Hopfen
Hopfen | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Humulus | ||||||||||||
L. |
Hopfen (botanisch Humulus) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Hanfgewächse, seine Wirkstoffe sind psychoaktiv. Er enthält unter anderem Phytoöstrogene, also Wirkstoffe, die dem Östrogen ähnlich sind und bei Wechseljahresbeschwerden helfen sollen. Allgemein gilt Hopfen als beruhigend. Verwendung findet Hopfen aber hauptsächlich bei der Bierherstellung.

Alle Arten von Hopfen sind Kletterpflanzen. Die hiesigen Pflanzen sind mehrjährig und können bis zu fünfzig Jahre alt werden. Der japanische Hopfen ist einjährig. Die Pflanze windet sich im Uhrzeigersinn und wächst bis zu dreißig Zentimeter in 24 Stunden.
Die Hauptanbaugebiete für Hopfen in Deutschland (25% des Weltanbaues!) finden sich in der Hallertau und um Tettnang.
Die Gattung enthält die Arten:
- Echter Hopfen (bot. Humulus lupulus L.), die beim Bierbrauen benutzt wird, und
- Japanischer Hopfen (bot. Humulus scandens (Lour.) Merr.), welcher sich mit Hanf (Cannabis Sativa) kreuzen lässt.
Anbaugebiete
In Deutschland gibt es sechs Hopfenanbaugebiete. Die Zahlen geben den Anteil am deutschen Gesamtertrag (Stand 2004) an:
- Hallertau, 84,6% (Bayern)
- Tettnang, 5,6% (Baden-Württemberg)
- Elbe-Saale, 7,6% (Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt)
- Spalt, 1,6% (Bayern)
- Hersbruck, 0,4% (Bayern; wird seit 2003 der Hallertau zugeschlagen)
- Baden-Bitburg-Rheinpfalz, 0,1%
In Österreich gibt es 2 Anbaugebiete, eines im
- Mühlviertel, in Oberösterreich und das zweite in
- Leutschach, in der Südsteiermark.
Das bedeutendste Hopfenanbaugebiet in Tschechien ist Saaz (Žatec), weitere sind Auscha (Ustek) und Dauba (Duba).
Hopfen ist langjährig betrachtet eines der am weitesten preisschwankenden Güter (Größenordnung ca. 1 zu 10), ein Umstand, der sowohl den Hopfenanbau als auch den Hopfeneinkauf zu wirtschaftlich risikoreichen Unternehmungen macht.
Mühlviertler Hopfen
Von der Mühlviertler Hopfenbaugenossenschaft (gegründet 1951, Sitz Neufelden) werden im Moment folgende Sorten angebaut:
- Malling
- typische Mühlviertler Hopfensorte, die auch den größten Anbauflächenteil einnimmt, Ursprungsland England, 1945 wurde sie erstmals im Mühlviertel gepflanzt, anfällig gegen Viruskrankheiten, sehr schöne Doldenform, Alpha-Säure: 6,5 % (durchschnittlich),Aroma: sehr gute Aromasorte, rein, fein, anhaltend
- Sanntaler (Golding)
- kam über Slowenien ins Mühlviertel, ursprünglich aus England, höchstwahrscheinlich ein Ableger der Sorte Fuggle, kaum empfindlich gegen Peronospora und Blattlausbefall und auch sehr ausdauernd im Ertrag, Alpha-Säure: 4,5 % (durchschnittlich), Aroma: sehr aromatisch
- Perle
- Züchtung des Hopfenforschungsinstitut in Hüll, hohe Resistenz und mittlerer Ertrag, im Vergleich zu anderen Anbaugebieten viel höhere Alpha-Säure-Werte im Mühlviertel, Alpha-Säure: 7,5 % (durchschnittlich), Aroma: Aromahopfen mit verbessertem
Bitterwert und Bitterqualität
- Hersbrucker Spät
- Widerstandsfähig gegen Welke, Alpha-Säuren: 4 % (durchschnittlich), Aroma: rein, fein, kräftig
- Aurora