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Benutzer:Gnom/Blog

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Mai 2015 um 21:20 Uhr durch Poupou l'quourouce (Diskussion | Beiträge) (19. Mai 2015: Wikimedia Conference.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

24. Mai 2015: Wahlen.

Endlich habe ich Zeit gefunden, mir die Kandidaten für die Community-Wahlen zum Kuratorium der Wikimedia Foundation einmal näher anzuschauen. Southpark hat ja erklärt, dass man durchaus eindeutige Pro- und Kontra-Stimmen vergeben sollte. Auf den ersten Blick hatte ich nur zu einigen Kandidaten eine klare Meinung, aber die Antworten auf die Fragen aus der Community haben mir bei den übrigen sehr weiter geholfen, so dass ich hoffentlich bis zum Fristablauf am kommenden Sonntag meine Wahl getroffen haben werde. Ein bisschen in der deutschsprachigen Wikipedia-Community aktiv sind übrigens die Kandidaten Pgallert und Denny.

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19. Mai 2015: Wikimedia Conference.

Gruppenbild.

Am vergangenen Samstag habe ich für einen Tag an der Wikimedia Conference teilgenommen. Offizielle Vertreter aus dem Präsidium waren Bücherwürmlein und sebmol, so dass ich gemeinsam mit Seewolf und Theredmonkey als „Gast“ vorbeischauen konnte. Es war toll, einige bekannte und viele für mich neue Wikimedia-Gesichter zu sehen. Spannend war die Veranstaltung sicher auch für unseren neuen Vorstand Christian Rickerts, der durch die Konferenz gleich in seiner zweiten Arbeitswoche in den Genuss einer vollen Dosis Wikiversum gekommen ist.

Sebastian, Christian und Tim besprechen sich am Rande der Konferenz.

Neben vielen Gesprächen habe ich auch ein bisschen am offiziellen Programm teilgenommen. Besonders interessant war das World Café des WMF-Boards. Es ging nämlich um den Austausch zwischen verschiedenen Wikimedia-Organisationen einschließlich der Wikimedia Foundation hinsichtlich der Organisation ihrer ehrenamtlichen Aufsichtsgremien und Vorstände. Als Vorsitzender des Board-governance-Ausschusses des Präsidiums war das für mich ein enorm spannendes Thema und habe ich eine ganze Menge lernen können.

Lila Tretikov sprach über Zusammenarbeit im Wikiversum.

Wichtigster Tagesordnungspunkt war für alle der Vortrag Lila Tretikovs. Kurz gesagt: Mein Eindruck ist gut. Große Neuigkeiten gibt es nicht, aber das ist vollkommen in Ordnung so. Die für mich wichtigste Botschaft ist, dass die Diskussion über die Weiterentwicklung der Strukturen im Wikiversum konstruktiv fortgesetzt werden soll – ein Thema, das Wikimedia Deutschland als „größtem“ Chapter sehr am Herzen liegt.

Auch habe ich mit Luis Villa gesprochen, der mit seiner großen neuen Community-Abteilung sicher einige neue Impulse setzen wird. Einer davon ist die verstärkte Beschäftigung der Wikimedia Foundation mit den technischen Anliegen von Powerusern (hierzuwiki vielleicht auch als Premiumautoren bekannt), was in wunderbarer Weise gemeinsam mit dem Projekt „Technische Wünsche“ der Entwicklungsabteilung von Wikimedia Deutschland geschehen soll.

Im Gespräch mit Elitre.
Datei:Siska Doviana, Bobby Shabangu and Lukas Mezger at Wikimedia Conference 2015.jpg
Mit Siska Doviana aus Indonesien und Bobby Shabangu aus Südafrika.

In Sachen Wikipedia war ich auch unterwegs: Ich habe mit Elitre über die Anpassung des VisualEditor für die deutsche Wikipedia-Community gesprochen. Irgendwie, niemand weiß so genau wie und warum, bin ich nämlich in den letzten Wochen quasi zu einem inoffiziellen VisualEditor-Botschafter für die deutsche Wikipedia geworden. Wer zu diesem Thema Anmerkungen hat, kann sie gern auf der VisualEditor-Rückmeldungsseite hinterlassen. Und natürlich kann ich wieder einmal jedem ans Herz legen, den VisualEditor auszuprobieren oder neu kennen zu lernen – es hat sich in den letzten Monaten enorm viel getan: Ich sage nur „Tabellenzeilen per drag & drop verschieben“, „automatische Internetquellen“ (Citoid) und „selbsterklärende Vorlagen“ (TemplateData)...

Später dann ging es von der Party wieder zurück nach Hamburg – ich habe auf Twitter gehört, dass im weiteren Verlauf des Abends sogar getanzt wurde ;-) Nicht unerwähnt bleiben darf die makellose Organisation durch die Event-Abteilung der Geschäftsstelle (Wenke Storn, Alice Körner und Daniela Gentner) und durch das „Team Internationales“ (Nicole Ebber und Cornelius Kibelka), auf die mich viele der Gäste angesprochen haben. Vielen Dank!

Das beste zum Schluss: Ich habe mal wieder einen Artikel geschrieben! Das opusculum Anwendungsvorrang freut sich über kritische Leser (ebenso wie die im gleichen Zuge überarbeiteten Artikel Geltungsvorrang, Normenkollision, Kollisionsregel und Normenhierarchie). Und aufgrund der reichhaltigen Möglichkeiten, den heutigen Beitrag zu bebildern, müssen die japanischen Gärten eine Runde aussetzen, wofür ich um Verständnis bitte.

Kommentare  
Das Kernproblem des VE ist seine Lahmarschigkeit. Immer wenn ich auf einem Wiki bin, der den VE per default anbietet und „bearbeiten“ klicke, gehe ich nach 20 Sekunden genervt auf „Quelltext bearbeiten“. Es ist sicher möglich, den VE zu einer Art Spezialeditor für komplizierte Tabellen zu machen (eigentlich eine gute Idee!), aber er vereinfacht nicht, sondern kompliziert simple Bearbeitungen. −Sargoth 09:57, 20. Mai 2015 (CEST)
20 Sekunden? Bei mir lädt der VE immer blitzschnell. Komisch. Ist für die Entwickler sicher interessant, vielleicht magst du deine Erfahrungen (zusammen mit deiner PC-Konfiguration) mal auf der VE-Feedbackseite melden. Gruß, --Gnom (Diskussion) 10:30, 20. Mai 2015 (CEST)
Nee, i mag meine Konfigurationen nicht veröffentlichen. Sie wissen es aber sowieso schon seit Beginn an und sagten schon vor ewiger Zeit, dass sie es nicht beschleunigen könnten. Falls sich da was geändert hat, habe ich es nicht mitgeschnitten. Du hast vielleicht ziemlich viel preloaded, keine Ahnung. −Sargoth 10:38, 20. Mai 2015 (CEST)
@Sargoth: Dann probiere ich einfach nochmal aus, bitte. Die Entwickler haben die Ladezeiten nämlich sehr deutlich verkürzen können. — Raymond Disk. 11:27, 20. Mai 2015 (CEST)
Letzte mal war gestern. Ich weiß allerdings nicht, ob es ein Wikimediawiki oder anderes war, also welche Version des VE gerade aufgespielt war. Ich melde mich lieber mal initiativ bei Dir, wenn es nicht mehr lange dauert :) −Sargoth 11:59, 20. Mai 2015 (CEST)

ich hab es auch kürzlich mal wieder mit dem VE probiert - aber ich konnte keine einzelnen abschnitte bearbeiten sondern immer nur die ganze seite; da hab ich ihn dann lieber schnell wieder abgeschaltet...ist das generell so oder nur bei mir? und sonst gefällt mir ja die idee, dass ich eben einfach ein poweruser bin und deshalb nicht zur VE-zielgruppe gehöre oder so ;)--poupou review? 12:25, 20. Mai 2015 (CEST)

So kenn auch ich das nur. Beim Abspeichern wird dann aber die Zusammenfassung auf den Abschnitt gelenkt. Die Seite wird aber immer als ganze gerendert. Und das kann schon mal ein wenig dauern, normalerweise geht es bei mir aber recht fix. Grüße, —DerHexer (Disk.Bew.) 12:26, 20. Mai 2015 (CEST)

For the record: Der Visual Editor rockt, braucht aber einen ziemlich neuen Rechner. Ich kann ihn erst seit dem vergangenen Herbst wirklich einsetzen, weil ich mir damals einen neuen Computer kaufen mußte. Daraus schließe ich, daß die Foundation auf Menschen, die ältere Systeme verwenden, bewußt verzichtet. Sie werden faktisch von der Bearbeitung von Wikipedia technisch ausgesperrt. Kann man so machen, sollte man dann aber auch so sagen. Durchaus überraschend bei einer amerikanischen Firma, denn es ist ja bekannt, daß dort sehr viel mehr alte Hardware eingesetzt wird als hierzulande.--Aschmidt (Diskussion) 01:38, 22. Mai 2015 (CEST)

Hm, was ist denn "alt", Aschmidt? Meines Wissens hängt es nur vom Browser ab, ob der VE funktioniert oder nicht. Gruß, --Gnom (Diskussion) 15:23, 22. Mai 2015 (CEST)
Es ist schon so, wie es beschrieben hatte. An den Computern hat sich noch mehr geändert über die Jahre. Der VE ist ein ziemlich anspruchsvolles Programm für Hardware und Software. Hinzu kommt, daß sowieso nur die allerneuesten Plattformen und Webbrowser unterstützt werden. Dadurch fällt ein großer Teil des Bildungssektors von vornherein raus. Wie gesagt, man kann das durchaus so machen, man sollte sich aber auch der Konsequenzen bewußt sein. Es ist eine Kosten-Nutzen-Abwägung, mobile ist ihnen wichtiger.--Aschmidt (Diskussion) 16:22, 22. Mai 2015 (CEST)
es ist glaube ich eher so: egal wie sie es machen, es ist dir nicht recht.--poupou review? 21:20, 25. Mai 2015 (CEST)

8. Mai 2015: Demokratie.

Canberra, hinter dem australischen Parlament.

Wieder ein etwas schwieriges Thema: Bei den Diskussionen, die ich hier in der Wikipedia und auf der Vereins-Mailingliste mitverfolge und die ich zuletzt auch während der Mitgliederversammlung in Köln hören konnte, fällt mir immer wieder eine etwas schiefe Metapher auf: Einige Wikimedianer verstehen den Verein offenbar als staatliche Struktur, mit den Mitgliedern oder der Community als Bürgern, der Geschäftsführung als Regierung und der Geschäftsstelle als Verwaltung – oder so ähnlich. Dieses Bild wird oft in verwendet, um für oder gegen bestimmte Aspekte der Vereinsarbeit zu argumentieren, insbesondere für mehr Information und Partizipation.

Dabei ist das Bild mit Vorsicht zu genießen. Zumindest mir als Juristen, der sich in Studium und Ausbildung sowohl mit Staats- als auch mit Vereinsrecht auseinandergesetzt hat und der ich versuche, mit Begriffen präzise umzugehen, fallen einige Ungereimtheiten auf. Zwar gibt es durchaus sprachliche Ähnlichkeiten: Das Präsidium wird „demokratisch“ gewählt und es gibt „Minderheitsrechte“ wie die Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Aber bei näherem Hinsehen wird klar, das ein Verein und seine Mitglieder, die grundlegenden Akteure des Gesellschaftsrechts, wenig mit einem Staat und seinen Bürgern zu tun haben.

Denn: Ein Verein ist eine Struktur, die durch einen Vertrag zwischen seinen Mitgliedern entsteht und damit vom gemeinsam Willen dieser Gruppe getragen wird. (Auch in der Staatslehre gibt es eine Vertragstheorie, aber die ist reichlich abstrakt.) Grundsätzlich entscheidet die Mehrheit im Verein, wo es lang geht – und wem das nicht gefällt, bleibt nur der Austritt, von dem in der Vergangenheit leider zu viele Community-Mitglieder Gebrauch gemacht haben. Was mir jedenfalls misshagt, ist die Vorstellung eines staatlichen Obrigkeitsdenkens: Unser Verein sollte vielmehr vom Gefühl einer Gemeinschaft geprägt sein, die das erreichen soll, was das einzelne Mitglied allein nicht schafft.

Zurück zum Thema Demokratie. Wie gesagt stellen wir die Spielregeln selbst auf: Man darf also nicht mit den Maßstäben eines Staatswesens messen, wenn man über den richtigen Grad an Information und Partizipation spricht, sondern muss sich anschauen, welche Rahmenbedingungen konkret für unseren Verein gelten – oder gelten sollten. Der Verein ist genau so partizipativ, wie die Mitglieder es wollen. Unsere Satzung ist dabei grundsätzlich darauf ausgelegt, dass der geschäftsführende Vorstand eine starke Rolle einnimmt und die Mitglieder im Allgemeinen nur das Präsidium als Aufsichtsgremium wählen und den Jahresplan genehmigen. Besonders partizipativ sind diese grundlegenden Regeln also nicht ausgestaltet.

Doch dann gibt es einen Beschluss der Mitgliederversammlung aus den frühen Tagen des Vereins, der einen solchen Willen ausdrückt – es handelt sich um einen Beschluss der 3. Mitgliederversammlung vom 1. Juli 2007: „Die Mitgliederversammlung beauftragt den Vorstand, die Vereinsmitglieder verstärkt in die inhaltliche Arbeit einzubeziehen, geeignete Maßnahmen, zum Beispiel Einrichtung von Arbeitskreisen, dazu zu ergreifen und entsprechende Regularien, zum Beispiel finanzielle Ausstattung hierzu festzulegen.“ Die Formulierung ist natürlich äußerst vage, aber sie drückt eine grundsätzliche Richtungsweisung aus. Daneben sprechen die beiden Beschlüsse zur partizipativen Jahresplanung und die vom 3. Präsidium beschlossenen Leitmotive des Vereins eine ähnliche Sprache.

Was ich damit sagen will: Mir gefällt es nicht so, wenn der Verein mit einem Staat verglichen wird. Das passt nicht und drückt ein falsches Verständnis von unserem Verein aus. Die Satzung ist keine Verfassung, sondern sie ist ein Vertrag unter den Mitgliedern. Besser ist es also, sich die geltenden Regeln anzuschauen und gegebenenfalls an ihnen zu arbeiten. Im Rahmen des Governance Review besteht derzeit ausreichend Gelegenheit, darüber zu diskutieren und an den richtigen Schrauben zu drehen. Also: weg von staatsrechtlichen Metaphern, hinein in die Wirklichkeit unserer Vereinsstrukturen!

Post Scriptum: Vielen Dank für die Kommentare und anderen Reaktionen, die ich auf diesen Beitrag erhalten habe. Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass der Text offenbar nicht besonders gut geschrieben war und es deshalb nicht besonders klar wurde, was ich sagen sollte. Jetzt hat aber gerade DaB. in seinem Blog dazu aufgerufen, an den derzeit stattfindenden Wahlen zum Board der Wikimedia Foundation nicht teilzunehmen - mit dem Argument, dass die Wahlen ja nicht den Ansprüchen gerecht würden, die man üblicherweise an die Wahlen zum Deutschen Bundestag stellt, weil nur drei von zehn Mitgliedern direkt von den Communitys gewählt werden. Und das ist genau das, was ich meine: Natürlich respektiere ich DaB.s Meinung, dass es ihm nicht gefällt, wie die Mitglieder des Boards bestimmt werden. Aber das damit zu begründen, dass das Verfahren nicht den Grundsätzen aus Art. 38 Abs. 1 S. 1 GG entspricht, bringt uns meiner Ansicht nach nicht weiter. Die Wikimedia Foundation ist nicht der Deutsche Bundestag, sondern eine Corporation nach dem Recht des US-Bundesstaates Florida und kann damit die Zusammensetzung ihrer Organe im Grunde frei bestimmen – eine Wahl sieht das Recht hier überhaupt nicht vor. Wer mehr oder weniger direkte Repräsentation der Communitys im Board der Foundation fordert, sollte konkret argumentieren, warum. Und am besten auch gleich für die Kandidaten stimmen, die sich für eine entsprechende Änderung der Bylaws einsetzen.

Kommentare  
Ist Governance Review nicht auch eine staatsrechtliche Metapher? // Martin K. (Diskussion) 11:21, 8. Mai 2015 (CEST)
Haha, guter Punkt, Martin! Mit der Bezeichnung gemeint ist wohl konkret die Corporate Governance, aber das macht es auch nicht besser. :-) Gruß, --Gnom (Diskussion) 11:27, 8. Mai 2015 (CEST)
Eben: Auch in der Wirtschaft zieht man gerne Parallelen zu staatlichen Stukturen, um so interne Institution und Hierachien zu diskutieren. Dass dieses Strukturen nicht zwangsläufig demokratisch sind (sondern meist irgendwo zwischen Diktatur und Ständestaat einzuordnen wären) ist natürlich ein anderes Thema.
Ich finde es daher gar nicht so verkehrt, auch mal solche Metapher zu bemühen, um das für und wieder verschiedner Organistationsstrukturen zu diskutieren. Nur sollte man dabei nicht das Modell mit der Wirklichkeit verwechseln. // Martin K. (Diskussion) 13:02, 8. Mai 2015 (CEST)
Eher im Gegenteil. Beim Governing without Government wird versucht, aus den negativen Erfahrungen mit Marionettenregimes von Besatzungsmächten Gebiete nur mit Militärpräsenz und Unterstützung von NGOs zu kontrollieren und zu befrieden, ohne einen Staat zu etablieren. Die Macht bleibt in den Händen der externen Streitkräfte, die gerne auch Konzermilizen sind (spart Invalidenrenten). Das hat dann nichts mehr mit demokratietrollendem Interessensausgleich zu tun, dafür ist die Region befriedet und ganz nebenbei Zugriff auf dortige Rohstoffe gewährt, die allen Nutzen. Vor allem dem Konsumenten der nördlichen Hemisphäre selbstverständlich, also uns, die wir hier kommentieren. ein lächelnder Smiley  Schön, diese neue Welt −Sargoth 13:21, 8. Mai 2015 (CEST)

Der Beschluss von 2007 wurde durch die Satzungsänderung überholt, die die heutige Struktur mit dem starken hauptamtlichen Vorstand eingeführt hat. Bei dieser fundamentalen Umgestaltung des Vereins war es ausdrücklich gewollt, dass Information, Tagesgeschäft und Kontinuität (und damit die Macht) in der Geschäftsstelle angesiedelt sind und das gewählte Präsidium nur noch bescheidene Aufsichtsfunktionen wahrnimmt. Wie gesagt, das war so gewollt. Wenn das heute nicht mehr gewollt ist, dann muss man die Satzung halt ändern und wieder mehr Funktionen auf die gewählte Seite verschieben. Aber ich frage dazu, woher jemand kommen soll, der ehrenamtlich so viel Zeit investieren kann, dass er gegenüber der Geschäftsstelle stark auftreten kann. Der Mittelweg wäre eine Satzung mit Wahl eines Repräsentaten, der für diese Funktion ein Gehalt bekommt und hauptberuflich für den Verein arbeitet. Der wäre nach seiner formalen Stellung stärker an die Mitglieder(versammlung) und seine gewählten nicht-beruflichen Kollegen gebunden, in der Praxis ist der Unterschied aber gering. Grüße --h-stt !? 16:50, 8. Mai 2015 (CEST)

Wenn ich richtig informiert bin (das ganze war vor meiner aktiven Zeit) wurde die herausgehoben Rolle des Vorstands vorallem aus Haftungsgründen geschaffen. Es ging wohl schlicht darum, dass kein ehrenamtlicher Vorstand (heute Präsidium) bereit war, im Zweifel für ein Millionenbudget zu haften. Hier war also eher eine (übertriebene) Risikoabwägung die Mutter des Gedanken, als irgendwelche Abwägungen zu Demokartie und Mitbestimmung.
Und dass die Mitgliederversammlung generell eine stärker Mitbestimmung wünscht, hat sie ja mittlerweile gleich durch mehrer Beschlüsse zur partizipativen Erstellung des Jahresplanes deutlich gemacht. // Martin K. (Diskussion) 17:57, 8. Mai 2015 (CEST)
Die Haftungsfrage war zu dem Zeitpunkt durch den neuen §31a BGB eigentlich schon geklärt. Das war zwar der Anstoß für einen Vereinsumbau, aber nicht nur ich habe damals drauf hingewiesen, dass die Haftung durch die kurz zuvor erfolgte Gesetzesänderung nicht mehr problematisch war. Man hat den Weg mit dem starken bezahlten Vorstand in der Geschäftsstelle und dem schwachen gewählten, ehrenamtlichen Präsidium trotzdem umgesetzt. Jetzt muss man damit leben oder man ändert die Struktur erneut. Kurz nach der Einstellung eines neuen Vorstands wäre das natürlich sehr schlechter Stil ihm gegenüber. Wenn man das wollte, hätte man die Interimsperiode nutzen sollen. Grüße --h-stt !? 18:19, 8. Mai 2015 (CEST)

Hallo Gnom, berichtige mich, wenn ich falsch liege: Dir geht es um den schiefen Vergleich zwischen Verein und Staat. Dies bedeutet nicht, dass Demokratie, Partizipation und mehr Information auch in einem Verein eine Rolle spielen, oder? --16:09, 13. Mai 2015 (CEST)

Liebe IP, danke für deine Nachfrage. Du verstehst mich völlig richtig. Wichtig ist es aus meiner Sicht aber, zu verstehen, dass wir das für uns richtige Maß an Partizipation selbst finden und festlegen müssen. Gruß, --Gnom (Diskussion) 16:20, 13. Mai 2015 (CEST)
deinen lezten satz würde ich sofort unterschreiben - gilt aber imho auch im staatswesen und hat deshalb eigentlich mit dem von dir kritisierten vergleich nichts zu tun. auch staatliches handeln wird imho von den bürgern eher mitgetragen, wenn sie partizipativ mitwirken. deshalb ist der vergleich am ende dann auch wieder gar nicht so schlecht.--poupou review? 10:44, 14. Mai 2015 (CEST)

Als Politiwissenschaftler noch folgende Anmerkung: Wahlen in einer Demokratie haben zwei zentrale Funktionen

  1. Sie sollen Macht legitimieren, und zwar durch diejenigen, die dieser Macht auch augesetzt wird. Wer gewählt wird, hat Macht über diejenigen, die ihn wählen. Und der Grund, die Legitimität, dieser Machtausübung liegt eben nicht in göttlicher Berufung, gegebener Weisheit, Geld oder Abstammung, sondern im Vertrauen der dieser Macht ausgesetzten. Dies ist aber bei den anstehenden Wahlen zum WMF-Board (und noch viel weniger bei den Präsidiumswahlen im Verein) tatsächlich notwendig, da hier niemand Macht über jemand anderen ausübt.
    • Einschub: Sowohl im Board, als auch Präsidium geht es nicht um Repräsentzanz und und Legitimitation von Macht, sondern viel mehr um das Vorhandensein bestimmter Fähigkeiten. Aus diesem Grund wäre es für Board und Präsidium am besten, sie würden in Form einer Technokratie zusammengesetzt - wenn da nicht der folgende Punkt wäre:
  2. Wahlen dienen dazu, Wechsel innerhalb der Macht-habenden möglichst unblutig und unproblematisch zu ermöglichen. Auch wenn es, siehe oben, im Verein keine gewählten Macht-Vertreter gibt, so ist dieser Aspekt für uns dennoch wichtig. Nicht zuletzt die Wahlen zu diesem Präsidium haben gezeigt, wie wichtig und wie sinnvoll es ist, den Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, andere Menschen in das Präsidium zu wählen (übrigens völlig unabhängig davon, wie man jetzt zu einzelnen Wahlen und Nicht-Wahlen steht).

Es gilt also abzuwägen, was wichtiger ist: Die richtigen Menschen im Gremium zu haben (also Technokratie), oder die Möglichkeit, die falschen Menschen wieder loszuwerden. Ich glaube, dass das vom WMF Board gewählte Mischverfahren (aus Communitywahlen, aus Chapter-Wahlen und aus Ernennungen) am besten funktioniert, da es, zumindest theoretisch, dafür sorgen würde, das ggfls. untaugliche Mitglieder von den anderen Vertretern still und leise aussortiert würden.--schreibvieh muuuhhhh 20:34, 17. Mai 2015 (CEST)

26. April 2015: Ausschüsse.

Das Präsidium, der „Aufsichtsrat“ des Vereins, ist mit neun Personen recht groß. Gleichzeitig sind die Aufgaben vielfältig und es gibt viel zu erledigen. Daher haben wir uns auf unserer ersten Klausur im Februar in Arbeitsgruppen organisiert, die wir Ausschüsse nennen, wie man auf der Vereins-Mailingliste erfahren konnte. Mit dieser Entscheidung haben wir die Ressort-Struktur des 3. Präsidiums gewissermaßen um neunzig Grad gekippt: Statt an inhaltlichen („Mit welchen Themen aus der Arbeit des Vereins haben wir zu tun?“) orientiert sich die Ausschuss-Idee an funktionalen Kriterien („Welche Aufgaben hat das Präsidium?“). Bisher sind wir mit dieser Entscheidung sehr glücklich. Ich bin Mitglied in drei Ausschüssen: Im Ausschuss „Internationale Beziehungen“ gemeinsam mit Sebastian, Jürgen und Tim, im Ausschuss „Communitys und Mitglieder“ gemeinsam mit Harald und im Ausschuss „Board Governance“ zusammen mit Tim.

Ausschuss Board Governance

Freiburg im Breisgau.

Im letztgenannten Ausschuss habe ich den Vorsitz inne. (Falls jemand eine Idee für eine schöne deutschsprachige Bezeichnung für „Board Governance“ hat, bin ich sehr dankbar.) Die offizielle Aufgabenbeschreibung lautet wie folgt:

  • Prüfung der Einhaltung von Satzung, Vereinsordnungen und -richtlinien durch das Präsidium sowie Identifizierung und Vorbereitung von notwendigen Anpassungen. (Zum Beispiel müssen wir zur nächsten Mitgliederversammlung die Geschäftsordnung des Präsidiums an die neue Ausschussstruktur anpassen und von der Mitgliederversammlung genehmigen lassen. Darüber hinaus fällt hierunter das ganze Thema „formelle Umsetzung Governance Review“.)
  • Identifizierung und Bereitstellung von Angeboten zur Weiterbildung für Präsidiumsmitglieder (Ich habe ja hier im Blog schon einmal über das Problem gesprochen, dass wir im Präsidium alle höchst unterschiedlich qualifiziert für unsere Aufgabe sind. Wie so eine Weiterbildung aussehen könnte, weiß ich noch nicht.)
  • Sammlung von best-practice-Beispielen und Unterbreitung konkreter Vorschläge zur Verbesserung der Präsidiumsarbeit (Hier möchte ich bei Gelegenheit unbedingt einmal eine Sammlung von Vereinen und Organisationen erstellen, mit denen wir uns vergleichen können. Wer hier Beispiele nennen kann, kann das gern in den Kommentaren tun!)
  • Konzeption, Durchführung und Auswertung eines jährlichen Reflexionsworkshops zur Präsidiumsarbeit (voraussichtlich Anfang 2016)
  • Prüfung der Interessenkonflikte von Präsidiumsmitgliedern und unterjährigen Veränderungen gemeinsam mit dem Vorstand; Hinweis des Gesamtpräsidiums bei möglichen Konflikten und Empfehlungen zur Handhabung

Hier kann ich also meine Vorliebe für geordnete Strukturen, aber auch mein Bedürfnis nach größtmöglicher Transparenz so richtig ausleben. Tim und ich haben uns für unsere Amtszeit folgende Ziele gesetzt:

  • Umsetzung des Governance Review (in Abstimmung mit der Governance-Review-Arbeitsgruppe, Jürgen und Niko, mehr dazu in unserer ersten Stellungnahme)
  • Erstellung und Auswertung einer Liste stehender Beschlüsse der Mitgliederversammlung im Vereinswiki (Dieses Projekt ist schon fast fertig und war für mich als Neuling in Sachen Vereinsmeierei eine spannende Lektion in der Vereinsgeschichte. Eine Kürzung dieser Aufzählung läge mir sehr am Herzen...)
  • Erstellung eines Präsidiumshandbuchs (ein freilich langfristiges Projekt)
Freiburg im Breisgau.

Ausschuss Communitys und Mitglieder

Dieser wunderbare Ausschuss unter Haralds Leitung hatte seine konstituierende Sitzung am Osterdienstag im schönen Schwarzwald. Er hat folgende Aufgaben:

  • Vorbereitung der Mitgliederversammlungen
    • Koordination eines frühzeitigen Austausches zu MV-Anträgen des Präsidiums (Das wird insbesondere im Zuge der Umsetzung des Governance Review eine Rolle spielen.)
    • Vorbereitung von Stellungnahmen zu Anträgen von Mitgliedern und gegebenfalls Begleitung des Entwurfsprozesses (Dieser Punkt hat bei der vergangenen Mitgliederversammlung nur mäßig gut geklappt, hier möchte ich bei der nächsten Mitgliederversammlung unbedingt eine bessere Koordination erreichen.)
    • Ansprechpartner zur Klärung der Rahmenbedingungen der Mitgliederversammlungen (Tagesordnung, offener Sonntag usw.) (Die Zusammenarbeit mit Jan Apel war bei der vergangenen Mitgliederversammlung sehr angenehm. Gleichzeitig hat die Vorbereitung der Tagesordnung noch nicht so gut geklappt wie erhofft.)
    • Kandidaturaufruf und Ansprache von KandidatInnen für das Präsidium (mit Präsidiumsreferent) (Dieses Thema wird freilich erst Ende nächsten Jahres relevant.)
  • Regelmäßige Information der Mitglieder und der Communitys über die Arbeit des Präsidiums, Entwicklung entsprechender Konzepte (Dieser Blog ist freilich nicht Teil davon, über Ideen hierzu freue ich mich aber sehr.)
  • Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Einbindung der Mitglieder und der Communitys und zur Zusammenarbeit mit diesen (mit dieser Aufgabe ist der Ausschuss das präsidiumsinterne Gegenstück zur Arbeitsgruppe Partizipation)
    • Umgang mit Fragen auf Mailingliste und Forum (Dazu gehört einerseits einfach die Beantwortung von Fragen von Mitgliedern, andererseits sehe ich es auch als unsere Aufgabe an, überhaupt ein entsprechendes Klima zu schaffen, das meiner Ansicht nach insbesondere auf der Mailingliste derzeit nicht besteht. Ich habe eventuell schon einmal angedeutet, dass ich darüber nachdenke, wie man die Situation hier verbessern kann – vielleicht durch die Einführung einer Mailinglisten-Wikiquette oder sogar durch Moderation der Liste?)
    • Einbringung der Positionen von Mitgliedern und Communitys in die Arbeit des Präsidiums (Das ist das hier schon einmal beschriebene „Zuhören“, das ich als eine unserer Kernaufgaben ansehe.)

Es gibt auch schon ein paar konkrete Ausschussziele wie beim Board-Governance-Ausschuss, aber die sind noch nicht so schön formuliert und präsentabel und fehlen daher an dieser Stelle noch. Die Zuschnitte der Ausschüsse und weitere Informationen wird man demnächst auch im Vereinswiki nachlesen können, dann in hoffentlich vollständigerer Form.

Freiburg im Breisgau.

Ausschuss Internationale Beziehungen

Schließlich bin im Mitglied in diesem Ausschuss, den Sebastian leitet. Dieser Ausschuss hat noch keine veröffentlichungsfähigen Aufgaben und Ziele, hat aber gleichwohl schon seine Arbeit aufgenommen. Im Kern geht es um die „Pflege der Beziehungen und Kommunikation zur Wikimedia Foundation und anderen Wikimedia-Organisationen“. In diesem Zusammenhang steht Mitte Mai insbesondere die Wikimedia Conference an.

Soweit zu „meinen“ Ausschüssen. Daneben gibt es noch vier andere (Vorstand, Strategie und Planung, Informationswesen, Finanzen) und neben der AG Governance Review noch eine weitere Arbeitsgruppe (Drittmittel und Partnerschaften). Die Ausschüsse sind übrigens für Mitglieder offen: Falls sich jemand für ein bestimmtes Thema besonders interessiert, kann man mit Zustimmung des Präsidiums an der Arbeit der Ausschüsse teilnehmen. Darüber hinaus gibt es natürlich noch Themen, die stets das gesamte Gremium gemeinsam bearbeitet, und manchmal bereitet man natürlich auch etwas ganz allein vor.

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19. April 2015: Die 16. Mitgliederversammlung.

Leverkusen Köln Leverkusen-Köln.

Gestern fand die 16. Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland statt. Ein großer Tag, zumal für mich eine Premiere: Ich bin zwar seit 2006 Vereinsmitglied (meine Mitgliedsnummer ist 409), aber diese für ihre mitunter heftigen Diskussionen berüchtigten Veranstaltungen habe ich immer gemieden. Auch auf der letzten Mitgliederversammlung im November 2014 bin ich in Abwesenheit ins Präsidium gewählt worden („trotzdem“ noch einmal vielen Dank für eure Stimmen!). Die Veranstaltung fand im Komed in Köln statt - der große Saal mit seiner riesigen Fensterfront ist nicht nur ein toller Raum, sondern er weckte auch schöne Erinnerungen an die letzte Wikicon. Gemeinsam mit Bücherwürmlein und Seewolf hatte ich die Mitgliederversammlung für das Präsidium vorbereitet.

Ich war zum Beginn des Tages dementsprechend aufgeregt. Etwa achtzig Leute waren gekommen. Cool fand ich es, dass etwa ein Dutzend Fördermitglieder teilgenommen haben. Der Vormittag lief gut gelaunt und die Tagesordnungspunkte gingen zügig über die Bühne, so dass wir eine Dreiviertelstunde zu früh in die Mittagspause gehen konnten. Meine Befürchtungen von schlechter Stimmung, genährt von Erzählungen vergangener Mitgliederversammlungen, haben sich nicht bewahrheitet. Im Gegenteil gab es viel Applaus, Blumensträuße und sogar einiges zu lachen (besonders zu erwähnen sind hier Bücherwürmleins Dankesworte an Jan Engelmann für seine Arbeit als Interimsvorstand). Gefreut hat mich auch der äußerst konstruktive Bericht der Kassenprüfer. Für viele interessant war sicher auch die Vorstellung von Christian Rickerts.

Nach dem Mittagessen kamen freilich die etwas brisanteren Tagesordnungspunkte: Die Aussprache und die Anträge. Aber auch hier sei es im Vergleich extrem gesittet zugegangen, versicherten mir meine Sitznachbarn. Fünf Anträge wurden zurückgezogen. Diskussionen gab es daher nur bei Sebastian Wallroths Änderungsantrag zum Jahresplan, Don-kuns Antrag „Softwareentwicklung im Einklang mit der Community“. Daneben kamen vier eher „harmlose" Anträge zur Abstimmung („Vollständige Integration des FFW in die reguläre Unterstützung“, „Klarstellung Fernwahlen“, „Amtszeit Kassenprüfer“ und „Abschaffung der Stellungnahme der Kassenprüfer zum Jahresplan“). Phänomenal war es dann, dass der Vorsitzende die Sitzung tatsächlich um Punkt sechs schließen konnte. Seewolf prägte den Ausdruck „kuscheligste MV aller Zeiten“. Nunja, für mich war es wie gesagt das erste mal und allemal reichlich aufregend.

Das Protokoll ist freilich noch nicht fertig, aber einen ganz guten Eindruck kann man neben der Meldung im Wikimedia-Blog auf Twitter gewinnen. Ich habe insgesamt vier Mal gesprochen: Stellvertretend für das Präsidium habe ich den Mitgliedern der Übergangskommission für ihre Arbeit gedankt, danach durfte ich den Bericht der Arbeitsgruppe Entlastung verlesen (was einige Teilnehmer erfreulicherweise sogar unterhaltsam fanden). Außerdem habe ich mich Sebastian Wallroths und zu Don-kuns Antrag geäußert. Allgemein kamen bei den Diskussionen vor allem Jensbest, Sebastian Wallroth und aus dem Präsidium sebmol zu Wort. Beeindruckend war auf jeden Fall die professionelle und mitunter auch strenge Versammlungsleitung durch Lyzzy und Akl.

Was die nächste Mitgliederversammlung im November angeht, so wollen wir angesichts von Stepros zwischenzeitlich erledigtem Einspruch zur Tagesordnung eine Möglichkeit schaffen, die sicherstellt, dass alle Mitglieder die Gelegenheit haben, ausreichend zu Wort zu kommen und gegebenenfalls Einfluss auf die Tagesordnung zu nehmen. Eine Idee dazu wäre eine entsprechende Seite im Forum − über Ideen dazu freue ich mich sehr. Das Beste zum Schluss: Nachdem ich in den letzten Wochen viel Zeit mit der Vorbereitung der Mitgliederversammlung verbracht hatte, habe ich in den letzten Tagen (gemeinsam mit Atamari) den Artikel über den einzigen Japanischen Garten in Köln etwas überarbeitet. Kurios ist insbesondere das in der Geschichte des Ortes begründete Lemma.

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2 April 2015: A blog post on Wikipedia and feminism.

The Hillwood Estate Japanese garden in Washington, D.C.

In March, the Wikimedia Foundation engaged in an initiative called the 'Inspire Campaign', calling for projects that address the gender gap on the Wikimedia projects. A variety of initiatives have been launched. Among them was the #ArtAndFeminism editathon, which was held in a number of locations on March 7. The scope of the event, judging by its title, was to bring feminists together in art museums and libraries around the world to create and improve articles about women artists. The Wikimedia Foundation supported this project, flooding my Twitter stream with literally several hundred retweets about the event.

By all accounts a lot of people participated in the editathon, having a great time and creating valuable content − generally speaking. I did not join simply because I did not hear about the event until after it happened. That doesn't mean that I have never written about women: so far, I have created four articles about women − three legal scholars and one author − and I have co-authored another two, one about a Nobel peace laureate and one about an automobile pioneer (you should definitely check out the English versions of these last two!). And yes, I identify myself as a feminist: I support the idea of women being equal to men. It's a no-brainer for me.

At the same time, I can't say that I am a feminist activist in any way − I have never participated in any debate on feminism before. However, those tweets from the #ArtandFeminism editathon made me think. In this post, I want to sketch out some of my thoughts regarding feminism and Wikipedia. As I have already indicated on Twitter, I am aware that feminism is a hot topic − even more so on the internet and no less on Wikipedia. Therefore, pointers from readers with more experience regarding the issue are highly appreciated.

The Wikipedia Gender Gap is Not About Feminism.

A big part of Wikipedians are men. Such a big part that you cannot deny women are drastically underrepresented. And we need to do something about that. So far, so good; everyone agrees. (Well, not everyone − we are on Wikipedia, after all − but a vast majority of community members will endorse the idea that we do in fact have a problem here.) The two intrinsic causes for this phenomenon that are always named are among Wikipedia's greatest overall challenges: the technical barriers for editing Wikipedia, and social barriers like a general lack of "netiquette" among Wikipedians. Studies have been conducted to look at these and other causes, but I digress.

So here is my point: The Wikipedia gender gap is not about feminism. Let me explain: women are underrepresented among the editing community, yes. And you could say that fixing this problem is a feminist issue because feminism is about equal representation. But the Wikipedia community is not a place like the working world, where there is money to be made and opportunities to be be had, or politics, where those in power get to influence society. Wikipedia is a project where volunteers come together to create an encyclopaedia. Doing this is hard work, and there is, unfortunately, no reward for this work.

I don't believe that convincing more women to do this work instead of having mostly men do it falls under the category of "improving equality for women". Being part of the Wikipedia community is great fun, but it is not a desirable achievement in the way that it grants you any special privilege. It's the other way round: we as the Wikipedia community are asking women to help us with our project. And that is not really what feminism is about, I would say - it's about Free Knowledge.

We need more women on Wikipedia. What we don't need, however, is more feminists.

Antoine de Saint-Exupéry: "Le géographe", 1943.

Wait!, I hear you say. What a weak point! All those male Wikipedians are the ones who get to say what topics are covered on Wikipedia and how they are being presented. And it can't be just men who are in charge here. Because its editor base is mostly male, Wikipedia suffers from a male bias. On top of that, the Wikipedia community is misogynist, that is the main reason for the lack of women. Giving women the power to tell their side of the story is part of the greater picture of creating true equality for women. And that is why we need more women editors on Wikipedia!

Well, yes and no. (And sorry for the exaggeration.) We do need more women on Wikipedia. What we don't need, however, is more feminists, be they male or female. Here is why: we encyclopaedians are awfully boring people. I always describe us by telling the story of the Geographer in The Little Prince. The Geographer refuses to include the most important aspect of the Little Prince's asteroid in the map: His Rose. The stubbornness of the Geographer bewilders the Little Prince, just as Wikipedia's stubborn rules irritate people from outside the community − readers, scholars, and newbies, that is. They are part of the "social barriers" for editing mentioned above.

"Women Topics" − Is there such a thing? Not for Wikipedians.

In order to make myself understood, I will have to explain one of these stubborn rules. Actually, the most important of them. This rule is called the Neutral Point of View. The Neutral Point of View is regarded as so important that it is one of our community's Five Pillars. And the Neutral Point of View means that nobody gets to tell "their side of the story". Not his side of the story, and not hers. A good Wikipedian is someone who follows this rule and always provides all relevant viewpoints when writing an article.

This also goes for choosing a topic to write about: ideally, Wikipedians should not write about topics that are close to them in any way. Just being interested in, say, a football club or painters from a certain period creates a conflict of interest that puts the Neutral Point of View in danger. We want to treat all our topics the same − describing them in our famous, boring way which we call encyclopaedic style. (Of course violations of this rule happen all the time, especially in the 'football club' variant. But we hope that by our sheer number, we are able to spot violations of this rule and correct them.) Therefore, there is no such thing as "women topics" for Wikipedians. Every topic is treated just the same: neutrally.

If you try to push an agenda on Wikipedia, you will be banned.

Louise Abbéma: Self-portrait, 1895.

Now we're getting to the tough part: Wikipedians are idealists. Really. We are doing the entire world's homework, after all − without anybody at least saying "Thanks". And being idealists means that we believe that although we sometimes accidentally violate the Neutral Point of View, we can in the end create an encyclopaedia that is truly neutral. We believe that we can fix all our problems, including any male bias in our content just by continuing to constantly revise our work as a large group - again and again. One might doubt that this plan can work out − but hey, people have doubted that Wikipedia would work in the first place...

So, if someone wants to join us and help get some work done, the first rule they have to learn about is the Neutral Point of View. And it is totally okay to find your own thematic niche to work in. But what is absolutely a no-go is to create new articles or to rewrite existing ones according to your own personal beliefs. And just as Antoine de Saint-Exupéry's stubborn Cartographer, Wikipedians can be very harsh when an editor violates the Neutral Point of View. All authors are expected to put their personal viewpoints aside when editing an article. If they don't, it is considered a reason to block their accounts. Simply put: If you try to push an agenda on Wikipedia, you will be banned.

Feminists are welcome on Wikipedia.

What does this mean? Well, if you want to write articles about French women painters, go ahead. But you shouldn't do it just because you want more articles about women on Wikipedia. Doing so will most likely violate the Neutral Point of View - unless you are extremely good at the encyclopaedic style. And that is very difficult, especially for newbies. Also, don't revise existing articles because you feel there is a male bias in them. You can, however, do it to improve the article's neutrality. Bring in your knowledge about a certain field. We need women who can contribute their knowledge, and this knowledge may be different from or include different facets of what men contribute.

But stay away if your actions are in any way motivated by a certain interest, or worse, a social agenda. And yes, feminism is just that. You will be banned − and I will feel sorry for you. We do need more women on Wikipedia, after all! Before I am being told off again: Yes, Wikipedia is the encyclopaedia that anyone can edit. And anyone, that includes feminists. Anyone can edit, as long as they follow the rules, including the Neutral Point of View. So yes, feminists are more than welcome on Wikipedia - but as Wikipedians, not as feminists.

Comments  
From all appearances, you may well be new to working on diversity issues involving gender / ethnic / racial relations. Assuming good faith on all sides, and remembering that "Alle Anfaenge sind schwer," here are two questions for you: 1) What do you make of the feedback you have received on the mailing list so far? 2) Did you receive any sort of standard HR training when you interned at WMF about diversity, sexual harassment, and US laws/social norms regarding "non-hostile working environment", and if so, do you have ideas for making editors who expect that sort of environment feel at home on the site? --Djembayz (Diskussion) 23:55, 9. Apr. 2015 (CEST)

This is a weird attempt on presenting a problem up side down. A quick look on the list of names of the board Lukas is a member off shows exactly were we are on diversity in WP:DE Out of the 9 board members 2 are women, chairman, vice chairmen and treasurer are white male Caucasian. So much for NVOP. What we need is more diversity - more editors from various backgrounds & probably a lot less white male Caucasian patronizing language.--ChristopheT (Diskussion) 07:49, 10. Apr. 2015 (CEST)

