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Konrad Wachsmann

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Konrad Wachsmann (* 16. Mai 1901 Frankfurt / Oder, † 26. November 1980 Los Angeles) Deutscher Architekt und Ingenieur jüdischer Abstammung, lebte und lehrte ab 1941 in den USA.

Wachsmann lernt anfangs Tischler, studiert dann Berlin in und Dresden und wird Meisterschüler Hans Poelzigs. Als einer der ersten Architekten beschäftigt er sich ausgiebig mit industrieller Vorfertigung. Ab 1926 ist er Chefarchitekt einer Holzbaufabrik in Niederschlesien. In dieser Zeit entstehen viele seiner tatsächlich ausgeführten Bauwerke. Den Höhepunkt bildet das Sommerhaus Albert Einsteins in Caputh (1929). 1932 erhält er den Rom-Preis der Preußischen Akademie der Künste, ein Stipendium, das ihm ermöglicht ein Jahr lang in Rom künstlerisch tätig zu sein. Auch in Rom sollen einige seiner Entwürfe ausgeführt worden sein, jedoch ist dieser Zeitraum sehr schlecht dokumentiert. 1941 emigriert Wachsmann mit Hilfe Einsteins in die USA, wo eine intensive Zusammenarbeit mit Walter Gropius beginnt.

Zusammen entwickeln sie das „Packaged House System“, ein Fertighaussystem in Holzbauweise, mit dem Wachsmann international bekannt wird. Ein so konstruiertes Haus konnte in weniger als neun Stunden von fünf ungelernten Arbeitern aufgestellt werden. Trotz der herrausragenden Technik wurde das Unternehmen zum Misserfolg.

Daraufhin entwickelt er im Auftrag der „Atlas Aircraft Corporation“ gegen Ende des Krieges einen transportablen Flugzeughangar mit dem Titel „mobilar structure“ (1944-45), der jedoch nie gebaut wurde.

Ab 1949 widmet sich Wachsmann der Forschung und Lehre. Zuerst am „Institute of Design“ in Chicago und später an der Universität Illinois. 1964 wechselt er an die Universität von Los Angeles und führt eine ausgiebige Forschungsarbeit über große freitragende Hallen, insbesondere Flugzeughangars, die zu großen Teilen von der amerikanischen Luftwaffe finanziert wird weiter.

Wachsmann strebte in seiner Arbeit stets eine universelle Verwendbarkeit der einzelnen Komponenten seiner Konstruktion an. Mit möglichst wenigen Teilen wollte er eine große Vielfalt an Konstruktionsmöglichkeiten erzielen. Sein Lebenswerk könnte als die Suche nach dem „Universellen Knotenpunkt“ bezeichnet werden. Bedauerlicherweise sind die technisch bemerkenswerten Arbeiten seines Spätwerkes nie ausgeführt worden, obwohl bereits bis in die industrielle Fertigung hinein geforscht und auch produziert wurde.

Nach seinem Tode kaufte die Stiftung Archive der Akademie der Künste , Berlin, Konrad-Wachsmann-Archiv seinen beruflichen Nachlass auf.