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Neolithische Architektur

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Datei:Jfb skara brae.jpg
Neolithische Ausgrabung Skara Brae auf Orkney / Schottland

Die neolithische Architektur geht einher mit der Epoche der Jungsteinzeit und der neolithischen Revolution, die eine fundamentale Umstellung in der Nahrungsbeschaffung hin zur Viehhaltung und dem Pflanzenanbau bedeutet. Der Mensch wurde sesshaft und es entstanden aus den kurzlebigen Behausungen des früheren nomadischen Lebens erste solide Bauwerke aus Holz und später auch Stein. Ein Ursprung für Siedlungen und damit für ein gemeinschaftliches Leben in Dörfern war gelegt.

Bereits kurz nach 10.000 v. Chr. waren im Südwesten von Asien erste neolithische Kulturen zu finden. Das Gebiet Levante gilt als Ausgangspunkt für die weitere Verbreitung sowohl nach Osten als auch Westen. In der Zeit um 8000 v. Chr. gab es in Syrien, dem Irak und im Südöstlichen Anatolien frühneolithische Kulturen, die 7000 v. Chr. den südöstlichen Teil und etwa 5500 v. Chr. Mitteleuropa erreichten.

Baukonstruktion

Die neolithischen Völker in Levante, Anatolien, Syrien, dem nördlichem Mesopotamien und Zentralasien entwickelten bereits eine fortschrittliche Bautechnik, indem sie ihre Häuser und ganze Dörfer aus Lehm-Ziegeln errichteten. Auch Häuser mit gepflasterten Böden wurden beispielsweise in Çayönü gefunden, außerdem waren sie mit Abbildungen von Szenen des täglichen Lebens bemalt. In Europa wurden die Hütten aus Flechtwerk gebaut, das mit einem groben Lehmputz versehen war. Vor allem sind sehr aufwändig konstruierte Grabstätten bekannt, die hauptsächlich in Irland noch zahlreich erhalten sind. Ebenso wurden auf den britischen Inseln große Grabhügel mit Grabkammern, erhöhte Fußwege, kreisförmige Monumente die aus aufrechten Steinen oder Stämmen bestanden gebaut und auch (jungsteinzeitliche) Feuersteinminen angelegt.

Die meisten in Westeuropa und dem Mittelmeerraum gefundenen Megalithen wurden in der neolithischen Zeit aufgestellt, die vermutlich berühmteste davon ist Stonehenge in England. Zu diesen Anlagen zählen sowohl Megalithgräber, Tempel als auch Anordnungen mit nicht geklärtem Sinn - es ist häufig unbekannt ob es sich um religiöse Kultstätten oder Konstruktionen zu astronomischen Zwecken handelte. Der älteste bekannte megalithische Tempel ist Ggantija auf der Gozo Insel.

Pfahlbauten

An verschiedenen Orten wurden auch Pfahlbauten aus der neolithischen Zeit entdeckt. Dabei handelt es sich um Siedlungen die in Sumpfgebieten oder an Ufern von Gewässern errichtet wurden. Eine Vermutung, dass es sich dabei um Gebäude im Wasser gehandelt hat stellte sich inzwischen als Irrtum heraus. Fundstellen von neolithischen Feuchtgebietssiedlungen liegen heute v.a. in den Uferzonen zahlreicher Seen der Alpenländer, wie z.B. des Mondsees (Gemeinde Mondsee), des Attersees und des Zürichsees (Gemeinde Horgen ZH). Außerdem sind Überreste von Pfahlbauten in Feuchtgebieten Norddeutschlands, Schwedens (Alvastra Pfahlbau) und Schottlands ausgegraben worden.

Neolithische Anlagen


siehe auch

Commons: Dolmen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien