Ohrum
| Wappen | Deutschlandkarte | |
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| Basisdaten | ||
| Koordinaten: | 52° 7′ N, 10° 34′ O | |
| Bundesland: | Niedersachsen | |
| Landkreis: | Wolfenbüttel | |
| Samtgemeinde: | Oderwald | |
| Höhe: | 82 m ü. NHN | |
| Fläche: | 8,38 km² | |
| Einwohner: | 613 (31. Dez. 2024)[1] | |
| Bevölkerungsdichte: | 73 Einwohner je km² | |
| Postleitzahl: | 38312 | |
| Vorwahl: | 05337 | |
| Kfz-Kennzeichen: | WF | |
| Gemeindeschlüssel: | 03 1 58 023 | |
| Adresse der Verbandsverwaltung: | Dahlgrundsweg 5 38312 Börßum | |
| Website: | www.sg-oderwald.de | |
| Bürgermeister: | Martin Kokon (SPD) | |
| Lage der Gemeinde Ohrum im Landkreis Wolfenbüttel | ||
Ohrum ist eine Gemeinde der Samtgemeinde Oderwald (Sitz in Börßum) im Landkreis Wolfenbüttel in Niedersachsen.
Geographie
Ohrum liegt wenige Kilometer südlich von Wolfenbüttel am Ostrand des Oderwalds. Es befindet sich am westlichen Ufer der Oker (südlicher Zufluss der Aller) und liegt rund 5,5 km nördlich von Börßum.
Geschichte
Der heutige 580-Seelen-Ort hat einen festen Platz in der Geschichte. Ein Grund ist die Okerfurt, die sich im Bereich des heutigen Ortes befunden hat und ein Teil des historischen und für den Fernhandel wichtigen „Deitwegs“ war, der in dieser Region Goslar mit Schöningen verband und überregional vom Rhein zur Elbe führte. Alte Wegbefestigungen wurden am Schmiedeweg gefunden, der Richtung Cramme in den Oderwald verläuft. Richtung Osten überquerte dieser Weg die Oker.
Der strategisch bedeutsame Übergang war Schauplatz historischer Entscheidungsschlachten: Bereits 747 wird der Ort mit Schöningen erstmals urkundlich als „Orhaim“ erwähnt, weil Pippin der Kurze hier mit seinem Bruder Grifo um sein Erbe kämpfte. Pippins Sohn Karl der Große unterwarf hier den ostfälischen Grafen Hessi und führte die überlieferte Massentaufe durch. Ohrum gilt somit als einer der ältesten Orte Niedersachsens.
Die Bedeutung Ohrums festigte sich 1022, zu einer Zeit als Bernward, Bischof von Hildesheim, Ortsherr war. Bis zur Hildesheimer Stiftsfehde im 16. Jahrhundert gehörte es zum Hochstift Hildesheim, dann vorübergehend zum Herzogtum Braunschweig und nach dem Dreißigjährigen Krieg bis 1803 wieder zum Hochstift Hildesheim. Der strategisch wichtige Okerübergang verlor mit Gründung Wolfenbüttels im 12. Jahrhundert an Bedeutung.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat, der am 10. September 2006 gewählt wurde, setzt sich wie folgt zusammen:
(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)
Wappen
Mit seinem geraden Längs- und gewellten Querbalken zeigt es die Kreuzung eines Landweges mit einem Wasserweg - zugleich steht das Kreuz für den ersten urkundlich genannten Ortsherren und die schon 1022 erwähnte Ortskirche. Das Blatt bezeugt einerseits den Überlebenswillen der Gemeinde, andererseits die Zugehörigkeit zur Gemeinde Oderwald. Die Farben Rot und Gelb entsprechen sowohl den Hildesheimer Stiftsfarben als auch dem Braunschweigischen Stammwappen.
Blasonierung: In Rot ein mit einem roten Blatt belegtes goldenes (gelbes) Kreuz mit gewelltem Querbalken.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Eine Kirche von Ohrum wird bereits 1022 in der Gründungsurkunde des Michaelisklosters von Hildesheim erwähnt.
- An dieser Stelle befand sich mit der Okerfurt ein sehr wichtiger Teil der Handels- und Heerstraße vom Rhein zur Elbe bzw. zwischen Braunschweig, Magdeburg und Berlin.
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Blick von Ohrum auf den Oderwald
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Blick auf den Ort
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Gedenkstein an die Sachsentaufe durch Karl den Großen 780 am Vaddernloch
Persönlichkeiten
- Heinrich Scheele († 1622), Abt des Klosters Riddagshausen
Literatur
- Elisabeth Reifenstein, Hg. Gemeinde Ohrum: Chronik Ohrum 747 - 1997, Wolfenbüttel 1997.