Well, that comparison is not really suitable as WMDE is not WP:DE. For example, less than half of the board members are eligible to vote in dewiki while in return many dewiki editors are not voting members of WMDE. Instead, these Board members are in fact from various backgrounds as you can see on wikimedia.de. Besides, by far most inhabitants of Germany are Caucasian (see for example en:Demographics of Germany#Migrant background) unlike the United States for example (see en:Demographics of the United States#Projections). I strongly agree with you that we need much more editors from all backgrounds, regardless of whether they are male or female or transgender/-ident, Caucasian or non-Caucasian, etc. and regardless of their sexual preference if there's one after all. Nevertheless, there is indeed a gender gap in Wikipedia but that has other backgrounds and requires better solutions. Cheers, —DerHexer (Disk.Bew.) 11:38, 10. Apr. 2015 (CEST)
Always when I read somebody lamenting about "white male Caucasian" or "cis" or use similiar ideologically soaked descriptions I replace "white male Caucasian" with "jewish" - And then it becomes clear that this anti-"white male Caucasian"-ideology has bad roots in its way of thinking. It is racial on its own. Blaming "white male Caucasian" in general for all the bad things in the world is a clear racial discrimination and therefore a clear sign of an ideologically driven argument. I put those people using this propaganda on my personal blacklist, because my experience in the past has shown that these propagandists aren't really driven by the positive energy of more equality and diversity, but driven by a wherever rooted mistrust and hate. --Jens Best (Diskussion) 21:56, 11. Apr. 2015 (CEST)
Jens - I was talking about facts (2 woman out of the 9 WMDE board members) as a response to Lukas WP& feminism piece.I was merely pointing out that WP has a very different bias then the one Lukas is talking about. --ChristopheT (Diskussion)
Christoph, you were trying to use the phrase "white male Caucasian" as an argument - people using this stereotypes obviously have no real arguments, therefore they create a political correctness platitude which wants to look like an argument but is in fact just pure racism. The phrase "white male Caucasian" is prejudice and not an argument. --Jens Best (Diskussion) 02:07, 12. Apr. 2015 (CEST)
Jens :"white male Caucasian" is not a stereotype - a stereotypes is when I say "Male Black Afro-Americans are better football players then white male Caucasian". Same goes for prejudice - prejudice (as the word implies) is a preconceived - usually unfavorable - judgment. Saying 7 out of 9 members are (judging by their looks) male, white and Caucasian is not a preconceived judgment (I really had to and did count the numbers to find out - no preconception I am afraid).--ChristopheT (Diskussion)
@ChristophThomas: IMHO it is nonsense to use US-buzz-words to discuss a central european situation. There is a very good reason, why we in german don't devide people by race anymore (afaik there is not even a static base for that nowadays). // Martin K. (Diskussion) 12:35, 12. Apr. 2015 (CEST)
Martin is right. In Germany, we use the term „bärtige alte Männer“ (bearded old men) to describe the ruling group. In fact, those men are white and not PoC, black, Rromni or migrants. −Sargoth 12:42, 12. Apr. 2015 (CEST)
Of course we should ask ourselfs why women as well as immigrants are so underrepresented in (german) Wikipedia. But maybe you already gave us a clue: Beside some younger geeks a lot of Wikipedians are of higher age. Men aged 50+ who already passed the rushhour of live, raised their kids, made their career, maybe retired and now have now the time to care about something like an online encyklopedia. This is a generation raised in the 1960s with a traditional role model and understanding. In this generation it was (and is) highly anusual for women to get involved in projects like ours. This is our demographic overhead. And imho it is nonsense to get rid of these old guys, just because they have the "wrong" sex. They are here and they are mostly doing a great job – but they are one of the reasons why wikipedia ist male dominated and propably will be male dominated until this generation literally dies out. // Martin K. (Diskussion) 13:40, 12. Apr. 2015 (CEST)
I think it is a language thing - the meaning & usage of "Caucasian" in English is quite different from the meaning of "Kaukasische Rasse" in German (see line 2-3 in Kaukasische Rasse). --ChristopheT (Diskussion)
I'm well aware of how caucasian is used in the US. But the point is, that in the US it is quite common to ask which race somebody belongs to, in Germany it simly is a no-go. // Martin K. (Diskussion) 13:40, 12. Apr. 2015 (CEST)
The concept of races is clearly abolished in Germany, maybe even in europe, but educated people know about critical whiteness, see Weißsein, which deals with privileges that you have as person who is read as white by others. −Sargoth 18:07, 12. Apr. 2015 (CEST)
To put some things straigth about the WMDE board: In contrary to the WMF e.g. our board was elected by all them members of the chapter. So it it's composition is not an HR-issue, but the result of an democratic process (what makes it a lot more complicated to regulate).
Last year we had (for what ever reason) 22 male an 6 female candidates, of whom 7 males and 3 female board members were elected (one of the females members resigned the day after the election for political reasons that had nothing to do with gender issues). So statistically a woman, who decided to run for office was much more likely (50%) to be elected than her male contenders (31%). This is not a bad result – especially if you consider that barely one of the female candidates could be considered an active community member, while most of the male candidates where active editors or admins.
And when it comes to the Berlin office 32 out of 67 stuff members are female – which is not a bad result either, considering, that the by far biggest department software development is a traditionaly male dominated profession.
If we wan't to close the gender gap in Wikipedia or the WMDE-Verein, we should therefore start to recruiting women, who are motivate to get active for the sake of free knowledge and collaboration. What we don't need imho are those, only targeting genderrelated articels and topics – we already have plenty of them. // Martin K. (Diskussion) 13:42, 12. Apr. 2015 (CEST)
@DerHexer  Just curious - do you think Lukas contribution is somehow part of a "better solution"? ChristopheT (Diskussion)
I don't think that it was his goal to give a better solution. He describes some perceptions and repeats some of Wikipedia's goals . —DerHexer (Disk.Bew.) 11:46, 12. Apr. 2015 (CEST)

What part of which definition of feminism does Lukas have a problem with?

  • "Merriam Webster": the belief that men and women should have equal rights and opportunities
  • "Dictionary.com": the doctrine advocating social, political, and all other rights of women equal to those of men
  • "Oxford Dictionaries": The advocacy of women’s rights on the grounds of political, social, and economic equality to men.
  • "Cambridge Dictionary": an organized effort to give women the same economic, social, and political rights as men
  • "En.Wikipedia: Feminism is a collection of movements and ideologies that share a common goal: to define, establish, and achieve equal political, economic, cultural, personal, and social rights for women

The simple definition of feminism terrified enough guys on En.Wikipedia that it led to a huge brouhaha and Arbitration on the gender gap. I'd like to think the Germans are a bit more consciousness-raised than American and English patriarchal imperialists who have not yet suffered the devastation of machismo gone wild. (Wikimedia contact.) Carolmooredc (Diskussion) 01:19, 10. Apr. 2015 (CEST)

There is indeed a difference in making it happen that all people have the same opportunities and equal rights everywhere, and in giving support to only one group of people. Because doing the latter implies that you handicap the rest even if you didn't want to. And that's not what I understand as equality and what we should stand for. For the very same reason, women's affairs officers became equal opportunities officers in Germany, etc. If there are barriers that prevent people from participating in our projects who wanted to, they should be broken down. Once this is done, all of them would be equally able to participate. That should result in an increase of all currently underrepresented groups, including women and non-Caucasians. Cheers, —DerHexer (Disk.Bew.) 12:48, 10. Apr. 2015 (CEST)
(bk) How about this definition:
  • De.Wikipedia Feminismus (abgeleitet von französisch féminisme) bezeichnet sowohl eine akademische als auch eine politische Bewegung, die für Gleichberechtigung, Menschenwürde, die Selbstbestimmung von Frauen sowie das Ende aller Formen von Sexismus eintritt.
Those criticising Gnom for antifeminism miss the point, that he is not commenting on the goals of feminism or the feminist movement in general, but on feminist activism here inside Wikipedia.
Wikipedia is a project to create a free encyclopedia, not an plattform for political activism. And therefore it is questionable to focus a campaign onto people, who consider themself as political activist. Wouldn't it be better to focus an on finding and motivating female, immigrant, disabled, transgender, gay, working class, redhead or whatever potential editors, who commit themself to the five pillars of our project in the first place?! An female physicist with professional expertise e.g. would be valueable editor, regardless if she is interested in femism or not. // Martin K. (Diskussion) 13:11, 10. Apr. 2015 (CEST)

I very much enjoyed reading this post, and I am extremely happy to see anyone of WMDE board members reasoning about such core issues of our project. But I do think that we need to differentiate here: I totally agree that all kinds of "-isms" are not really compatible with a neutral point of view, because this is exactly what isms are for: to adopt a specific view on a certain topic and to act this out in order to bring about change. However, as a concept outside encyclopedic writing, this may prove a useful tool to an end and it may serve to attract people into wikipedia, who otherwise would just not care. And while in general I would want to argue that so called women topics should just as normally be edited by male authors - my personal experience is that when it comes to notability discussions many male contributors have difficulties understanding why, for example, the bridal gown of Kate Middleton, or particular methods of knitting would be notable according to standards of a general encyclopedia. Any cultural anthropologist - male or female - would agree that these are notable items - yet the majority of wikipedians are not learned in such a field and denote such lemmata for meekish reasons. This is frustrating sometimes, and it would be definitely easier if more women were on board - whatever stupid campaign may have lured them into this in the frist place. Best,--poupou review? 14:02, 10. Apr. 2015 (CEST)

I am not shure, if the women attracted by genderism/feminism campaigns are exactly the ones, writting articles like Wedding dress of Kate Middleton, but anyway...
What we need are competent, selfreflected and openminded editors(, photographers, admins etc.) of any gender, origin, religion or social background. What we don't need are POV-warriors, no matter how good or bad their POV is. // Martin K. (Diskussion) 14:31, 10. Apr. 2015 (CEST)
Writing an encyclopedia for all is highly political and who is not feminist does not take part in the political and social achievements of the enlightened and confident modern age. This has nothing to do with not valueing the five pillars, especially the neutral point of view. Also → „neutrality“ changes. −Sargoth 16:38, 10. Apr. 2015 (CEST)
One does not have to be a feminist activist to internalize the spirit of enlightment and respect the equal rights of all humans. And of course there is a tension between political activism and neutrality (one of our five pillars). For an activist it is essential to be (at least ab bit) more radical than what is sopossed to be the common sense, for a balanced editor oder WP-admin it isn't. A political activist puts his oder her agenda first, an ideal editor tries to neutralise his own agenda and stick to the facts.
Just imagine somebody like Alice Schwarzer writing an Wikipedia article on Jörg Kachelmann – That's the conflict of interests and the lack of neutrality we are talking about.
Don't get me wrong: I don't want to ban feminist activist from wikipedia, but IMHO it's counterproductive to encourage them (or any other kind of activist) to use Wikipedia as a plattform for their political campaigns. Whom we should invite, encourage, motivate and support, are female editors, not gender agitators. // Martin K. (Diskussion) 17:58, 10. Apr. 2015 (CEST)

More efforts for diversity and equality are good. Feminism is (or lets say became) an ideology. There is (or lets say should be) no space for ideology in Wikipedia, but more female editors, more content related to relevant female human beings in all fields of art, science, economy etc. and lots of different female perspectives on the subject of how to create a collaborative encyclopedia is good for Wikipedia. --Jens Best (Diskussion) 21:45, 11. Apr. 2015 (CEST)

22. März 2015: Konstruktiv geht anders.

Hannover.

Heute fand die dritte Präsidiumssitzung statt, diesmal trafen wir uns in Hannover. Auf der Tagesordnung stand einerseits der Governance Review und andererseits die Vorbereitung der Mitgliederversammlung am 18. April. Insbesondere letzteres war ehrlich gesagt kein Spaß. Insgesamt 14 Anträge galt es zu bewerten und mit den allermeisten vielen war ehrlich gesagt nichts anzufangen. Das hat mir gehörig die Laune verdorben − und dabei hatte ich gedacht, die Strafarbeit wäre erledigt...

Nachtrag, 29. März: Wie ich in den Kommentaren schon schrieb, habe ich mich in der Zwischenzeit wieder beruhigt. Es gehört sich natürlich, von guten Absichten der Antragsteller auszugehen und von solchen sind freilich auch alle Anträge getragen. Für meinen Unmut bitte ich daher um Verzeihung. Ein Teil des Problems ist sicher in internen Abläufen des Präsidiums zu finden und auch an den Strukturen des Vereins müssen wir weiter feilen. Beides wollen wir angehen.

Kommentare  
14 Anträge? Ich finde nur 9 eingereichte Anträge im forum. Da sind wohl einige nicht ins Forum eingepflegt worden. Was fandest du denn so schlimm, dass man "nichts damit anfangen kann"? - Ich erinnere mich, dass einige Anträge in der Vergangenheit nur gestellt wurden, um Unwillen oder gar Falschaussagen in der Begründung unterzubringen, sprich die Anträge missbraucht wurden, um fragwürdige Stimmungsmache zu betreiben, da man wusste, dass diese Anträge inkl. einer auch noch so abstrusen "Begründung" an alle aktiven Vereinsmitglieder verschickt werden und man hoffte, mit zwangs-versandten Falschaussagen bei diesen Stimmung machen zu können (was auch ab und an leider funktioniert hat). Aber deine Aussage ist dann doch harsch, auch wenn ich aus eigenen Erfahrungen ahne, würde mich eine Erläuterung interessieren. --Jens Best (Diskussion) 02:58, 22. Mär. 2015 (CET)
Die vollständigen Anträge werden demnächst mit unseren Stellungnahmen veröffentlicht, dann erklärt sich sicher einiges. Gruß, --Gnom (Diskussion) 12:25, 22. Mär. 2015 (CET)
Ohne die Anträge jetzt im Detail zu kennen, vermute ich mal, dass Ihre Fülle auch damit zu tun hat, dass sich die Mitglieder bei der Erstellung der Jahresplanung weitestgehend übergangen fühlen. Und dass die Erstellung des Jahresplans entgegen entsprechender MV-Beschlüsse nicht wirklich im Austausch mit Mitgliedern und Community geschehen ist, ist ein Schuh, den sich die Geschäftsführung und das Präsidium auch dieses Mal leider wieder anziehen müssen. Hoffen wir mal, dass das beim Plan 2016 besser wird. // Martin K. (Diskussion) 12:59, 22. Mär. 2015 (CET)

Lieber Martin, das Verfahren bei der Erstellung des Jahresplans ist in der Tat ein Knackpunkt und muss dringend angegangen werden. Noch wichtiger, und darüber haben wir am Rande der Sitzung auch gesprochen, ist die allgemeine Communitynähe der Geschäftsstelle. Wir brauchen grundsätzlich eine bessere Information und Einbindung der Freiwilligen in die inhaltliche Arbeit − seien es Abteilungs-Mailinglisten, offene Jours fixes, sonstige Konsultationen und so weiter. Gruß, --Gnom (Diskussion) 09:40, 23. Mär. 2015 (CET)

Die Aussage finde ich - angesichts der Anträge, die man im Forum sehen kann - auch etwas harsch. Ich nehme mal an, du beziehst dich vor allem auf die 5 Anträge, die sich noch nicht im Forum finden?--poupou review? 19:46, 22. Mär. 2015 (CET)

Bitte verzeih die schlechte Laune, die aus meinem Beitrag spricht, poupou. Mittlerweile habe ich mich etwas beruhigt − Es hat schon sehr geholfen, hier über meinen Frust bloggen zu können (und es macht immer Spaß, auf Commons ein passendes Foto zu finden). Sagen wir es so: Ich bin zuversichtlich, dass auf der Mitgliederversammlung deutlich weniger als 14 Anträge zur Abstimmung kommen. Aber es gibt ja noch die Möglichkeit, einen Dringlichkeitsantrag zu stellen... Gruß, --Gnom (Diskussion) 09:40, 23. Mär. 2015 (CET)

Vielleicht braucht es einen Workshop zum Bloggen über Workshops für Antragswerkstätten für Anträge zum Workshop, äh, meine Versammlung. −Sargoth 17:37, 29. Mär. 2015 (CEST)

15. März 2015: Vergangenheit.

Hui, lang nicht mehr gebloggt, ich bitte um Verzeihung. Ob in der Zwischenzeit etwas Berichtenswertes geschehen ist, mag man bezweifeln; der Leser möge selbst entscheiden. Untätig sind wir im Präsidium freilich nicht geblieben.

Auf der Klausur am 7. und 8. Februar benannte mich das Präsidium zum Vertreter für die „Arbeitsgruppe Entlastung“. Dabei handelt es sich um ein Gremium, das die letzte Mitgliederversammlung geschaffen hatte. Der Beschluss sieht vor, dass sich ein Präsidiumsmitglied, der Vorstand, ein Kassenprüfer, zwei weitere Vereinsmitglieder, ein Rechtsanwalt und ein Steuerberater mit der Frage beschäftigen, ob das 3. Präsidium bei der Trennung vom Vorstand Rechtsverletzungen begangen hat und, wenn ja, ob in Folge dessen Schadensersatzansprüche des Vereins gegen die Präsidiumsmitglieder bestehen. Dazu sollten sämtliche relevanten Unterlagen des Vereins, nötigenfalls samt der E-Mail-Korrespondenz der Beteiligten, herangezogen werden. Die Aufgabe war also, reichlich schmutzige Wäsche zu waschen. Der Beschluss war jedoch nicht vollkommen rückwärtsgewandt, sondern sah auch vor, Handlungsvorschläge zu erarbeiten, um in Zukunft besser mit einer vergleichbaren Situation umgehen zu können.

Gemeinsam mit Moritz, dessen Verdienst in dieser Sache man ihm nicht hoch genug anrechnen kann, wälzte ich mich durch einen Wust von Dokumenten und erarbeitete einen Sachbericht, um der Arbeitsgruppe bei ihrer Sitzung eine vernünftige Arbeitsgrundlage zur Verfügung zu stellen. Die englische Sprache kennt für diese Tätigkeit auch das Verb „pflügen“ (to plow through a set of documents), was die Tätigkeit recht treffend beschreibt. Meine Erfahrungen aus dem Rechtsreferendariat, wo man diese Tätigkeit tatsächlich übt (um als Anwalt dem Gericht oder als Beisitzer einem Spruchkörper einen Sachverhalt aufbereiten zu können) waren hier hilfreich. Am vergangenen 5. März kam es dann zu einem Termin in der Geschäftsstelle. Mit in die Schlacht zogen neben den beiden Experten Jan als Vorstand, der sich noch einen eigenen Rechtsbeistand mitgebracht hatte und, aufgrund der großen Entfernung telefonisch zugeschaltet, Manuel für die Kassenprüfer.

