Zum Inhalt springen

Kaiserjäger (Band)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Mai 2015 um 19:09 Uhr durch Torana (Diskussion | Beiträge) (Die letzte Textänderung von 2003:5F:651F:1431:B41A:E502:68CC:F6BC wurde verworfen und die Version 140832106 von Gripweed wiederhergestellt.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Kaiserjäger
Cover der CD Raff dich auf mit Keltenkreuz

Cover der CD Raff dich auf mit Keltenkreuz

Allgemeine Informationen
Herkunft
Genre(s) Rechtsrock
Aktive Jahre
Auflösung 11. Februar 2001
Website
Letzte Besetzung
Philipp Burger
Joachim „Joggl“ Bergmeister
unbekannt
unbekannt

Kaiserjäger war eine Rechtsrock-Band aus der italienischen Provinz Südtirol, die Anfang der 2000er Jahre aktiv war. Sie wurde einer breiten Öffentlichkeit bekannt, nachdem publik wurde, dass Philipp Burger, der Sänger der Band Frei.Wild, und Joggl von Unantastbar Mitglieder dieser Band waren.

Bandgeschichte

Kaiserjäger waren Anfang der 2000er Jahre in Südtirol und Österreich aktiv und bestanden neben Sänger und Gitarrist Burger und Schlagzeuger Joggl aus einem weiteren, ungenannten Mitglied. Sie veröffentlichten 2000 die Demo-CD Raff dich auf. Es existiert eine Version mit einem gleichschenkligen Keltenkreuz auf dem Cover.[1] Das Zeichen ist in der White-Power-Szene verbreitet.[2] Burger behauptete in einem Interview mit Fernsehkritik-TV Anfang 2013, es gäbe lediglich ein kopiertes Cover mit k.u.k. Kaiserjägern in Schützengräben darauf.[3]

Die Band löste sich nach einem Konzert am 11. Februar 2001 auf, das in einer Massenschlägerei endete. Hintergrund war, dass Kaiserjäger die italienische Skinhead-Gruppierung Veneto Fronte Skinheads zu einem Konzert eingeladen hatte. Doch im Vorfeld gab es wohl Drohungen von Südtiroler Skinheads. Die Veneto Fronte Skinheads griffen die Südtiroler daraufhin mit Baseballschlägern an. Noch am gleichen Abend hätten die Bandmitglieder dann beschlossen, die Gruppe aufzulösen.[4]

Ideologie und Kontroverse

Die Texte der Band waren pro-österreichisch gehalten und propagierten die Treue zum österreichischen Kaiser. Tatsächlich bezeichneten einige Medien die Band auch als „österreichisch“. Weitere Texte beinhalten den Skinhead-Kult. In den Medien werden meist die beiden Textzeilen „Eine Gruppe Glatzen kämpft dagegen an, gegen Weicheier wie Raver und Hippies und Punks“ und „Heil dem Kaiser, Heil dem Lande, Österreich wird ewig stehen“ zitiert.[5] In der Zeitschrift Punkrock! wurde allerdings ein Textauszug aus dem Lied Scheiß Gesellschaft abgedruckt, in dem ausländerfeindliche Aussagen getroffen wurden. Dort heißt es: „die wandern bald bei uns ein, dann werden wir hier die Ausländer sein, dann denkt ihr zurück wovor wir euch heute warnen […] Ich hasse diese ganze Gesellschaft, diese Neger und Yugos, werden sesshaft, doch den größten Teil der Schuld trägt numal ihr, weshalb hab’n wir auch dieses Gesindel hier!“[6] Das Lied Südtirol von Frei.Wild, veröffentlicht auf dem Album Wo die Sonne wieder lacht (2003), soll noch aus Kaiserjäger-Zeiten stammen.[6]

Nachdem bekannt wurde, dass Burger in der Band Kaiserjäger gespielt hatte, versuchte Burger dies zu rechtfertigen, indem er bestritt, dass es sich um eine Nazi-Band gehandelt habe. Er bezeichnete seine frühen musikalischen Bestrebungen als „Band von drei Jugendlichen, die darin ein dreiviertel Jahr lang Akkorde geübt hat. Es ging um Liebe, Freundschaft und Alkohol.“[7]

Einzelnachweise

  1. Patrick Gensing und Andreas Strippel: Frei.Wild – “unpolitischer” Hass auf “Gutmenschen”. Publikative.org, abgerufen am 16. Februar 2013.
  2. buendnis-toleranz.de (Archiv): Nazi-Codes.
  3. Frei.Wild: Das komplette Interview. YouTube-Channel von fernsehkritikTVplus, 12. Januar 2013, abgerufen am 25. April 2013.
  4. Thomas Kuban: Blut muss fließen: Undercover unter Nazis. Campus Verlag, 2012, ISBN 978-3-593-39802-0, S. 292 f.
  5. Johannes Radke: Die neue Reichskapelle. Dumpfer Patriotenrock aus Südtirol erobert die Arenen in ganz Deutschland. Zeit Online, 10. Mai 2012, abgerufen am 16. Februar 2013.
  6. a b Kadda: Deutschrock-Special. Die Fuck off!-Akten. In: Punkrock! Nr. 16, Winter 2012, S. 31 (punkrock-fanzine.de).
  7. Peter Bandermann: Interview mit Philipp Burger"Freiwild"-Sänger: "Ich verachte Nazis aufs Tiefste". Ruhr Nachrichten, 30. Oktober 2012, abgerufen am 16. Februar 2013.