Flügelrad (Eisenbahn)
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Das Flügelrad ist ein Symbol der Eisenbahn und des Schienenverkehrs allgemein und weltweit verbreitet. Es steht für die Geschwindigkeit, die in den Anfangsjahren herausragend war. Bis zur Serienreife der Flugzeuge wurden die Geschwindigkeitsrekorde auch durch Eisenbahnfahrzeuge gehalten. In der Heraldik wird es sehr selten verwendet und in der Regel durch ein Eisenbahnrad (Speichenrad mit Spurkranz) mit je einem (Vogel-)Flügel an jeder Seite auf der Höhe der Nabe dargestellt.
Aussehen
Es gibt standardmäßig drei Darstellungen:
- plastische oder halb plastische Darstellungen eines Eisenbahnrades mit zwei (plastischen) Vogelflügeln oder einem (halb-plastischen) Vogelflügel[3]
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Das Geflügelte Rad der Deutschen Reichsbahn, Skulptur am DB-Gebäude in Dresden, Ammonstr. 8
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Wahrzeichen des BW Dillenburg
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"Flügelrad" am ehemaligen Bahnhof in Schenklengsfeld
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Logo der Eisenbahnfreunde Wetterau e. V.
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Uniform eines Zugführers der Deutschen Bundesbahn (historisch)
- die „Vorderansicht“ mit stilisierter Darstellung der Flügel und der Lauffläche des Rades und dem Radkranz in Form zweier Balken[4][5][6]
Beschreibung
Das Flügelrad als Symbol für die Eisenbahn ist sehr alt. Schon auf der Gedenkmünze (in Bayern unter Ludwig I. geprägter Geschichtstaler auf die Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth) der Ludwigseisenbahn wurde es 1835 auf der Rückseite (Revers) verwendet. Es sind eine liegende Frauengestalt, mit antikisierendem Gewand und Frisur, einen Merkurstab mit umgehängtem Lorbeerkranz in der rechten Hand haltend und sich mit dem linken Arm auf einem Flügelrad abstützend, dargestellt. Als Umschrift der Münze steht im oberen Teil umlaufend: ERSTE EISENBAHN IN TEUTSCHLAND MIT DAMPFWAGEN / VON NÜRNBERG NACH FÜRTH, im unteren Abschnitt: ERBAUT / 1835.[7]
In alten Beschreibungen wird vom „geflügelten Rad“ und erst später vom „Flügelrad“ gesprochen. Die bildliche und plastische Darstellung unterscheidet sich allerdings stark von den später verwendeten und ist der Darstellung der „Seitenansicht“ zuzuordnen.[8]
Neben Bayern fand das Symbol auch Verbreitung in den anderen deutschen Staaten. Dass es ein gängiges Zeichen war ist, durch die spätere weltweite Verwendung gekennzeichnet. Nahezu 150 Jahre wurde dieses Symbol von jedem Eisenbahner in unterschiedlicher Ausführung auf der Uniform, Mütze und zugehörigen Gegenständen getragen. Es war der bildliche Begriff für die Eisenbahn schlechthin, lange bevor man „Logos“ kreierte. Erweitert wurde das Symbol durch lokale Änderungen und Anpassungen: oft versehen mit der Krone eines Landes, wenn dieses eine Monarchie war, beispielsweise in Preußen, Württemberg oder Bayern.[9][10] Aber auch kleinere Staaten zeigten hier ihren Ausdruck und Anspruch, wie im Großherzogtum Baden, das das verwendete Flügelrad mit Krone versah. Die Farbe des Symbols richtete sich grundsätzlich nach den Uniformknöpfen, beispielsweise in Preußen goldfarbig und in Bayern in Silber.