Der Termin war dann, im Vergleich zu den Schrecken der Vorbereitung, gar nicht mehr so furchtbar: Alle Teilnehmer brachten interessante Aspekte ein, hinterfragten einzelne Facetten des Sachverhalts und sichteten die von Moritz und mir vorbereiteten und weitere Dokumente. Schließlich kamen wir dann aber doch recht zügig zu einem Ergebnis, das man im Vereinswiki nachlesen kann. Auf der kommenden Mitgliederversammlung werde ich dann gemeinsam mit Jan und Manuel wie vom Beschluss vorgesehen zu der ganzen Geschichte Rede und Antwort stehen. Ich bin gespannt: Das Ergebnis ist nämlich nur vorläufig, da die beiden eigentlich vorgesehenen Vereinsmitglieder in der Arbeitsgruppe bisher fehlten. Wir sahen das als einzige Möglichkeit, jetzt schon ein Resultat präsentieren zu können.

Bonndorf im Schwarzwald.

Soweit die Vergangenheitsbewältigung. Nach diesem Projekt, das ich als echte „Strafarbeit“ ansehe, geht aber auch um die Zukunft: Gemeinsam mit Harald werde ich, wie es die Zuständigkeit des frisch gebackenen Präsidiums-Ausschusses „Mitglieder und Communitys“ vorsieht, bis zur nächsten Sitzung am kommenden Samstag Beschlussvorschläge für die Position des Präsidiums zu den eingereichten Anträgen für die Mitgliedsversammlung am 18. April erarbeiten. Auf der dazugehörigen Antragswerkstatt am letzten Samstag haben wir einige davon diskutiert. Ansonsten ist der Governance Review veröffentlicht worden und wird im Präsidium und unter den Mitgliedern eifrig diskutiert. Und beim letzten „Monsters of Law“-Vortrag habe ich mich als Conférencier betätigt und dazu anderswo gebloggt.

Passend zu zwei in diesem Beitrag erwähnten Herren heute ein Foto aus dem Südwesten Deutschlands − an beide ein großes Dankeschön für die gute Zusammenarbeit!

Kommentare  
Werden denn zu der AG Entlastung nun noch Vereins-Mitglieder gewählt? Wieso gab es - anders als für die AG Partizipation - dazu keinen Aufruf zur Kandidatur? LG--poupou review? 19:45, 22. Mär. 2015 (CET)

Danke für diesen Punkt, poupou! Auf der Mitgliederversammlung möchte ich diese Frage nach der Vorstellung des vorläufigen Berichts im Tagesordnungspunkt "Entlastung des 3. Präsidiums" diskutieren. Gruß, --Gnom (Diskussion) 09:40, 23. Mär. 2015 (CET)

28. Februar 2015: Flug nach Hause.

Datei:Jardin japones en Ciudad de México.JPG
Mexiko-Stadt.

Ich habe endlich wieder einmal einen Artikel geschrieben! Haus Große Reichenstraße 37 entstand mit freundlicher Unterstützung durch Emma7stern im Rahmen des QRpedia-Projekts am HamburgMuseum während des ersten Edits am Michel im Wikipedia:Kontor Hamburg. Der Artikel ist (nach dem Stub über Gisela von Radowitz) leider erst die zweite Neuanlage seit meiner Wahl. Ich hoffe sehr, trotz der Arbeit im Präsidium auch weiterhin im Artikelnamensraum aktiv zu bleiben.

Für die Wikimania, die in diesem Jahr im Juli in Mexiko-Stadt steigt, habe ich zwei Programmvorschläge eingereicht:

Und ja, es gibt tatsächlich einen japanischen Garten in Mexiko-Stadt. Er ist nur ein paar Quadratmeter groß und gehört zu einem japanischen Restaurant an der, wie passend, Hamburger Straße (calle Hamburgo). Ein Foto gab es freilich auf Commons bisher nicht, aber wir leben ja in einer kleinen Welt und die Instagramer („IGers“) sind wirklich eine sehr nette und hilfsbereite Community.

*Nicht in Frankreich, nicht in den USA, und auch sonst ist hier wie immer alles sehr, sehr schwierig.

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23. Februar 2015: Brüssel.

Meine Einladung nach Brüssel.

Am vergangenen Donnerstag habe als Vertreter des politischen Verbands der europäischen Wikimedia-Chapter, der Free Knowledge Advocacy Group EU (FKAGEU) an einer „high-level roundtable discussion“ der Europäischen Kommission zur Urheberrechtsreform teilgenommen. Thema der Veranstaltung war „[H]ow to facilitate access to knowledge and heritage through libraries, education and cultural heritage institutions, while at the same time making sure that copyright remains a driver for creativity and investment“. Eingeladen hatte der deutsche Kommissar, Günther Oettinger.

Neben mir als Wikimedia-Repräsentant waren Vertreter des britischen Universitätsverbands, des europäischen Bibliotheksverbands EBLIDA, der Europeana, des Europäischen Verbraucherverbands, des European Writers' Council und der Europäischen Filmarchivvereinigung anwesend. Andere Teilnehmer hatten nach meinem Verständnis weniger mit dem Thema zu tun, sondern waren ganz normale Industrievertreter: der britische Filmregisseurverband, der internationale Verbund der Verwertungsrechteorganisationen, die Allianz Deutscher Produzenten und die Verlage Pearson und Sanoma. Besonderer Exot war eine Vertreterin der Regional Studies Association.

Aber der Reihe nach: Zu der Ehre, die europäischen Wikimedia-Chapter vertreten zu dürfen, war ich über Umwege gekommen: Dass überhaupt ein Vertreter von Wikimedia zu diesem Termin eingeladen wurde, hatte „unser Mann in Brüssel“, Dimitar Dimitrov, durch klassische Lobbyarbeit erreicht. Jedoch war es ein ausdrückliches Anliegen der Kommission, ausschließlich „high level“-Vertreter zuzulassen − und dafür offenbar hatte Dimi keinen wichtig genug klingenden Titel (vielleicht ist es mal Zeit, das zu ändern). Da die Vorstände und Geschäftsführer der europäischen Chapter urlaubs- und terminbedingt nicht teilnehmen konnten, fiel die Wahl auf mich: „Deputy chair of the board of Wikimedia“ klang anscheinend eindrucksvoll genug.

Datei:User Gnom and Wendy the Weasel.JPG
Das obligatorische Selfie mit Wendy, dem Wiesel im Wikimedia-Verbindungsbüro an der Thronstraße.
Mit Dimi und Karl vor dem Berlaymont-Gebäude.

Da ich zuvor keine Erfahrungen mit der Politik hatte, war ich froh, dass ich im Vorfeld von vielen Seiten Unterstützung fand: Jan Engelmann und Nicole Ebber aus der Geschäftsstelle, Niko Becker aus dem Präsidium und vor allem Dimi und sein ehrenamtlicher Kollege Karl Sigfrid, die mich auf die Situation während der Anhörung vorbereiteten und mir insbesondere eine Textvorlage an die Hand gaben, auf die ich mich stützen konnte.

Inhaltlich beschlossen wir, uns auf zwei grundsätzliche Punkte zu beschränken: Wikimedia unterstützt zunächst einmal überhaupt die Harmonisierung des Urheberrechts in Europa (insbesondere die so genannte Content-Industrie ist da völlig anderer Meinung) und zweitens fordern wir die Schaffung einer verpflichtenden Panoramafreiheit in der gesamten EU (bisher ist diese Entscheidung den Mitgliedstaaten überlassen). Mehr zu den politischen Zielen der FKAGEU findet man auf Meta.

Im Sitzungssaal.

Dann war es soweit: Dimi und Karl begleiteten mich bis zum Eingang des Berlaymont-Gebäudes, wo das nebenstehende Bild entstand. Ich wurde dann mit den anderen Teilnehmern der Anhörung in einen großen Konferenzsaal geführt, in dem an einem großen ovalen Tisch auf der einen Seite die Mitarbeiter der Kommission und auf der anderen Seite wir Interessenvertreter platziert waren. Hinter uns saßen die Simultandolmetscher für die drei Arbeitssprachen Deutsch, Englisch und Französisch.

Nach und nach trudelten auch ein knappes Dutzend Mitarbeiter der Kommission ein. Schließlich tauchte auch Günther Oettinger auf, begrüßte uns reihum mit Handschlag und machte ein paar einleitende Bemerkungen. Dann ging es los: Reihum stellten wir unsere vorbereiteten Positionen vor (ich durfte als mit Abstand jüngster Teilnehmer anfangen). Bemerkenswert fand ich, dass auch alle anderen Anwesenden vorbereitete Formulierungen mitgebracht hatten. Nachfragen wurden keine gestellt, und als der letzte von uns nach einer guten Stunde fertig war, verließ uns Günther Oettinger schon wieder − der nächste Termin rief. Vor der verbleibenden Delegation durften wir noch Anmerkungen zum Gesagten machen. Wie gut, dass ich mich für diese zweite Runde frühzeitig gemeldet hatte, denn außer mir kamen nur noch zwei weitere Interessenvertreter zu Wort − dann war die vorgesehene Zeit um und wir wurden verabschiedet.

Meine Argumentationshilfe.

Wegen der für die Anhörung geltenden Chatham House Rule kann ich übrigens nicht berichten, wer was gesagt hat. Insgesamt ging es jedoch viel um die Frage, ob man das Urheberrecht überhaupt harmonisieren und an moderne Nutzungsarten anpassen müsse oder ob man die bestehende Praxis beibehalten sollte, die Nutzung von Inhalten zu bestimmten, im Gesetz derzeit nicht vorgesehenen Zwecken auf vertraglicher Ebene, also durch Lizenzen zu regeln. Im zweiten Schritt sprachen die Teilnehmer über das Verhältnis zwischen Autoren und Verlegern auf der einen und Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen wie Bibliotheken und Universitäten auf der anderen Seite. Der Bürger als Endnutzer urheberrechtlich geschützter Inhalte kam wenig zur Sprache.

Jeder Teilnehmer hatte im Ergebnis also nur die Gelegenheit, etwa eine knappe DIN-A4-Seite Text vorzulesen, die man auch schriftlich hätte einreichen können. Enttäuschend, aber wenig überraschend ist auch, dass bei diesem „roundtable“, der ausdrücklich für Vertreter der Zivilgesellschaft und der Kultur- und Wissenschaftsorganisationen reserviert war, dennoch die Hälfte der Anwesenden große Unternehmen oder gar Branchen vertraten.

Gruppenbild auf der Place Londres.

Abends konnte ich beim Essen und dem obligatorischen belgischen Bier danach zwei weitere Brüsseler Netzaktivisten kennen lernen: Diego Naranjo von European Digital Rights (EDRi) und Lorenz Kraemer, den Referenten der Europaabgeordneten Cornelia Ernst. Am nächsten Morgen ging es dann schon wieder zurück nach Hamburg. Die Wahl des Mitbringsels für die Lieben daheim fiel leicht: Es gibt in Belgien nämlich Gnom-Bier! Das Etikett ist übrigens wohl urheberrechtlich geschützt − aber ich fange jetzt mal nicht an, Löschanträge zu stellen...

Für einen Besuch des Brüsseler japanischen Gartens war leider keine Zeit.

Insgesamt war die Anhörung in Brüssel für mich enorm spannend − und ich bin wie gesagt für die gute Vorbereitung sehr dankbar. Objektiv gesehen war der Termin selbst absurdes Theater (wir alle wissen ja, wie das ist mit den Gesetzen und den Würsten). Aber eine solche Einladung hat vor allem symbolischen Charakter: Wikimedia war in der ersten Reihe mit dabei und hat seine Position vertreten. Wir haben jetzt als offizieller Ansprechpartner der Kommission einen Fuß in der Tür und werden das nutzen, um am Ball zu bleiben.

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13. Februar 2015: Community.

Ich habe ja schon einmal gesagt, dass wir im Präsidium erschreckend gut miteinander auskommen. Dabei sind wir eine sehr gemischte Truppe mit ganz unterschiedlichen Qualitäten: Jürgen Friedrich hat einen theoretischen Hintergrund in der, wenn ich es richtig verstehe, Wissensforschung und bringt sehr viel Gremienerfahrung mit. Catrin Schoneville als langjährige Mitarbeiterin der Geschäftsstelle ist eine gute Kommunikateurin. Sebastian bringt Unternehmergeist mit und schreckt nicht vor Zahlen und anderem Unbill zurück. Kurt Jansson vermittelt uns als Mitgründer des Vereins immer wieder die Ideale des Freien Wissens. Tim Moritz Hector leitet das Gremium mit ruhiger Hand und hält die Fäden zusammen. Nikolas Becker beeindruckt mich mit seiner guten Auffassungsgabe, weil er die Dinge wirklich hinterfragt. Sabria David bringt einerseits Ruhe in die Gruppe, andererseits sorgt sie dafür, dass wir den Blick für die großen Themen nicht verlieren. Und Harald Krichel bringt immer wieder die Perspektive der Community ein.

Hamburg.

Was mich näher zu meinem Thema bringt: Der Editcount liegt im Präsidium zwischen Null und 60.000 − man könnte also sagen, dass wir in den Community teils mehr, teils weniger verhaftet sind. Das heißt aber nicht, dass wir nicht alle den satzungsmäßigen Zielen des Vereins verbunden sind, denn sonst wären wir ja nicht dabei. Und bei einem sind wir alle einer Meinung: Die Community dabei zu unterstützen, das großartige Projekt Wikipedia weiter voranzubringen, ist Kernaufgabe des Vereins. Dass freilich bei den Einzelheiten und der Schwerpunktsetzung im Präsidium wie auch unter allen Mitgliedern Uneinigkeit herrscht, darüber habe ich schon einmal geschrieben.

Und so wird auch in diesem Jahr bei der Diskussion des Jahresplans, die Ende nächster Woche beginnt und über die bei der Mitgliederversammlung am 18. April in Köln zu entscheiden sein wird, das Budget und der Zuschnitt der Abteilung Ideenförderung (ehemals Team Communitys) voraussichtlich das heiße Eisen sein. Selbstverständlich ist sie nicht die einzige Abteilung, mit der die Freiwilligen zu tun haben: Die Abteilung Bildung, Wissenschaft & Kultur organisiert unter anderem GLAM-Projekte wie den Edit-a-thon Pissarro mit und der Software-Entwicklung verdanken wir nicht nur Wikidata, sondern in Zukunft vielleicht auch verstärkt die Behebung des einen oder anderen technischen Problems in den Projekten.

Ich wollte diesen Beitrag nutzen, um einmal mein Bild der idealen Community-Abteilung zu zeichnen. Aber da fangen die Probleme schon an: „Community-Abteilung“ darf man nicht sagen, denn wie gerade gesagt sollte ja jede Abteilung der Geschäftsstelle für die Community da sein. Also „Ideenförderung“, nicht „Team Communitys“. Dann habe ich gelernt, das Wort „Förderung“ sei unpassend; das ist beim letzten Förderrichtlinienworkshop im September 2014 herausgekommen. Jedenfalls reden wir über die Abteilung, die Literaturstipendien gewährt, Reisekosten zu Redaktionstreffen erstattet, Kameras für Abgeordnetenportraits bereitstellt, die Miete im Lokal K bezahlt, bei der Wikicon-Orga hilft und so weiter und so fort. Ist alles super toll und wichtig, brauchen wir mehr von.

Kritik ist hier in der Vergangenheit oft am Verfahren geäußert worden. Freiwillige empfanden die erforderlichen Anträge als bürokratisch, die Zeit bis zur Bewilligung der Unterstützung als zu lang und die Nachfragen aus der Geschäftsstelle als hinderlich. Meine Position ist hier ziemlich radikal: Die Community hat den Verein unter anderem deshalb gegründet, damit er ihr die Arbeit abnehmen kann, auf die man als Freiwilliger keine Lust hat. Und so müssen die Mitarbeiter der Geschäftsstelle wohl oder übel eben diese doofen Aufgaben übernehmen. In meinen Augen geht das so weit, dass im schlimmsten Fall ein Mitarbeiter den für die Förderung notwendigen Antrag selbst schreiben muss.

