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Apulische Tarantel

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Apulische Tarantel

Apulische Tarantel (Lycras tarantula), Weibchen

Systematik
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae)
Familie: Wolfspinnen (Lycosidae)
Gattung: Lycosa
Art: Apulische Tarantel
Wissenschaftlicher Name
Lycosa tarantula
(Linnaeus, 1758)

Die Apulische Tarantel (Lycosa tarantula, syn. Lycosa tarentula) ist eine Webspinne aus der Familie der Wolfspinnen (Lycosidae).[1] Sie ist die Typusart der Gattung Lycosa. Der Name Tarantel, ursprünglich die Benennung der Apulischen Tarantel, wird heute für eine Vielzahl nicht nahe miteinander verwandter Spinnen verwendet.

Merkmale

Männchen
Frontalansicht eines Männchens
Kopfpartie eines Weibchens

Mit einer Körperlänge von 30 Millimetern als Weibchen und 25 Millimetern als Männchen zählt die Apulische Tarantel zu den größten europäischen Wolfspinnen. Die Grundfärbung ist beim Männchen weißgrau, die des Weibchens ist gelblicher. Der Vorderkörper ist mit mit einem undeutlich abgesetzten, hellem Längsband und darunter mit einem hellen Streifen versehen. Auf dem Hinterkörper ist ein großer Längsfleck, der jenseits zwei Zacken trägt. Dahinter befinden sich dunkle Winkelflecken. Diese tragen unterseits ein schwarzes Querband, dahinter sind sie leuchtend gelb. Die Beine sind unterseits sehr kontrastreich schwarz-weiß gefleckt und oberseits einheitlich grau-braun gefärbt.

Vorkommen

Die Apulische Tarantel ist im westlichen Mittelmeergebiet, besonders im mittleren und südlichen Italien verbreitet, worauf die deutschsprachige Benennung nach der italienischen Region Apulien hindeutet. Sie bevorzugt trockene und steinige Stellen mit geringer Vegetation. Die Individuendichte ist meist gering.

Lebensweise

Weibchen mit Jungtieren

Die Apulische Tarantel lebt überwiegend versteckt in einer selbst gegrabenen 30 cm tiefen und daumendicken Wohnröhre. Diese führt senkrecht ins Erdreich hinab und ist innen mit einer feinen Gespinstdecke ausgekleidet. An der Mündung der Wohnröhre sind Grashalme, sowie andere Teile der Vegetation zu einem Kragen zusammengesponnen. Dieser Kragen überragt die nähere Umgebung oftmals. Die Spinne sitzt meist tief in der Röhre. Im Frühjahr sitzt die Spinne allerdings gerne in der Öffnung der Röhre und lässt sich sonnen. Ebenso laufen während des Frühjahres die Männchen tagsüber umher auf der Suche nach Weibchen. Nach der Paarung baut das Weibchen einen Eikokon. Dieser ist recht groß und weiß und enthält einige hundert Eier. Der Kokon wird im Innern der Röhre oft vom Weibchen mit der Hinterleibsspitze zu den wärmenden Sonnenstrahlen hingehalten.

Einzelnachweise

  1. Lycosa tarantula. In: World Spider Catalog. Version 16, Naturhistorisches Museum Bern, 2015, abgerufen am 26. Mai 2015

Literatur

  • Heiko Bellman: Der Kosmos Spinnenführer. Über 400 Arten Europas. Kosmos Naturführer. Kosmos (Franckh-Kosmos), 1. Auflage, 2010, S. 180 ISBN 978-3-440-10114-8
  • Carl von Linné: Systema naturae per regna tria naturae, secundum classes, ordines, genera, species cum characteribus differentiis, synonymis, locis. Editio decima, reformata. Araneae, S. 619-624, Stockholm 1758 (Erstbeschreibung)