten.admin.ch/de/2116.html
  2. Provisorische Daten: Aare - Felsenau, K.W. Klingnau (U.W.). (PDF) BFU, abgerufen am 10. Januar 2014.
  3. Hydrologisches Jahrbuch der Schweiz 2008, PDF, 37975 KB
  4. Andres Kristol: Aarau AG (Aarau) in: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG). Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, p. 73.
  5. Broschüre der Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Aare
  6. Eberle, Iwona. Gummibootführer Schweiz. Thun: Werd Verlag, 2015. ISBN 978-3859327429
  7. Dokumentation über die Regulierung
  8. Höhendifferenz bis Untersiggenthal (PDF; 79 kB)
  9. Hochwasserwahrscheinlichkeiten (Jahreshochwasser), Aare - Untersiggenthal, Stilli. (PDF) Bundesamt für Umwelt BAFU, Abteilung Hydrologie, abgerufen am 29. Januar 2014.
  10. Vorlage:BfU MS Fluss
  11. Christian Pfister und Oliver Wetter über das Hochwasser von 1480