Als Freiwilliger sollte man sich idealerweise nur kurz mit einer Förderidee bei der Geschäftsstelle als one stop shop melden müssen und fertig. So können sich die Freiwilligen auf das konzentrieren, was sie am besten können: Einfach losgehen und machen. Auch die Erhebung der benötigten Daten, die für den Rapport der Mittelverwendung nach San Francisco so wichtig sind, muss meiner Ansicht nach die Geschäftsstelle übernehmen − denn auch hier handelt es sich definitiv um eine „doofe Aufgabe“. Ganz ohne Zusammenarbeit geht das freilich nicht, denn insbesondere das Ziel einer nachhaltigen Communityarbeit kann nur erreicht werden, wenn die Freiwilligen ihre Erfahrungen mit anderen teilen (die Wikimedia Foundation hat dafür den Begriff „learning patterns“).

Wie gut, dass ich nach all dem, was ich in der letzten Zeit so gehört habe, mit dieser Vorstellung nicht allein bin. Ich bin also guten Mutes, dass die Geschäftsstelle hier mit der Zeit noch besser und professioneller wird. All das heißt übrigens nicht, dass es auch in Zukunft Ideen geben wird, die der Verein nicht fördert − denn wir haben nicht umsonst Förderrichtlinien und die haben, das ist ihre Aufgabe, Grenzen. (Am 28. und 29. März werden diese Richtlinien übrigens bei einem Workshop im Wikipedia:Kontor Hamburg weiterentwickelt.) Und was die Zukunft des Förderprogramms Freies Wissen angeht, habe ich mich ehrlich gesagt noch nicht positioniert. Ich denke jedoch, dass das Ideenportal als soziales Instrument unbedingt in der einen oder anderen Form bestehen bleiben sollte.

Und sonst so? Letztes Wochenende war unsere erste Präsidiumsklausur. Die spannendsten Themen waren der Jahresplanentwurf und die Vorstandssuche. Und fünfzig Meter von dem Teehaus im heutigen Bild entfernt habe ich übrigens studiert.

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30. Januar 2015: Paradigmenwechsel.

Kaiserslautern.

Wie erwähnt schaue ich mir ja immer die Aufzeichnungen der Monatsmeetings aus San Francisco und Berlin an. In der Januar-Ausgabe des Jour Fixe der Wikimedia Foundation fielen ein paar Sätze, die mich aufhorchen ließen und ich möchte kurz versuchen, sie hier wiederzugeben.

Früher sei eines der Leitbilder der Wikimedia Foundation gewesen, dass sich Leserzahlen, Autorenaktivität und die Qualität der Inhalte gegenseitig positiv beeinflussen: Je mehr Leser die Projekte haben, desto mehr aktive Autoren können sie gewinnen und desto besser sind die Inhalte auf den Projekten, was wieder mehr Leser anzieht, und so weiter.

Das Paradigma "If we get more readers, we will get more editors" müsse jedoch überdacht werden. Die Frage: "Does readership lead to participation?" sei mit "It's not that simple" zu beantworten. Die Statistik könne eine solche Verbindung nicht unterstützen (und wenn die Foundation so etwas sagt, dann hat sie sich höchstwahrscheinlich intensiv damit beschäftigt.) Auch ein Konnex zwischen der Beteiligung vieler Autoren und einer hohen Qualität der Inhalte liege zwar nahe, sei aber nicht zwingend. Schließlich wisse man auch nicht, ob eine hohe Qualität zu mehr Lesern führe, weil man Qualität nicht messen könne.

Ein neuer Gedanke sei nun, nicht nur auf die Qualität der Inhalte zu achten, sondern den Fokus auf verfügbares Wissen zu erweitern. Leider wurde die Idee in der einführenden Präsentation Erik Möllers dann nicht weiter verfolgt; die verbleibenden 60 Minuten der Veranstaltung halte ich nicht für berichtenswert. Deshalb habe ich den Plan, diesen Post im Kurier zu veröffentlichen, verworfen − ich konnte das "Ja, und?" der Leser schon hören ;-) Also nur eine kurze Meldung an dieser Stelle.

So weit, so gut. Ich freue mich übrigens sehr über die Kommentare zu meinem letzten Beitrag (unter anderem haben sie eine falsche Annahme meinerseits aufgezeigt, danke dafür!). Ich würde mich freuen, wenn so etwas wieder geschieht, so ein leichter Schlag auf den Hinterkopf hat ja noch nie geschadet. Anfangs bin ich mit diesem Blog ja nicht groß an die Öffentlichkeit gegangen. Das ändert sich jetzt so langsam (danke an Southpark für die Verlinkung auf Facebook!). Ich möchte dies zum Anlass nehmen, diese Seite etwas ansprechender zu gestalten. Possierliche Paarhufer wie andernorts habe ich jedoch leider nicht zu bieten, stattdessen möchte ich einer Leidenschaft nachgehen, der ich mich viel zu selten widme.

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Wer selber nachsenen will, hier ist der Videolink -- southpark 14:35, 30. Jan. 2015 (CET)

Ohne das Video in Gänze gesehen zu haben: Hast Du irgendeine Vorstellung davon, was mit „ auf verfügbares Wissen“ gemeint sein könnte. Geht es da um den Versuch schon vorhandene Inhalte (Bücher, Datenbanken, etc.) unter freier Lizenz zu bekommen? Und falls ja: wie stellt man sich deren Integration in die Wikipedia vor? Schließlich haben wir hier ja eigene formale und inhaltliche Anforderungen. Abgesehen von BotPedia-Stubs dürfte man fremde Inhalte also kaum ohne ein entsprechendes Lektorat übernehmen können..
P.S.: "It's not that simple" ist übrigens eine Erkenntnis mit allgemeiner Gültigkeit ;) // Martin K. (Diskussion) 15:04, 30. Jan. 2015 (CET)

das erste was mir bei dem Ansatz von Erik, wie hier berichtet, einfiel war diese Signpost-Post von Ex-Wikidata-Denny mit einer deutschen Zusammenfassung hier. Es geht also nicht abstrakt um gute Inhalte, sondern eher um Wissen x Leser. -- southpark 15:12, 30. Jan. 2015 (CET)
@Martin: Ich habe den Begriff "knowledge" metaphysisch verstanden, also nicht auf irgendwelche Inhalte oder Formate bezogen. Tatsächlich endet die Vorstellung dieses Gedankens sehr abrupt mit Eriks Einleitung, im Rest des Videos findet sich nichts mehr dazu. Gruß, --Gnom (Diskussion) 19:01, 31. Jan. 2015 (CET)

26. Januar 2015: Wie es sein sollte.

Ireas hat in Bezug auf den Jahresplan 2015 einen tollen Beitrag in seinem Blog veröffentlicht. Ich bin sehr sehr glücklich über diesen Beitrag, weil er erstens ein Vorbild dafür ist, wie man auf konstruktive Weise an der vereinsinternen Diskussion teilnehmen kann. Danke dafür! Zweitens bin ich mit Ireas inhaltlich so ziemlich einer Meinung, was meine Begeisterung natürlich noch verstärkt ;-) Ich möchte versuchen, hier auf seine Punkte zu antworten.

  • Zum Ablauf: Ende des Monats ist der Entwurf des Vorstands fertig. Danach haben wir als Präsidium ein wenig Zeit, uns den Entwurf anzusehen und Kritik zu üben. Schließlich wird der Entwurf den Mitgliedern zugänglich gemacht. Ireas' Hoffnung, "dass der Wegfall von FDC-Geldern durch das deutliche Mehr an Spenden ausgeglichen werden kann", teile ich nicht ganz: Es ist davon auszugehen, dass der Haushalt für 2015 doch spürbar kleiner als der des vergangenen Jahres sein wird. Aber wir werden sehen.
  • "Inhalte statt schöner Worte": Hier spricht Ireas mir aus der Seele, was daran liegen mag, dass er wie ich Jurist ist. Ich habe dem Punkt daher nichts hinzufügen und werde mich bemühen, dazu beizutragen, dass der neue Entwurf hier besser wird.
  • "Echte Beteiligung statt Abnicken": Auch das sollte so sein. Der knappe Zeitrahmen ist hier jedoch ein echtes Hindernis, was Ireas auch anmerkt. Erst für den Jahresplan 2016 können wir hier wirklich deutliche Verbesserungen erreichen. Ich kann aber garantieren (und möchte hier schon einmal ein Beispiel setzen), dass die Kritik auf jeden Fall wahrgenommen wird - besonders, wenn sie so konstruktiv ist wie hier! Wir sollten auf jeden Fall in der einen oder anderen Form auf im Vorfeld der Mitgliederversammlung geäußerte Vorschläge und Kritik eingehen, insbesondere dann, wenn der Entwurf des Vorstands sie nicht übernehmen sollte. Wichtig finde ich hier Ireas' Punkt, dass mit der Veröffentlichung des Entwurfs entsprechende Hinweise einhergehen sollten, wie die Mitglieder Einfluss nehmen können.
  • "Keine Fortsetzung des Wachstums": Ich stimme auch diesem Punkt zu und denke, dass er auch anderswo nicht auf Widerspruch stößt. Einerseits gibt die aktuelle Finanzlage einen gewissen Rahmen vor, der keine großen Sprünge nach oben zulässt. Andererseits schätze ich die Stimmung in der Geschäftsstelle so ein, dass Konsolidierung und eine Fokussierung auf bessere inhaltliche Arbeit derzeit groß geschrieben werden.
  • "Freiwilligen- und Projektunterstützung". Das ist natürlich der heiße Punkt. Die Anzahl der Stellen in der Abteilung Ideenförderung und das ihr zur Verfügung stehende Sachbudget für die Freiwilligenunterstützung sind natürlich das heiße Eisen im gesamten Jahresplan.
Einen wichtigen Gedanken möchte ich zu diesem Punkt anbringen: Mehrmals habe ich in der letzten Zeit bei Gesprächen mit Mitarbeitern der Geschäftsstelle den Satz gehört, dass man sich von dem Gedanken verabschieden muss, dass nur die Abteilung Ideenförderung für die Community da ist. Die Umbenennung der Community-Abteilung in "Ideenförderung" ist wohl Ausdruck davon. Beinahe jede Abteilung ist (auch) für die Community da: Die Kommunikationsabteilung hilft bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Community-Projekten. Die Abteilung Bildung, Wissenschaft & Kultur ist unter anderem im GLAM-Bereich zusammen mit Freiwilligen sehr aktiv. Die Abteilung Software-Entwicklung arbeitet mit ehrenamtlichen Entwicklern zusammen und steht über eine eigens dafür zuständige Mitarbeiterin (Birgit Müller) mit den Communities im ständigen Kontakt. So kann die Software-Abteilung des Vereins unangenehme Erfahrungen, wie wir sie von den Entwicklern der Foundation kennen, vermeiden und gleichzeitig tolle Projekte für die Community umsetzen.
Solche Querschnittsansätze sind inhaltlich natürlich spitze - nur in einem Wirtschaftsplan lassen sie sich schlecht abbilden. Der neue Entwurf muss das deutlich machen und so den tatsächlichen Unterschied zwischen altem und neuem "Community-Haushalt" besser zeigen. Das bringt uns zu Ireas' erstem Punkt zurück ;-) Schließlich, das möchte ich hier anmerken, war der Entwurf aus dem vergangenen November auch für mich insbesondere von der Personalie Dirk Frankes geprägt.
  • "Umstrukturierungen": Hier muss ich, und in sofern ist es doof, dass das der letzte Punkt ist, ein wenig dämpfen. Denn die Gliederung der Geschäftsstelle in Abteilungen und Hierarchien ist nun mal alleinige Sache des Vorstands. Hier kann zum einen das Präsidium nur beraten und begrenzt Einfluss nehmen, indem es entsprechende Ziele setzt. Auch die Mitgliederversammlung hat zwar die Budgethoheit, aber nicht die Organisationshoheit, die fällt nämlich unter die Geschäftsführung, die dem Vorstand obliegt. Insofern ist anzumerken, dass Jan Engelmann die Geschäftsstelle schon etwas umstrukturiert hat, seitdem er das Amt des Vorstands von Pavel Richter übernommen hat. Andererseits denke ich, wie oben bereits angemerkt, dass die Geschäftsstelle dadurch nicht zu sehr durchgewirbelt wurde, sondern die Mitarbeiter sich auf ihre Arbeit konzentrieren können. Der Verweis auf den Governance Review ist jedoch vollkommen richtig: Wir im Präsidium sind sehr gespannt auf den Bericht. Ich stimme Ireas zu, dass sämtliche Diskussionen in diese Richtungen von den Ergebnissen des Governance Review abhängig gemacht werden sollten.

Soweit meine Gedanken. Den weiteren Ablauf habe ich ganz oben schon beschrieben. Ich bin gespannt, wer sich noch so zu Wort meldet. Und ach ja, auch dieser Blog hat eine Kommentarspalte! ;-)

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Solche Querschnittsansätze sind inhaltlich natürlich spitze - nur in einem Wirtschaftsplan lassen sie sich schlecht abbilden - das ließe sich schon abbilden, indem man die Ziele und die Budgets (samt Personal- und Sachkosten) im Plan in irgendeine nach außen nachvollziehbare Beziehung setzt. So hat man viele Ziele und einen davon scheinbar vollkommen unabhängigen Finanz- und Personalplan, der einem nur das große Raten lässt welches Ziel nun welche Priorität hat und wieviel Personal tatsächlich für Community eingeplant ist und wieviel nicht. Das ließe sich allerdings ändern durch einen deutlich detaillierten Finanzplan und der Offenlegung von Querverbindungen. -- southpark 08:31, 27. Jan. 2015 (CET)
+1. --Gnom (Diskussion) 11:57, 28. Jan. 2015 (CET)

Danke dir für die Antwort.

  • Zur Beteiligung. Hier ist meiner Meinung nach die Unterscheidung zwischen der Erstellung und der Diskussionsphase wichtig. Dass dieser Jahresplan nicht mehr partizipativ erstellt werden kann, ist, denke ich, allen klar. Für einen Mangel an Beteiligung in der Diskussionsphase gibt es aber für mich keine Entschuldigung mehr, daher hoffe ich, dass es da auch nichts zu kritisieren gibt. :)
  • Zu den Querschnittsansätzen. Das ist nun kein neuer Gedanke, sondern (zumindest bei manchen Bereichen) auch gelebter Alltag. Allerdings mit teilweise großen organisatorischen Problemen bei der Zusammenarbeit und bei der Klärung der Zuständigkeit. Hier hoffe ich auf eine deutliche Verbesserung. Außerdem darf die Aufteilung nicht dazu führen, dass an manchen Stellen Budgets und Personal verdeckt wegfällt.
  • Zu den Umstrukturierungen. Organisationsfragen, die eine solche Dimension annehmen, dass sie den Jahresplan beeinflussen, sind meiner Meinung nach auch Fragen für die Mitgliederversammlung. Schließlich beschließt diese den Jahresplan, und die Mitglieder sollen auch an seiner Erarbeitung teilnehmen. Da wäre es widersinnig, diesen Bereich aus den Kompetenzen der Mitgliederversammlung im Speziellen und der Mitglieder im Allgemeinen auszunehmen.

