Žlutice
Žlutice | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | ![]() | |||
Region: | Karlovarský kraj | |||
Bezirk: | Karlovy Vary | |||
Fläche: | 5303,309[1] ha | |||
Geographische Lage: | 50° 5′ N, 13° 10′ O | |||
Höhe: | 497 m n.m. | |||
Einwohner: | 2.223 (1. Jan. 2023)[2] | |||
Postleitzahl: | 364 52 | |||
Kfz-Kennzeichen: | K | |||
Verkehr | ||||
Straße: | Bochov - Manětín | |||
Bahnanschluss: | Rakovník - Bečov nad Teplou | |||
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Karlsbad | |||
Struktur | ||||
Status: | Stadt | |||
Ortsteile: | 9 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Václav Slavík (Stand: 2012) | |||
Adresse: | Velké náměstí 144 364 52 Žlutice | |||
Gemeindenummer: | 555762 | |||
Website: | www.zlutice.cz | |||
Lage von Žlutice im Bezirk Karlovy Vary | ||||
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Žlutice (deutsch Luditz) ist eine Kleinstadt im Karlovarský kraj in Tschechien.
Geographie
Die Stadt Žlutice liegt an einem Südosthang südlich des Duppauer Gebirges (Doupovské Hory) und nordöstlich des Tepler Hochlandes (Tepelská vrchovina), in einer Höhe von etwa 450 m über dem Meeresspiegel. Durch den Südteil der Stadt fließt die Střela. Westlich der Stadt befindet sich die Trinkwassertalsperre Žlutice.
Fünf Kilometer nördlich von Žlutice verläuft die Nationalstraße 6 von Eger über Karlsbad nach Prag; die Entfernung (Luftlinie) nach Karlsbad beträgt 25 km Richtung Nordwest. Südlich der Stadt erhebt sich der Berg Nevděk und im Südosten der Vladař.
Geschichte
Der tschechische Stadtname „Žlutice“ stammt vermutlich vom Namen des Stammvaters eines Geschlechtes namens „Žlutici“ ab. Die erste geschichtliche Nachricht über Luditz stammt aus dem Jahre 1140, als Ritter Zdimir dem Kloster Kladruby u. a. das Dorf „Zlutic“ schenkte. Zwischen 1306 und 1341 wurde daraus eine Stadt mit Egerer Recht.
Schon im 13. Jahrhundert (1214: „civitatem Ludicz“) wurde der Stadtname in der deutschen Form ohne Anfangs-Z geschrieben. Auch in den Bestätigungsbüchern der Prager Diözese findet man von 1356 bis 1435 durchweg die deutsche Schreibweise Luticz.

Die erste Nachricht von einer Schule in Luditz stammt vom 16. August 1371, als der „Kleriker Benda, Rektor der Schulen in Luticz“ zum Pfarrer von Stiedra eingesetzt wurde. Im 16. Jahrhundert stand vor allem das Tuchmachergewerbe in Blüte. Luditz war bis 1850 Sitz einer gleichnamigen Grundherrschaft. Luditz hatte sein eigenes (katholisches) Pfarramt, die Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul sowie eine Friedhofskirche Zur Hl. Dreifaltigkeit. Luditz war außerdem der Sitz eines katholischen Dekanats.

Der Ort gehörte bis 1918 zum Kronland Böhmen, 1918 bis 1938 zur (Ersten) Tschechoslowakischen Republik, 1938 bis 1945 zum deutschen Reichsgau Sudetenland, und danach wieder zur Tschechoslowakei bzw. zu Tschechien.
Nach der Proklamation der Tschechoslowakei am 28. Oktober 1918 wurde auch Luditz von tschechischen Truppen besetzt. Der Einmarsch von Einheiten des Infanterieregiments 35 aus Pilsen erfolgte hier am 6. Dezember 1918, die deutsche Volkswehr leistete keinen Widerstand. Aufgrund der Beneš-Dekrete von 1945 erfolgte die Enteignung und Vertreibung der Sudetendeutschen aus Luditz. Zwischen 1965 und 1968 entstand die Talsperre Žlutice, dabei wurden die Dörfer Dolánky, Mlyňany und Skoky aufgegeben.

1996 wurde in Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung Žlutice und den Heimatvertriebenen der Stadt und des Kreises Luditz das Kriegerdenkmal von 1929 für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges mit einer Stützmauer gesichert. Im Zuge dieser Arbeiten wurde an der Stützmauer eine Gedenk- und Mahntafel, die Allen Opfern von Krieg Gewalt und Vertreibung gewidmet ist, angebracht.
Kreis- bzw. Bezirkszugehörigkeit
In der Zeit der alten böhmischen Großkreise gehörte Luditz ab ca. 1350 bis 1751 zum Saazer Kreis, 1751 bis 1850 zum Elbogener Kreis. Nach der Verwaltungsreform 1850 gehörte Luditz bis 1938 zum Politischen Bezirk Luditz und dessen Gerichtsbezirk Luditz.

1938 wurde die Stadt nach dem Münchner Abkommen dem Deutschen Reich zugeschlagen und war bis 1945 die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises Luditz. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Žlutice wieder ein Teil der Tschechoslowakischen Republik. Bis 1949 galt zunächst wieder die alte Bezirkseinteilung, dann verlor Žlutice den Status als Bezirksstadt und wurde dem Okres Toužim zugeordnet. Seit dessen Auflösung zum 1. Jänner 1961 gehört Žlutice zum Okres Karlovy Vary.
Stadtgliederung
Die Stadt Žlutice besteht aus den Ortsteilen Knínice (Knönitz), Protivec (Protowitz), Ratiboř (Ratiworz), Skoky (Mariastock), Verušice (Groß Werscheditz), Veselov (Paßnau), Vladořice (Wladar), Záhořice (Sahor) und Žlutice (Luditz).[3] Grundsiedlungseinheiten sind Hradský Dvůr (Ratzkahof), Knínice, Mlyňany (Lindles), Protivec, Ratiboř, Skoky, Verušice, Veselov, Vladořice, Záhořice und Zlutice.[4] Außerdem gehört zu Zlutuce die Wüstung Dolánky (Dollanka).
Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Knínice u Žlutic, Mlyňany, Protivec u Žlutic, Ratiboř u Žlutic, Skoky u Žlutic, Verušice, Veselov, Vladořice, Záhořice und Zlutice.[5]
Söhne und Töchter der Stadt
- Emanuel Wirth (1842–1923), Violinist
- Hugo Liehm (1879–1958), Politiker (DNP, SdP, NSDAP) und Bürgermeister von Luditz 1926–1935
- German Joseph Krieglsteiner (1937–2001), Mykologe
Literatur
- Karl Fleißner: Die Geschichte der Stadt Luditz in chronologischer Darstellung. Luditz: K. Fleißner, 1936, 136 S.; 2. Auflage, 1994, 155 S.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.uir.cz/obec/555762/Zlutice
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
- ↑ http://www.uir.cz/casti-obce-obec/555762/Obec-Zlutice
- ↑ http://www.uir.cz/zsj-obec/555762/Obec-Zlutice
- ↑ http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/555762/Obec-Zlutice