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Clown

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Clowns von einer 13jährigen Schülerin auf den Färöern gezeichnet (Briefmarke von 2002)

Clowns sind Artisten, deren Kunst es ist, Menschen zum Lachen zu bringen. Die erste Erwähnung finden sie in der irischen Mythologie. Vom Meeresgott Manannan wird erzählt, dass er sich in Bel-atha Senaig als Clown verkleidete, "bei jedem Schritt spritzte Wasser aus seinen Schuhen". Auch in seinem Palast leben Clowns, "langnasig, langfüßig, hager, glatzköpfig und rot". Ab Beginn des 16. Jahrhunderts kamen Clowns in den Pausen von engl. Bühnenstücken, um die Zuschauer zu unterhalten. Heute sind sie vor allem in Zirkussen tätig, ihre besondere Form der Unterhaltung ist jedoch auch an traurigeren Schauplätzen gefragt, etwa auf Kinderstationen in Krankenhäusern.

Der Begriff Clown kommt von engl. „Tölpel“ (und damit auch von lat. colonus „Bauerntölpel“). In der ersten Ausgabe von ShakespearesHamlet“ heißen die beiden Totengräber „1. und 2. Clown“.

Der traurige Clown

Der Clown als Berufskünstler leistet sowohl eine schauspielerische als auch eine pantomimische Darstellung und zählt unter den sogenannten freien Berufen zum Bereich der darstellenden Kunst. Die von ihm gewählte Aufgabe erfordert ein hohes Maß an Empathie und psychologischem Einfühlungsvermögen, so er seine Choreografie selbst entwickelt und gegebenenfalls auf die Interaktion mit dem Publikum eingeht. Das Wort vom „traurigen Clown“ versucht hierbei zweierlei zu erfassen. Zum einen benötigt ein guter Clown für seine Arbeit ein reiches inneres Erleben und dazu gehört auch die Lebenserfahrung negativer, trauriger und niederschmetternder Schicksalsschläge, aus denen der Künstler, stellvertretend für sein Publikum, Kraft schöpft, indem er den Dingen eine paradoxe, oft überzogene Seite abgewinnt und darstellt. In diesem Spannungsbogen kann der Zuschauer herzlich lachen und seine eigene Geschichte oft wiedererkennen, mitunter sogar heilsam verarbeiten.

Zum anderen resultiert aus dem beruflichen Zwang, immer witzig und pointiert darstellen zu müssen, für den Künstler selbst oft eine innere Anspannung, die er, wie viele Berufstätige in Sozialberufen auch, nicht mit in das Privatleben nehmen kann. Die extreme Trennung von beruflichem Erleben und privater Sozialisation bringt für den Clown oft eine langsame aber stetige Entfremdung mit sich, die bei fahrendem Gewerbe zusätzlich noch mit sozialer Entwurzelung außerhalb des Kollegiums einhergeht. Die sich so mitunter entwickelnde Einsamkeit, aber auch die fehlende Bereitschaft, privat nun auch noch wenigstens ab und an „lustig“ sein zu müssen (also den Sozialkonventionen zu folgen), kann zu einer Einschätzung führen, dass der Clown eigentlich ein sehr trauriger Beruf sein müsse. (So auch in Heinrich Bölls "Ansichten eines Clowns".)

In der Literatur tauchen auch immer wieder Clowns als unheimliche Horrorgestalten auf (z. B.Stephen King „Es“), wodurch viele Menschen sich nicht über Clowns freuen, sondern Angstgefühle entwickeln.

Geschichte

Auf dem Friedhof der Kapelle in Pentonville Hill treffen sich alljährlich am 31. Mai viele Clowns, um eines ihrer großen Vorbilder und Stammväter zu gedenken: Joey Grimaldi (1779–1837), der hier bestattet wurde. In voller Kostümpracht sitzen die Clowns betend in der Kirche und ziehen dann zum Grab Old Joeys.

Berühmte Clowns

Literatur

  • Constantin von Barloewen: Clown. Zur Phänomenologie des Stolperns. Königstein 1981.

Siehe auch

Commons: Clown – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Clown – Zitate