Grüße, ireas (Diskussion) 14:34, 28. Jan. 2015 (CET)

Gerade den letzten Punkt sehe ich ähnlich:
Die GS und das Präsidium sind nur bedingt vergleichbar mit einem Unternehmen und seinem Aufsichtsrat. Während bei ein Unternehmen selbstständig handelt und sich der Aufsichtsrat auf eine reine Kontrol- und Nachjustierfunktion beschränken kann, sind bei einem Verein die Mitglieder (repräsentiert durch MV und Präsidium) die eigentlich handelnden Akteure und die Geschäftsstelle (so hart das klingt) nur Mittel zum Zweck. Es ist daher legitim, dass die Mitglieder (vertreten durch das Präsidium) die GS nach ihren Vorstellungen formen. Natürlich ist allein aus Effektivitätsgründen ein Gewisses Maß an Unabhängigkeit und Selbstverantwortlichkeit unabdingbar, aber die Richtlinienkompetenz muss dabei eindeutig beim Präsdium liegen.
Und das bedeutet im konkreten Fall des Jahresplans eben, dass sich die Strategie des Präsidiums nicht auf die warmen Worte zu Beginn des Dokuments beschränken darf, sondern konkrete Umsetzung im Finanz- und Personalplan finden muss. Und das war nach Wahrnehmung vieler im Jahresplan 2015 nicht der Fall. // Martin K. (Diskussion) 19:41, 28. Jan. 2015 (CET)
Bei der "alleinigen Aufgabe des Vorstands" würde ich ja auch widersprechen, beziehungsweise einen deutlichen Unterschied zwischen Präsidium umd MV machen. Die MV ist kein Organ des Vereins, die MV ist der Verein selbst und dessen Verkörperung. Die MV hat volle Gewalt über alles und rein theoretisch könnte die MV auch das Tagesgeschäft betreiben. Da dieser Betrieb in der Praxis aber unhandlich wäre, erschafft die MV Organe mit bestimmten Aufgaben, die die MV vertreten: Sei es der Vorstand, sei es das Präsidium, sei es Arbeitsgruppen. Die Organe haben bestimmte festgeschriebene Aufgabenbereiche, die ihnen von der MV zugewiesen wurden. Die MV hat solche Aufgabenbereiche nicht und kann jederzeit jede Aufgabe an sich ziehen, wenn es sinnvoll erscheint - die MV ist letztlich souverän und Herrin über alles; alle anderen Rechte und Pflichten von Vereinsorganen sind von ihr abgeleitet. Ich sehe da einen sehr grundlegenden Unterschied zwischen Präsidium (mit definiertem eingegrenztem Aufgabenbereich) und MV (die die Aufgabenbereiche selbst definiert und problemlos ändern kann und soll) -- southpark 11:37, 29. Jan. 2015 (CET)
Ergänzung zu meinem obigen Beitrag, genauer zur Rolle des Präsidiums: Unabhängig davon, wie die aktuelle Satzung zu interpretieren ist, und in Anlehnung an Solange I: Nach meiner Vorstellung sind wir irgendwann an dem Punkt, an dem die MV ihr Recht zur Beeinflussung der Organisationstruktur gar nicht mehr wahrnehmen muss, da die interessierten Mitglieder diese zum einen auf Bereichsebene, zum anderen bei der Erarbeitung des Jahresplans beeinflussen können. Von diesem Zustand sind wir aber noch weit entfernt. In der Zwischenzeit sollte meiner Meinung nach das Präsidium als von den Mitgliedern direkt gewähltes Gremium als Korrektiv wirken können. Grüße, ireas (Diskussion) 01:41, 31. Jan. 2015 (CET)

Stimmt, ich nehme den Satz zurück. Die Mitgliederversammlung (übrigens doch ein Vereinsorgan) kann natürlich in die Organisationsstruktur der Geschäftsstelle eingreifen − anders als das Präsidium. Danke für den Hinweis, Martin, Southpark und Ireas! Gruß, --Gnom (Diskussion) 11:57, 28. Jan. 2015 (CET)

19. Januar 2015: Arbeit.

Schon wieder ist einiges passiert: Am vergangenen Montag war die erste Präsidiums-Telefonkonferenz, am Samstag die zweite Präsidiumssitzung. Die Protokolle kann man demnächst auch im Vereinswiki nachlesen und dort natürlich auch fragen stellen. Zeit, hier mal wieder ein paar Gedanken festzuhalten, wie immer sofern es nicht die laufende, vertrauliche Arbeit des Präsidiums betrifft.

  • Unbequeme Entscheidungen. Zur Arbeit im Präsidium gehören eine Menge Entscheidungen. Leider muss man manchmal auch eine Entscheidung treffen, die nach reiflicher Überlegung und Diskussion die richtige ist, aber in der Community und unter den Vereinsmitgliedern womöglich wenig beliebt sein wird. Die Festlegung des Termins der nächsten Mitgliedersammlung Anfang April ist ein gutes Beispiel dafür. Ausführlich hat Sebastian es im Vereinswiki begründet, hier nochmal kurz die Gründe: Aufgrund des Sparzwangs des Vereins wollten wir eine doppelte Mitgliederversammlung im Frühjahr vermeiden. Gleichzeitig benötigt die Vorbereitung und Abstimmung des Wirtschaftsplans Zeit. Schließlich sollte der Termin nicht in den Ferien liegen. Das führt nun dazu, dass die nächste Mitgliederversammlung zwar wie beschlossen im ersten Quartal "einberufen" wird (das heißt, dass im ersten Quartal die Einladungen verschickt werden), aber tatsächlich zu Beginn des zweiten Quartals stattfindet. Ich persönlich finde das überhaupt nicht schlimm, aber ich kann gut verstehen, wenn ein paar Leute schimpfen oder zumindest die Stirn runzeln. Ich kann hier nur versichern, dass uns die Entscheidung nicht leicht gefallen ist und wir wirklich ausgiebig das Für und Wider abgewägt haben.
  • Wir wachsen. Die letzte Spendenkampagne war enorm erfolgreich. Der Verein hat den Anlass genutzt, nicht nur für Spenden, sondern auch für die Fördermitgliedschaft zu werben. Und da hat der Verein offenbar bei vielen Menschen den richtigen Nerv getroffen, genauer gesagt bei tausenden von Menschen. Das bedeutet, dass der Verein einerseits seinen gesellschaftlichen Rückhalt stärkt und andererseits seine Finanzierung auf eine andere Grundlage stellt. Mehr dazu wahrscheinlich zu gegebener Zeit an offizieller Stelle. Das bedeutet zusammen mit den größeren Anstrengungen des Vereins, Drittmittel anzuwerben und der veränderten Perspektive bei den FDC-Mitteln, dass sich unsere Finanzierungssituation deutlich ändert, und zwar nicht unbedingt zum schlechteren.
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zu "Wir Wachsen": Mit dem von dir behaupteten "gesellschaftlichen Rückhalt", den der Verein bekäme, wäre ich ein wenig vorsichtiger. Ich habe als Präsidiumsmitglied mal einige Fördermitglieder getroffen und kann deswegen sowohl persönlich als auch mit Blick auf die traurige Realität der Mitgliederbetreuung durch die Geschäftsstelle generell sagen, dass dieser Eindruck massivst täuscht. Die Menschen spenden zu 99,9% für die Wikipedia (auch wenn einige von ihnen nicht mal wissen, wie die denn genau funktioniert), keiner hat auch nur den geringsten Schimmer über den Verein und was der macht oder behauptet zu machen. Die Fördermitglieder (und viele der "aktiven Mitglieder") sind Karteileichen und das war vom ehemaligen Vorstand auch genau so gedacht. Wollte man unter Richter mal eine Kampagne machen, um mit dieser großen Zahl von Menschen in Kontakt zu treten, kam allen ernstes das Argument, man solle die lieber nicht ansprechen, weil vielleicht wollten die ja in Ruhe gelassen werden und würden dann gehen, wenn man sie anspräche!!

Und genau so sieht es aktuell aus. Der Verein hat Null Rückhalt in der Bevölkerung, Wikipedia ist beliebt, aber das war's dann auch. Ich habe das in meinen ersten zwei Jahren (in denen ich dann auch noch gleich Präsidium war) lernen müssen, dass die verfilzten Strukturen des Vereins rund um und in der Geschäftsstelle in einer Illusionsblase leben, in der man es sich gemütlih gemacht hat, aber keinerlei Ambitionen hat, der Rolle, die die Wikipedia und das wachsende Bewusstsein, dass digitalisierte Kultur zugänglich sein sollte, spielt den Möglichkeiten entsprechend zu entsprechen.
Meta: Sehr schöne Idee, dein "in-wiki"-Blog. Gefällt mir sehr gut.
PS: Wenn du glaubst die Terminierung der MV wäre schon eine "unbequeme Entscheidung" gewesen, schnallst du dich besser an, denn da kommen sicher noch ganz andere Kaliber auf der Entschedungsebene in den nächsten knapp zwei Jahren. :) --Jens Best (Diskussion) 14:44, 14. Feb. 2015 (CET)

8. Januar 2015: Agenda setting.

Noch zwei Kurier-Beiträge von mir:

  • „Gemeinfrei zum 1.1.2015“: Eine harmlose Notiz zum Public Domain Day, in dem ich mich dennoch bei der Berechnung einer Schutzfrist verrechnet habe und bei dem es mir leider misslungen ist, vor lauter Freude über die Gemeinfreiheit der Werke, auch den nötigen Respekt vor den Verstorbenen anzubringen. Außerdem gab es ein Crossposting zum selben Thema. Naja.
  • „Bitte recht freundlich!“: Ein längerer Kommentar, in dem ich ein bisschen agenda setting für bessere Umgangsformen innerhalb der Community betreiben möchte. Positive Reaktionen gab es per E-Mail, auf meiner Diskussionsseite und durch eine Reihe "Danke"-Klicks; die Beiträge auf der Kurier-Diskussionsseite waren weniger begeistert. Hier möchte ich am Ball bleiben.

Und sonst? Heute haben wir den ersten größeren Beschluss gefasst. Am Montag findet die erste Telefonkonferenz statt, am Samstag darauf schon die zweite Präsidiumssitzung.

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30. Dezember 2014: Zielkonflikt.

Pavel Richter hat neulich auf der Vereins-Mailingliste sehr schön formuliert, was der Verein aus seiner Sicht alles macht:

"Wir entwickeln Software und fördern Ehrenamtliche; wir arbeiten mit Kulturinstitutionen zusammen und sind in ein internationales Wikimedia-Netzwerk eingebunden; wir fördern Kooperationen mit Bildungseinrichtungen und wir führen jede Menge Veranstaltungen durch; wir haben für einen Verein unserer Größe eine enorme Außenwirkungen in der Presse und Öffentlichkeit, und wir sind die mit Abstand größe Online-Fundraiser-Organisation in Deutschland."

Was auffällt: Die Förderung von Ehrenamtlichen ist in dieser Aufzählung nur einer von acht Punkten, dessen, was den Verein aus Pavels Sicht ausmacht. Ich höre jetzt schon einige Communitymitglieder schimpfen: "Wie kann das sein? Der Verein wurde doch von und für die Community gegründet! Hauptaufgabe des Vereins muss es nach wie vor sein, uns Communitymitglieder zu unterstützen!! Das ist ja der Grund, weshalb Pavel gehen musste!!!" Auch wenn ich diese Kritik an Pavels Position überspitzt formuliere: Sie ist natürlich vollkommen korrekt. Doch der Verein ist mehr als nur Freiwilligenförderung.

Diejenigen, die nämlich meinen, dass der Verein nur oder zumindest vorrangig für die Freiwilligen da sein sollte, die haben irgendwie versäumt, das auch so in die Satzung zu schreiben. Da heißt es:

  1. Zweck des Vereins ist es, die Erstellung, Sammlung und Verbreitung Freier Inhalte [...] in selbstloser Tätigkeit zu fördern, um die Chancengleichheit beim Zugang zu Wissen und die Bildung zu fördern. [...] Dazu soll auch das Bewusstsein für die damit zusammenhängenden gesellschaftlichen und philosophischen Fragen geschärft werden.
  2. Bei der Sammlung und Verbreitung der Freien Inhalte sollen in erster Linie, aber nicht ausschließlich, Wikis zum Einsatz kommen. [...]
  3. Der Verein soll die Aufgaben einer Sektion [...] der Wikimedia Foundation [...] wahrnehmen. [...]
  4. Dem Zweck des Vereins sollen namentlich dienen:
  • der Betrieb und die finanzielle Förderung des Betriebs von Internetsystemen zur Erstellung, Sammlung bzw. Verbreitung Freier Inhalte. Der Schwerpunkt soll dabei auf den verschiedenen internationalen Wikimedia-Projekten liegen.
  • die Verbreitung und die Förderung der Verbreitung Freier Inhalte auf anderen Wegen, zum Beispiel in digitaler oder gedruckter Form, mit Schwerpunkt auf den Inhalten der verschiedenen internationalen Wikimedia-Projekte.
  • die Beschaffung, Bereitstellung und Verbreitung von Informationen sowie die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Freie Inhalte, Wikis und den verschiedenen Wikimedia-Projekten. Dies soll beispielsweise durch Veranstaltungen oder Informationsmaterial geschehen.
  • die Klärung wissenschaftlicher, sozialer, kultureller und rechtlicher Fragen im Zusammenhang mit Freien Inhalten und Wikis zum Beispiel durch Gutachten, Studien und Vergabe von Stipendien. [...]

Zunächst einmal möchte ich als Jurist meckern, dass mir das alles irgendwie zu viel Prosa ist (wie man an den vielen Auslassungen in meinem Zitat vielleicht schon erkennt). Die Satzung ist für mich stellenweise wie ein Roman geschrieben - am "schlimmsten" ist der hier gerade teilweise wiedergegebene § 2. ;-) (Ich würde mich gern im Rahmen des Governance Review um dieses Thema kümmern - wohl zusammen mit Kurt und Sebastian, von denen die Satzung in großen Teilen stammt.)

Übrigens: Die Satzung der Wikimedia Foundation kommt mit nur drei Sätzen aus:

The mission of the Wikimedia Foundation is to empower and engage people around the world to collect and develop educational content under a free license or in the public domain, and to disseminate it effectively and globally.
In coordination with a network of individual volunteers and our independent movement organizations, including recognized Chapters, Thematic Organizations, User Groups, and Partners, the Foundation provides the essential infrastructure and an organizational framework for the support and development of multilingual wiki projects and other endeavors which serve this mission. The Foundation will make and keep useful information from its projects available on the Internet free of charge, in perpetuity.

Zum Inhaltlichen: Ich habe gehört, dass die breite Fassung des satzungsmäßigen Zwecks des Vereins ganz bewusst geschah, weil man sich den Verein schon bei seiner Gründung als etwas größeres vorstellte, als ein reines Community-Fördervehikel. Und natürlich ist die Satzung nur der allgemeine Rahmen für das, was der Verein tun soll. Es kommt in praktischer Hinsicht, wie so oft, darauf an, was man daraus macht.

Worauf ich aber hinaus möchte: Unsere Gemeinschaft befindet sich in einem Zielkonflikt: Soll der Verein sich mehr auf die Communityförderung beschränken oder eine viel größere Rolle gesellschaftliche Rolle als wichtige Nichtregierungsorganisation im Bereich der Freien Inhalte einnehmen? Ich habe das Gefühl, dass häufig über viele Dinge gestritten wird, ohne dass man sich über diese unterschiedlichen Grundannahmen im Klaren ist. (Von einer Klärung dieser Frage ganz zu schweigen.)

Meine Position dazu ist übrigens die folgende: Communityförderung ist eine der Hauptaufgaben des Vereins, aber sie ist nicht die einzige Aufgabe und sollte auch nicht die einzige Aufgabe sein. Unsere gesellschaftliche Tätigkeit als Nichtregierungsorganisation sollte sich jedoch auf Kernthemen beschränken, die klar innerhalb unseres satzungsmäßigen Zwecks liegen und hinsichtlich derer unter den Mitgliedern Konsens besteht. Und unsere Communityförderung muss besser werden. Wie das geht, und wie man diese Ziele in bezahlbarer Weise erreicht, das sind aus meiner Sicht die Hauptaufgaben dieses Präsidiums.

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8. Dezember 2014: Hallo Welt.

Ich habe einen Kurier-Beitrag über unser Team geschrieben! Und leider war wie immer eine Formulierung drin, die nicht besonders gut ankam. Nunja:

Das neu gewählte Präsidium von Wikimedia Deutschland stellt sich vor

Wir, das auf der 15. Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland gewählte 4. Präsidium, haben am 1. Advent in der Berliner Geschäftsstelle unsere konstituierende Sitzung durchgeführt. Vielen Dank für eure Stimmen, danke an die ausgeschiedenen Präsidiumsmitglieder für ihre wertvolle Arbeit und danke an alle Kandidaten und freiwilligen Helfer für ihr Engagement!

