Liste der schwersten Zwischenfälle der Luftfahrt
Chronologische Auflistung von Katastrophen in der Luftfahrt:
Chronik
Urumqi autonome Region Xinjiang Uygur, China, eine aserbaidschanische Ilyushin 76 stürzt kurz nach dem Start ab. 7 Tote
Ein Passagierflugzeug vom Typ Embraer Brasilia M 120 der regionalen brasilianischen Fluggesellschaft Rico Linhas Aereas stürzte ca. 16 km kurz vor der Landung in Manaus in ein schwer zugängliches Regenwaldgebiet am Amazonas. Alle 30 Passagiere und die 3 Besatzungsmitglieder starben, darunter eine Bundesrichterin.
Baku, Aserbaidschan, eine Ilyushin Il-76 stürzt beim Start ab. 3 Tote
Ein Passagierflugzeug der iranischen Fluggesellschaft Kish Air vom Typ Fokker 50 stürzte auf dem Flug von der iranischen Insel Kisch im Persischen Golf nach Schardschah (Vereinigte Arabische Emirate drei Kilometer vor dem Zielflughafen ab. Mindestens 43 der 46 Passagiere und Besatzungsmitglieder starben.
Ein Passagierflugzeug der Fluggesellschaft Uzbekistan Airways vom Typ Jakowlew Jak-40 stürzte beim Anflug auf den Flughafen Taschkent/Usbekistan ab. Es kamen alle 36 Menschen an Bord (32 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder) ums Leben. Ursache war schlechtes Wetter, das die Sicht zeitweise auf 200-350 Meter beschränkte. Die Maschine war auf einem Inlandsflug vom Termes im Süden des Landes nach Taschkent.
Eine ägyptische Passagiermaschine der Fluggesellschaft Flash Airlines vom Typ Boeing 737 stürzte mit 148 Menschen an Bord in das Rote Meer. Absturzursache ist wahrscheinlich ein Problem während der Startphase. Fast alle Opfer waren französische Urlauber auf dem Weg von Sharm el Sheikh nach Paris in Frankreich.
Ein russisches Passagierflugzeug vom Typ [Tuploew Tu-154|Tupolew 154]] und eine Frachtmaschine der DHL vom Typ Boeing 757 stießen in 11.000 m Höhe über dem Bodensee bei Überlingen zusammen und stürzten ab. Es gab 71 Tote. Als Ursache wurde ein Fehler der zuständigen schweizerischen Luftüberwachung Skyguide angegeben. Es war das schwerste Flugzeugunglück über Deutschland in neuerer Zeit.
Am Morgen des 11. Septembers 2001 wurde ein terroristischer Angriff gleichzeitig in New York City, Washington, D.C. und in der Nähe von Pittsburgh verübt. Vier Passagierjets wurden gekapert, davon zwei in die Türme des World Trade Centers (WTC) und eines in das Pentagon gesteuert. Das vierte Flugzeug stürzte ab, bevor es sein Ziel erreichte.
Bei dem Absturz einer französischen Concorde am 25. Juli 2000 bei Paris kamen 113 Menschen ums Leben. Air France stellte daraufhin den Flugbetrieb der Concorde ein, die britische Flugaufsicht entzog der Concorde die Bescheinigung der Flugtauglichkeit, die sie erst nach zahlreichen Konstruktionsänderungen wieder erlangte.
Im Jahr 2001 entschieden Frankreich und England, die Concorde-Flüge in etwa 1 Jahr einzustellen; die wichtigen Flugrouten in die USA hatten wegen dortiger Widerstände seit langem ein Defizit. Ende 2002 fanden die letzten Flüge statt, womit die Ära des zivilen Überschallflugs bis auf weiteres endete.
