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Fahrlachtunnel

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Fahrlachtunnel
Fahrlachtunnel
Fahrlachtunnel
Westrampe mit Tunnel-Einfahrt stadtauswärts
Nutzung Straßentunnel
Verkehrsverbindung Bundesstraße 36, Südtangente Mannheim
Ort Mannheim (Baden-Württemberg)
Länge 489 m
Anzahl der Röhren 2
Bau
Baubeginn 1989
Fertigstellung 1994
Lagekarte
Fahrlachtunnel (Baden-Württemberg)
Fahrlachtunnel (Baden-Württemberg)
Koordinaten
Westportal 49° 28′ 20,6″ N, 8° 28′ 49,9″ O
Ostportal 49° 28′ 16,2″ N, 8° 29′ 13,3″ O
Westliche Einfahrt

Der Fahrlachtunnel ist ein Kernstück der Südtangente Mannheims. Diese verbindet als Teil der B 36 mit jeweils zwei durchgehenden Fahrstreifen pro Fahrtrichtung die östlich von Mannheim verlaufende B 38a und die von mit der über den Rhein nach Ludwigshafen führenden B 37 im Westen. Sie führt so auch den Verkehr von der A 656 und der A 6 zur A 650 an der Mannheimer Innenstadt vorbei. Der Tunnel unterquert schräg die östlichen Zulaufstrecken zum Mannheimer Hauptbahnhof mit Gleisanlagen von insgesamt 60 m Breite.

Geschichte

Für die Südtangente hatte man eine Prognosebelastung von ca. 30.000 Kfz pro Tag für das Jahr 2000 errechnet. Da die Gleisanlagen an dieser Stelle bereits vom Brückenbau des Neckarauer Übergangs überspannt wurden, wie auch aus städtebaulichen Gründen, entschied man sich zur Unterquerung mit einer Tunnellösung.

Für die Zu- und Abfahrt waren zwei Rampenbauwerke mit einer Gesamtlänge von 210 m zu errichten. Die beiden äußeren Abschnitte des Tunnels mit zusammen 305 m Länge konnten in offener Bauweise erstellt werden. Der mittlere Abschnitt unmittelbar unter den Gleisen musste auf 184 m notwendigerweise bergmännisch vorgetrieben werden. Auf 10 zu unterfahrenden Bahngleisen mit ca. 1100 Zugbewegungen pro Tag sowie 17 Weicheneinheiten musste der Zugverkehr in der Bauzeit unbeeinträchtigt und ohne Reduzierung der Geschwindigkeit aufrechterhalten werden.

Der Tunnel liegt überwiegend im Grundwasser, der Untergrund besteht aus Kies- und Sandschichten. Es wurde daher ein Verfahren der Baugrundvereisung gewählt, bei dem 27.000 Kubikmeter Boden gefroren wurden, um im Schutz der Vereisung die zwei Röhren des Tunnels in insgesamt vier Segmenten bergmännisch vortreiben zu können.

Der Fahrlachtunnel wurde zwischen 1989 und 1994 erbaut. Es handelte sich damals um die weltweit größte horizontale Baugrundvereisung.

Technische Daten

  • Tunnelröhren: 2
  • Röhrenbreite: je 10,15 m
  • Röhrenhöhe: je 7,4 m
  • Länge: 489 m
  • Sohle: 17 m
Commons: Fahrlachtunnel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Mannheim und seine Bauten 1907–2007. Stadtarchiv Mannheim 2004