Zum Inhalt springen

Mansfeld AG Nr. 6 bis 11

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. Mai 2015 um 23:39 Uhr durch Mef.ellingen (Diskussion | Beiträge) (HC: Entferne Kategorie:Schienenfahrzeug nach Hersteller; Ergänze Kategorie:Schienenfahrzeug (Orenstein & Koppel)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Mansfeder Bergwerksbahn Nr. 6 bis 11
99 4011 in Putbus (2012)
99 4011 in Putbus (2012)
99 4011 in Putbus (2012)
Nummerierung: Lok 6–11
Anzahl: 6
Hersteller: Orenstein & Koppel
Baujahr(e): 1931–1936
Bauart: D h2t
Gattung: K44.9
Spurweite: 750 mm
Länge über Kupplung: 9 040 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 60
Leermasse: 31,3 t
Dienstmasse: 38 t
Reibungsmasse: 45,0 t
Radsatzfahrmasse: 9,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 35 km/h
Indizierte Leistung: 450 PS
Treibraddurchmesser: 800 mm
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 400 mm
Kolbenhub: 400 mm
Kesselüberdruck: 16 bar
Anzahl der Heizrohre: 12
Anzahl der Rauchrohre: 74
Heizrohrlänge: 2800 mm
Rostfläche: 1,5 m²
Strahlungsheizfläche: 6 m²
Rohrheizfläche: 50,3 m²
Überhitzerfläche: 26 m²
Wasservorrat: 3,9 m²
Brennstoffvorrat: 2,6 t Kohle
Zugheizung: Dampf
Kupplungstyp: Ausgleichskupplung

Die Fahrzeuge mit den Nummern 6 bis 11 der Mansfelder Bergwerksbahn waren schmalspurige Tenderlokomotiven für den Einsatz auf deren Werksbahnnetz.

Geschichte

Für die Aufnahme des Großraumgüterwagen- und Rollwagenverkehrs auf der Mansfelder Bergwerksbahn im Jahre 1931 beschaffte die Mansfeld AG für Bergbau und Hüttenwesen bei der Firma Orenstein & Koppel neben den entsprechenden Wagen auch vier neue Heißdampf-Lokomotiven der Bauart Dh2t mit den Fabriknummern 12347–12350. Ihnen wurden die Betriebsnummern 6–11 in zweiter Besetzung zugeteilt. Die Hauptaufgabe der etwa 350 PS (am Zughaken) starken und 38 t schweren Lokomotiven war die Beförderung von Rollwagen- und Erzzügen, später auch Personenzüge zu den Schächten.

In den 1950er-Jahren erhielten die Loks Anschlüsse für die Hauptluftbehälterleitung, so dass entsprechende Wagen mit Luft (die für den Kaolintransport umgebauten Wagen sind in Mügeln abgestellt zu besichtigen) gekippt werden konnten. Bei den Loks 7 und 9 entfielen sie jedoch bei der letzten Aufarbeitung.

Die Leistung der Lok genügt, um einen Zug von 140 t auf einer geraden Steigungsstrecke von 1:67 (maximale Steigung bei der RüBB) mit 30 km/h bergan zu befördern. Auf der Mansfelder Bergwerksbahn wurden 120 t (vier Wagen) in der Steigung 1:30 gefahren.[1]

Technische Merkmale

Wie auch die neuen Selbstentlade- und Rollwagen der MBB besaßen die Loks die bei regelspurigen Bahnen übliche durchgehende Druckluftbremse. Zum Schutz des Personals vor den Unbilden der Witterung konnte das Führerhaus mittels Drehtüren und Schiebefenstern vollständig geschlossen werden. Die Loks wurden bereits ab Werk mit Anschlüssen für die Dampfheizung ausgeliefert. Auch die elektrische Beleuchtung und ein Heißdampfthermometer gehörten zur Erstausstattung. Ein Manometer für den Schieberkastendruck haben die Loks bis heute nicht. Eine Glocke auf dem Kesselscheitel kann über eine Kette betätigt werden.

Umbauten

In den 1960er-Jahren fuhr Lok 10 für etwa drei Jahre mit Ölhauptfeuerung, womit sie die erste ölhauptgefeuerte Schmalspurlok in der DDR gewesen sein dürfte.[2]

Lok 7, besser bekannt als 99 4011-5, erhielt im Zuge der Hauptuntersuchung 2012 einige Umbauten. Sie erhielt unter anderem neue Trofimow-Schieber, neue Wasserkästen und ein neues Kohlenkastenunterteil. Außerdem erhielt sie vier neue Achswellen, acht neue Radreifen, zwei neue Kuppelstangen, neue Schwingen, eine neue Kuhnsche Schleife und ein neues Bremsgestänge. Um die richtige Kuppelhöhe zu erzielen, wurden die Kupplungsschläuche der Hauptluftleitung tiefer gesetzt.

Verbleib

Bis auf die eigentliche Lok Nummer 8, welche verunfallt und danach auch Grund dessen verschrottet worden ist, existieren noch alle Loks. Das Mansfeld-Kombinat hatte alle Loks, schmalspurige und regelspurige Loks von 1 aufsteigend durchnummeriert. Zum Zeitpunkt des Unfalls der Lok 8 gab es regelspurige Dieselloks, die bis zur Nummer 5 durchnummeriert waren. Eine weitere Diesellok wurde für die Regelspur beschafft, welche in das bis dahin geltende Nummernsystem des Mansfeld-Kombinats eingereiht werden musste. Das konnte man aber nicht so einfach machen, da die nächste Nummer die 6 war, welche aber schon an die Dampflok 6 der Schmalspurbahn vergeben war. Aus diesem Grund hatte man der Lok 6 die Nummer der verunfallten und verschrotteten Lok 8 gegeben und und konnte somit dann die beschaffte Regelspurdiesellok in das Nummernsystem eingliedern.

Die Standorte sind wie folgt:

  • Lok 7: verkauft an die EBG Prora, welche diese Lok vor einigen Jahren auch verkaufte. Nun ist sie bei der Rügensche Bäderbahn als 99 4011-5 im Einsatz.
  • Lok 8: Denkmallok im Mansfeld-Museum Hettstedt
  • Lok 9: Verkauft an und im Einsatz bei der Kindereisenbahn Jekaterinburg
  • Lok 10: Abgestellt im Lokschuppen Hettstedt
  • Lok 11: Abgestellt im Lokschuppen Hettstedt

Einzelnachweise

  1. Stefan Mittelbach, MBB
  2. Stefan Mittelbach, MBB