Am Aéroport Charles de Gaulle in Paris, stießen eine Shorts 330 der Fluggesellschaft Stream Line mit einer Air Libert MD-80 zusammen. Alle Maschinen auf dem Flughafen waren mit französischen Crews besetzt und ihnen wurden auf Französisch Anweisungen erteilt. So bekam die britische Crew der Stream Line nicht mit, dass eine andere Maschine eine Freigabe für die gleiche Startbahn bekommen hat. Bei diesen Unfall starb der Co-Pilot der Stream Line. Der Unfall lies sich auf die Benutzung unterschiedlicher Sprachen im Flugfunk zurückführen. Bis heute ist es in einigen Ländern immer noch üblich, dass mit Piloten in ihrer Muttersprache gesprochen wird und nicht in Englisch.
Eine Boeing 767, Flugnummer 990, der Luftfahrtgesellschaft Egypt Air stürzte auf dem Flug von New York City (USA) nach Kairo (Ägypten) ab. Der Absturzort liegt knapp 100 km vor der Küste von Massachusetts. Das Flugzeug ging kurz vor Absturz in einen von einem der Piloten ausgelösten Sturzflug über; alle 217 Menschen an Bord kamen beim Aufprall auf die Meeresoberfläche ums Leben.
Beim Absturz einer MD-11 der Swissair, Flugnummer 111 auf dem Flug von New York City nach Genf kamen beim Absturz vor der Küste Nova Scotias (Kanada) alle 229 Menschen an Bord ums Leben.
Kurz nach dem Start von New York City explodierte der TWA-Flug 800 in gut 4 km Höhe. Alle 230 Menschen an Bord kamen ums Leben.
Bei einem Brandunglück im Abfertigungsgebäude des Düsseldorfer Flughafens starben 17 Menschen. Die Terminals wurden weitgehend zerstört. Ursache waren unsachgemäß ausgeführte Schweißarbeiten.
189 Menschen starben beim Absturz einer Boeing 757 der türkischen Fluggesellschaft Birgenair kurz nach dem Start vom Flughafen der Küstenstadt Puerto Plata/Dominikanische Republik ins Meer. Das Flugzeug war von einem deutschen Reiseveranstalters gechartert worden und sollte Touristen aus Deutschland nach Frankfurt bringen. Ursache des Absturzes war technisches Versagen gefolgt von menschlichem Versagen.
Nagoya, Japan, ein chinesischer Airbus A300 stürzt beim Landeanflug ab. 264 Tote
Eine Fracht-Boeing 747-200 der israelischen Fluggesellschaft El Al stürzte nach Ausfall von Triebwerken und Hydrauliksystem in Hochhäuser des Amsterdamer Vorortes Bijlmermeer. Über 200 Menschen verbrannten in dem Flammenmeer. Als Fracht wurden nur Blumen und Parfüm angegeben. Erst viele Jahre später hat die Fluggesellschaft zugegeben, dass 240 kg der Chemikalie DMMP zur Erzeugung von Sarin sowie einige hundert Kilogramm Uran an Bord waren.
Bei einer Boeing 767 der Lauda Air schaltete sich nahe Bangkok durch einen Systemfehler im Steigflug die Schubumkehr beim linken Triebwerk ein. Dadurch stürzte die Maschine ab. Es kamen 213 Passagiere und 10 Crewmitglieder ums Leben.
Aufgrund einer Bombe an Bord stürzte der Flug Pan Am 103 über Lockerbie/Schottland ab. Alle 259 Menschen an Bord sowie 11 Einwohner von Lockerbie verloren ihr Leben. Erst am 16. August 2003 übernahm Libyen die Verantwortung für diesen Terroranschlag und zahlte 2,7 Milliarden Dollar an die Hinterbliebenen.
3 Düsenjets der italienischen Kunstflugstaffel Frecce Tricolori stießen bei einer Flugshow auf dem Stützpunkt Ramstein zusammen und stürzten in die Zuschauermenge. Von den 300.000 Zuschauern starben 70 Menschen.
Persischer Golf, Straße von Hormuz ein Airbus A300 der Fluggesellschaft Iran Air wird versehentlich durch das US-amerikanische Kriegsschiff USS Vincennes abgeschossen. 290 Tote.
Düsseldorf, Deutschland, eine Turboprop stürzt beim Landeanflug ab. 21 Tote.
