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Chlor(triethyl)silan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strukturformel
Strukturformel von Chlortriethylsilan
Allgemeines
Name Chlor(triethyl)silan
Andere Namen
  • Triethylchlorsilan
  • Triethylsilylchlorid
  • TESCl
Summenformel C6H15ClSi
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 994-30-9
PubChem 13819
Wikidata Q20054508
Eigenschaften
Molare Masse 150,73 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

0,898 g·cm−3 (25 °C)[2]

Schmelzpunkt

−50 °C[3]

Siedepunkt

142–144 °C[2]

Löslichkeit

zersetzt sich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 226​‐​301​‐​314
EUH: 014
P: 280​‐​301+310​‐​305+351+338​‐​310[2]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Chlortriethylsilan ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der siliciumorganischen Verbindungen.

Gewinnung und Darstellung

Chlortriethylsilan kann aus Triethylsilan durch katalytische Chlorierung mit Hexachlorethan unter milden Bedingungen bei Raumtemperatur hergestellt werden:[4]

Ein etwas anderer Syntheseweg ist die Übertragung des Chlorid-Liganden aus einem Chloralken, wie 1-Chlorhexan auf Triethylsilan in Gegenwart von Aluminiumchlorid als Katalysator unter Bildung des entsprechenden Alkans:[5]

Eigenschaften

Chlortriethylsilan ist eine farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch und einem Brechungsindex von 1,43 (20 °C).[2] Es zersetzt sich in Wasser, die wässrige Lösung reagiert stark sauer.[1]

Kernspinresonanzspektroskopie-Daten:[6]

Si–CH2 –CH3
1H 1,06 0,9
13C 10,6 4,8

Verwendung

Chlortriethylsilan wird bei organisch-chemischen Synthesen als Silylierungsmittel, d.h. zur Einführung einer Triethylsilyl-Gruppen in Moleküle verwendet. Dabei werden beispielsweise aus Alkoholen die korrespondierenden Triethylsilylether hergestellt.[7]

Chlortriethylsilan wird verwendet, um den Fluoridgehalt in Zahnpasten zu bestimmen. Dazu wird das Fluorid zu Triethylfluorsilan umgewandelt und gleichzeitig mit Xylol extrahiert. Die Bestimmung erfolgt danach mittels Gaschromatographie.[8]

Sicherheitshinweise

Die Dämpfe von Chlortriethylsilan können mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch (Flammpunkt 30 °C) bilden.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Eintrag zu CAS-Nr. 994-30-9 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. a b c d e f Datenblatt Chlorotriethylsilane, 99% bei Sigma-Aldrich (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  3. chloro(triethyl)silane 994-30-9 Chemical Properties _ Physical Properties. In: molbase.com. Abgerufen am 3. Mai 2015 (englisch).
  4. Veerachai Pongkittiphan, Emmanuel A. Theodorakis, Warinthorn Chavasiri: Hexachloroethane: a highly efficient reagent for the synthesis of chlorosilanes from hydrosilanes. In: Tetrahedron Letters. Band 50, Nr. 36, September 2009, ISSN 0040-4039, S. 5080–5082, doi:10.1016/j.tetlet.2009.05.087.
  5. F. C. Whitmore, E. W. Pietrusza, L. H. Sommer: Hydrogen-Halogen Exchange Reactions of Triethylsilane. A New Rearrangement of Neopentyl Chloride. In: Journal of the American Chemical Society. Band 69, Nr. 9, September 1947, ISSN 0002-7863, S. 2108–2110, doi:10.1021/ja01201a010.
  6. chloro(triethyl)silane 994-30-9 H-NMR – C-NMR Spectral Analysis. In: molbase.com. Abgerufen am 2. Mai 2015 (englisch).
  7. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Patent.
  8. Gerhard Eisenbrand, Peter Schreier, Alfred Hagen Meyer: RÖMPP Lexikon Lebensmittelchemie, 2. Auflage, 2006. Thieme, 2014, ISBN 978-3-13-179532-8, S. 5 (google.com).