Albrecht I. (HRR)
Albrecht I. (* Juli 1255 in Rheinfelden, † 1. Mai 1308 (ermordet) in Königsfelden bei Brugg (Schweiz)) war ein deutscher Fürst aus dem Haus Habsburg, ab 1282 Herzog von Österreich und der Steiermark sowie ab 1298 römisch-deutscher König.
Leben

Er war der älteste Sohn Rudolfs I. von Habsburg und der Gertrud Anna von Hohenberg und wurde von seinem Vater nach dem Sieg in der Schlacht auf dem Marchfeld über Ottokar Přemysl 1282 zusammen mit seinem Bruder Rudolf II. (der 1290 verstarb) als Herzog von Österreich und der Steiermark eingesetzt. Mit seiner Politik des Zurückdrängens der einheimischen Geschlechter durch seine schwäbische Klientel, vor allem der Grafen von Wallsee, machte er sich rasch unbeliebt. 1291 bereits kam es in der Steiermark zu ersten Aufständen, 1295 erhob sich der österreichische Adel. Auch in Wien blieb Ottokar Přemysl lange Zeit viel populärer - nicht zuletzt der Wirtschaftsbeziehungen in den böhmischen Raum wegen. Immerhin bekam Wien 1296 ein neues Stadtrecht - das erste in deutscher Sprache abgefasste.
Nachdem König Adolf von Nassau, der 1292 anstatt Albrecht gewählt und 1298 von den Kurfürsten fallengelassen und abgesetzt worden war, wurde Albrecht sein Nachfolger. In der Ritterschlacht von Göllheim am 2. Juli 1298 fiel Adolf im Kampf gegen Albrecht. Durch eine Heiratsverbindung mit Frankreich erreichte Albrecht I. Frieden mit Philipp IV. dem Schönen, mit dem er zuvor wegen des Grenzverlaufs im Streit lag.
Eine politische Einigung Mitteleuropas unter der Führung der Habsburger schien zum Greifen nahe, zumal es Albrecht gelang, nach dem Tod des kinderlosen Königs von Böhmen Wenzel III. (4. August 1306) seinen Sohn Rudolf als König von Böhmen zu installieren. Daraufhin rebellierten die böhmischen Stände und beschlossen den König abzusetzen. Albrecht zwang sie jedoch sehr schnell zur Anerkennung.
Im Streit um Zollstationen deutscher Fürsten musste Albrecht bald darauf hart durchgreifen, bis die Erzbischöfe und der Pfalzgraf bei Rhein kapitulierten. Einer Zerschlagung des Kurkollegiums stand jedoch Papst Bonifatius VIII. im Wege. Eine päpstliche Anerkennung erlangte er erst 1303 gegen weitreichende Zugeständnisse, welche die Macht des Königs, vor allem in Italien, empfindlich einschränkte und als Untertaneneid gegenüber dem Papsttum verstanden werden kann.
Rudolf von Böhmen starb schon ein Jahr später, wahrscheinlich an der Ruhr und Albrecht selbst wurde 1308 ermordet. Die Mörder waren sein Neffe Johann von Schwaben, der wegen seiner „vatermörderischen“ (eigentlich onkelmörderischen) Tat den Beinamen Parricida erhielt, die Freiherren Rudolf von Wart, Rudolf von Balm, Walter von Eschenbach und der Ritter Konrad von Tegernfeld. Dieser Johann war der Sohn von Albrechts unglücklichem Bruder Rudolf, nach chronikalen Berichten waren die nicht geleistete Entschädigungszahlung an Johann das Hauptmotiv.
Nachfolger als Herzog wurde sein Sohn Friedrich der Schöne, der aber nicht die Nachfolge Albrechts als König antrat. Die Königswürde ging mit Heinrich VII an das Haus Luxemburg, wo sie - unterbrochen von den Regierungen Ludwigs des Bayern und Ruprechts von der Pfalz - bis 1437 verblieb.
Nachkommen
Albrecht I. war verheiratet mit Elisabeth von Görz-Tirol, der Tochter von Meinhard II. Mit ihr hatte er die Kinder:
- Agnes von Ungarn (1281-1364), Gattin des ungarischen Königs Andreas III.
- Rudolf III. (1282-1307), König von Böhmen
- Friedrich der Schöne (1286-1330), Deutscher König
- Leopold I. (1290-1326),Herzog von Österreich
- Albrecht II. (1298-1358), Herzog von Österreich
- Heinrich der Fröhliche (1299-1327), Herzog von Österreich
- Meinhard (1300-1301)
- Otto der Fröhliche (1301-1339), Herzog von Österreich
Weblinks
- Albrecht I. (HRR). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
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Personendaten | |
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NAME | Albrecht I. |
KURZBESCHREIBUNG | Römischer-deutscher König aus dem Haus Habsburg sowie Herzog von Österreich und der Steiermark |
GEBURTSDATUM | Juli 1255 |
GEBURTSORT | Rheinfelden |
STERBEDATUM | 1. Mai 1308 |
STERBEORT | bei Königsfelden bei Brugg |