Berlin, Deutschland, auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld verunglückt eine russische Tupolew beim Landeanflug. 70 Tote, davon 60 Deutsche.
Ein Flugzeug mit US-Soldaten der Sinai-Friedenstruppe stürzte unmittelbar nach dem Start in Neufundland ab. 256 Menschen kamen ums Leben.
Eine Boeing-Maschine der Japanese Airlines, Flugnummer 123, befand sich abends auf dem Weg von Tokio-Haneda nach Osaka. Wegen eines religiösen Feiertages war der Flug mit 509 Passagieren ausgebucht. Nach 13 Minuten gab die Crew einen Notruf ab und bat um Rückflug. Nach etwa 30 Minuten stürzte das Flugzeug ab und zerschellte an einem Berghang. Von den 524 Menschen an Bord überlebten nur vier.
Obwohl es ein Japanischer Inlandsflug war, war die US-amerikanische Unfalluntersuchungsbehörde NTSB vor Ort und untersuchte das Unglück zusammen mit japanischen Experten. Als Ursache wurde eine sieben Jahr zuvor unsachgemäß durchgeführte Reparatur ermittelt. Nach einem kleineren Unfall, bei dem das Heck während der Landung auf dem Boden aufgeschlagen war, musste Japanese Airlines vom Hersteller Boeing unter anderem das hintere Druckschott reparieren lassen. Statt zwei Nietenreihen wurde jedoch nur eine Reihe Nieten eingebaut, wodurch das Material schneller ermüdete und schließlich sieben Jahre später in 7.300 m Flughöhe brach. Der entweichende Kabinendruck riss das Höhenleitwerk mitsamt Seitenruder und den Zuleitungen aller vier hydraulischen Systeme ab.
Die Aufnahme eines Amateurfotografen, welche das Flugzeug in der Luft mit abgerissenem Leitwerk zeigt, und der Bericht einer überlebenden Stewardess, dass es eine Explosion im Heck gegeben habe, bestätigten diese Theorie.
Boeing entschuldigte sich öffentlich für den Vorfall. Der japanische Ingenieur, der die Reparatur überwacht hatte, beging Selbstmord.
Atlantik, eine Boeing 747 der indischen Luftfahrtgesellschaft Air India stürzt nach einer Bombenexplosion in den Atlantik. 329 Tote.
Die sowjetische Luftwaffe schoss bei Sachalin eine vom Kurs abgekommene Boeing 747 der Korean Air ab. Alle 269 Insassen starben dabei.
trotz Notlandung einer Lockheed Tristar nach einem Feuer an Bord, können die Passagiere nur noch tot geborgen werden. Alle sind erstickt. 301 Tote.
Ein Jet vom Typ DC-10 verlor ein Triebwerk und stürzte bei Chicago ab.
Kollision zweier Flugzeuge. 150 Tote
Über San Diego stieß eine Boeing 727 mit einem Sportflugzeug vom Typ Cessna-172 zusammen. 151 Menschen starben in den Flugzeugen und am Boden durch Zerstörungen der Wrackteile. Es war eines der schwersten Unglücke in den USA.
- Indien - ein Großraumflugzeug stürzt ab. 213 Tote
- Sri Lanka - ein Flugzeug mit Pilgern stürzt ab. 183 Tote
- ein US-amerikanisches Flugzeug stürzt ab. 150 Tote
- Palermo, Italien, Absturz, 108 Tote
- Bulgarien, Absturz, 73 Tote
Auf Teneriffa stieß ein Pan-Am-Jumbo mit einem KLM-Jumbo zusammen. 583 Menschen starben. Dieser größte Unfall der zivilen Luftfahrt ereignete sich auf der Startbahn von Santa Cruz de Tenerife, als bei dichtem Nebel ein startender Jumbo in einen wartenden Jumbo raste.
Jugoslawien, zwei Flugzeuge, ein jugoslawisches und ein britisches, kollidieren in der Luft. 176 Tote, davon 27 Deutsche
Nairobi, Kenia, ein Jumbo-Jet der Lufthansa verunglückt beim Start. 59 Tote, davon 30 Deutsche.