Gruppenbild des 4. Präsidiums.

Vorsitzender des Aufsichtsgremiums des Vereins ist nach wie vor Tim Moritz Hector (Benutzer:Bücherwürmlein). Ihm stehen als Schatzmeister Sebastian Moleski (Benutzer:Sebmol), als stellvertretende Vorsitzende Kurt Jansson (Benutzer:Kurt Jansson) und Lukas Mezger (Benutzer:Gnom) sowie die BeisitzerInnen Catrin Schoneville, Harald Krichel (Benutzer:Seewolf), Jürgen Friedrich (Benutzer:Jürgen Friedrich (WP)), Nikolas Becker (Benutzer:Theredmonkey) und Sabria David zur Seite (der Kurier berichtete). Bei einem kleinen Brunch gemeinsam mit Vereins- und Communitymitgliedern sowie Vereinsmitarbeitern entstand das erste Gruppenbild.

Kurzvorstellungen der einzelnen Präsidiumsmitglieder finden sich hier. Themen der ersten Sitzung waren neben einer Einführung der „Neuen“ in die Arbeitsweise des Gremiums die Fortführung der Vorstandssuche und des Governance Review sowie erste Planungen zur wohl schon bald stattfindenden nächsten Mitgliederversammlung. Alle Anwesenden waren guter Stimmung und über das gute, konstruktive Arbeitsklima erfreut. Das wollen wir so beibehalten!

Impression von der konstituierenden Präsidiumssitzung.

Es liegt uns am Herzen, während der nächsten zwei Jahre mit den Vereinsmitgliedern und den Communitys in guter Verbindung zu stehen. Wir möchten gern auch eure Standpunkte in unsere Arbeit im Präsidium einfließen lassen, und dafür ist es wichtig, dass wir wissen, was euch wichtig ist. Wenn ihr Vorschläge, Ideen, Kritik und persönliche Erfahrungen habt, die für unsere gemeinsame Sache wichtig sind, dann wendet euch gerne an uns – über unsere Diskussionsseiten oder per E-Mail an praesidium/at/wikimedia.de. Gerade eure unterschiedlichen Perspektiven werden uns helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Während die operative Arbeit beim Vorstand liegt, verantwortet das Präsidium dabei als Aufsichtsgremium die Festlegung strategischer Ziele. Von allen Freiwilligen haben wir den kürzesten Draht in die Geschäftsstelle und möchten diese Verbindung als eure Vertreter im Verein kräftig nutzen. Zum Schluss möchten wir uns noch einmal herzlich für euer Vertrauen bedanken: Von vielen Seiten aus dem Verein, den Communitys, der Geschäftsstelle und aus dem internationalen Wikiversum haben wir freundliche und ermunternde Nachrichten bekommen. Das spornt an! Gnom und bue, 8.12.

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6. Dezember 2014: Was wir so machen.

Wie ich es mir vorgestellt hatte, besteht die Präsidiumsarbeit unter anderem darin, viel zu lesen. Manchmal gehört aber auch Fernsehen dazu: Die Wikimedia Foundation und Wikimedia Deutschland zeichnen ihre monatlichen Jour fixes auf - bei der Foundation sind die Videos öffentlich, bei Wikimedia Deutschland (noch) intern. Gestern habe ich einen Punkt des Jour fixes der Foundation in einen Kurier-Artikel gegossen.

Interessant finde ich auch, was für eine heterogene Gruppe wir doch sind, was unsere Arbeitsweisen angeht. Manche teilen ihre Gedanken eher öffentlich mit, manche eher intern. Manche möchten aktiv Akzente setzen, andere bringen ihre Meinung eher reagierend und planend ein. Manche stimmen alles ab, manche "machen einfach". Auf jeden Fall bringen sich alle ein - auf unterschiedliche Weise. Und das ist gut so!

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2. Dezember 2014: Freundschaft und Geld.

Wer schreibt den Wirtschaftsplan?

Gestern hatte ich noch vergessen, ein weiteres Spannungsfeld in der Kompetenzverteilung zwischen Präsidium und Vorstand aufzuzeigen:

Laut § 12 Abs. 6 Nr. 3 der Satzung stellt der Vorstand den Wirtschaftsplan allein auf. Danach wird er von der Mitgliederversammlung beschlossen, § 8 Abs. 1 Nr. 3. Bei unterjährigen Änderungen des Wirtschaftsplans wird der Beschluss der Mitgliederversammlung durch einen Beschluss des Präsidiums ersetzt, § 10 Abs. 3 Nr. 7. Ich denke auch hier wieder, dass die Vorstellungen der Vereinsmitglieder und die Satzungswirklichkeit auseinander gehen. Der aktuelle Vorstand hat aber versprochen, den Wirtschaftsplan in einem kooperativen Prozess zu erstellen, in den nicht nur Geschäftsstelle und Präsidium, sondern alle Vereinsmitglieder einbezogen werden.

Hier sieht man wieder, wie wenig Einfluss die Satzung dem Präsidium in Bezug auf die operative Tätigkeit des Vereins verleiht. Das ist wahrscheinlich auch gut so, denn im Präsidium sitzen ehrenamtliche Mitgliedervertreter, und zumindest ich habe mit der Aufstellung eines Wirtschaftsplans in einer solchen Höhe keinerlei Erfahrungen, von der nötigen Zeit mal ganz zu schweigen. Sebmol hat neben seinem Blogeintrag zur Mitgliederversammlung im Vereinswiki ein Hundert-Tage-Programm veröffentlicht. Dort findet sich der Punkt „Vorstand bei der Aufstellung des Wirtschaftsplans 2015 beraten“ − das ist sicherlich eine gute Idee, aber wir sollten uns im Klaren sein, dass die Aufstellung des Wirtschaftsplans letztendlich alleinige Kompetenz und Verantwortung des Vorstands ist.

Neue Freunde.

In der letzten Zeit haben mich immer mehr Wikimedianer in sozialen Netzwerken hinzugefügt, sei es auf Xing, Facebook oder Twitter. Ich freue mich darüber sehr und halte das sicher über eine gute Idee, um in Kontakt zu bleiben. Aber insbesondere mein Facebook-Account ist doch ziemlich privat und ich überlege, mir für diesen Zweck einen Zweitaccount anzulegen. Vielleicht ist das aber auch eine doofe Idee.

Liebes Tagebuch, habe ich schon erwähnt, dass diese Präsidiumssache ganz schön viel Arbeit ist? Aber sie macht Spaß! Ich hoffe sehr, dass ich vor lauter Bürokratie nicht das Artikelschreiben aufhöre...

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1. Dezember 2014: Eindrücke von der ersten Sitzung.

Ein Tag in Berlin.

Gestern fand die erste Sitzung statt. Das wichtigste zuerst: Ich habe mich unheimlich über die freundliche Stimmung und die konstruktive Arbeitsweise gefreut. (Es gab sogar eine Adventskerze!) Die Idee, die lange Sitzung (es ging von 9:30 bis 17:00 Uhr) für ein Stündchen zu unterbrechen, um mit ein paar Vereins- und Community-Mitgliedern und Mitarbeitern der Geschäftsstelle zu brunchen, war super. Leider waren nur etwa ein Dutzend Leute da, aber so war auch für uns die Nahrungsversorgung für den Rest des Tages gesichert ;-)

Die Sitzung.

Erst noch gewöhnen muss ich mich daran, dass das Präsidium nicht allein tagt, sondern gemeinsam mit dem Vorstand, der Vorstandsreferentin und dem eigenen Referenten des Präsidiums. Dadurch ist man nicht komplett unter sich und die Gruppe ist sehr groß, aber Rückfragen sind umso schneller beantwortet. Auch die umfassende Verschwiegenheitspflicht des Präsidiums ist natürlich eine gewisse Fessel, wenn man eine offene Diskussionskultur pflegen möchte. Daher wird dieser Blog nicht viele Arbeitsergebnisse erwähnen können; dazu sind die offiziellen Protokolle der Präsidiumssitzungen im Vereinswiki da. Nur so viel: Inhaltlich sind wir voll damit beschäftigt, Dinge wie den Governance Review und die Vorstandssuche weiter voranzutreiben. Ansonsten war die erste Sitzung natürlich sehr davon geprägt, uns neue Präsidiumsmitglieder in die Arbeitsweise des Organs einzuführen. Außerdem steht bald ja schon wieder die nächste Mitgliederversammlung an.

Kompetenzen des Präsidiums.

Noch nicht ganz verstanden habe ich die konkrete Rolle des Präsidiums. Ich verstehe uns als eine Art Aufsichtsrat mit sehr beschränkten Kompetenzen. § 10 Abs. 4 Nr. 4 und Nr. 5 der Satzung machen deutlich, dass wir lediglich „die strategische Ausrichtung des Vereins fortzuschreiben und Zielvorgaben für den Vorstand zu formulieren“ und „die Geschäftsführung des Vorstands zu kontrollieren und zu beaufsichtigen“ haben. Das bedeutet, dass wir uns aus der konkreten Tätigkeit der Geschäftsstelle heraushalten müssen, denn das ist alleinige Kompetenz des Vorstands, § 12 Abs. 6 Nr. 1. Hier haben viele Community- und Vereinsmitglieder meiner Erfahrung nach ungenaue Vorstellungen und überschätzen den Einfluss der Geschäftsstelle. Unsere wichtigste Aufgabe scheint damit zu sein, die Strategieplanung des Vereins fortzuschreiben, denn sie ist die einzige (!) Möglichkeit des Präsidiums, die operative Tätigkeit des Vorstands zu beeinflussen, indem wir ihm so nämlich „Zielvorgaben“ im Sinne der Satzung machen. Ich möchte dieses Thema in der nächsten Sitzung des Präsidiums noch einmal ansprechen, damit wir alle vom richtigen Grundverständnis ausgehen.

Das Präsidium und die Geschäftsstelle.

Für die Beziehung zwischen der Geschäftsstelle und dem Präsidium bedeutet das meiner Meinung nach, dass das Präsidium einen äußerst vorsichtigen Kontakt zu den Mitarbeitern der Geschäftsstelle zu pflegen hat. Um unsere Kontrollaufgabe zu erfüllen, dürfen und müssen wir Fragen stellen, uns berichten lassen und an am monatlichen Jour fixe teilnehmen (es gibt eine Videoaufzeichnung). Alles, was in die Nähe einer Weisung gegenüber einem Mitarbeiter der Geschäftsstelle rückt, haben wir als Präsidium zu unterlassen.

Ausblick.

Zum Schluss, liebes Tagebuch: Ich habe den Eindruck, dass sowohl die Vereinsmitglieder als die Geschäftsstelle trotz (oder gerade wegen) der Geschehnisse der Vergangenheit ein einigermaßen großes Vertrauen in das neue Team haben. Das tut sehr gut und spornt an − Danke!

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30. November 2014: Auf dem Weg zur ersten Sitzung.

Es ist 6:30 Uhr. Ich sitze im Eurocity von Hamburg nach Berlin. Dort findet heute die erste Sitzung des neuen Präsidiums statt. Zwischendurch wird es in der Geschäftsstelle einen Brunch geben, zu dem die Vereinsmitglieder eingeladen sind. Ich habe sehr viele Dinge im Kopf und bin sehr gespannt, was mich heute erwartet. Fünf Punkte stelle ich mir derzeit als „Programm“ für meine Tätigkeit im Präsidium vor:

  1. Finanzen. Kurzfristig müssen wir uns überlegen, wie wir den zu erwarteten Kürzungen im FDC-Budget begegnen wollen. Hier gilt es, die Rufe aus San Francisco (Wikidata! Ergebnisse! Keine Bürokratie!) und aus der Community (Mehr Freiwilligenunterstützung! Keine Bürokratie!) irgendwie in Einklang zu bringen. Zumindest teilweise finden sich da ja vielleicht Überschneidungen ;-)
  2. Neuer Vorstand. Mittelfristig muss das Präsidium gemeinsam mit der Übergangskommission einen ganz supertollen neuen Vorstand finden. Hier bin ich enorm auf die Ergebnisse der Übergangskommission gespannt und freue mich auf die Vorstellung der Kandidaten.
  3. Governance Review. Die Ergebnisse des Governance Review müssen in konkrete Strukturänderungen fließen und dürfen nicht im Sand verlaufen. Zu erwarten sind notwendige Satzungsänderungen, neue Geschäfts- und Finanzordnungen und geänderte Abläufe. Apropos Governance: Für meine Arbeit als Präsidiumsmitglied wird ordentliche Governance unter anderem bedeuten, als gewählter Mitgliedervertreter die Arbeit des Vorstands zu begleiten und zu überwachen und dabei immer den Blick für die großen Themen zu behalten und nicht in „Mikromanagement“ zu verfallen. Eine professionelle Arbeitsweise innerhalb des Präsidiums ist mir dabei enorm wichtig. Da ich über keinerlei Erfahrung in dieser Hinsicht habe, wird das sicher ein spannendes Thema ;-)
  4. Der Community zuhören. Als einer von sechs Wikipedianern im Präsidium muss ich es irgendwie schaffen, meine Ohren konstant bei der Community zu haben. Vielleicht ist dieser Blog ein Schritt in die richtige Richtung. Und möglicherweise lässt sich hier irgendeine schicke ausklappbare Kommentarspalte einbauen. Ab sofort werde ich versuchen, nicht nur in der Hamburger Community noch häufiger vorbeizuschauen. Einige Diskussionsseiten, die ich zwischenzeitlich immer wieder von meiner Beobachtungsliste nehme, sind wohl ab jetzt Pflichtlektüre. Auch die Wikimania 2015 habe ich mir gleich mal in den Kalender eingetragen. Besonders schwer wird es sein, der schweigenden Mehrheit eine Stimme zu verleihen. Zum Beispiel denen, die (wie ich) den VisualEditor total dufte finden und gern und täglich benutzen...
  5. Zum Schluss zwei noch nicht ganz ausgegorene und weniger konkrete Gedanken.
    • Anträge und Berichte. Der Verein muss meiner Meinung nach noch mehr als bisher eine einzige große Antrags- und Berichtwerkstatt werden. Das klingt ganz grauenhaft und ist es auch, aber da muss der Verein durch. Denn Berichte voller Listen und Zahlen sind das, was die Herzen in San Francisco höher schlagen lässt und wenn das so gefordert wird, dann müssen wir auch liefern. Andererseits sind Anträge und Berichte das, worauf Freiwillige wohl wenig bis gar keine Lust haben, und da muss das Team der Geschäftsstelle noch mehr als bisher niedrigschwellig unterstützen und nötigenfalls den Förderantrag und den Ergebnisbericht für das Communitymitglied selbst schreiben. Dann können die Communitymitglieder nämlich das tun, was sie gern tun und am besten können: Machen.
    • Den Miesmachern auf die Finger hauen. Schon lange ist es mir ein Anliegen, dass wir als Community- und Vereinsmitglieder gemeinsam daran arbeiten, die Stimmung zu verbessern. Wie wir das erreichen: Indem wir diejenigen unter uns, die keine ordentliche Diskussionskultur pflegen, vor die Wahl stellen: Sag es nett, sag es nicht − oder du fliegst. So hat es Jimmy Wales unter großem Applaus auf seiner Rede auf der Wikimania ausgedrückt und genauso sehe ich es auch. Mir ist klar, dass dieses Thema mit der Präsidiumsarbeit wenig bis gar nichts zu tun hat, aber ich dachte, dass es nicht schadet, meine diesbezügliche Meinung hier mal aufzuschreiben ;-)

So, liebes Tagebuch. Offenbar bin ich jetzt tatsächlich Präsidiumsmitglied in einem Verein mit tausenden Mitgliedern, zig Mitarbeitern und einem Jahresbudget in Millionenhöhe. Und nein, niemand hat behauptet, dass das einfach sein würde. Dann wollen wir mal!

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29. November 2014: Gewählt.

Ich wurde ins Präsidium von Wikimedia Deutschland gewählt und muss das erst einmal verarbeiten. Vielleicht hilft ja dieser Blog. ;-)

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