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Tragkraftspritzenanhänger

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Der Tragkraftspritzenanhänger (TSA) ist ein einachsiger, geschlossener Anhänger der Feuerwehr mit einer feuerwehrtechnischen Beladung für eine Gruppe (1/8 Feuerwehrleute), insbesondere einer Tragkraftspritze. Er transportiert die gleiche Beladung wie ein Tragkraftspritzenfahrzeug und dient dazu, einen ersten Löschangriff einzuleiten, bei der Wasserförderung über lange Wegstrecken oder bei Unwettereinsätzen zu helfen.

Der TSA wurde in den 1930er Jahren als zusätzliche Transportmöglichkeit von Feuerwehrgeräten entwickelt und wurde in der Regel immer zusammen mit einem Feuerwehr-Kfz eingesetzt.

In den 1950er Jahren wurde der TSA vor allem von kleinen Gemeinden auf dem Lande als kostengünstige Möglichkeit entdeckt, ihre bis dato mit Handdruckspritzen ausgerüsteten Feuerwehren zu modernisieren und zu motorisieren.

Mit dem Strukturwandel in der Landwirtschaft war es zudem möglich, den TSA, der auch mit Handzug bewegt werden kann, an einen der immer zahlreicher werdenden Traktoren zu hängen und somit schneller an die Einsatzstelle zu gelangen.

Noch heute wird der TSA in Bayern und Rheinland-Pfalz beschafft, oft ist dieser hier das einzige Feuerwehrfahrzeug, besonders bei kleinen Feuerwehren mit geringem Einsatzaufkommen. Gerade in kleinen Dörfern sind TSA noch oft anzutreffen. Diesen Feuerwehren steht meist kein eigenes Feuerwehrfahrzeug zur Verfügung, der TSA wird im Übungs- oder Alarmfalle mit einem Traktor oder Unimog (notfalls auch per Muskelkraft) zur Einsatzstelle gebracht.


Nachteile und Kritik

Der TSA ist zwar besonders preiswert und aufgrund seiner geringen Größe sehr wendig und leicht unterzustellen. Durch das Fehlen von Funkeinrichtungen, Sondersignalanlagen, Leitern, größeren Beleuchtungseinrichtungen, Wassertank und einfachen Geräten zur Technischen Hilfeleistung (THL), wie z.B. Motorsägen, sind Feuerwehren, die nur mit einem Tragkraftspritzenanhänger ausgerüstet sind, nur eingeschränkt einsetzbar, so zur Wasserförderung und für den Außenangriff.

Der Innenangriff ist heutzutage Standard bei der Brandbekämpfung. Durch das Fehlen von Atemschutzgeräten kann dieser mit der Ausrüstung eines TSA überhaupt nicht ausgeführt werden.

Kritiker des TSA fordern daher, nur mit TSA ausgestattete Wehren entweder aufzulösen oder zusammenzulegen und dann mit einem TSF oder TSF-W auszurüsten.

Durch die Veränderungen in der Landwirtschaft stehen seit einigen Jahren immer weniger Traktoren als Zugfahrzeuge zur Verfügung. Aus diesem Grund hat man in Rheinland-Pfalz den GW-TS, eine Art selbstfahrenden TSA entwickelt und konstruiert, um im Einsatzfall nicht auf einen Schlepper angewiesen zu sein.