[11] Es wurde in Stoff mit Stickerei, als reine Stickerei und in Metall bei den Uniformen ausgeführt. Auf Gegenständen, die bei den Eisenbahnen oder zugeordneten Gesellschaften gehörten konnte das Flügelrad aufgedruckt oder geprägt sein (Ausnahmen im Gebrauch des Logos stellen beispielsweise Mitropa und die DRG dar). Auf Publikationen (außer Fahrplänen) wurde das geflügelte Rad als leicht erkennbares Symbol der Eisenbahn verwendet.[12] Das Symbol wurde nicht nur durch staatliche Einrichtungen, sondern auch von anderen Einrichtungen verwendet.[13]
Änderungen an der klassischen Ausführung wurden zur Darstellung von Sparten, wie Straßenbahn oder Elektrobetrieb zum Beispiel durch die Beigabe von gezackten Blitzen vorgenommen.[14]
Außer im dienstlichen Bereich wurde das Zeichen oder der Begriff von vielen Freizeit- und Nebenorganisationen gebraucht (zum Beispiel ESV Flügelrad).[15]
Funktion
Wie das Flügelrad „funktionieren“ soll, wurde in der Literatur oft diskutiert, bzw. persifliert:
- ob die Flügel schlagen und nur das Rad sich dreht
- ob die Flügel bewegungslos bleiben und das Rad rollt
- ob die Flügel fest bleiben und sich mit dem Rad mitdrehen
- ob die Flügel schlagen und sich mit dem Rad mitdrehen
Es stimmt auch nicht, dass Flügelräder bei Flügelzügen auf Flügelbahnen, die an Flügelbahnhöfen halten, zum Einsatz kommen.
Geschichte
Es hat wohl seinen Ursprung in den Darstellungen des geflügelten Götterboten Hermes, der in der römischen Entsprechung zu Hermes im Gott Mercurius zu finden ist (dessen Name sich auf den Handel bezieht) und der der Gott der Händler war. Die Römische Mythologie ordnet Merkur und Minerva Handel und das Handwerk zu, als dessen als Symbole und Allegorien sie später verwendet wurden. Hermes/Merkur wird mit Flügeln am Helm und teilweise den Schuhen abgebildet. Als Symbol der Schnelligkeit ist er als Zusteller am Postamt in Flensburg zu sehen.
- in Deutschland auf der Gedenkmünze der Ludwigseisenbahn 1835 verwendet[16]
- ab 1840 als Symbol auf den Uniformen der München-Augsburger Eisenbahn verwendet.[17]
- am 30. November 1853 wurde das Flügelrad in Preußen als Symbol der Eisenbahn eingeführt.[18]
- auch schon vor der Privatisierung trennte sich die Eisenbahn in Deutschland und letztlich Anfang 1994 von Traditionsbeständen und somit auch vom Flügelrad.[19]
Einzelnachweise
- ↑ [1]
- ↑ [2]
- ↑ [3]
- ↑ [4]
- ↑ [5]
- ↑ [6]
- ↑ Gedenkmünze, Rückseite [7]
- ↑ Unter dem geflügelten Rad, herausgegeben von Bernhard Schoßig 2001, ISBN 3-3811-2008-3
- ↑ [8]
- ↑ http://wwwfotococktail-revival.startbilder.de/bild/Eisenbahn~Belgien~Verschiedenes/6523/fluegelrad-am-bahnhof-antwerpen-centraal-130908.html
- ↑ Die Uniform des deutschen Eisenbahners, Günther Henneking 1991, Ek-Verlag GmbH (Mai 1991), ISBN 3882558253
- ↑ Unter dem geflügelten Rad, herausgegeben von Bernhard Schoßig 2001, ISBN 3-3811-2008-3
- ↑ OHE [9]
- ↑ Die Uniform des deutschen Eisenbahners, Günther Henneking 1991, Ek-Verlag GmbH (Mai 1991), ISBN 3882558253
- ↑ ESV Flügelrad [10]
- ↑ Gedenkmünze auf der Internetseite museum.com [11]
- ↑ Die Uniform des deutschen Eisenbahners, Günther Henneking 1991, Ek-Verlag GmbH (Mai 1991), ISBN 3882558253
- ↑ [12]
- ↑ Unter dem geflügelten Rad, herausgegeben von Bernhard Schoßig 2001, ISBN 3-3811-2008-3