Paris, Frankreich, kurz nach dem Start von dem Flughafen Orly verunglückt eine DC-10. 346 Tote
Bei einer Flugshow in Paris stürzte eine Tu-144 ab. Dabei wurden die sechsköpfige Besatzung sowie acht Personen am Boden getötet.
Eine Boeing 707 stürzte in der Nähe von Chicago ab. 45 Menschen starben aufgrund menschlicher Fehler.
Teneriffa, Spanien, ein Charterflugzeug verunglückt beim Start. 165 Tote, davon 144 Deutsche.
In Salt Lake City musste ein Jet notlanden. 90 Passagiere überlebten die Notlandung. Trotzdem starben 43 Menschen durch Rauch und Feuer, weil sie nicht schnell genug das Flugzeug verlassen konnten.
Eine Maschine der britischen Fluggesellschaft British Eagle stürzte am Glungezer in der Nähe von Innsbruck ab. Alle 83 Personen, die an Bord der Bristol Britannia waren kamen ums Leben. Das Flugzeug befand sich im Landeanflug nach Innsbruck
Flug Düsseldorf - USA, stürzt bei der Zwischenlandung in Irland ab. 83 Tote, davon 65 Deutsche.
Im Sudan stürzte eine DC-4 der Swissair ab.
Auf dem Flughafen von München verunglückte unter widrigen Wetterbedingungen eine Airspeed Ambassador AS 57 der BEA auf dem Wege von Belgrad nach Manchester bei einer Zwischenlandung. 23 von 44 Passagieren kamen ums Leben.
Am 10. Januar explodierte eine DH 106 Comet über Italien in der Luft, alle 35 Insassen kamen ums Leben. Während den Untersuchungen wurde die Comet nicht mehr verwendet. Kurz nachdem das Startverbot aufgehoben wurde, verunglückte am 8. April eine weitere Comet unter ähnlichen Umständen, dieses Mal waren 21 Todesopfer zu beklagen. Der Comet wurde die Betriebserlaubnis entzogen. Durch weitere Untersuchungen wurde Materialermüdung als Unglücksursache festgestellt, eine damals neue Erkenntnis.
Auf einem Überführungsflug verunglückte eine DH 106 Comet beim Start in Karachi. Alle 11 Insassen kamen ums Leben. Dies war der erste tödliche Unfall eines Passagier-Jets.
Der größte je gebaute Zeppelin war die deutsche LZ129 Hindenburg, die am 6. Mai 1937 nach einer Atlantiküberquerung über dem Flugfeld von Lakehurst/USA Feuer fing und zerstört wurde. Das Unglück, welches 36 Menschenleben (35 im Schiff, 1 auf dem Boden) forderte, war das fünftschwerste in der Geschichte der Luftschifffahrt.
Bei einer versuchten Notlandung geriet das britische Starrluftschiff R101 nahe Beauvais, 60 km nördlich von Paris, in Brand. Das Unglück forderte 48 Menschenleben und war damit das verlustreichste in der zivilen Luftschifffahrt. In England wurde daraufhin der Luftschiffbau aufgegeben.
Literatur
- Stanley Stuart: Emergency, 1999, ISBN 3924208182
- Mike Sharpe: Die größten Flugzeugkatastrophen, Bindlach 1998, ISBN 3811216708
- Andrew Brookes: Katastrophen am Himmel, 1994, ISBN 3763759301
- Helmut Kreuzer: Absturz, 2002, ISBN 3980593436
- Karcev Chazanovskij: Warum irrten die Experten?, Berlin 1990, ISBN 3341005455
- Michel Brun: Incident at Sachalin, Four Walls Eight Windows, New York 1995, ISBN 1-56858-054-1
Weblinks
Siehe auch: Katastrophen der Raumfahrt, Katastrophen der Seefahrt, Katastrophen im Schienenverkehr, Katastrophen der Binnenschifffahrt