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Lauch

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Porree oder Lauch
Porree (Allium porrum)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Vorlage:Subclassis: Lilienähnliche (Liliidae)
Vorlage:Ordo: Spargelartige (Asparagales)
Vorlage:Familia: Zwiebelgewächse (Alliaceae)
Vorlage:Genus: Zwiebelartige (Allium)
Vorlage:Species: Porree
Wissenschaftlicher Name
Allium porrum
L.

Porree (Allium porrum), oft Lauch aber auch Breitlauch, Winterlauch, Borree, Welschzwiebel, Gemeiner Lauch, Spanischer Lauch, Aschlauch, Fleischlauch genannt, ist eine aus dem Mittelmeerraum stammende Art aus der Gattung Allium. Porree wird im deutschsprachigen Raum häufig einfach als Lauch bezeichnet und zählt zu den Gemüsen.

Beschreibung

Porree wird unter die Zwiebelgewächse (Alliaceae) gefasst. Er ist eng mit der Gartenzwiebel und dem Knoblauch verwandt, die ebenfalls zu der Gattung Allium gehören. Er hat keine Zwiebel. Der Blütenstand hat einen glatten Schaft und eine vielblättrige, langgeschnäbelte Hülle, welche länger als der große, kugelige, vielblütige Blütenstand ist. Im Blütenstand stehen viele hellpurpurnen Blüten zusammen aus denen sich nach der Befruchtung eirunde Kapseln bilden. Man sät ihn im Frühjahr, verpflanzt ihn um Johannis 24 cm weit voneinander und schlägt ihn im Winter im Garten recht tief ein, damit die Blätter bleichen, oder lässt ihn im Land stehen und bedeckt ihn mit Stroh.

Bestandteile

Porree enthält Vitamin C, Vitamin K und Folsäure sowie die Spurenelemente Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen und Mangan. Die antioxidativ und antibakteriell wirkende Schwefelverbindung Allicin, die aus Alliin und dem katalysierenden Enzym Allinase entsteht, verursacht den intensiven Geruch und Geschmack von Porree.

Herkunft

Der Porree ist vielleicht nur eine Kulturform von Allium ampeloprasum, welche wild im Mittelmeerraum vorkommt und als Sommerporree kultiviert wird. Sie gleicht dem Porree, trägt rote Blüten, hat rot angelaufene Sprosse und entwickelt weit stumpfere Kapseln. Sie schmeckt pikanter und wird besonders im Orient genutzt.

Verwendung

Porree wird sowohl als Gemüse (meist Winterporree) als auch als Küchengewürz (meist Sommerporree) genutzt; man kann ihn als Gemüse oder Salat essen, oder zusammen mit Möhren und Sellerie als Gewürz in Suppen (im Suppengrün) verwendet.

Kulturgeschichte

Porree ist schon um 2100 v. Chr. bekannt gewesen; der sumerische Herrscher Urnammu ließ ihn in den Gärten der Stadt Ur anbauen.

Auch im alten Ägypten war Porree bekannt; er soll den Arbeitern, die die Pyramiden erbauten, als Nahrung gedient haben.

In der Antike war der Porree im gesamten Mittelmeergebiet geschätzt. Von dem römischen Kaiser Nero wird berichtet, er habe den Porree auf Grund des enthaltenen Senföls geschätzt; wegen dieser Leidenschaft wurde Nero auch als Porrophagus (Porreefresser) bezeichnet.

Lauch war im altgermanischen Ritual so heilig, dass er einer Rune den Namen gab.

Wahrscheinlich ist der Porree im Mittelalter aus Italien nach Mitteleuropa gekommen. Auf den britischen Inseln soll Porree von dem Britenkönig Cadwallader um 640 als Erkennungszeichen für seine Truppen verwendet worden sein; seit dieser Zeit ist Porree Bestandteil des Wappens von Wales.

Er wird auch heute noch hauptsächlich im Mittelmeerraum und in Europa angebaut, wobei in Deutschland der Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen liegt.

Belletristik

Ein Band mit Erzählungen Arno Schmidts von 1959 hat den Titel „Rosen und Porree“.

Siehe auch

Liste der Küchenkräuter und Gewürze

Webinks

Vorlage:Commons3 Verbreitung der Wörter Lauch und Porree im deutschen Sprachraum (Universität Bonn)